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re:publica unterbindet Rekrutierungsbemühungen der Bundeswehr bei ihrer Veranstaltung

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Die Bundeswehr hat neben vie­len ande­ren auch Personalprobleme. Es fehlt nicht nur an funk­tio­nie­ren­dem Gerät und Material, es fehlt auch an geeig­ne­tem Nachwuchs. Das wis­sen die meis­ten. Das Schicksal teilt die Bundeswehr mit ande­ren Organisationen wie dem Roten Kreuz, dem THW oder der Freiwilligen Feuerwehr. Vielleicht spielt die Demografie auch bei die­sem Thema eine Rolle. Vielleicht gibt es zu wenig jun­ge Leute, um sich dar­über zu wun­dern (Pflegenotstand!). Persönlich bin ich kein aus­ge­spro­che­ner Fan der Bundeswehr. Ich habe auch nicht gedient, son­dern statt­des­sen Ersatzdienst geleis­tet. Trotzdem mei­ner nicht unkri­ti­schen Haltung zum Militär an sich sehe ich die Haltung der re:publica – Veranstalter gegen­über dem Versuch der Bundeswehr, bei der Veranstaltung Soldaten zu rekru­tie­ren, ziem­lich kri­tisch. Wenn die Damen und Herren um Johnny Haeusler, den ich als „alten” Bloggerkollegen wirk­lich schät­ze, aus Gründen die von vie­len kri­ti­sier­te Haltung ein­neh­men, wer­den sie natür­lich ihre Gründe haben. Vielleicht fin­den sie auch, dass sie damit nur ihr Hausrecht wahr­ge­nom­men haben. Es wäre mir ist zu ein­fach! Auch, weil es nach einem satt­sam bekann­ten lin­ken Reflex klingt. Aber in die­sen pola­ri­sier­ten Zeiten soll­ten Menschen klü­ger han­deln. Auch dann, wenn sie sich – wie ich übri­gens auch – viel­leicht vom all­ge­mei­nen Rechtsruck in Deutschland in die Ecke gedrückt füh­len. Als arg pro­vo­zie­rend emp­fand ich es, dass wohl einer­seits Pazifismus zele­briert wur­de, ande­rer­seits aber eine in der Öffentlichkeit nicht unum­strit­te­ne Persönlichkeit wie Wistleblowerin Chelsea Manning bei der re:publica hofiert und abge­fei­ert wer­den. Entspricht es noch dem lin­ken Zeitgeist, selbst Mindeststandards in Sachen Landesverteidigung (selbst bei größ­ten Personalnöten) in allen Debatten infra­ge zu stel­len, bekommt Donald Trump fol­ge­rich­tig auch nie Recht, wenn es um die uralte Forderung geht, end­lich die nato-​weit ver­ein­bar­ten 2% des BIP in den Wehretat zu ste­cken. Von der Leyen for­der­te gera­de wei­te­re Milliarden, um die größ­ten Probleme der Bundeswehr in den Griff zu krie­gen und schon wird wie­der scharf gegen sie geschos­sen. Um Worte sind wir nie ver­le­gen, bei den Taten siehts anders aus! Nicht nur von Links, son­dern auch aus den Reihen der Bundeswehr. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sich zwar alle köst­lich über die Misere unse­rer Bundeswehr amü­sie­ren, dass aber trotz­dem eine gewis­se Einsicht mit­schwingt, dass die­ser Status quo sich ändern muss. Ich kann das nicht bele­gen, und es kommt, wie immer, dar­auf an, wen man fragt. Vor ein paar Tagen mel­de­ten die Agenturen, dass Assad die aus Syrien geflüch­te­ten Menschen ent­eig­nen wol­le. Ich dach­te sofort an Vladimir Putin. Ich glau­be, dass er mit die­sem Schritt, zu dem er Assad bestimmt ange­lei­tet hat, kon­se­quent eine bestimm­te Absicht ver­folgt. Er will errei­chen, dass die Syrier, die mit die­ser schlim­men Konsequenz kon­fron­tiert wer­den, in ihrem Frust für ihre schwin­den­den Zukunftsperspektiven ver­sin­ken und dass die­se „Maßnahme” einen effi­zi­en­ten Beitrag zur von Putin gewoll­ten Destabilisierung unse­res Landes leis­ten. Seine Propaganda-​Medien (Sputnik, rt etc.) leis­ten dies­be­züg­lich längst eine wir­kungs­vol­le Arbeit. Schauen sie auf die Anzahl der Kommentare und auf die dort getrof­fe­nen Aussagen (von Deutschen!). Die re:publica – Leute in Berlin sind viel jün­ger als ich. Sie den­ken wahr­schein­lich, wie ich frü­her auch, dass wir die Bundeswehr und den gan­zen mili­tä­ri­schen Kram, eigent­lich gar nicht mehr brau­chen. Ich bin über die Zeit zu ande­ren Schlussfolgerungen gekom­men, was wohl tat­säch­lich mei­nem Alter zuzu­schrei­ben sein dürf­te. Aber wenn ich mir den Aderlass der Bundeswehr in fast jeder Hinsicht (Führungspersonal, Mannschaften, Geräte, Waffen) betrach­te, fin­de ich nicht, dass wir die­se Sache wei­ter so schlei­fen las­sen dür­fen. Wir müs­sen end­lich die Verantwortung für unser Land über­neh­men. Dafür wäre zunächst ein­mal die Unterstützung der Bevölkerung bit­ter nötig. Diese Unterstützung sehe ich lei­der nicht. Ich über­le­ge mir noch, ob ich die re:publica und Ihre Veranstalter künf­tig unter­stüt­zen werde. 

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