Das Müslifeindbild des Herrn Sarrazin

Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass Übergriffe von Nazis zunehmen. Dabei haben die politischen Parteien, in denen wir die Feinde der Demokratie ausmachen, in der Bevölkerung doch eigentlich kaum eine…

Horst Schulte

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Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass Übergriffe von Nazis zunehmen. Dabei haben die politischen Parteien, in denen wir die Feinde der Demokratie ausmachen, in der Bevölkerung doch eigentlich kaum eine Bedeutung. Die Wahlergebnisse lassen alles in allem keine anderen Schlüsse zu.

Aber – stehen wir noch zu dem, was unter „Freiheit des Andersdenkenden“ zu verstehen ist? Praktizieren wir Demokratie oder üben wir Meinungs- oder Tugendterror? Ich frage das nicht nur in die Richtung der linke Agitateure, die sich heute in Berlin besonders „engagiert“ haben. Die konservative oder liberale Seite muss sich das genauso fragen lassen. Wir hören auf miteinander zu reden, sondern äußern uns hauptsächlich übereinander. Und das in einer Form, die demokratischen Maßstäben wohl nicht genügt.

Man kann  es mit dem Berliner Piraten Martin Delius halten, der Sarrazin und seinen Gedankenjüngern keinen Fußbreit Boden zugestehen möchte. Sarrazins Thesen sind schwer auszuhalten. Aber sind Handlungen wie die der Demonstranten von heute und Aussagen die richtige Antwort? Einerseits ist eine harte und unnachgiebige Debatte nötig, weil es zu viele Leute gibt, die dabei sind, das Klima in Deutschland zu vergiften.

Beim Lesen von Sarrazins Thesen, denke ich sofort an Brunnenvergifter á la PI-News aber zum Teil auch der Anhängerschaft der AfD.  Hasserfüllte „Leserbriefe“ machen einfach besorgt! So diskutieren Demokraten nicht miteinander. Die Frage wird sich schon bald ernsthaft stellen, wohin wir unsere Gesellschaft entwickeln wollen.

Ich will es mir nicht zumuten, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus als festen Bestandteil unserer Gesellschaft zu akzeptieren und dazu zu schweigen. Die Mittel, die uns Bürgern zur Verfügung stehen, sind begrenzt. Vielleicht bleibt gar nichts anderes übrig, als bei allen Gelegenheiten vehement (mit friedlichen Mitteln) gegen die die menschenfeindlichen Ansichten verbreitenden Personen oder Parteien zu demonstrieren. Das mag nicht allen gefallen. Dafür spricht das Gezeter, das rechte Schreihälse jetzt veranstalten. Es geht um zu viel. Wir dürfen es uns nicht bequem machen.

Vielleicht hat Sarrazin ein ganz eigenes, persönliches Anliegen und macht sich, wie er behauptet, nicht mit denen gemein, denen insbesondere meine Sorge gilt. Im Buch und bei seinen Auftritten stützt er die in rechtsnationalen Kreisen verbreitete Ansicht, dass Deutschland von linksdominierten Medien in eine gefährliche Richtung gelenkt wird. Der vermeintliche Tugendterror der (links-grünen-müsliessenden) Gutmenschen ist nicht nur sein Thema. Sarrazin bietet genügend Andockmöglichkeiten für rechtsnationales, rassistisches Gedankengut und sie werden nur zu gern aufgenommen. Das Internet bietet allen Zweiflern hinreichend Aufschluss darüber.

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Horst Schulte

Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

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2 Gedanken zu „Das Müslifeindbild des Herrn Sarrazin“

  1. Hallo Horst,
    ich finde Sarrazin zwar auch unerträglich, frage mich aber auch, ob wir ihm nicht erst die Bedeutung geben, die er haben will. Stell dir vor Sarrazin schreibt ein Buch und keinen interessiert es.und keiner redet drüber.
    Viele Grüße
    Ann-Bettina

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