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Das Ende der Illusionen

Ich warte seit 2 Tagen auf ein bisschen Schnee. Vorgenommen hatte ich mir, dass ich sofort meine Stiefel anziehe und losziehe. Aber wer nicht kommt ist der Schnee.

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Nun habe ich mein Generatepress-Theme so gepiesackt, dass ich mit den Messergebnissen ebenso zufrieden bin wie mit seinem Design. Jetzt schau’ ich mich um und sehe, dass ich überhaupt keine Lust mehr habe. Nicht nur an meinen Bastelarbeiten, sondern auch nicht am Bloggen. Überhaupt glaube ich, dass ich bloß deshalb so relativ lange dabei geblieben bin, damit ich einen halbwegs plausiblen Grund hatte, an der Technik herumzubasteln. Jetzt bin ich an dem Punkt, an dem ich glaube, weiterziehen zu sollen.

Ein neues Theme vielleicht? Ich habe noch einige, an denen ich viel Zeit in die „Weiterentwicklung“ investieren könnte. Und davon hätte ich ja genug.

Mir fehlt die Lust, diesen ganzen Blödsinn, der auf der Welt passiert, auch noch zu kommentieren. Es reicht schon, wenn man den lieben langen Tag damit belästigt wird. Vielleicht ist das eher ein Nachteil des Rentnerlebens? Man hat in Phasen wie diesen kaum mehr Ablenkung und wäre froh, wenn ab und zu mal nicht von Trump, Impfen oder Corona die Rede wäre. Zumal das Virus viele Aktivitäten nicht bloß wegen irgendwelcher behördlicher Vorgaben verbietet, sondern weil mir bei diesem tristen Wetter einfach die Lust fehlt.

Zudem lese ich viel zu viel, weil ich am Rechner sitze und mir trotz meines wachsenden Widerwillens jeden Mist reinziehe, der mir sozusagen vor die Augen kommt. Und dann dieses ganze Geschimpfe, die gegenseitigen Schuldzuweisungen. Da kam die Ablenkung aus Washington gestern fast schon gelegen. Nein! Vergesst es. Da sind Menschen gestorben. Furchtbar, was Präsident Trump mit seinem krankhaften Egoismus angerichtet hat. Wer weiß, wohin dieser Hass die Amerikaner noch führen wird? Der neue Präsident wird es in den nächsten vier Jahren nicht schaffen, das alles zu heilen. Die Anhänger Trumps sind zu sehr voll Hass und Widerwillen. Ich frage mich, wie weit wir gekommen sind, wenn kaum noch ein Wort gilt und regelgemäße Wahlen nicht mehr akzeptiert werden. Egal, ob eine Seite in der Lage ist, mithilfe sozialer Medien oder einer elenden Propagandamaschine die Leute aufzuhetzen. Ein Wahlergebnis nicht anzuerkennen, ist so was wie das Ende aller Illusionen.

Fliehkräfte vergleichbarer Art kennen wir auch in Europa. Dazu muss man sich nur einmal ansehen, dass der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, CDU, einerseits seit Kurzem der beliebteste Politiker des Landes ist. Es beginnt damit, dass Umfragen, auf denen solche Aussagen fußen, von bestimmten Leuten grundsätzlich infrage gestellt werden. Es endet mit der Notwendigkeit, dass Spahn, ebenfalls seit Kurzem, in einer gepanzerten Limousine gefahren wird und zudem von sechs Personenschützern begleitet werden muss.

Politik und Medien werden von Hysterie getrieben. Wie kann es sein, dass in anderen Länder schon viel mehr Leute geimpft wurden als in Deutschland? Dabei wurde doch einer der ersten Impfstoffe hier im Land entwickelt. Das Argument, dass es aus guten Gründen sinnvoll und deshalb richtig war, Verhandlung und Beschaffung der Impfstoffe in die Hände der EU zu legen, ist kaum mehr zu hören. Wenn es zaghaft vorgebracht wird, wollen die Vertreter unserer Medien und der Opposition davon nichts hören. In dieser Lage fällt es auch den verantwortlichen PolitikerInnen immer schwerer, ihre richtigen Argumente souverän vorzutragen. Das alles zerstört Vertrauen, das in diesen Zeiten aus ganz anderen Gründen schon stark belastet ist.

