Carsten Linnemann, einer der engsten Vertrauten von Friedrich Merz und lange als Favorit für das Wirtschaftsministerium gehandelt, hat sich bewusst gegen ein Ministeramt entschieden. Stattdessen will er als Generalsekretär den begonnenen Erneuerungsprozess der CDU weiterführen. In einem Video betonte Linnemann, dass sein „Bauchgefühl“ ihm zu dieser Entscheidung geraten habe – und er als Generalsekretär den Politikwechsel besser vorantreiben könne.

Was könnte hinter Linnemanns Entscheidung stecken?

Man darf sich nicht täuschen lassen: Die Entscheidung kam nicht aus heiterem Himmel, und auch nicht allein aus dem Bauch. Hinter den Kulissen war Linnemann sehr wohl interessiert an einem Ministeramt – insbesondere am Arbeits- und Sozialministerium, das nun an die SPD geht. Auch das Wirtschaftsministerium stand im Raum, doch für den bekennenden Mittelstandsfan und Wirtschaftsexperten Linnemann schien das nicht attraktiv genug zu sein.

Koalitionsarithmetik, nennt man so etwas nüchtern. Wer mitregieren will, muss nehmen, was übrig bleibt. Doch genau das wollte Linnemann offenbar nicht. Seine Entscheidung ist also mehr als nur Ausdruck innerparteilicher Demut – sie ist auch ein Ausdruck strategischer Klugheit.

Einfluss ohne Ministeramt

Denn während Minister kommen und gehen, bleibt der Generalsekretär. Linnemann sitzt künftig im Koalitionsausschuss – dort, wo die politische Linie verhandelt und verfeinert wird. Dort, wo Macht nicht inszeniert, sondern ausgeübt wird.

Mit anderen Worten: Er bleibt im Maschinenraum der Macht, wo die eigentlichen Weichen gestellt werden. Nicht im gleißenden Scheinwerferlicht eines Ressorts – sondern als Architekt im Schatten, wo Pläne geschmiedet und Mehrheiten geformt werden.

Reaktionen: Lob, Irritation und strategische Deutung

Innerhalb der CDU wird dieser Schritt weitgehend begrüßt. Parteichef Merz freut sich über die Entscheidung seines Vertrauten, und auch Jens Spahn spricht von einer „echt guten Nachricht“. Die CDU sendet damit ein Signal der Selbstbehauptung: Wir sind nicht bloß Teil der Regierung, wir haben einen Plan.

Doch außerhalb der Partei sorgt der Schritt für Stirnrunzeln. Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann fragt, was denn da bei der CDU los sei, wo sich doch jemand, der sich öffentlich für ministrabel hielt, nun selbst zurückzieht. Auch das gehört zum politischen Spiel: das Lesen zwischen den Zeilen.

Die CDU jedenfalls scheint auf Kontinuität und Geschlossenheit zu setzen. Auf das stabile Fundament einer Partei, die sich nicht allein über Posten definiert, sondern über Richtung und Haltung.

Was bedeutet das für die CDU?

Linnemanns Verzicht auf ein Ministeramt ist ein Statement: Politikwechsel braucht Geduld – und einen langen Atem. Linnemann will sich nicht verzetteln, nicht aufreiben im Tagesgeschäft eines Ministeriums. Er sagt, er wolle gestalten, aber mit Plan – nicht mit Aktionismus.

Mit Linnemann bleibt eine Schlüsselfigur an Bord, die sowohl das Ohr an der Basis als auch das Vertrauen der Parteispitze hat. Es ist der Versuch, Regierungsverantwortung und parteipolitische Profilschärfung in Einklang zu bringen – eine Kunst, die vielen schwerfällt.

Welche Schlussfolgerung kann man ziehen?

Die NZZ hat ihre Analyse bereits geliefert – in gewohnt skeptischem Tonfall. Dort wird an keiner deutschen Entscheidung ein gutes Haar gelassen. So kennt man es aus Zürich.

Das ist ein klares Misstrauensvotum gegen die künftige schwarz-rote Regierung.

Quelle

Doch jenseits der harschen Urteile bleibt festzuhalten: Carsten Linnemann wird der CDU als Taktgeber erhalten bleiben – nicht auf der Bühne eines Ministeriums, sondern als Strippenzieher und Vordenker im Hintergrund.

Misstrauen gegen Merz? Kaum. Eher die Einsicht, dass die Bühne des Tagesgeschäfts nicht jedem liegt – und man im Feuergefecht der Öffentlichkeit schneller verbrennt, als man denkt. Wer will schon zur Zielscheibe medialer Zermürbung werden, wie weiland Robert Habeck?

Vielleicht hat Linnemann genau dieses Szenario im Kopf. Vielleicht kennt er die Stimmungslage in einer Koalition, die noch nicht einmal geboren, aber schon von Geburtswehen geplagt ist. Sein Schritt wirkt da weniger als ein Rückzug – und mehr als eine kalkulierte Offensive.

Ein Generalsekretär, der weiß, wo er hingehört. Und wann man besser nicht Minister wird. Persönlich bin ich froh über Linnemanns Entscheidung. Er wäre auf dem Chefsessel des Wirtschaftsminister trotz seines Studiums der Volkswirtschaft untergegangen. Inszeniert wird Linnemanns Entscheidung von der CDU möglicherweise als Kontrapunkt auf Merz’ Vorgehen bei der Schuldenbremse.

