In den “sozialen” Medien einen Auftritt hinzulegen, ist bekanntlich einfach, auch für Pubertierende. Mit ein bisschen Glück und wenig Followern kommt man ohne Shitstorm davon. Allerdings kann es auch anders laufen und man kommt in die Zeitung.
Zwei Mädchen einer Schule unserer Nachbarstadt Bergheim haben während eines Schulausfluges den Hitlergruß gezeigt. Sie fanden das so geil, dass sie ein Foto davon in ihren Whats-Up-Profilen verlinkten. Die Mädchen sind in der 10. Klasse, demnach also so 15 bis 16 Jahre alt. Die Schule hat etwas mehr als 1000 SchülerInnen, davon hat ungefähr die Hälfte einen Migrationshintergrund.
Ich würde diesen Vorgang als peinliche Entgleisung pubertierender Teenager bezeichnen. Nur passt das nicht in diese Zeit.
Ein Hitlergruß? Boah eh, das geht gar nicht! Zudem ist das verboten. Also muss das Konsequenzen haben und zwar harte Konsequenzen, möglichst juristische. Oder was bitte ist mit ernsthaften Konsequenzen gemeint?
Die nicht namentlich vorgestellte Mutter einer Mitschülerin nahm Anstoß am zu laschen Umgang der Schule mit den beiden Jugendlichen:
Sie wirft der Schule vor, keine ausreichenden Sanktionen ergriffen zu haben: „Die Schule tut die Aktion als dummen Spaß ab, ernste Konsequenzen gibt es nicht. Aber gerade in der heutigen Zeit muss so etwas geahndet werden. Ich finde es unerhört, dass die Schule die Mädchen schützt. Die Aktion ist mit nichts zu entschuldigen.”
Bergheim: Hitlergruß bei Ausflug – Schule reagiert mit Maßnahmen | Express.de
Dieses ein dummes Zeug passt irgendwie in diese Zeit. Die Frau ist gewiss Follower der Gerechten und Supergerechten bei Twitter oder Facebook. Da lernt man das.
Zum Glück sind der Direktor der Schule und die Verantwortlichen vernünftig und ordnen die Tat entsprechend ein.
Die Schule hat mit schulischen Ordnungsmaßnahmen reagiert und ist unverschämter Weise nicht auf die Bitte von Express Köln eingegangen, einen Kontakt mit den Schülerinnen und deren Erziehungsberechtigten herzustellen. Gut so!
Vermutlich bleibt das Boulevard-Blatt am Ball. Wir kennen das. Irgendein Mitschüler wird sich schon verraten und dann geht der Ärger für die beiden Jugendlichen und ihre Eltern erst richtig los.
Ich hoffe für die Schule und alle dort Unterrichteten und Unterrichtenden, dass die Angelegenheit von der Boulevard-Presse nicht weiter hochgejazzt und ausgeschlachtet wird.
Den LehrernInnen der Schule bezeuge ich großen Respekt. Die Schule ist ganz offensichtlich zurecht erst im Sommer dieses Jahres als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage” ausgezeichnet worden.
Daran ändern zwei dumme Jugendliche, die einen Hitlergruß zeigen, nicht wirklich viel.