Ich habe das Gefühl, viele fühlen sich ziemlich hilflos dabei zusehen zu müssen, wie die durchaus bekannten, aber bis zu einem gewissen Grad unvermeidlichen Schwächen jeder Demokratie in den Fokus gerückt werden. Ich unterstelle nicht, dass solche Leute der Demokratie damit schaden wollen. Es ist trivialer. Sie wollen ein Stück Aufmerksamkeit, vielleicht ein paar Klicks abgreifen oder einfach ihren privaten Frust über die Einschränkungen zum Ausdruck bringen, denen natürlich auch sie selbst ausgesetzt sind. Der Chor der klagenden Beschwerdeführer hat inzwischen ein solches Übermaß angenommen, dass es mich anwidert. Was bilden sich manche Leute eigentlich ein? Kerle wie Trump führen sich auf als seien sie der Mittelpunkt dieser Welt. Wenn der deutsche Staat von allen möglichen Verbänden und Interessenvertretern dazu gedrängt wird, das Portemonnaie zu öffnen und endlich Kohle herüberwachsen zu lassen, zeugt das nur von fehlendem Problembewusstsein. PolitikerInnen haben diese Lage nicht verursacht, sondern ein weltweit tobendes Virus.

Ich mag mir nicht vorstellen, wie schnell diese Zivilisation an ihr Ende käme, wenn – was Gott verhüten möge – Bakterien oder Viren mit und ohne Mutationen -, alle uns Menschen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten übersteigen würde. Was passiert, wenn die Kapazitäten unserer Krankenhäuser die Grenzen überschreiten, haben wir – wenn auch nur via Fernsehen – mitbekommen. Zuletzt war es in Belgien so weit, wir haben Bilder aus Neapel gesehen. Dort wurden schwerkranke Menschen auf der Straße vor einer Klinik beatmet, weil im Krankenhaus selbst kein Platz mehr war. Und es gibt bestimmt Orte auf dieser Welt, wo kein Kamerateam schlimme Bilder gemacht hat. Weil es nicht dort war, sondern woanders. Auch dort sind Menschen unter unsäglichen Bedingungen gestorben.

Dass sich Eltern darüber beklagen, dass sie sich in dieser Lage um ihre Kinder kümmern müssen und sich davon genervt bzw. überfordert fühlen, kann ich verstehen. Aber die Forderungen an den Staat kann ich nur mit Mühe nachvollziehen. Schließlich geht es um Wirkungen, die nicht von der Politik oder vom Staat verursacht wurden, sondern von einem Virus, das wir Corona genannt haben.

All das fügt sich in ein Bild ein, das mir endgültig klargemacht hat, wie wacklig unsere Gesellschaften, unsere Demokratien im Grunde sind. Ich kenne es nicht anders. In meinem Leben gabs nur Demokratie. Ich habe als Kind gelernt, dass es freie und geheime Wahlen gibt und das man über das eigene Abstimmverhalten nicht unbedingt sprechen muss.

Dass es heute eine nicht zu unterschätzende Anzahl von Menschen gibt, die mit Demokratie nichts mehr am Hut haben und all ihre Institutionen nicht nur infrage stellen, sondern sie beschimpfen und angreifen, konnte ich mir lange Zeit nicht vorstellen. Schließlich auch deshalb, weil mir keine Alternative zur Demokratie einfällt.

Andererseits vermisse ich in der Öffentlichkeit die Frage danach, wie diese Verwerfungen eigentlich entstehen konnten. Wieso gibt es die AfD, wieso gibt es Trump, wieso gibt es Johnson und wieso gibt es Erdogan oder Orban? Der zweiundneunzigjährige Klaus von Dohnanyi, SPD-Urgestein, erklärte, dass Trump nur ein Symptom einer Entwicklung sei.

