Mal mehr, mal weniger Mehrwertsteuer

War­um war die Mehr­wert­steu­er­erhö­hung von 3% damals ein Kon­junk­tur­kil­ler, wäh­rend sie jetzt nur wir­kungs­los ver­puf­fen sollte?

5 Minute/n


Merken

0

Ich hät­te da mal eine Fra­ge. Wie kann es eigent­lich sein, dass eine Mehr­wert­steu­er­erhö­hung um 3 % kon­junk­tur­schäd­li­che Wir­kun­gen ent­fal­ten soll, die Sen­kung der­sel­ben um den glei­chen Pro­zent­wert in unse­rer Öffent­lich­keit als Pea­nuts und daher wir­kungs­lo­se Maß­nah­me abge­tan wird?

Wenn ich die viel­stim­mi­ge Kri­tik an der Ent­schei­dung der Regie­rung rich­tig deu­te, ist die über­wie­gen­de Zahl „der Leu­te“ der Mei­nung, dass die auf (zunächst) 3 Mona­te ange­leg­te Mehr­wert­steu­er­sen­kung kein adäqua­tes Mit­tel, die Kon­junk­tur zu bele­ben. Ich fas­se den Tenor so zusam­men: Bei Ein­käu­fen sei die Erspar­nis eini­ger Euro­cent so unbe­deu­tend, dass die­se kei­ne Aus­wir­kung auf die Kon­junk­tur haben wer­de. So sagt „man“ heute. 

Ich sage: Wie kann es sein, dass 2006 /​2007 die 3%ige Erhö­hung der Mehr­wert­steu­er zu Kon­junk­tur­ein­brü­chen führt, wäh­rend die aktu­ell von vie­len Unter­neh­men tat­säch­lich wei­ter­ge­ge­be­ne Sen­kung der MwSt. über­haupt nichts bringt? 

Hier – zur Erin­ne­rung – mal ein paar Stim­men von damals zur Rekord-Mehr­wert­steu­er­erhö­hung von drei Prozent.

Außer­dem wur­de auf die kon­junk­tur­schäd­li­che Wir­kung der Mehr­wert­steu­er­erhö­hung hin­ge­wie­sen, mit der Uni­on und SPD die öffent­li­chen Haus­hal­te kon­so­li­die­ren wol­len.

Koali­ti­on: Bun­des­tag beschließt größ­te Steu­er­erhö­hung seit 1949 – DER SPIEGEL

Die Grü­nen-Haus­halts­exper­tin Anja Haj­duk wer­te­te die Mehr­wert­steu­er­erhö­hung als „wirt­schafts- und finanz­po­li­ti­schen Unsinn“. Die Anhe­bung der Mehr­wert­steu­er lan­de „kom­plett in den Haus­halts­lö­chern“, was „wirt­schafts­po­li­tisch fatal“ sei. Die Bevöl­ke­rung wer­de zwar 2007 mit der Steu­er­erhö­hung belas­tet, doch wer­de es kei­ne Ent­las­tung bei den Lohn­ne­ben­kos­ten geben.

Koali­ti­on: Bun­des­tag beschließt größ­te Steu­er­erhö­hung seit 1949 – DER SPIEGEL

Ledig­lich der Ein­zel­han­del erwar­tet im Jahr 2007 einen Rück­gang der Zahl der Arbeits­plät­ze um 22.000. Ursa­che für die­sen Arbeits­platz­ver­lust ist die Erhö­hung der Mehr­wert­steu­er von 16 auf 19 Pro­zent zum Jah­res­wech­sel.

Mehr Jobs im Jahr 2007 – taz​.de

Mit den Stim­men von Uni­on und SPD und gegen den hef­ti­gen Wider­stand von Wirt­schaft sowie Oppo­si­ti­on wur­de am Frei­tag die Anhe­bung der Mehr­wert­steu­er von 16 auf 19 Pro­zent Anfang 2007 end­gül­tig beschlos­sen.

Mehr­wert­steu­er: Alles wird teu­rer | ZEIT ONLINE

Als Fol­ge der Mehr­wert­steu­er­erhö­hung wird sich nach Ein­schät­zung von Kon­junk­tur­for­schern das deut­sche Wirt­schafts­wachs­tum im ers­ten Quar­tal deut­lich abschwä­chen.

Kon­junk­tur: Mehr­wert­steu­er bremst Wachs­tum – Wirt­schaft – Tagesspiegel

Das Rhei­nisch-West­fä­li­sche Insti­tut für Wirt­schafts­for­schung (RWI) hat für die „Welt am Sonn­tag“ berech­net, wie stark eine höhe­re Mehr­wert­steu­er die Wirt­schafts­ent­wick­lung belas­ten wür­de.

Wirt­schafts­for­scher: Höhe­re Mehr­wert­steu­er wirkt wie Kon­junk­tur-Gift – WELT

Diesen Beitrag teilen:
0CDD5CFF 182F 485A 82C6 412F91E492D0
Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.
Quelle Featured-Image: Standardbild...

Letztes Update:

Anzahl Wörter im Beitrag: 391
Aufgerufen gesamt: 26 mal
Aufgerufen letzte 7 Tage: 3 mal
Aufgerufen heute: 1 mal

Lass deinen Gedanken freien Lauf


Hier im Blog werden bei Abgabe von Kommentaren keine IP-Adressen gespeichert! Deine E-Mail-Adresse wird NIE veröffentlicht! Du kannst anonym kommentieren. Dein Name und Deine E-Mail-Adresse müssen nicht eingegeben werden.


✅ Beitrag gemerkt! Favoriten anzeigen
Share to...
Your Mastodon Instance