Webmaster Friday: Schreibblockade, Faulheit oder bloggerische Desorientierung?

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Wenn ich mal eine Wei­le (d.h. bei mir ein paar Tage) nicht blog­ge, bin ich ent­we­der zu faul dazu oder ich lei­de unter blog­ge­ri­scher Des­ori­en­tie­rung. Ich lese was und den­ke dann: dar­über schrei­ben so vie­le – muss ich dazu nun auch noch mei­ne Mei­nung sagen oder soll ich nicht bes­ser „ein­fach mal die Fres­se hal­ten“? In die­sem Fall – könn­te man sagen – befin­det man sich als Blog­ger in einer kri­ti­schen Pha­se. Woher kommt in einem sol­chen Fall, dann die Moti­va­ti­on dafür, wei­ter­zu­ma­chen? Was inspi­riert uns wie­der und wie­der neue Arti­kel zu schrei­ben? Die­ser Fra­ge ging der Web­mas­ter­fri­day in der letz­ten Woche nach.

Mei­ne Inspi­ra­ti­on ist, wenn mich eine Mel­dung oder irgend­ein The­ma emo­tio­nal beson­ders anspricht. Noch effek­ti­ver ist es, wenn ich mich dar­über rich­tig auf­ge­regt habe. Das ist wie die ers­te Tas­se Kaf­fee (frü­her mit Ziga­rett­chen) am Mor­gen. Weil ich aber in der Regel dann nicht gleich blog­gen kann, mache ich Sprach­no­ti­zen (sehr prak­tisch!) Ich weiß nicht, ob ihr das kennt? Aber ich kann mich mor­gens beim Zei­tungs­le­sen treff­lich über was auf­re­gen und es abends schon wie­der ver­ges­sen haben. Am Wochen­en­de läuft es anders. Dann kann mich nichts brem­sen. Es wird sogleich der Blog auf­ge­klappt und los gehts.

Schreibblockade

Wie defi­niert man Schreib­blo­cka­de? Die­se Befind­lich­keit ist mir fremd. Wenn ich ein The­ma fin­de, kann ich auch dar­über schrei­ben. Qua­li­täts­an­sprü­che, wie sie Schrift­stel­ler oder Jour­na­lis­ten pla­gen, sind mir erst mal schnurz­pie­pe. Stoff gibt es immer mehr als genug. Schließ­lich ist das hier qua­si ein Tage­buch­ersatz, kein spe­zi­el­le The­men­samm­lung. Außer­dem fin­de ich es schön, dass wir Blog­ger nicht „ablie­fern“ müssen.

Ein Vor­teil, den das pri­va­te Blog­gen hat. Aber natür­lich kann man sich auch selbst Druck machen. Es gibt Leu­te, die neh­men sich z.B. vor, min­des­tens einen Arti­kel pro Tag zu blog­gen. Ich habe das frü­her so gemacht. Nicht, weil ich es mir vor­ge­nom­men hat­te, täg­lich einen oder meh­re­re Arti­kel zu blog­gen, son­dern weil mir ein­fach so war. Das war, bevor die Sozia­len Netz­wer­ke die Bedeu­tung erlangt hat­ten, die sie heu­te haben. Frü­her ver­blogg­te man halt auch mal einen Link. Heu­te mache ich das eher sel­ten. Das mache ich heu­te über Twit­ter, Goog­le+ oder Facebook.

Unlust

Ich glau­be, es war René von Nerd­core, der vor lan­ger Zeit sinn­ge­mäß mal geschrie­ben hat, dass man als Blog­ger kei­ne Angst vor Red­un­dan­zen haben soll. Er mein­te damit, man soll­te nicht davor zurück­schre­cken, ein The­ma, ein Video – was auch immer – zu ver­blog­gen, nur weil man es vor­her schon an einer oder meh­re­ren Stel­len gese­hen hat. Bestimmt ist das rich­tig. Aber ich erwi­sche mich manch­mal dabei, dass mich genau die­ser Gedan­ke dar­an hin­dert, über die eine oder ande­re Sache zu schreiben.

Manch­mal stellt sich bei mir extre­me Unlust ein. Die Wir­kung sol­cher unlus­ti­gen Pha­sen ver­stärkt sich noch, wenn dazu noch eine Sinn­kri­se auf­flammt. Nach eini­ger Zeit legt sich das gewöhn­lich wie­der und dann wird wei­ter gebloggt.

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.
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12 Gedanken zu „Webmaster Friday: Schreibblockade, Faulheit oder bloggerische Desorientierung?“

  1. Hal­lo Horst,
    dass dir Schreib­blo­cka­den fremd sind, liegt wahr­schein­lich dar­an, dass du ja nicht schrei­ben musst. Fällt dir mal nichts ein bzw. fin­dest du kein The­ma, das dich auf­regt, schreibst du eben nichts. Unter die­sen Blo­cka­den lei­det man meis­tens, wenn ein Abga­be­ter­min droht 🙂
    Einen schö­nen Restsonntag
    Ann-Bettina

  2. H. Schulte 2978 2. März 2014 um 14:46

    Es ist genau die­se „Bewe­gungs­frei­heit“, die Blog­ger i.d.R. vor einer Schreib­blo­cka­de bewah­ren kann. Aller­dings kann man sich auch selbst unter Druck set­zen. Davon habe ich hier und da auch schon gelesen. 