Es ist sicher wahr, dass wir von Deutschland aus die Lage in den Vereinigten Staaten in dieser Beziehung schwer einschätzen können. Die zirka 75 Mio. Trump-Wähler sprechen allerdings dafür, dass die Gründe schwerwiegend sein müssen. Angeblich sind in kaum einer Demokratie die sozialen Unterschiede so groß und die Chancengleichheit so wenig gegeben wie in den USA. Dass sich Generationen von US-Politikern um dieses sich lange entwickelnde Problem nicht ausreichend gekümmert haben, scheint offensichtlich. Dabei ist aber nicht zu übersehen, dass die Tendenzen zu ähnlichen Gegebenheiten in vielen anderen Ländern, nicht zuletzt auch in Deutschland, gegeben sind. Die Fragen, die sich daraus ergeben, müssen angepackt und gelöst werden. Wenn das nicht getan wird, weil unsere Politiker dazu nicht den Mut haben, könnte es auch bei uns zu ähnlichen Konflikten kommen.

Dass es die AfD gibt, ist ein echtes Elend. Nur dass es sie gibt, ist Versäumnissen geschuldet, für die unsere etablierten Parteien die Verantwortung tragen. Dass im Osten unseres Landes viele der Demokratie den Rücken zuwenden und sich bei entsprechenden Statements nicht lumpen lassen, ist gefährlich für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Auch hier muss die Frage nach den Gründen beantwortet werden. Es ist nicht damit getan, dass wir das als Larmoyanz abtun. Ich neige leider auch dazu, obwohl ich vom Leben der Menschen im Osten kaum mehr weiß als von dem irgendwelcher Flüchtlinge auf griechischen Inseln oder in Bosnien-Herzegowina.

Für mich steht fest, dass das Internet die treibende Kraft für einen in Reichweite liegenden Niedergang der Demokratie als Gesellschaftsform ist. Irre Verschwörungstheorien gab es vielleicht lange davor. Nur ist die Verbreitung, Ausschmückung und Nutzbarmachung unter den Usern der sozialen Netzwerke ein multidimensionales Phänomen, das wir ohne einen weitgehenden Verzicht aller Möglichkeiten nicht mehr kontrollieren können. Da mag der eine oder andere vielleicht glauben, dass ein bisschen Anarchie nicht schaden könne. Leider greift das zu kurz. Wir erleben eine via Netz organisierte Meute, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, bestehende Strukturen zu zerschlagen. Wer glaubt denn schon daran, dass sich diese Zerstörungswut „nur“ gegen demokratische Institutionen richtet? Das ist der Beginn einer neuen totalitären Herrschaft, der wir mit unserer Bräsig- und Staatsgläubigkeit vor allem in Deutschland nicht wirklich viel entgegenzusetzen haben. Die Grünen und Linken glauben, sie könnten diese Phänomene mit Verbot und Ausgrenzung einhegen. Wie albern.

Normalerweise sollte ich Vorbild sein und meine Bloggerei aufgeben. Aus den „sozialen“ Netzwerken habe ich mich vor anderthalb Jahren bereits verabschiedet. Ich könnte viel Zeit und Geld sparen. Die Frage ist nur, was mache ich dann mit meiner ganzen Zeit?

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Horst Schulte
Herausgeber, Blogger, Autor und Hobby-Fotograf
Seit 2004 blogge ich über Politik und Gesellschaft – also seit die meisten noch SMS statt Tweets geschrieben haben. Mit 70 Jahren lebe ich immer noch im schönen Bedburg, direkt vor den Toren Kölns, und schreibe über alles, was die Welt bewegt (oder mich zumindest vom Sofa aufstehen lässt).

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Artikelinformationen:

Bloggen, Gesellschaft

Bloggen, corona, Impfstoff, Themes, Verschwörungstheorien

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31 Gedanken zu „Das Ende der Illusionen“

  1. oh schon wieder die Frage/Hinweis, mit dem Bloggen aufzuhören, so einen Artikel schreiben sie ja öfters, auch dass sie ihre Social Media Accounts löschen, aber dann in Ihrem Blog weiterhin Tweets einbinden – etwas unkonsequent 😉

    Vermutlich fehlen Ihnen auch viele Kommentare, die Sie unterstützen und loben, aber vielleicht Kommentare ausschalten – so kann man durchaus auch sehr gut bloggen.