Carsten Linnemann: Kein Ministeramt – aber ganz nah am Machtzentrum

Carsten Linnemann, einer der engsten Vertrauten von Friedrich Merz und lange als Favorit für das Wirtschaftsministerium gehandelt, hat sich bewusst gegen ein Ministeramt entschieden. Stattdessen will er als Generalsekretär den begonnenen Erneuerungsprozess der CDU weiterführen. In einem Video betonte Linnemann, dass sein „Bauchgefühl“ ihm zu dieser Entscheidung geraten habe – und er als Generalsekretär den Politikwechsel besser vorantreiben könne.

Was könnte hinter Linnemanns Entscheidung stecken?

Man darf sich nicht täuschen lassen: Die Entscheidung kam nicht aus heiterem Himmel, und auch nicht allein aus dem Bauch. Hinter den Kulissen war Linnemann sehr wohl interessiert an einem Ministeramt – insbesondere am Arbeits- und Sozialministerium, das nun an die SPD geht. Auch das Wirtschaftsministerium stand im Raum, doch für den bekennenden Mittelstandsfan und Wirtschaftsexperten Linnemann schien das nicht attraktiv genug zu sein.

Koalitionsarithmetik, nennt man so etwas nüchtern. Wer mitregieren will, muss nehmen, was übrig bleibt. Doch genau das wollte Linnemann offenbar nicht. Seine Entscheidung ist also mehr als nur Ausdruck innerparteilicher Demut – sie ist auch ein Ausdruck strategischer Klugheit.

Einfluss ohne Ministeramt

Denn während Minister kommen und gehen, bleibt der Generalsekretär. Linnemann sitzt künftig im Koalitionsausschuss – dort, wo die politische Linie verhandelt und verfeinert wird. Dort, wo Macht nicht inszeniert, sondern ausgeübt wird.

Mit anderen Worten: Er bleibt im Maschinenraum der Macht, wo die eigentlichen Weichen gestellt werden. Nicht im gleißenden Scheinwerferlicht eines Ressorts – sondern als Architekt im Schatten, wo Pläne geschmiedet und Mehrheiten geformt werden.

Reaktionen: Lob, Irritation und strategische Deutung

Innerhalb der CDU wird dieser Schritt weitgehend begrüßt. Parteichef Merz freut sich über die Entscheidung seines Vertrauten, und auch Jens Spahn spricht von einer „echt guten Nachricht“. Die CDU sendet damit ein Signal der Selbstbehauptung: Wir sind nicht bloß Teil der Regierung, wir haben einen Plan.

Doch außerhalb der Partei sorgt der Schritt für Stirnrunzeln. Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann fragt, was denn da bei der CDU los sei, wo sich doch jemand, der sich öffentlich für ministrabel hielt, nun selbst zurückzieht. Auch das gehört zum politischen Spiel: das Lesen zwischen den Zeilen.

Die CDU jedenfalls scheint auf Kontinuität und Geschlossenheit zu setzen. Auf das stabile Fundament einer Partei, die sich nicht allein über Posten definiert, sondern über Richtung und Haltung.

Was bedeutet das für die CDU?

Linnemanns Verzicht auf ein Ministeramt ist ein Statement: Politikwechsel braucht Geduld – und einen langen Atem. Linnemann will sich nicht verzetteln, nicht aufreiben im Tagesgeschäft eines Ministeriums. Er sagt, er wolle gestalten, aber mit Plan – nicht mit Aktionismus.

Mit Linnemann bleibt eine Schlüsselfigur an Bord, die sowohl das Ohr an der Basis als auch das Vertrauen der Parteispitze hat. Es ist der Versuch, Regierungsverantwortung und parteipolitische Profilschärfung in Einklang zu bringen – eine Kunst, die vielen schwerfällt.

Welche Schlussfolgerung kann man ziehen?

Die NZZ hat ihre Analyse bereits geliefert – in gewohnt skeptischem Tonfall. Dort wird an keiner deutschen Entscheidung ein gutes Haar gelassen. So kennt man es aus Zürich.

Das ist ein klares Misstrauensvotum gegen die künftige schwarz-rote Regierung.

Quelle

Doch jenseits der harschen Urteile bleibt festzuhalten: Carsten Linnemann wird der CDU als Taktgeber erhalten bleiben – nicht auf der Bühne eines Ministeriums, sondern als Strippenzieher und Vordenker im Hintergrund.

Misstrauen gegen Merz? Kaum. Eher die Einsicht, dass die Bühne des Tagesgeschäfts nicht jedem liegt – und man im Feuergefecht der Öffentlichkeit schneller verbrennt, als man denkt. Wer will schon zur Zielscheibe medialer Zermürbung werden, wie weiland Robert Habeck?

Vielleicht hat Linnemann genau dieses Szenario im Kopf. Vielleicht kennt er die Stimmungslage in einer Koalition, die noch nicht einmal geboren, aber schon von Geburtswehen geplagt ist. Sein Schritt wirkt da weniger als ein Rückzug – und mehr als eine kalkulierte Offensive.

Ein Generalsekretär, der weiß, wo er hingehört. Und wann man besser nicht Minister wird. Persönlich bin ich froh über Linnemanns Entscheidung. Er wäre auf dem Chefsessel des Wirtschaftsminister trotz seines Studiums der Volkswirtschaft untergegangen. Inszeniert wird Linnemanns Entscheidung von der CDU möglicherweise als Kontrapunkt auf Merz’ Vorgehen bei der Schuldenbremse.

