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Das Müslifeindbild des Herrn Sarrazin

Wir müs­sen zur Kenntnis neh­men, dass Übergriffe von Nazis zuneh­men. Dabei haben die poli­ti­schen Parteien, in denen wir die Feinde der Demokratie aus­ma­chen, in der Bevölkerung doch eigent­lich kaum eine

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Wir müs­sen zur Kenntnis neh­men, dass Übergriffe von Nazis zuneh­men. Dabei haben die poli­ti­schen Parteien, in denen wir die Feinde der Demokratie aus­ma­chen, in der Bevölkerung doch eigent­lich kaum eine Bedeutung. Die Wahlergebnisse las­sen alles in allem kei­ne ande­ren Schlüsse zu.

Aber – ste­hen wir noch zu dem, was unter „Freiheit des Andersdenkenden” zu ver­ste­hen ist? Praktizieren wir Demokratie oder üben wir Meinungs- oder Tugendterror? Ich fra­ge das nicht nur in die Richtung der lin­ke Agitateure, die sich heu­te in Berlin beson­ders „enga­giert” haben. Die kon­ser­va­ti­ve oder libe­ra­le Seite muss sich das genau­so fra­gen las­sen. Wir hören auf mit­ein­an­der zu reden, son­dern äußern uns haupt­säch­lich über­ein­an­der. Und das in einer Form, die demo­kra­ti­schen Maßstäben wohl nicht genügt.

Man kann es mit dem Berliner Piraten Martin Delius hal­ten, der Sarrazin und sei­nen Gedankenjüngern kei­nen Fußbreit Boden zuge­ste­hen möch­te. Sarrazins Thesen sind schwer aus­zu­hal­ten. Aber sind Handlungen wie die der Demonstranten von heu­te und Aussagen die rich­ti­ge Antwort? Einerseits ist eine har­te und unnach­gie­bi­ge Debatte nötig, weil es zu vie­le Leute gibt, die dabei sind, das Klima in Deutschland zu ver­gif­ten.

Beim Lesen von Sarrazins Thesen, den­ke ich sofort an Brunnenvergifter á la PI-​News aber zum Teil auch der Anhängerschaft der AfD. Hasserfüllte „Leserbriefe” machen ein­fach besorgt! So dis­ku­tie­ren Demokraten nicht mit­ein­an­der. Die Frage wird sich schon bald ernst­haft stel­len, wohin wir unse­re Gesellschaft ent­wi­ckeln wollen.

Ich will es mir nicht zumu­ten, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus als fes­ten Bestandteil unse­rer Gesellschaft zu akzep­tie­ren und dazu zu schwei­gen. Die Mittel, die uns Bürgern zur Verfügung ste­hen, sind begrenzt. Vielleicht bleibt gar nichts ande­res übrig, als bei allen Gelegenheiten vehe­ment (mit fried­li­chen Mitteln) gegen die die men­schen­feind­li­chen Ansichten ver­brei­ten­den Personen oder Parteien zu demons­trie­ren. Das mag nicht allen gefal­len. Dafür spricht das Gezeter, das rech­te Schreihälse jetzt ver­an­stal­ten. Es geht um zu viel. Wir dür­fen es uns nicht bequem machen.

Vielleicht hat Sarrazin ein ganz eige­nes, per­sön­li­ches Anliegen und macht sich, wie er behaup­tet, nicht mit denen gemein, denen ins­be­son­de­re mei­ne Sorge gilt. Im Buch und bei sei­nen Auftritten stützt er die in rechts­na­tio­na­len Kreisen ver­brei­te­te Ansicht, dass Deutschland von links­do­mi­nier­ten Medien in eine gefähr­li­che Richtung gelenkt wird. Der ver­meint­li­che Tugendterror der (links-​grünen-​müsliessenden) Gutmenschen ist nicht nur sein Thema. Sarrazin bie­tet genü­gend Andockmöglichkeiten für rechts­na­tio­na­les, ras­sis­ti­sches Gedankengut und sie wer­den nur zu gern auf­ge­nom­men. Das Internet bie­tet allen Zweiflern hin­rei­chend Aufschluss darüber.

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2 Gedanken zu „Das Müslifeindbild des Herrn Sarrazin“

  1. Hallo Horst,
    ich fin­de Sarrazin zwar auch uner­träg­lich, fra­ge mich aber auch, ob wir ihm nicht erst die Bedeutung geben, die er haben will. Stell dir vor Sarrazin schreibt ein Buch und kei­nen inter­es­siert es.und kei­ner redet drüber.
    Viele Grüße
    Ann-Bettina

☕ Bleibt neugierig, bleibt menschlich.

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