DALL·E 2024 06 02 14.59.06 A crowded beach in Mallorca with numerous people sunbathing and swimming. In the foreground, there is a person with a frustrated facial expression, cl
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Mallorca: Geliebt und doch unerwünscht? Tourismus im Spannungsfeld

Deutsche Urlauber auf Mallorca sind nicht mehr will­kom­men? Der Massentourismus stößt an sei­ne Grenzen und bringt sowohl für Einheimische als auch für die Umwelt nega­ti­ve Folgen mit sich. Ist es an der Zeit, alter­na­ti­ve Urlaubsziele zu suchen?

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Nicht nur, dass sich deut­sche Mallorca-​Besucher nicht gera­de in die Herzen der Einheimischen gegrölt haben, es gibt auch noch die Engländer oder (frü­her) die Russen. Auch die sor­gen auf unse­rer Lieblingsinsel für schlech­te Laune. Gegen die­ses Übermaß wird inzwi­schen laut pro­tes­tiert. Dem Spiegel ($) nach sind (natür­lich) wir Deutsche es, die den Mallorquinern auf den Sack gehen, die größ­te und pene­tran­tes­te Gruppe inzwi­schen unbe­lieb­te Besucher.

Ich ver­ste­he, dass der maß­lo­se Tourismus nicht nur in Venedig das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Allerdings fra­ge ich mich, wie die­se Überlastung der über­lau­fen­den Touristikziele (der Klimakatastrophe übri­gens zum Trotz!) auf ein erträg­li­ches Maß redu­ziert wer­den könnte? 

Für mei­ne Frau ist klar: Da flie­gen wir nicht mehr hin. OK, wir waren oft genug da. Aber nie mehr Mallorca? Das scheint mir etwas über­trie­ben. Ob es ande­re poten­zi­el­le Urlauber gibt, die so reagie­ren wie mei­ne Frau? Die meint übri­gens in der Regel das, was sie sagt.

Bliebe da noch die Schweiz als unser gleich­wer­tig belieb­tes Urlaubsziel oder Holland. Leider sind in bei­den Ländern Deutsche auch nicht nur beliebt. In dem Bergdorf, in dem wir meis­tens unse­re Ferien im Berner Oberland ver­bracht haben, wur­den wir bei unse­rem vor­letz­ten Urlaub von einer Gruppe Jugendlicher als Nazis beschimpft. Ich fand es schlimm. 

Ich weiß nicht, was die gegen mei­ne Frau und mich hat­ten. Jedenfalls hat das deut­sche KFZ-​Kennzeichnen wohl schon aus­ge­reicht, um die Beschimpfung aus­zu­lö­sen. Oder sie haben unse­re Sprache erkannt. Nichts – kei­ne Bemerkung, kei­ne Handlung – war dem vorausgegangen. 

Was Holland anlangt, wird sich ver­mut­lich nicht nur die von Wilders ange­kün­dig­te Geschwindigkeitsbegrenzung ändern (von 100 auf 120). Auch dort schei­nen die Leute gene­rell von Ausländern die Nase voll zu haben. Weshalb sonst soll­ten sie, die ich mein Leben lang als leuch­ten­de Vorbilder im Sinne einer libe­ra­len Einstellung gegen­über jeder­mann betrach­tet habe, Rechtsextremen die Regierungsverantwortung anver­traut haben? 

Vielleicht ver­su­chen wir es mit der Eifel oder fah­ren ins Sauerland – oder an Nord- oder Ostsee?

Die Mallorquiner haben nichts gegen Touristen, liest man im Spiegel. Aber es sei­en zu viele. 

Ich erin­ne­re mich, dass die Stimmung der Bevölkerung wäh­rend der Corona-​Pandemie ver­hee­rend war. Es gab vie­le Arbeitslose und die Bedingungen waren für vie­le Menschen schlimm. Das ist ver­ges­sen. Jetzt ste­hen vie­le Inselbewohner auf und soli­da­ri­sie­ren sich. Sie haben einen kri­ti­schen Blick auf den Massentourismus. Ich kann das, wie zuvor bespro­chen, ver­ste­hen. Hoffentlich wird der Protest zu einer prak­ti­ka­blen Lösung füh­ren. Vorstellen kann ich mir die­se lei­der nicht.

  • Schlangen vor den Essensausgaben: Mallorca kämpft gegen Corona-​Armut – n‑tv.de – Quelle

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2 Gedanken zu „Mallorca: Geliebt und doch unerwünscht? Tourismus im Spannungsfeld“

  1. Irgendwie muss ich dar­über schmun­zeln – sind wir hier nicht genau so? Klar, Touristen, Asylsuchende, Einwanderer etc. in einen Topf zu wer­fen, liegt mir fern – aber wie oft hört man „ich habe doch nichts gegen Ausländer, es sind nur zu vie­le”?! Und ganz ehr­lich, ich wür­de mich auch nicht mehr wohl füh­len, wenn in mei­nem Wohnort mehr Touristen als Einheimische unter­wegs sind inklu­si­ve sämt­li­cher Begleiterscheinungen wie knap­pen Wohnraum wegen Ferienwohnungen, über­höh­ten Preisen und über­füll­ten Lokalen, Natur und Veranstaltungen. Und als Tourist wür­de ich mich da genau so unwohl füh­len. Wie immer – die Dosis macht das Gift.

🤝 Miteinander statt gegeneinander.

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