KI ist kein Aufreger – sondern mein Alltagshelfer

ChatGPT Image 15. Apr. 2025, 16 06 22
ChatGPT Image 15. Apr. 2025, 16 06 22

Gelassenheit ist keine Alterserscheinung

Ich gehöre wahrlich zu jener Sorte Menschen, die der Entwicklung künstlicher Intelligenz mit einer gesunden Portion Aufgeschlossenheit begegnet. Nein, ich reihe mich nicht ein in den Chor jener skeptisch bis ablehnend gestimmten Stimmen, die mir in letzter Zeit immer häufiger begegnen – sei es in den Medien oder in persönlichen Gesprächen.

Vielleicht liegt es daran, dass ich schon lange im Ruhestand bin. Zeit ist seither kein knappes Gut mehr, und mit ihr wächst bei manch einem ein gewisser Gleichmut. Doch Gelassenheit zeigt sich nicht auf allen Feldern. Viele Dinge regen mich nach wie vor auf – die KI allerdings gehört nicht dazu. Und das, obwohl (oder gerade weil) ich mich intensiv mit ihr beschäftige.

Blogbastelei und technisches Dauerfeuer

In erster Linie dreht sich mein KI-Interesse um meinen Blog und die technischen Spielereien, mit denen ich ihn regelmäßig neu erfinde. Wer mich kennt, weiß: Ich bin in dieser Hinsicht ein wenig … eigen. Hier ändert sich nicht nur ständig etwas – nein, die Dynamik gleicht eher einem Stundentakt. Stillstand? Ein Fremdwort.

Ich lerne ständig dazu. Früher stand ich oft ratlos vor Forenbeiträgen oder bekam auf gezielte Fragen kryptische Antworten. Heute habe ich meinen geduldigen digitalen Begleiter, der mich durch die Untiefen der Technik lotst: ChatGPT. Ein geduldiger, höflicher Kollege, der mit Engelsgeduld erklärt, was ich einst für unverständlich hielt. Die neuen Werkzeuge ermöglichen iterative Prozesse, an deren Ende – mit etwas Geduld und Spucke – Ergebnisse stehen, die sich sehen lassen können. Ob sie wirklich gut sind? Nun ja, so etwas wie Schönheit liegt bekanntlich auch im Auge des Betrachters.

Apfel mit Makel: Apple Intelligence

Kürzlich hat Apple nachgelegt und seine neue »Apple Intelligence« auch in Europa freigegeben. Große Erwartungen begleiteten diese Nachricht. Endlich! Doch wie so oft: Die Realität hinkt dem Werbeversprechen hinterher.

Ich sage das nicht etwa aus Frust, weil mein teures iPhone nicht zu den glücklichen Empfängern der neuen KI-Funktion gehört. Mein iMac, immerhin doppelt so teuer, ist mit an Bord – und doch: Freude will nicht so recht aufkommen. Die Nutzung ist zäh, die Begeisterung bleibt aus. Vielleicht ist die Integration zu versteckt, vielleicht auch nur zu umständlich. Jedenfalls: Mein Pro-Account bei ChatGPT bleibt mein Favorit. Gerade, was die vielen Tuning-Maßnahmen hier im Blog anlangt, war das eine durchweg spannende und positive Erfahrung.

Kleine Tools, große Wirkung

Was ich hingegen gern nutze, ist eine Erweiterung für den Browser namens Active Cleary (ich habe die Pro-Version) – verfügbar für Chrome und Firefox. Ein chinesisches Produkt, das frisch dem Beta-Stadium entstieg. Es fasst zusammen, kürzt, filtert und noch viel mehr. Zugegeben: Es läuft noch nicht immer rund. Aber ich habe es schon jetzt ins Herz geschlossen. Ein kleines, nützliches Tool, das mir den Alltag erleichtert.

Musk, Meta und mein Desinteresse

X (früher Twitter) hat sich längst für mich erledigt. Entsprechend egal ist mir die KI, die Elon Musk dort zur Verfügung stellt. Auch Facebook bleibt außen vor. Ich poste hier und da ein Bild, vielleicht ein paar Sätze – mehr nicht. Meta-KIs, die WhatsApp und Co ziert, gehen mir am Allerwertesten vorbei. Sie ziehen bisher vorbei wie ein ICE in der Provinz.

Und zum Schluss: zwei Bilder, zwei KIs

Als kleine Provokation hänge ich diesem Beitrag zwei Bilder an. Schon wieder KI-erzeugte Bilder … Einfach furchtbar. Sie stammen aus verschiedenen Quellen. Schön sind irgendwie beide. Aber andere werden sagen: Schön ist anders.

Ein Vormittag, der mich beschäftigt

Heute Morgen, kurz nach acht. Meine Frau war wie so oft beim Bäcker um die Ecke, Brötchen holen – eine kleine tägliche Gewohnheit, die für uns beide ein Stück Normalität bedeutet. Doch dieser Morgen hatte andere Pläne.

Ein Sturz. Eine Platzwunde. Viel Blut. Und ein Schreck, der tief saß.

Seit der Schließung unseres Krankenhauses in Bedburg blieb uns nichts anderes übrig, als den Weg nach Bergheim auf uns zu nehmen. In der Ambulanz vergingen über drei Stunden – nicht etwa, weil der Wartebereich überfüllt gewesen wäre. Nein, vielmehr war es die Flut an RTW-Einsätzen, die das Personal auf Trab hielt. Die Behandlungsräume waren belegt, das System sichtbar überlastet.

