Talkshow-Überflutung im öffentlichen Fernsehen: Stimmen der Kritik

Vie­le Zuschau­er sind zuneh­mend genervt von der Fül­le an Talk­shows im öffent­lich-recht­li­chen Rund­funk und sehen dar­in eine Ver­schwen­dung von Res­sour­cen und Sendezeit.

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Die NDR-Talk­show scheint nicht (mehr) so beliebt zu sein, wie ich immer dach­te. Obwohl mei­ne Frau und ich sie nur spo­ra­disch sehen, fand ich das For­mat im Ver­gleich zu man­cher Polit-Talk­show wirk­lich unter­halt­sam. Das gilt übri­gens auch für die gro­ße WDR-Talk­show Köl­ner Treff.

Mir ist heu­te die­ser Arti­kel unter­ge­kom­men, in dem in den Leser­brie­fen eine gewis­se Zer­ris­sen­heit offen­bar wird. Kürz­lich lief in meh­re­ren drit­ten Pro­gram­men unge­fähr zeit­gleich die NDR-Talk­show.

Da hat die ARD aller­dings die Rech­nung ohne den Wirt gemacht. Im Leser­briefteil (der ist bei MSN Arti­keln immer recht beson­ders, er ist ein Sam­mel­be­cken für sehr unzu­frie­de­ne Men­schen.) Viel­leicht war das nur ein Ver­suchs­bal­lon, ange­kom­men ist die­ser nur so mittel.

Die Zuschau­er­re­ak­tio­nen sind für Deutsch­land wohl selbst­er­klä­rend. Wäh­rend die einen dar­über mau­len, dass die­sel­be NDR-Talk­show auf ver­schie­de­nen drit­ten Pro­gram­men lief. Sie emp­fan­den es dies als uner­wünsch­ten Ein­spa­rungs­ver­such. Schließ­lich, so habe ich es gele­sen, erlaubt sich jedes 3. Pro­gramm, das etwas auf sich hält, doch eine eige­ne Talk­show. Der Zuschau­er mag es nicht, wenn er ein­fach mal zappt und dabei die glei­chen Talk­show-Mode­ra­to­ren und Gäs­te zu sehen bekommt. „EINE Talk­show auf allen drei Pro­gram­men ist eine Frech­heit“, schreibt jemand. 

NDR Talkshow
NDR Talk­show

Ande­re beschwe­ren sich dar­über, dass es über­haupt noch Talk­shows zu sehen gibt. Da schim­mert die all­ge­mei­ne Kri­tik gegen ent­schie­den zu vie­le Sen­der im ÖRR durch. 

Der ein­fachs­te Tipp wird von vie­len Zuschau­ern trotz Wie­der­ho­lung nicht beher­zigt. Man kann das Gerät auch ein­fach aus­schal­ten oder – für ganz Krea­ti­ve – einen ande­ren Sen­der suchen. Oder wie wäre es, einen der Strea­ming­diens­te zu nut­zen? Ich habe es gera­de nötig, wer­den Sie den­ken. Selbst mecke­re ich schließ­lich auch stän­dig über die immer wei­ter nach­las­sen­de Qua­li­tät des ÖRR. Irgend­wann wirds ja viel­leicht auch mal zu viel mit der Kri­tik. Die Wie­der­ho­lungs­zeit in ARD und ZDF ist übri­gens schon ange­bro­chen. Bekla­gen hilft nicht. Also ver­le­ge ich mich (was ohne­hin schon all­mäh­lich gesche­hen ist) immer mehr aufs Kon­su­mie­ren von Streamingangeboten. 

P.S.: Stich­wort „zu viel wer­den“. Ich las, dass bei den EU-Wah­len in Finn­land und Schwe­den Grü­ne und Lin­ke ordent­lich dazu gewon­nen hät­ten. Die Rech­ten haben dort ver­lo­ren. Und das, obwohl es gera­de dort einen gewal­ti­gen Rechts­ruck gab. Die Leu­te haben wohl inzwi­schen neue Ein­sich­ten gewon­nen. Da kann man also noch hof­fen, dass der Spuk auch bei uns bald zu Ende ist. Aber jetzt gilt es zunächst ein­mal, mit den Ergeb­nis­sen klar­zu­kom­men, die ges­tern „ein­ge­spielt“ wur­den. Macron hat ja bereits Kon­se­quen­zen gezo­gen, die Natio­nal­ver­samm­lung auf­ge­löst und Neu­wah­len ange­kün­digt. Wer die gewinnt, steht wohl lei­der außer Fra­ge. Hat jemand eine Idee, wes­halb er das getan hat?

Im Zulas­sungs­be­schluss des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts heißt es wört­lich: Das Revi­si­ons­ver­fah­ren kann Gele­gen­heit zur Klä­rung der Fra­ge geben, ob und gege­be­nen­falls unter wel­chen Vor­aus­set­zun­gen gegen die Bei­trags­er­he­bung gel­tend gemacht wer­den kann, der Auf­trag der öffent­lich-recht­li­chen Rund­funk­an­stal­ten, ein der Viel­falts­si­che­rung die­nen­des Pro­gramm anzu­bie­ten, wer­de struk­tu­rell ver­fehlt, so dass es an einem indi­vi­du­el­len Vor­teil feh­le.

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Schlagworte: Kritik Talkshows

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