    Ich wün­sche dir eben­falls einen schö­nen Sonn­tag. Bei uns lacht die Son­ne, die Kar­ne­vals­zü­ge haben Glück. Mor­gen, Rosen­mon­tag, habe ich noch frei. Aber lei­der wird das Wet­ter mor­gen wohl hier nicht so rich­tig mit­spie­len. Mal sehen. 🙂

  3. Er kennt kei­ne Schreib­blo­cka­den, der Glück­li­che. Mich plagt das in die­sem Jahr ganz beson­ders heftig.

  4. H. Schulte 2978 2. März 2014 um 15:21

    Ja, Die­ter. Du bist ja auch ein Pro­fi­b­log­ger. Das ist schon etwas ganz ande­res. Wenn man schrei­ben muss, dann ist das ver­mut­lich ganz nor­mal, dass man auch mit Schreib­blo­cka­den kämpft. Aber hier kann ich ja den Grif­fel aus der Hand legen und theo­re­tisch lie­gen las­sen. Bis es mich irgend­wann wie­der über­kommt. Ein Vor­teil, den man viel­leicht zwi­schen­drin aber auch mal etwas ver­gisst. Gera­de dann, wenn es beson­ders gut läuft, erhöht man die „Schlag­zahl“ der Arti­kel und das kann eine Eigen­dy­na­mik erzeu­gen, die Blo­cka­den aus­lö­sen kann. Stell’ ich mir mal so vor. 🙂

  5. H. Schulte 2978 2. März 2014 um 15:56

    @Alex L: Kom­men­ta­re sind schon das Salz in der Sup­pe. Aller­dings setzt das irgend­wie auch vor­aus, dass man wirk­lich sehr regel­mä­ßig schreibt und „dran­bleibt“. Wenn das nicht so ganz gelingt, nimmt die Zahl der Kom­men­ta­re auch gleich ab. Aber wie soll­te es auch sonst sein?

  6. Alex L 16 2. März 2014 um 15:45

    Hi Horst,
    freut mich, dass du sowas wie Schreib­blo­cka­den nicht kennst, ich hat­te schon mal wel­che und habe da eine mona­te­lan­ge Blog­pau­se gemacht und es hat mir auch sehr sehr geholfen. 

    Ansons­ten ja, manch­mal ist es auch die Unlust, sich mit dem Inter­net zu beschäf­ti­gen und in der Regel habe ich im Inter­net jeden Tag zu tun und kann auch jeden Tag über etwas schrei­ben. Ideen sind vor­han­den und The­men habe ich auch eini­ge, sodass es dar­an nicht lie­gen wird oder auch kann.

    Mich moti­vie­ren das Blog­gen an sich, die gegen­sei­ti­ge Ver­net­zung, das Feed­back und die eini­ger­mas­sen vie­len Kom­men­ta­re, die auf mei­nen Blog eintrudeln.

  7. H. Schulte 2978 2. März 2014 um 16:46

    @Alex L: Du schreibst wirk­lich eine Men­ge Arti­kel. Lei­der fehlt mir dafür die Zeit. Und abends habe ich manch­mal auch gar kei­ne Lust mehr dazu.

  8. Alex L 16 2. März 2014 um 16:15

    Ja, Horst, da gebe ich dir Recht und man muss ein­fach stets am Ball blei­ben und anders scheint es mit dem effek­ti­ven Blog­ging nicht zu funk­tio­nie­ren. Ich schrei­be ja inzwi­schen in 5 Blogs und ver­su­che die­se regel­mäs­sig zu beblog­gen, aber das gelingt mir nicht immer, weil der Zeit­auf­wand mitt­ler­wei­le immens ist.

    Den­noch gebe ich nicht auf und wenn ich mehr­mals die Woche gebloggt habe, ist es schon rich­tig gut und reicht für mich auch aus.

    Mehr Kom­men­ta­re bekommt man auch, wenn man stets über Social Net­works teilt, was du ja auch sehr fleis­sig machst, so wie ich das gese­hen habe.

  9. Sascha Bladt 1 2. März 2014 um 22:37

    Ich betrei­be die Blog­ge­rei mehr als Hob­by und sehe das auch eher gelas­sen. Abga­be­ter­mi­ne gibt es bei mir kei­ne . Ich blog­ge zeit­nah und das reicht in der Regel auch und wenn ich mal kei­ne Zeit habe zu blog­gen dann bre­che ich mir auch kein Bein dadurch son­der neh­me mir dann an einem ande­ren Tag ein­fach etwas mehr Zeit. Vor allem Nachts weil es dann so schön ruhig ist und man von kei­nem gestört wird.

