Zu wenig Niederschlag oder zu viel?

stroke="currentColor" stroke-width="1.5" stroke-linejoin="round" stroke-linecap="round" /> 9 Kommentare

Es ist noch nicht lan­ge her, als die Meteorologen von ARD und ZDF uni­so­no davon berich­te­ten, dass im kom­plet­ten Land die Versorgung mit Niederschlag so ergie­big war, dass der Boden zu einem Meter sieb­zig aus­rei­chend mit Feuchtigkeit ver­sorgt sei.

Das ist kei­ne drei Monate her.

Dann kam die ers­te alar­mie­ren­de Meldung über die Lage am Gardasee und in der Po-​Ebene. Bereits jetzt ist man in die­ser Region alar­miert, weil heu­te schon im Vergleich zu his­to­ri­schen Daten zu wenig Niederschlag zur Verfügung steht. Die Wasserstände dort sind besorg­nis­er­re­gend. Gerade hat das meteo­ro­lo­gi­sche Frühjahr begon­nen. Was soll da im Sommer werden?

WDR mit immer schlechten Nachrichten

Heute mel­det das WDR-​Fernsehen, dass der Rhein einen für die­se Jahreszeit unge­wöhn­li­chen Tiefstand ver­zeich­net. Das käme daher, dass im Süden und Südwesten in die­sem Winter zu wenig Niederschläge gefal­len sei­en. Vor allem habe es an Schnee geman­gelt. Jetzt kann jeder, der in der Nähe des Rheines lebt, sich ein Bild machen. 

Aus die­sen Informationen kann ich nichts Kritisches ablei­ten. Im glei­chen Beitrag rede­te einer der Moderatoren dann auch noch davon, dass durch die Niederschläge (Regen und Schnee) die­ser Tage vor­erst kei­ne Hochwassergefahr bestehe.

Nachher ist man nicht klüger 

Solche dum­men Widersprüche machen mich wütend. Können sich die­se TV-​Deppen nicht ein­mal nüch­tern auf die rea­le Lage bezie­hen und nicht immer wie­der die Leute bekloppt machen? Immer muss irgend­was Spektakuläres durch­schei­nen, selbst wenn die Anwürfe schon im nächs­ten Satz gleich „kas­siert” werden. 

Natürlich ändern sich lau­fend die Verhältnisse. In einem Monat gabs mehr Niederschlag als im Mittel der letz­ten Jahre, dann wie­der ist es umge­kehrt. Die Frage ist, ob uns die Niederschläge der letz­ten Monate in bestimm­ten Regionen (z.B. im Osten) nicht doch gehol­fen haben. Aber statt auf die­se Fragen ein­zu­ge­hen, wird wie­der alles schwarzgemalt. 


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9 Gedanken zu „Zu wenig Niederschlag oder zu viel?“

  1. Die Angaben zu den Pegelständen, so, wie sie auf der Wetterseite dar­ge­stellt sind, sind ziem­lich frei von Aussagekraft. Denn wor­auf bezieht sich das „Mittel” des Pegelstandes am jewei­li­gen Ort? Auf das Jahresmittel am Ort? Auf den Median? Auf das Mittel zum Messzeitpunkt am Ort über x Jahre hinweg?

    Egal, wel­cher Mittelwert zugrun­de­ge­legt wird, bleibt es sowie­so frag­lich, wel­che Bedeutung eine Abweichung tat­säch­lich hat.

    Was bedeu­tet ein Pegelstand von 100 cm gegen­über einem „Mittel” von 195 cm? Ist das zum gege­be­nen Jahreszeitpunkt über wie vie­le Jahre hin­weg betrach­tet extrem nied­rig oder eher eine erwar­te­te nor­ma­le Abweichung?

    Solche Tabellen sind m.E. weit­ge­hend wert­lo­se und über­flüs­si­ge Information, mit der Webseiten (oder Zeitungsseiten, oder TV-​Sendeminuten) gefüllt wer­den. Sie ste­hen ein­fach da, ohne ermit­tel­ba­ren prä­zi­sen Bewertungskontext und sehen hübsch aus. Sie rie­chen förm­lich nach Informationskompetenz. Und Moderatoren kön­nen auf die­ser Nicht-​Basis gänz­lich frei und unbe­schwert ein­schät­zen, urtei­len und (was gaaa­anz beson­ders wich­tig ist) WARNEN. Vor was auch immer…

  2. Ich lese ein­fach weni­ger online Nachrichten und muss mich dann auch nicht stän­dig über alles auf­re­gen – ist gesünder 😉

  3. Natürlich sol­len durch die­se Art Berichterstattung Hypes aus­ge­löst wer­den, die dann geschäf­tigt bedient wer­den. Das ist Kapitalismus. Derzeit befin­den wir uns noch in der Politik der selbst­in­sze­nier­ten Krisen.
    Was wohl los ist, wenn sich die dann verselbstständigen?

    Wenn man wis­sen will, wie man beim Wasser auf­ge­stellt ist, kann man bei der ört­li­chen Wasserversorgung nachfragen.
    Auch der Dialog mit einem Gewässerwart könn­te da nicht schaden.

  4. Hat sie. Das war eben genau­so, wie damals der Schnüffelskandal. Ich kann mir beim bes­ten Willen nicht vor­stel­len, wie man da Transatlantiker blei­ben kann.

  5. Ja, die Medien berich­ten nur über „Extreme” und über­zeich­nen mei­ner Meinung nach auch die Ereignisse. Davon darf man nur die darf man nur die Hälfte glau­ben und vom Rest muss man noch eini­ges abziehen.

☕ Bleibt neugierig, bleibt menschlich.

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