    Von den vielen negativen Nachrichten kann man sich gut fernhalten, wenn man sich mal mehr anders beschäftigt – z.b Spazieren geht etc. Oder sich an den Haushaltsarbeiten beteiligt … Es gäbe da so viele Möglichkeiten.

    Sehen Sie, Ihr „Jammer Artikel“ locke wieder einen Besucher an, der hier kommentiert – ich wünsche Ihnen, dass ihnen das hilft – oder machen sie mal wieder ein neues Blog auf und stampfen es ein.

    Viele liebe Grüße

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  2. Es gibt viele Blogger aus unserer gemeinsamen Vergangenheit, die längst nicht mehr am Start sind. Jedenfalls nicht mit ihren damaligen Blogs. Ich kann verstehen, dass auch andere sich über den Sinn Gedanken machen. Ab und zu ist das nötig. 🙂

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  3. Ich wollte kürzlich mal schauen, ob es noch viele der Blogger gibt, die ich in meinen Anfangsjahren des Bloggens, so von 2004 bis 2010, gelesen habe. Leider habe ich nie irgendeine der „Blogrollen“ gesichert, die ich damals in meinen früheren Blogs hatte. (Jetzt habe ich ja wieder eine, seit ein paar Wochen). Deswegen fallen mir viele dieser Blogs gar nicht mehr ein. Ich muss mal intensiver forschen…

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  4. Ich will mal ein Loriot-Bonmot variieren (das von den Möpsen):

    Ein Leben ohne ‚Social Networks‘ ist möglich, und es ist sinnvoll!

    Ich habe vor fast vier Jahren das Motorradfahren als Leidenschaft entdeckt, nachdem ich mehr als dreißig Jahre nicht mehr gefahren bin. Da hat sich mir eine ganze neue Erfahrungswelt eröffnet.
    Ansonsten nutze ich das Web nach wie vor intensiv als Bildungsmöglichkeit. Ich habe vor mehreren Jahren dessen Möglichkeiten genutzt, mich in Börse, Aktien, ETFs einzulesen, um sinnvolle finanzielle Altersvorsorge betreiben zu können.
    Ich habe es u.a. in den letzten zehn Monaten geschafft, ein Grundverständnis für die Quantentheorie zu entwickeln. Ich habe mich mit den historischen und anthropologischen Grundlagen unserer Religionen beschäftigt. Mit den Relativitätstheorien. Und so viel mehr.
    Natürlich nervt es mich massiv, dass man medial fast nur noch mit Trump und den anderen Lügnern und Betrügern, mit Querlügnern, AffD-Primitiven, mit Corona, Merz und was weiß ich noch bombardiert wird. Die Medien rennen eben jedem gequilten Mist hinterher, der Klicks und Werbeeinnahmen bringt.

    Im Moment herrscht die große Show der kleinen Minderheiten, wer am lautesten und längsten schreit, gewinnt die Kiste mit dem Fragezeichen drauf. Der große Aufstand kleinster Geister.

    Wie du in meinem Blog gelegentlich siehst, halte ich mich eher kurz. Ich habe seit Donnerstag x-fach fast etwas zu den Ereignissen in Washington geschrieben, habe es mir (und den wenigen Lesern) aber dann doch erspart. Es wäre nur ein weiterer Rant geworden, den im Grunde ja auch niemand braucht. Vielleicht tue ich es ja doch noch…

    Man darf das alles nicht zu nah an sich heranlassen. Ok, ich schaffe es auch kaum, meinen Nachrichtenkonsum auf ein notwendiges Minimalmaß einzuschränken, aber ich versuche es weiterhin. Ich bin nach wie vor überzeugt, dass es möglich ist, sich ziemlich weit rauszuziehen aus dem täglichen Getöse des immergleichen Informationsschwalls und dabei trotzdem aufmerksam für wirklich Wichtiges zu bleiben.

