Eigentlich wollte ich mir die Sendung nicht ansehen. Aber dann bin ich hängengeblieben und – ich muss sagen – da war er wieder: der alte Habeck. Nach interessanten 75 Minuten sah ich kurz noch nach dem Twitter-Hashtag und sah meinen Eindruck bestätigt. Tatsächlich und überraschend gab es – jedenfalls auf den ersten Blick – überwiegend Zustimmung und viel mehr Sympathie für Robert Habeck, als ich es erwartet hatte.
Habeck gab sich keine Blößen. Er wirkte entwaffnend ehrlich und souverän. Einerseits spielte er die Scharte durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes herunter, andererseits räumte er eigene Fehler im Kontext des Heizgesetzes ein.
Man kann sagen, dass inhaltlich wenig in diesen 75 Minuten passiert ist. Der Erkenntnisgewinn war überschaubar. Allerdings hat Habeck glaubhaft und für mich überzeugend dargelegt, wie er dazu kam, den ersten Gesetzesentwurf (der doch eigentlich durchgestochen war) in dieser das Desaster auslösenden Art und Weise in die Öffentlichkeit zu bringen.
Habeck hat sich eine durchweg positive Kopfnote verdient. Was die in Zukunft jedoch wert sein wird, bleibt abzuwarten. Der Ruf ist ramponiert und die Umfragewerte sind furchtbar.
Habeck wirkte auf mich offen, ehrlich und selbstreflektiert. Etwas, das ich über das Gros unserer führenden Politiker nicht sagen könnte. Das war ein guter Auftritt, für den ich Habeck zu Beginn seiner Bundeskarriere – also ganz früher mal – als Hoffnungsträger gesehen habe.