Man hat sich fast schon daran gewöhnt, traurig genug. Die Misere der medizinischen Versorgung auf dem Land ist ein alter Bekannter, der nicht geht, sondern sich häuslich einrichtet. Die Reformen, die von Professor Lauterbach einst vollmundig angekündigt wurden, erscheinen mir heute, mit Blick auf Bergheim und die geschlossenen Häuser in Bedburg und Grevenbroich, wie ein Versprechen, das irgendwo unterwegs liegen geblieben ist.

Doch was mich heute wirklich bewegt hat, war etwas ganz anderes.

Im Wartebereich betraten zwei Menschen den Raum, bei denen es einen Moment dauerte, bis der Groschen fiel. Ein vertrautes Gesicht, das man lange nicht mehr gesehen hat – ihr kennt das vielleicht. Es ist wie ein Echo aus der Vergangenheit, das sich vorsichtig den Weg ins Heute bahnt.

Es war ein Kamerad von früher. Aus meiner Zeit bei der Freiwilligen Feuerwehr. Ich trat 1982 aus – nach zwölf intensiven Jahren, in denen wir als Jugendliche miteinander gewachsen, zusammengewachsen waren. Ich war 14, als ich damals zur Jugendfeuerwehr kam – zur allerersten, die Bedburg je hatte. Einige der Jungs, mit denen ich damals ausrückte, begleiteten mich über Jahrzehnte durchs Leben. Und auch wenn der Kontakt nicht mehr eng ist – das Band ist geblieben.

Wir waren mehr als Kameraden. Es war ein Miteinander, das getragen war von Verlässlichkeit, von echtem Interesse am Anderen. Es war… Wärme, würde ich sagen. Eine Form von Brüderlichkeit, die ich heute oft vermisse.

Mein alter Feuerwehrkamerad ist heute Ende siebzig. Der Zahn der Zeit hat auch an ihm genagt, wie an uns allen. Bei ihm war seine Frau. Ich erinnerte mich gut an sie – klug, lebensfroh, eine Frau, die Präsenz hatte. Doch heute… heute war da etwas anderes. Der Blick leerer, das Lächeln gehemmt, der Griff an seinem Arm ein wenig zu fest. Sie leidet, wie ich erfuhr, seit drei Jahren an Demenz. Und ich glaube, sie hat uns nicht mehr erkannt.

Ich versuchte, mit ihr ins Gespräch zu kommen. Ein Lächeln, ein Blick, ein Wort – irgendetwas, das andeutete, dass da ein Funken Erinnerung aufglimmt. Aber nein. Es war, als stünde ich in einer Geschichte, in der meine Zeilen gestrichen wurden.

Vielleicht schreibe ich das alles auch deshalb auf, weil der heutige Tag mich tief getroffen hat. Weil mir der Unfall meiner Frau zeigte, wie fragil alles ist. Es war zum Glück nichts Schlimmes. Die Platzwunde wurde versorgt, Prellungen, Schmerzen im Kiefer, ein paar Tage Schonung – das wird vorübergehen.

Und doch schlich sich mit dem Erschrecken auch eine Erkenntnis ein, still und unerbittlich: Wir treten ein in einen Lebensabschnitt, in dem Stürze und Krankheiten nicht mehr Ausnahme, sondern Möglichkeit sind. Ein Alter, in dem wir lernen müssen, mit Zerbrechlichkeit zu leben. Mit dem Wissen, dass sich Leben nicht nur durch Großes verändert, sondern oft durch einen Moment, eine Sekunde Unachtsamkeit.

Ich wünsche meiner Frau und mir – wie uns allen – dass das Schicksal, das ich heute in den Augen meines alten Feuerwehrkameraden gesehen habe, uns erspart bleibt. Aber wer weiß das schon?

Was bleibt, ist das Staunen. Über die Kraft alter Verbindungen. Über die Weichheit der Erinnerung. Und über das Leben selbst, das auch an gewöhnlichen Tagen plötzlich ganz still werden kann – und uns mit einer Wahrheit konfrontiert, die wir allzu oft zu übersehen versuchen.

Ich mache mir jedenfalls Gedanken

Fest steht: Einfach wird das nicht. Aber die US-amerikanischen Anbieter (Tech-Giganten wie sie gern, etwas zu ehrfurchtsvoll genannt werden), sollten so bald als möglich ersetzt werden.

