Wenn die Blüten fallen

Ein Streifzug durch die Frühlingszeit – zwi­schen fal­len­den Blüten und dem lei­sen Klopfen eines Buntspechts.

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Bei uns neigt sich die Blütezeit bereits dem Ende zu. Damit nor­ma­li­sie­ren sich lang­sam die Sinne jener, die den Frühling beson­ders innig emp­fin­den. In die­sem Jahr öff­ne­ten Narzissen, Kirschblüten und Magnolien ihre zar­ten Kelche ein paar Wochen spä­ter als im Vorjahr – doch auch dies­mal konn­te ich es mir nicht ver­knei­fen, unzäh­li­ge Fotos zu machen.

Einige die­ser Aufnahmen habe ich bereits gezeigt, ande­re sind noch ganz frisch auf der Speicherkarte.

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Diese zar­ten Blätter fin­den sich mitt­ler­wei­le auf Wegen und Straßen wie­der. Vor allem die Kirsch- und Magnolienblüten sind längst ver­gan­gen – ein all­jähr­li­cher Zauber, der sich still verabschiedet.

Und schon ist die Kirschblüte vorbei
Und schon ist die Kirschblüte vorbei

Und schon ist die Kirschblüte vorbei

Ich lie­be den Frühling auch des­halb so sehr, weil das fri­sche Grün der Bäume noch luftig-​leicht ist. Es erlaubt den Blick auf klei­ne Vögel, die schon bald vom dich­ten Laub geschützt und für das Auge ver­bor­gen sind – wenn auch nicht für das Ohr.

Durch das Fotografieren habe ich gelernt, mich neu auf die Natur ein­zu­las­sen. Es ist einer jener Fixpunkte gewor­den, die mein fort­ge­schrit­te­nes Alter inhalt­lich berei­chern. Als Kind war ich fas­zi­niert von der Natur. Dann kam der Büroalltag – und hat mich ihr fast voll­stän­dig entfremdet.

Heute bin ich auf­merk­sa­mer. Ich blei­be ste­hen. Ich beob­ach­te. Ich staune.

Ein beson­ders ein­drucks­vol­ler Moment war das lei­se Hämmern eines Buntspechts. Ich hör­te das hoh­le Klopfen – und blick­te lan­ge in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Ich rech­ne­te damit, den Vogel an einem Baumstamm zu ent­de­cken. Doch der zau­ber­haf­te Specht wer­kel­te nicht außen, son­dern innen.

Er hat­te bereits mit dem Ausbauen sei­ner Bruthöhle begon­nen. Das bemerk­te ich, als ich sah, dass in regel­mä­ßi­gen Abständen klei­ne Späne aus einem schwer erkenn­ba­ren Loch im Baumstamm nach drau­ßen rie­sel­ten. Der Bauabfall, sozusagen.

Ich zück­te mein Teleobjektiv (100–400 mm), rich­te­te es auf das Loch – und da war er: der Kopf des Buntspechts. Ich konn­te ein paar Bilder machen. Natürlich lässt sich auf den Fotos nicht erah­nen, wie weit ent­fernt ich stand. Doch der Moment war für mich ein ganz besonderer.

Buntspecht klopfte von innen
Buntspecht klopf­te von innen

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