Gesellschaft

Bitte konkret werden, jetzt

6 Kommentare

Die NZZ hat sich heute über eines der Themen geäußert, die bisher während dieses merkwürdigen Wahlkampfes gemieden wurden. Der Autorin fehlt ein Konzept zum Thema Migration.

Ich habe schon lange das Gefühl, so ein Konzept fehlt den Schweizern, besser gesagt den deutschen Journalisten in Diensten der NZZ, viel dringender als uns. Nicht nur die NZZ zermartert sich den Kopf, wie „Wir schaffen das“ gleichsam zu Merkels Mühlstein in den Geschichtsbüchern avancieren könnte.

Aber nicht nur ein Konzept fehlt! Das lässt sich nicht bestreiten. Leider ist das so, wie bei so vielen drängenden Fragen, die einer Antwort bedürfen. Übrigens, auch in der Schweiz, wenn ich das unverschämterweise anfügen darf.

Ob in den Wahlprogrammen der Parteien darüber nichts zu finden ist? Guckt doch selbst nach! Natürlich steht da was. Ob es allerdings konkret genug ist und mit deinen Vorstellungen im Entferntesten über einzubringen ist? Keine Ahnung.

Mich würde allerdings sehr interessieren, wie hier im Land aufgrund der miesen Nachrichten beim Wetter, sorry, beim Klima, die Absätze zum Thema in den Papieren in reale Politik umsetzen werden, wenn die Wahlen erst vorbei sind. Auweia. Erfahrungsgemäß geschieht danach gar nichts.

Was meint Dr. Hirschhausen, den ich gestern einen Kommentar bei den „Tagesthemen“ sprechen hörte, wenn er fordert, jetzt die nötigen Schritte zu unternehmen, um wirksam gegen den Klimawandel zu kämpfen? Hat er vergessen, die Prioritäten zu nennen oder lässt man die Antworten darauf stecken, weil man sich selbst nicht sicher ist, was eigentlich zuerst gemacht werden soll?

  • Erneuerbare Energien ausbauen
    • Abstandsregeln neu definieren (es kann nicht bei 1000 Metern bleiben, 100 reichen!)
  • Kohle- und Ölverbräuche schnellstens zurückfahren (Neubauer sprach heute bei Twitter von 2025. Ob es ein Scherz war oder ehrlich gemeint? Ich weiß es nicht!)
  • Energieverbrauch im Verkehr reduzieren
  • Gebäudesanierungen mit Volldampf voranbringen, um Energie zu sparen
  • Flugreisen verteuern, keine Billigflugreisen mehr! Kerosin besteuern
  • Urlaubsreisen mit riesigen Schiffen, die mit Diesel angetrieben werden, aussetzen (notfalls verbieten)
  • Welche Instrumente brauchen wir über die existierenden und angedachten hinaus, um marktwirtschaftliche Anreize zu schaffen und auszunutzen? Emissionshandel.
  • Welche Institution soll die Koordination der Maßnahmen steuern und überwachen? UN.)

Horst Schulte

Herausgeber, Blogger, Amateurfotograf

- alleiniger Autor dieses Blogs -

Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

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6 Gedanken zu „Bitte konkret werden, jetzt“

  1. Es wird stets nur das getan, wo irgendetwas verdient wird. Corona hat das nun eindeutig gezeigt. Auch gezeigt hat Corona, dass der freie Markt eine Illusion der BW- und VWLer ist. Der Markt ist nur so frei, wie die Subventionen fließen.

    Mit den Sanierungen gehen Mieterhöhungen einher, die sich viele Mieter nicht leisten können. Wohin mit den neuen Obdachlosen? In einer niemals endenden Pandemie wird das erst recht schwierig.

    -Erneuerbare Energien ausbauen

    Das wird und wurde von den Parteien doch selber torpediert. Teilweise kämpfen Ortsverbände gegen Landesverbände, die gegen den Bundesverband kämpfen (nicht nur aufgrund von Bürgerinitiativen).
    Dabei stellt sich raus, das nicht der Fehler ein System hat , sondern das System der Fehler ist.