US-Dienst Europäische Alternative Firmensitz Homepage
Google SearchEcosiaBerlin, Germanyecosia.org
Google SearchQwantParis, Franceqwant.com
Google MapsMagicEarthSwitzerlandmagicearth.com
Google MapsKomootPotsdam, Germanykomoot.com
Google MapsTomTom GO NavigationAmsterdam, Netherlandstomtom.com
Google PhotosPhotoprismGermanyphotoprism.app
Google PhotosPiwigoFrancepiwigo.org
Google MailProton MailGeneva, Switzerlandproton.me
Google MailMailfenceBrussels, Belgiummailfence.com
Google DriveNextcloudStuttgart, Germanynextcloud.com
Google DriveTresoritZurich, Switzerlandtresorit.com
FacebookDiasporaGermany (dezentral)diasporafoundation.org
FacebookMindsNicht in Europaminds.com
InstagramPixelfedDezentralpixelfed.org
InstagramFlickrUSAflickr.com
ThreadsMastodonGermanyjoinmastodon.org
WhatsAppSignalUSAsignal.org
WhatsAppTelegramDubai, UAEtelegram.org
WhatsAppThreemaPfäffikon, Switzerlandthreema.ch
Adobe LightroomCyberLink PhotoDirectorTaipei, Taiwancyberlink.com
Adobe LightroomCapture OneCopenhagen, Denmarkcaptureone.com
Adobe PhotoshopAffinity PhotoNottingham, UKaffinity.serif.com
Adobe PhotoshopGIMPGlobal/Dezentralgimp.org
BlueSkyMastodonGermanyjoinmastodon.org
BlueSkyFriendicaGermanyfriendi.ca
X (Twitter)MastodonGermanyjoinmastodon.org
OpenAIMistral AIParis, Francemistral.ai
OpenAINeuroflashHamburg, Germanyneuroflash.com
Microsoft OfficeONLYOFFICERiga, Latviaonlyoffice.com
Microsoft OfficeNuclinoMunich, Germanynuclino.com
Microsoft AzureScalewayParis, Francescaleway.com
Microsoft AzuregridscaleCologne, Germanygridscale.io
Apple MusicDeezerParis, Francedeezer.com
Apple MapsMagicEarthSwitzerlandmagicearth.com
Apple MapsKomootPotsdam, Germanykomoot.com

Und Sie so? So sollte das nicht bleiben. Wer weiß, was nach Trump kommt?

Ich glaube nämlich, besser wird es nicht mehr. Die Idioten gewinnen die Oberhand.

Deshalb müssen wir Europäer allmählich damit beginnen, uns nicht bloß militärisch anders zu orientieren. Am besten auf unsere eigene Stärke.

Und in diesem Zusammenhang würde ich es gut finden, wenn wir alle in Richtung Orban zum Ausdruck brächten: HAU AB!

Das ist gut gemacht

Wir brauchen keine
Bildung, wir brauchen keine Luftverkehrs-
kontrolle.
Kein Minenvirus im Klassenzimmer,
Elon sitzt jetzt auf dem Thron.
Hey, schick diese Kinder weg.

Alles in allem bist du nur ein Nazi mit
orangener Butter.
Alles in allem kompensierst du für einen
Schwanz, der zu langsam ist.

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Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Wir brauchen keinen Chuck Schumer mehr,
der ständig nachgibt.
Er wird von reichen Boomern dominiert.
Bringt Bernie und AOC!

Hey Schumer, sei endlich mutig!
Alles in allem haben wir einen Präsidenten,
der stark ist.
Alles in allem hat er seine Marionette, die
orangene Butter, fest im Griff.

Bleib stehen, Lady! Wenn du nicht aufhörst mit EI, kannst du keine weiße Vorherrschaft haben.
Wie kannst du weiße Vorherrschaft haben, wenn du DI nicht stoppst?

Ja, du hinter dem Tesla – du kannst keine weiße Vorherrschaft haben!
Hey, schick diese Kinder weg.

Alles in allem bist du nur ein Nazi mit orangener Butter.
Alles in allem kompensierst du für einen Schwanz, der zu klein ist.

Oh, ich denke…

via Sascha Pallenberg

Messer, Medien, Machiavelli – Wie mit Angst Politik gemacht wird

In einem Interview auf netzpolitik.org spricht die Philosophin Bärbel Frischmann über die Rolle von Angst in der Gesellschaft und ihre Verbindung zu Überwachung und Kontrolle.

Angst, Kontrolle und mediale Verstärkung

Sie legt dar, dass Angst oft nicht auf realen Bedrohungen basiert, sondern auf Projektionen, die die Wahrnehmung von Gefahr verstärken. Politische und mediale Strategien würden diese Ängste gezielt nutzen, um Einfluss auszuüben. Frischmann warnt vor einer Überbewertung spezifischer Gefahren wie Terrorismus im Vergleich zu alltäglichen Risiken wie etwa Verkehrsunfällen. Maßnahmen wie erhöhte Polizeipräsenz könnten das Gefühl von Unsicherheit sogar verstärken, anstatt es zu mindern. Sie plädiert dafür, Ängste nicht reflexhaft zu verdrängen, sondern ihnen Raum zu geben – und fordert zugleich mehr politische Unterstützung für Menschen mit psychischer Belastung.

Auch die Rolle der Medien bei der Verbreitung von Angst thematisiert sie kritisch. Dabei betont sie die Wichtigkeit, trotz realer Gefahren die Freiheit zu wahren – insbesondere im Hinblick auf große Herausforderungen wie den Klimawandel.

Ein irritierender Vergleich

Diese Positionen wirken zunächst nachvollziehbar. Ein Satz zu Beginn des Interviews, der allerdings von der Redaktion stammt und nicht von Frau Frischmann selbst, hat bei mir Irritation ausgelöst:

„2024 wurden in Deutschland 17 Menschen bei Terroranschlägen getötet. Im gleichen Zeitraum starben 2.780 bei Unfällen im Straßenverkehr. Trotzdem werden die möglichen Maßnahmen gegen Attentäter viel heißer diskutiert als die gegen Autofahrer*innen. Was ist da los?“

Diese Gegenüberstellung wirkt auf den ersten Blick logisch, blendet jedoch eine entscheidende Dimension aus: die psychologische Wirkung gezielter Gewaltakte auf die Bevölkerung. Terroranschläge, Gewalttaten oder sexualisierte Gewalt durch Fremde erzeugen eine tiefere Verunsicherung als Unfälle, selbst wenn letztere statistisch häufiger auftreten. Das liegt nicht nur an ihrer medialen Aufbereitung, sondern an der Natur der Tat – sie erscheinen willkürlich, bedrohlich und schwer kontrollierbar.