    Jedenfalls lasse ich mir meine grundsätzliche gute Laune nicht verderben…

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  5. „Die Frage ist nur, was mache ich dann mit meiner ganzen Zeit?“ – Na, bloggen natürlich 🙂
    Mal im Ernst: die große Sinnkrise hatte sicher schon jeder Blogger, ich auch. Aber irgendwann geht es weiter und man hat wieder Spaß daran.

    Die allgemeine Hoffnungslosigkeit zieht mich auch ‚runter, aber noch lasse ich den Kopf nicht hängen, so sehr mich Beatrix von Storch, Friedrich Merz, der Trump, die Orbans und Bolsonaros dieser Welt auch am Wesen des Menschen zweifeln lassen. Ja, die Menschheit steht mittlerweile an einem Scheideweg. Und was macht man dagegen? Ganz einfach: genauso laut und provokativ den Mund auf wie die anderen Agitatoren, nur eben mit anderen Argumenten und anderer Wortwahl.

    Sei als Rentner ein lauter Fürsprecher für Demokratie und Menschlichkeit! Schreibe weiter gegen die Lügen an! Tu‘ Deinen Teil für eine bessere Welt! Erstelle Flugblätter und verteile sie, kläre auf, starte einen Podcast*! Mache einfach das, was Dir am Herzen liegt.

    *) ich werde demnächst auch mit dem Podcasten anfangen

    Und baue bitte wieder das Feld ein, in dem man beim Kommentieren seine URL angeben kann 😉

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  6. Diesem Aufruf schließe ich mich an! (Auch dem bezüglich des URL-Feldes) 🙂

    Ansonsten, was das Fummeln am Blog angeht, da habe ich auch eine Idee für sehr sinnvolle Beschäftigung:

    Wenn du ein Plugin wie z.B. Limit ‚Login Attempts Reloaded‘ einsetzt, wirst du womöglich feststellen, wie oft irgendwelche Bots (aus Botnetzen) versuchen, sich hinter deinem Rücken in dein Blog einzuloggen. Dann wirst du erkennen müssen, dass auch dieses Plugin wenig daran ändern kann, denn diese Brute-Force-Bots arbeiten mit beliebig wechselnden IP-Adressen.

    Danach — ich war zumindest massiv angestachelt — könnte es passieren, dass du versuchen wirst, dein Blog effektiver gegen Hackversuche (die hören einfach nicht auf, jeden Tag hunderte Versuche, ich glaube, die nudeln unablässig ganze Massenhosting-Serverschränke mit hunderten Wordpress-Installationen durch) abzusichern. Ich jedenfalls entwickle da einen mächtigen Ehrgeiz, mein Blog zu schützen.

    Vielleicht stellst du ja fest, dass die offensichtlich sogar deine echten Usernamen zum Einloggen verwenden und wirst dich fragen, wie kann das sein? Wenn du keine wirklich nagelfesten Passwörter oder besser Passphrasen verwendest, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie drin sind.

    Blog-Abhärtung ist eine schöne Aufgabe, auch Wordpress-Themes und Plugins übrigens bieten leider oft genug Einfallstore für Hackversuche.
    🙂

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  7. Vor ein paar Jahren habe ich mal so einen Rechercheversuch unternommen. Gezielt anhand alter Blogroll-Einträge. Leider stammte der Artikel in einem meiner alten, gelöschten Blogs 🙂 Der Tipp mit der Wayback-Machine ist prima.

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  8. In meinen Blogs habe ich „Login Attempts Reloaded“ über lange Zeit eingesetzt. Jetzt nutze ich zum einen .htaccess – Einträge zur Absicherung meines Blogs. Zudem habe ich „Two Factor“ im Einsatz. Beides hat sich bisher gut bewährt. In der .htaccess steckt übrigens auch eine 7G-Firewall. Jetpack ist hier ebenfalls mit (Schutz vor Brute-Force-Angriffen) am Werk. Ich nutze nur wenige Features von Jetpack. Sie sind mir so wichtig, dass ich es nach Jahren der Abstinenz wieder an Bord habe.