    – Kohle- und Ölverbräuche schnellstens zurückfahren (Neubauer sprach heute bei Twitter von 2025.

    Das war mitnichten ein Scherz. Sie stellt lediglich die Maximalforderung, um im Kompromiss möglichst auf das Minimum kommen zu können. Ds ist ein uralter Hut in der Politik. Allerdings tut sie das ohne jegliche Handlungsvollmacht. Sie darf halt bei Jung & Naiv und den anderen angesagten Formaten quatschen und dafür wird sie als Sprecherin ja auch bezahlt. Das war auch ihr Plan, als die Grünen sie von F4F einkauften. Anders, als Greta und andere Aktivistinnen, nutzte sie ihre Bühnenpräsenz und ihr Äußeres für den schnellen Aufstieg, was locker 50 % der Bewegung genauso machen würden, wenn sie denn könnten. Ein durchschnittliches Parteimitglied hätte dafür schon gut 15 Jahre ackern müssen.
    Wo allerdings viel gequatscht wird, da wird wenig gemacht. Und so sieht es aus.

    -Energieverbrauch im Verkehr reduzieren

    „Softwarefehler. Tut uns leid, da kann man nix machen.“

    – Flugreisen verteuern, keine Billigflugreisen mehr! Kerosin besteuern

    Dagegen sträuben sich nicht nur die TUI & co. Die Lufthansa hätte gerne nochmals 9 Milliarden. Die würde sie auch bekommen. Gleichzeitig müssten natürlich neue Leute entlassen werden. Das ist ja soooo bedauerlich.

    -Urlaubsreisen mit riesigen Schiffen, die mit Diesel angetrieben werden, aussetzen (notfalls verbieten)

    Wer denkt denn an die armen Werften? Papenburg schon wieder pleite? Hamburg vor dem Exitus? Und die armen Reeder erst. Was wohl die Private Equity machen wird, die auch hier in jedem zweiten Auftrag mit dabei ist?

    Politische Handlung: Komplett undenkbar!

    -Emissionshandel.

    Total beknackt. Wie jedes Schneeballsystem. Warum nicht gleich nen neuen Bitcoin dafür auflegen? Wir hams doch!
    :“Es ist noch Suppe da, wer hat noch nicht, wer will noch mal. Ich stifte eine Runde für den ganzen Saal“:

    Man wird keiner, auch nicht der deutschen Bevölkerung, jemals begreiflich machen können, dass die fetten Jahre vorbei sein sollten.

    Natur ist kein Geschäftsmodell. Wer was anderes behauptet, hat noch nie einen eigenen Garten bewirtschaftet.

    Wer meint, die Natur in ein Geschäftsmodell pressen zu müssen, wird von der Natur bestraft.

    Die nötigen Dinge, die Reorganisation und Umstrukturierung hätten schon vor 40 Jahren anlaufen müssen.

    Die großen Unternehmen haben mehr Geld als die meisten Staaten zusammen. Die werden auch in Zukunft nicht verzichten und die Staaten werden zu allem ja und amen sagen müssen, sonst ersetzen die Unternehmen einfach die Staaten, genau wie in der Dystopie Incorporated geschildert (https://www.imdb.com/title/tt4118466/).

    Das war sicher auch einer der Gründe, warum Jack Ma fliehen musste. Es gibt nur einen Staat, der sich das noch nicht gefallen lässt. Selbst Bitcoinfarmen haben die dicht gemacht und so soviel Strom gespart, wie andere Staaten nicht mal verbrauchen.

    Im Prinzip hat sich alles so entwickelt, wie es einige unserer Grundschullehrer schon Anfang der 80er geahnt haben. Ich sehe da kaum Handlungsmöglichkeiten. Erst recht nicht bei „Demokratien“, die Oligarchen verpflichtet sind.

    Die Revolution wird weiterhin ausbleiben. Der Konsum wird weiterhin steigen.

  2. „Jetzt die nötigen Schritte unternehmen“
    Wenn aber keiner loslaufen will.

    „Wir müssen schneller werden!“
    Wenn aber die Reifen blockiert sind?! 0 km/h x Vollgas = 0 km/h.

🚪 Kommentiert gern – aber bitte mit Herz.