Gewaltwahrnehmung und Statistik

Laut Statistik kam es im Jahr 2024 zu rund 29.000 polizeilich erfassten Messerangriffen – ein starker Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren. In der öffentlichen Debatte bleibt die Frage nach den Ursachen dieser Entwicklung oft unterbelichtet. Auch wenn verzerrende Faktoren – wie etwa die unterschiedliche Anzeigebereitschaft oder Polizeikontrolle – eine Rolle spielen, bleibt der überproportionale Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger auffällig.

Eine differenzierte Analyse, wie sie der Mediendienst Integration bietet, zeigt: Die Gründe für diese Überrepräsentation sind nicht ethnischer, sondern sozialer Natur. Armut, Bildungsferne, prekäre Lebenslagen, traumatische Erfahrungen und rigide Männlichkeitsbilder fördern kriminelles Verhalten – und betreffen Zugewanderte häufiger als Einheimische.

Zwischen legitimer Sorge und medialer Inszenierung

Trotzdem bleibt die gesellschaftliche Wahrnehmung von Gewalt durch Zugewanderte eine Realität, der man nicht ausschließlich mit statistischer Relativierung begegnen kann. Sicherheitsmaßnahmen sind in diesem Kontext nicht zwangsläufig Freiheitsbedrohung, sondern auch Ausdruck staatlicher Fürsorgepflicht.

Insgesamt hinterlässt das Interview bei mir den Eindruck, dass bestimmte Problemlagen – insbesondere im Zusammenhang mit Migration – allzu schnell in einen Diskursrahmen von „medial erzeugter Angst“ gestellt werden. Die politische Zurückhaltung gegenüber klaren Maßnahmen könnte das Sicherheitsgefühl vieler Bürgerinnen und Bürger untergraben. Auch wenn berechtigte Kritik an populistischen Ängsten und medialer Dramatisierung notwendig ist, sollte dies nicht dazu führen, reale Probleme zu ignorieren.

Freiheit braucht Vertrauen – und klare Antworten

Freiheit und Sicherheit stehen nicht zwangsläufig in Widerspruch – sie bedingen einander in funktionierenden Gesellschaften. Die Herausforderung besteht darin, zwischen überzogenen Ängsten und legitimen Sorgen zu unterscheiden – und auf beides angemessen zu reagieren.

Von Sündenböcken und politischen Verantwortlichkeiten

Diversität und Pronomen
Screenshot / Bluesky / Diversität und Pronomen

Das liest sich richtig. Nicht nur, wenn man Polemik mag. Ich meine nicht den Clickbait der BILD, sondern das, was Claas schreibt. Für soziale Verwerfungen ist nicht der Kampf für eine gerechtere Welt verantwortlich. Man könnte hinzufügen: Bürgergeldempfänger und Geflüchtete sind nicht für klamme öffentliche Kassen und andere Verwerfungen verantwortlich. Wirklich?

Verantwortlich sind in erster Linie Politiker, die falsche Prioritäten setzen und die aus Schiss vor dem Wähler falsche oder keine Entscheidungen treffen. Nur eine dieser falsch gesetzten Prioritäten ist die links-grüne Fixierung auf Debatten, die an gesellschaftlichen Realitäten knallhart vorbeigehen. Das hat nicht nur Sahra Wagenknecht häufig zu Recht angemahnt — übrigens auch bezogen auf ihre »alte« Partei.

Schweigen aus Angst: Warum deutsche Medien im Nahostkonflikt so leise sind

Wenn in Gaza Bomben fallen, wird es in deutschen Redaktionen still. Nicht still vor Erschütterung, sondern still vor Angst, das Falsche zu sagen. Der Nahostkonflikt ist nicht nur ein politisches Minenfeld – er ist ein Spiegel. Einer, in dem wir die Schatten unserer eigenen Geschichte erkennen. Und so schweigen viele, wo sie sprechen sollten. Oder sie reden – und sagen doch nichts.

Zwischen Anspruch und Ausflucht

Übermedien steht für Transparenz, Selbstkritik, Unabhängigkeit. Keine Werbung, kein Clickbait, kein Konzern im Nacken. Und doch: Beim Thema Nahost geriet auch dort der hohe Anspruch ins Wanken. Der Vorwurf: Man kam zu spät. Zu spät mit der Analyse, zu zögerlich mit der Kritik. Die Redaktion räumt das ein – ehrlich, aber auch hilflos. Als hätte der Wunsch, „das große Ganze“ zu verstehen, die Fähigkeit zur klaren Analyse erstickt. Man kennt das: Der Kopf sucht nach Ordnung, während das Herz längst brennt.

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Michael Lüders und das mediale Vakuum

In diesem Klima der Zurückhaltung sticht eine Stimme heraus: Michael Lüders, Nahost-Kenner, unbequem, analytisch – und auffällig oft nicht eingeladen, wenn große Medien über Gaza reden. Zu „umstritten“, heißt es dann wohl. Ein Wort, das so praktisch wie entlarvend ist. „Umstritten“ meint oft: Er sagt Dinge, die wir lieber nicht hören wollen. Zum Beispiel, dass Israels Regierungspolitik nicht über jede Kritik erhaben ist. Oder dass Palästinenser nicht nur Opfer der Hamas, sondern auch einer gewissen westlichen Gleichgültigkeit sind. Dieses Video habe ich mir heute angesehen. Die meisten Videos der letzten Zeit habe ich mir angeschaut. Es ist immer wieder erschütternd, was Lüders in der ihm eigenen Klarheit beschreibt. Dass er manchmal vielleicht etwas zu einseitig argumentiert, finde ich besser, als das Thema und die Kritikansätze auszusparen.