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  9. Ich benutze schon lange „Limit Login Attempts Reloaded“. Das reicht mir völlig, denn die paar indischen, russischen oder pakistanischen Hobby-Hacker, die es alle paar Monate mal bei meinem kleinen Blog versuchen, kann ich verkraften. Das Passwort ist sehr lang, besteht aus 50 % Sonderzeichen und Umlauten, mein Username ist nicht gerade einfach zu erraten und nach 2 Versuchen werden diese Hackerlein sowieso bis in alle Ewigkeit ausgesperrt. Von daher alles gut 😀

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  10. Das mit deiner Unlust zu Bloggen ist nichts anderes als die Traurigkeit des Eroberers, der nun alles erobert hat. 😉
    Das man sich jeden Käse, jedes Unheil, jeden Trump und jeden Wendler übers Internet reinzieht, ist wie ein kaputter Zahn, den man ständig mit der Zunge befühlt, obwohl er dann noch mehr wehtut.
    Mehr Metaphern habe ich nicht für dich. Aber ein Lob. Die Umgestaltung von GeneratePress ist dir sehr gut gelungen!
    LG
    Sabiene

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  11. Vor einigen Jahren hatte ich mir eine Malware eingefangen. Das war sehr unerfreulich. Seitdem bin ich (natürlich) noch vorsichtiger geworden. Aber den Angriffen ist „man“ eigentlich nicht gewachsen. Wenn einer von den Idioten uns ärgern will, schafft er es wohl auch 🙁 Einfach, weil er es kann. So sind die – leider.

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  12. Hi Sabiene, da ist wohl was dran. Irgendwie habe ich schon so viel ausprobiert und herumexperimentiert, dass allmählich die Möglichkeiten ausgehen. Aber ich finde doch immer noch was, woran ich „arbeiten“ kann. Trump und Wendler sollten beide auf Lebenszeit auf allen Kanälen gesperrt werden. Bei Trump ging es ja erst viel zu spät. Hoffentlich nehmen die sich ein Beispiel und lassen die nächsten Hetzer am langen Arm verhungern. Aber nein, dann würden ja die Quoten schlechter. Deshalb dürfen wir davon ausgehen, dass uns solche Leuchten wie T & W & AfD weiter erhalten bleiben. Ich verstehe die Leute, die sich ganz abwenden. Aber dann sollte man allerdings auch den Mund halten und nicht im „Untergrund“ rumstänkern. Danke für die anregenden Methaphern. Damit kann ich arbeiten.

    Danke für das Lob. Bin immer noch total begeistert von diesem Theme. Es ist so wandelbar und damit genau das richtige für mich. Es wird nie enden. Sag ich heute.

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  13. Hallo Horst.

    allein schon die vielen Kommentare zu diesem großartigen Blogpost sollten dich ermuntern, doch nicht aufzuhören! 🙂
    Du sprichst mir in allem, was du schreibst, direkt aus der Seele – da ist kein Satz, dem ich nicht zustimmen könnte, was wirklich selten ist in meiner Bloglektüre!

    Stell dir nur mal vor, wie groß das Gefühl der „digitalen Vereinsamung“ wäre, wenn engagierte Blogger, die sinnvolle Artikel schreiben, vor lauter Frust über die Lage der Welt aufhören würden! Ich bin froh, dass es dich gibt, denn oft genug fehlen mir die Worte, etwas ähnlich Gutes zur aktuellen Misere in die Tasten zu hauen.

    Gut, dass das Feld für den Namenslink wieder da ist – ich hätte ja gerne die Blogs einiger Kommentierer hier besucht. Kenne halt nicht alle mit Vornamen…

    Was gegen den Frust hilft: Sich ab und an intensiver mit etwas Anderem beschäftigen, das nicht zum Themenkreis der aktuellen Auseinandersetzungen gehört. Jedes konstruktive Tun macht gleich bessere Laune, wogegen tagelanges bloßes Reagieren auf Geschwurbel und Schrecklichkeiten aller Art jeden herunter zieht!

    Das „Andere“ kann etwas Physisches sein, wie Aufräumen, Bauen und Basteln in „Haus und Hof“ (bei mir: Garten planen), aber auch „ein gutes Buch“ kann Erholung und Inspiration bieten – was ich letztens entgegen meiner Erwartung bemerkte (lese seit Jahren kaum mehr Bücher, „schaue nur kurz rein“). Allein schon die längere, ablenkungsfreie Konzentration wirkt, wenn die ersten Widerstände überwunden sind, geradezu Wunder. Das Ergebnis meiner Lektüre wird demnächst im Diary seinen Niederschlag finden.