    Dir noch einen schö­nen Sonn­tag. Und der Bei­trag ist echt spitze.

  10. Hal­lo Horst,

    die Sache mit der Red­un­danz kommt mir nur all­zu bekannt vor. Klar, irgend­wie ist es Blöd­sinn, so zu den­ken, aber ich ertap­pe mich selbst auch immer wie­der dabei, wie ich The­men inner­lich abha­ke, weil sie schon auf unzäh­li­gen ande­ren Blogs behan­delt wur­den. Oder ich möch­te ein The­ma noch ein wenig genau­er auf­ar­bei­ten, wes­halb ich es zeit­lich etwas ver­schie­be, bis ich Zeit dafür habe… nur um dann fest­zu­stel­len, dass es dann eigent­lich schon viel zu spät ist, um noch dar­über zu schrei­ben. Da merkt man dann oft­mals erst, wie vie­le Din­ge sich doch in rela­tiv kur­zer Zeit von selbst erledigen 😉

    Dass du dei­ne Moti­va­ti­on vor allem aus dei­nen Emo­tio­nen ziehst, kann man ‑wie ich fin­de- sehr schön in dei­nen Arti­keln mer­ken. Wobei ich es etwas scha­de fin­de, dass damit oft nur die nega­ti­ven Emo­tio­nen ein­her­ge­hen, sprich die Auf­re­gung, Empö­rung oder Wut bezüg­lich eines The­mas. Hat­test du dir nicht Ende letz­ten Jah­res vor­ge­nom­men, auch wie­der ver­mehrt auf die posi­ti­ven Din­ge im Leben zu ach­ten und dar­über zu berich­ten? Ich weiß, eigent­lich ist dafür dein pos1­tiv-Blog gedacht, aber soweit ich das sehe, tut sich da lei­der herz­lich wenig. Scha­de eigent­lich, denn ich fin­de die Sto­rys mit Geschich­ten über dein Leben und die Erfah­run­gen, die du da gesam­melt hast, eigent­lich oft­mals rich­tig inter­es­sant. Ich lese die wirk­lich ger­ne – eben auch und vor allem die positiven.

  11. H. Schulte 2978 3. März 2014 um 09:40

    @Sascha Bladt: Es gibt schein­bar vie­le Blog­ger, die „auf Vor­rat“ schrei­ben. In mei­nem Ent­wurfs­ord­ner befin­det sich sel­ten mal ein Ein­trag. Ich schrei­be, wie du, immer spon­tan und dann ver­öf­fent­li­che ich den Arti­kel meis­tens auch. Nachts habe ich auch schon gebloggt. Aber mei­ne Frau hat manch­mal doch etwas dage­gen, wenn ich die Nacht zum Tag machen wür­de. Sie zieht mich dann doch – recht reso­lut – ins Bettchen. 

    Dan­ke für dein schö­nes Feed­back. Es freut mich, dass mein Arti­kel dir gefal­len hat. 🙂

  12. H. Schulte 2978 3. März 2014 um 09:47

    @Sascha: Da ist ja mal rich­tig toll, Sascha. Du erin­nerst dich dar­an, dass ich mir für 2014 was vor­ge­nom­men hat­te, das Pos1​tiv​.de heißt. Ja, es hat sich bis­her nichts erge­ben. Irgend­wie fehlt mir der Elan, The­men auf­zu­grei­fen, ich ich posi­tiv fand und die ich mein­te, unbe­dingt ver­blog­gen zu sol­len. Es fehlt am Ange­bot. Aber … ich muss es ein­räu­men. Ich bin indok­tri­niert von unse­rer Medi­en­land­schaft. Bad news, good news. Das steckt wahr­schein­lich längst in uns allen drin. Ich habe übri­gens zwei wei­te­re Blogs, die ich eben­falls nicht befüllt bekom­me. Jeden­falls nicht so, wie ich es mir gedacht hat­te (s. Footer). 

    Ich fin­de, du liegst abso­lut rich­tig, wenn du schreibst, dass ich zu oft mit „nega­ti­ven Emo­tio­nen“ an Arti­kel her­an­ge­he. Dabei kommt dann her­aus, dass ich sogar in den Kom­men­ta­ren mei­nem Frust zu viel Raum ein­räu­me. Das kommt nicht gut an. Ande­rer­seits wür­de ich wohl längst nicht mehr schrei­ben, wenn es die­se star­ken Emo­tio­nen wie Wut oder Frust nicht gäbe. Ein Pro­fi könn­te sich die­se Her­an­ge­hens­wei­se natür­lich nicht leis­ten. Aber das soll ja eigent­lich auch nur mein klei­ner Blog sein, mein ganz pri­va­ter Blitz­ab­lei­ter sozusagen. 🙂

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