Die Last der Geschichte

Natürlich spielt die deutsche Vergangenheit hier mit. Wie könnte es anders sein? Der Holocaust ist ein dunkler Fixstern unserer Identität. Und aus dieser Geschichte erwächst Verantwortung – zu Recht. Doch Verantwortung bedeutet nicht, sich blind an die Seite einer Regierung zu stellen, sondern das Menschliche im Politischen zu suchen. Auch – und gerade – dann, wenn es unbequem ist.

Stattdessen sehen wir ein anderes Phänomen: vorauseilende Loyalität, als journalistische Tugend getarnt. Kritik wird vermieden, Worte werden weichgespült. Tote Kinder in Gaza werden zu „Kollateralschäden“. Bombardements heißen „gezielte Maßnahmen“. Es ist, als würde man durch Watte berichten. Keiner will in die »intellektuellen Fußstapfen« der AfD treten. Aber diese Kritik darf man unseren Medien nicht ersparen!

Übermedien, Überforderung

In einer ausführlichen Recherche hat Übermedien genau das sichtbar gemacht: die doppelten Standards, die Sprachakrobatik, die emotionale Schieflage vieler Redaktionen. 15 Beiträge seit dem 7. Oktober, viele davon klug, wichtig, mutig. Und doch bleibt ein Rest von Scham: Warum hat es so lange gedauert? Warum sind manche Fragen immer noch ungestellt? Warum fehlt der Blick über den Tellerrand – etwa auf die mutigere, freiere Berichterstattung aus anderen Ländern?

Journalismus zwischen Mut und Müdigkeit

Es wäre zu einfach, den Vorwurf der Feigheit zu erheben. Der Job ist hart geworden. Wer heute differenziert über Gaza spricht, riskiert Shitstorms, Denunziation, moralische Aburteilung. Und doch: Es gibt Momente, in denen Journalismus nicht nur spiegeln darf, sondern fordern muss. Wo er nicht der Angst nachgeben darf, sondern dem Zweifel.

Was uns fehlt, ist Mut zur Ambivalenz. Die Fähigkeit, zwei Dinge gleichzeitig wahrzunehmen: das Trauma Israels und das Leid in Gaza. Die Angst der Juden in Berlin – und die Tränen der Mütter in Rafah.

Der leise Ruf nach Lautstärke

Vielleicht ist genau das die Aufgabe, die jetzt ansteht: Nicht nur schneller und fundierter zu berichten – sondern tiefer. Fragen zu stellen, die wehtun. Quellen zu hinterfragen, auch wenn sie vertraut wirken. Sprache zu entlarven, wenn sie verschleiert statt aufklärt.

Denn eines ist sicher: Wer schweigt, aus Angst, das Falsche zu sagen, sagt am Ende gar nichts. Und das – so lehrt uns die Geschichte – war nie eine gute Idee. Leider trifft das nicht bloß auf Gaza zu und diesen grausamen und menschenverachtenden Krieg der rechtsradikalen israelischen Regierung. Es gibt andere Herde der Unmenschlichkeit, die wir aus ähnlichen Gründen nicht sehen oder vielleicht auch nur deshalb ignorieren, weil wir so viel Leid einfach nicht bewältigen können. Selbst, wenn wir »nur« davon hören oder sehen.

Kirschblüte auf der St. Rochus Str. in Kaster

StRochusstraße
StRochusstraße (c) Horst Schulte

Ja, die Kirschblüte in Bonn ist einfach göttlich. Allerdings gibt es etwas Ähnliches auch hier bei uns. In Kaster — auf der St. Rochus Straße. Ich stehe jedes Jahr wieder bereit, um diese Blüte, wie es sich gehört, zu dokumentieren!

Ich würde sagen, diese Pracht hat es verdient, bejubelt und bestaunt zu werden. Die Fotos habe ich alle auf dieser Straße und direkt daneben gemacht.

Freihandel als Farce: Musk, Trump und das transatlantische Dilemma

Die verheerende Wirkung der trumpschen Zollpolitik macht den US-Amerikanern zu schaffen. Dass Elon Musk innerhalb seiner Ausführungen anlässlich einer Videoschalte zum Parteitag der rechten Regierungspartei Lega die revolutionäre Idee abgeliefert hat, eine Freihandelszone zwischen den USA und der EU zu begründen, haut einen vom Hocker – wie alles, was an Infos von diesen Leuten in Europa eintrifft.

EU-Angebote und Trumps Schweigen

Heute wird gemeldet, dass die EU den USA die Abschaffung aller Zölle auf Industriegüter angeboten hat, um den Handelsstreit zu beenden. Trotz wiederholter Angebote und der Bereitschaft der EU zu Verhandlungen hatte es bisher keine angemessene Reaktion gegeben. Die EU bereitet Gegenmaßnahmen vor und plant den Ausbau der Handelsbeziehungen mit anderen Ländern. Trump agiert seinerseits mit Durchhalteparolen an die Adresse der Amerikaner.

Märkte im Zickzackkurs

Die Börsen flattern angesichts dieser erratischen Politik des US-Präsidenten. Dabei müssten sie inzwischen schon daran gewöhnt sein.