    Zum Inhalt: Corona legt alle Schwächen bloß, wirkt als Katalysator für Veränderungen – in welche Richtung das dann geht, liegt an uns allen. Wir dürfen den Spinnern und Rechtsradikalen nicht aus Resignation, Frust und Bequemlichkeit das Feld überlassen, sondern müssen dagegen angehen mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln.

    Der Katalysator bewirkt auch Positives: Ohne Corona hätte die Digitalisierung in Schulen und Verwaltung wohl weitere zehn Jahre verschlafen, hätte es jetzt nicht diesen „Tritt in den Arsch“ gegeben, der alles beschleunigt und zu Taten zwingt. Zwar kann man nicht erwarten, dass von jetzt auf gleich (=10 Monate / 1 Jahr) gleich alles optimal läuft, aber vieles wurde und wird ja doch in Angriff genommen, auch weil mehr „Betroffene“ (Lehrer, Schüler, Rektoren..*.innen) sich angesichts der Lage einmischen und zu Teilen auch kreativ werden.

    Vielfach ergibt sich auch ein Bildungsschub, denn viele Dinge, die normalerweise nicht zum Alltags-Knowhow breiter Kreise gehören, werden durch die Krise bekannt und Gegenstand der Debatte.

    Für jetzt wünsch ich dir alles Gute und dass du immer wieder Freude am Bloggen findest!

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  14. P.S. eine weitere Möglichkeit: du könntest deine umfangreiche Kompetenz im Themes / Blogs konfigurieren aucn mal anderen zur Verfügung stellen, z.B. Projekten / Blogs, die du unterstützenswert findest, deren Technik aber hoffnungslos veraltet ist.
    In meinem Hobbybereich „Garten“ gibts z.B. viele solcher „Halbleichen“, deren Betreiber/innen gar nicht in der Lage sind, am elenden Status Quo noch etwas zu ändern. Bei dir könnten es anderen Themen sein, denen du helfen könntest, im Web wieder oder erstmalig wieder mitzuspielen!

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  15. Danke für diesen aufbauenden Kommentar. Wenn bloß nicht all diejenigen wären, die einem das Leben wirklich schwermachen. Nicht, weil sie eine eigene Meinung haben, sondern weil sie die auch noch rausplerren als gäbe es kein Morgen mehr. Ich habe bei Tagesschau24 die „Unterhaltung“ zwischen einem jungen, wirklich höflichen Mann angehört und die Antworten, die so ein Idiot der Anti-Corona-Fraktion ihm darauf gab. Es war kaum auszuhalten. Am liebsten hätte ich mir das Arschloch geschnappt und ihn verprügelt. Nun, wo was habe ich in 67 Jahren nicht getan und werde es wohl auch weiter nicht tun. Aber ich verstehe diese Leute einfach nicht. Mir fehlt das dicke Fell. Hat mein Vater schon immer gesagt.

    Ich finde es richtig lieb von dir, dass du mich aufzurichten versuchst. Nicht, dass der „Sebastian“ alias … nicht doch recht hat und richtig liegt mit seiner Unterstellung hinsichtlich meiner Motivation. Egal!

    https://youtu.be/rZBrBmq2VXM

    Zuletzt (gerade erst ausgelesen) habe ich das Buch „Der innere Stammtisch“ von Ijoma Mangold gelesen. Das ist lustig und beschäftigt sich ja mit unserem Thema. Gut zu sehen, dass sogar solche hochgebildeten und klugen Leute mit diesen Schwierigkeiten zu kämpfen zu haben. Mir fällt es schwer, irgendwelche positiven Seiten in dieser Pandemie zu erkennen. Die Geschichte mit der Digitalisierung ist einerseits wahr. Andererseits denke ich an die Debatten in Deutschland zu den Impfungen und dann an die vielen Menschen in Ländern der dritten Welt, die auf absehbare Zeit überhaupt keine Chance haben, auch nur ein paar Dosen von diesem Zeug zu ergattern. Und wie haben sie alle geredet… Dass genau das nicht eintreten dürfe. Wir sind erbärmlich.

    Danke, liebe Claudia, für deine lieben und aufbauenden Worte. Wir müssen da durch und irgendwie den Kopf oben halten.

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  16. Vielleicht versuche ich das. Da ich aber die Methode Trial and Error nicht auf dem Rücken von „Kunden“ austragen kann, wird das eher nichts werden. Mir fehlt das Basis-Rüstzeug, um da gute Beiträge leisten zu können.

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  17. beim lesen dieser texte bekomme ich angst weil ich nie die möglichkeit des hacken meines blogs in betracht gezogen habe. ich habe wohl ziemlich naiv und ohne technisches verständnis einfach aus spass an der freude begonnen. nun hoffe ich weiter, und ich werde auch vorerst weiter bloggen. mir ist es eine spielwiese für gedanken und anstösse, und so lese ich auch bei anderen. unverschämte kommentare bekam ich nie.

    AntwortenAntworten
  18. Bisschen Vorsicht kann nicht schaden. Wenn du nicht leichtsinnig agierst und nicht bestimmte Grundregeln ignorierst, besteht kein Anlass Angst zu haben. Hast du Jetpack im Einsatz. Es bringt einen gewissen Basisschutz mit, der kostenlos ist. Falls du Hilfe haben möchtest, melde dich einfach. apollon23@gmail.com

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  19. Meine Tipps in diesem Fall:
    1. Schalte die ‚Erstkommentar‘-Moderation ein: Im Adminbereich: Einstellungen->Diskussion: Häkchen bei „Bevor ein Kommentar erscheint, muss der Autor bereits einen freigegebenen Kommentar geschrieben haben.“

    D.h. der erste Kommentar eines neuen Kommentators landet in der Moderationsscheife, wenn du diesen freigibst, darf der Kommentator danach unmoderiert kommentieren. Kein Leser hat damit Probleme, ich mache das seit 2004 so.
    Damit bremst du praktisch jeden Spam aus, und auch unverschämte Kommentatoren kommen niemals zum Kommentieren durch.

    Und lass dir auf jeden Fall E-Mails vom Blog schicken, wenn jemand kommentiert hat.

    2. In deinen Nutzerprofilen: Der Benutzername, mit dem du dich in den Adminbereich einloggst, um Artikel zu schreiben, muss unbedingt ein anderer sein als der Name, den du dir für die Blog-Oberfläche gibst (den also auch die Leser sehen können). Also auf keinen Fall ‚Roswitha‘, sondern vielleicht so etwas wie (nur beispielsweise) 2018_Rosi_die_hier_jeden_TAG_5x_SCHREIBT%
    Dazu bitte ein Passwort, das mindestens (!) ähnlich lang und komplex ist.

    Wenn du nicht den Nutzernamen des Administrators ändern magst (was man eigentlich unbedingt sollte, es ist aber leider etwas aufwändiger – aber es gibt zahlreiche Anleitungen im Web), dann gib ihm auf jedenfall ein richtig komplexes und langes Passwort. Das ist der beste Schutz.

    Nach meiner Erfahrung kannst du mit diesen beiden einfachen Maßnahmen, die du in fünf Minuten erledigt hast, ziemlich unbesorgt bloggen.
    Noch sicherer geht immer, ist aber halt auch immer mit mehr Aufwand verbunden.

    AntwortenAntworten
  20. Ahh ja. Ähh nein. Ok, der Tipp um die sicheren Usernamen und Passwörter gilt ja allgemein für alle Zugänge, die man so hat. Was Kommentar-Moderation angeht, weiß ich natürlich bei Googels daheim nicht Bescheid.

    AntwortenAntworten
  21. Ich habe gerade einmal versucht, in Bezug auf Google-Blogs herauszufinden, ob es eine Erstkommentar-Moderation gibt. Sieht so aus, als ob es das nicht gibt. Wäre schade, weil das ein Klasse-Feature ist.

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