Schwer durchsetzungsstark — Stiller Widerstand am Wegesrand

Gaenseblumen
Gaenseblumen

Der Mensch baut Wege. Sie sind wichtig, um möglichst schnell von A nach B zu kommen. Die damit immer schon verbundene Bodenversiegelung war der selbstverständliche Preis dafür. Die Zeiten ändern sich durch die Klimakatastrophe, von der eigenartigerweise so viele Menschen nichts mehr wissen wollen.

Vielleicht sind viele von denen diejenigen, die gerade in Scharen zur AfD gehen. Weil sie mit dem ganzen links-grünen Blödsinn gar nichts mehr anzufangen wissen. Eigentlich wird es für die nie anders gewesen sein. Diversität, Toleranz, Gleichstellung, Inklusion, Gendergerechtigkeit, Klimaschutz, Menschenrechte, Antirassismus, Feminismus, LGBTQ+-Rechte, Solidarität, Weltoffenheit, Multikulturalismus, Zivilgesellschaft, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Wissenschaftsfreiheit, Bildungsgerechtigkeit, Minderheitenschutz, Erinnerungskultur, Demokratieförderung, Antifaschismus, Internationale Zusammenarbeit, Asylrecht, Humanismus, Empathie, gehören auf den Müllhaufen der Geschichte, wie es einer meiner Lieblings-AfDler in anderen Zusammenhängen mal auszudrücken beliebte.

Wahrscheinlich ist es noch schlimmer. »Rot/Grün« ist kein politischer Gegner mehr, dort steht der Feind. Trump macht die Pace (das, was DIE dafür halten), er gibt vor, welche Dinge angesagt sind, getan werden und welche nicht.

Die AfD und ihre Wähler möchten einen ähnlichen Paradigmenwechsel für Deutschland realisieren. Es gibt reichhaltige Themenfelder, auf denen sich Trump und seine Gesinnungsbrüder in Deutschland austoben wollen. Neben Einwanderungspolitik, Wirtschaftspolitik, Ukraine, Sozialpolitik und Regierungsapparat zählt natürlich die Klimapolitik mit hoher Priorität dazu.

Manchmal wünschte ich, die Natur, die natürlich größer und mächtiger ist als alles, was Menschen je geschaffen haben oder noch schaffen werden, würde uns Menschen den Weg weisen, und zwar so, dass es wirklich jeder versteht — auch AfD-Wähler.

Der Mensch und seine Schaffenskraft. Gott meinte, der Mensch solle sich die Erde untertan machen. Das Missverständnis, dem wir aufgesessen sind, könnte größer nicht sein — wenn wir ehrlich sind.

Wege/Straßen. Gerade, fest, entschlossen. Mit Maschinen, mit Plänen, mit Absicht. Sie sollen verbinden, leiten, Ordnung schaffen – in einer Welt, die dem Chaos manchmal zu nah kommt. Und doch geschieht es immer wieder, dass sich das Leben nicht an die Pläne hält.

So auch hier:

Ein schmaler, sonnenverbrannter Weg, von Schuhen und Reifen hart getreten, Sand und Staub, keine Heimat für Zartes – sollte man meinen.

Und doch …

Schwer durchsetzungsstark 2
Schwer durchsetzungsstark 2

Mitten in dieser vom Leben scheinbar vergessenen Schneise hat sich eine kleine Kolonie Gänseblümchen eingenistet. Nicht aufdringlich, nicht demonstrativ, sondern leise. Mit Blüten, die ein wenig erschöpft wirken, aber wach. Und mit Herzen, die trotzen.

Sie drängen sich nicht auf, sie stehen einfach da.

Nicht als Rebellion, sondern als Erinnerung.

Dass Leben nicht weichen muss, nur weil ein Weg beschlossen wurde. Auf die Frage, wie wir mit so modernem Zeug wie Flächenversiegelung umgehen, gibt das keine Antwort. Die Gänseblümchen und andere natürliche Gewächse durchdringen nicht nur festen Sand, ich habe schon Triebe mitten in einer Asphaltdecke gesehen, und in unserer Innenstadt existieren Fußgängerwege, die von unter den Fliesen von Baumwurzeln nach oben gedrückt wurden. Das sind mitunter Stolperfallen, für die die Verantwortlichen der Stadt sicher schon mehrmals Kritik erhalten haben.

Dass selbst dort, wo alles geebnet, geordnet, durchdacht scheint, etwas wächst, das nicht geplant war.

Diese Gänseblümchen haben keinen Masterplan. Sie haben keinen Beton gebrochen. Sie haben gewartet. Haben sich durchgeschoben, durch die Ritzen der Gleichgültigkeit, durch Lücken der Vernachlässigung. Sie haben das gemacht, was sie eben tun: leben.

Sie blühen nicht auf Asphalt, sondern auf dem, was der Asphalt vergessen hat. Und genau dort sind sie stark. Man könnte sagen: Sie haben sich durchgesetzt. Ich finde, sie haben einfach durchgehalten.

Und darin steckt eine Wahrheit, die wir in all unserem Planen gern vergessen: Nicht das Lauteste, nicht das Größte, nicht das am besten Organisierte setzt sich durch – sondern oft das, was still, beharrlich und unbeirrbar an seinem Platz bleibt.

So wie diese Gänseblümchen. Am Rand unseres Weges. Inmitten unseres Fortschritts. Und vielleicht sind sie nicht im Weg. Vielleicht zeigen sie uns einen.

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