Haben Worte noch die „Macht“, die sie früher hatten?

Als ich die­se Fol­ge von „Bos­ton Legal“ gese­hen habe, frag­te ich mich, ob in der Rea­li­tät unse­ren west­li­chen Demo­kra­tien jemals ein sol­ches Plä­doy­er gehal­ten wür­de? Viel­leicht ja. Aber wür­de es gehört wer­den, wür­den die Medi­en dar­über berichten?

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Als ich den Schluss­teil der letz­ten Fol­ge (Staf­fel 4, Fol­ge 20) von „Bos­ton Legal“ gese­hen habe, frag­te ich mich, ob in der Rea­li­tät je ein sol­ches Plä­doy­er für unse­re Demo­kra­tie, gehal­ten wur­de? Wur­de es gehört, was irgend­ein Autor gesagt oder geschrie­ben hat?

Ging die Bot­schaft unter, weil unse­re Medi­en es ver­stan­den haben, auch die­se zu ent­kon­tex­tua­li­sie­ren? Im Sin­ne des­sen, was Pro­fes­sor Rai­ner Maus­feld in sei­nem Vor­trag „War­um schwei­gen die Läm­mer“ uns zum Nach­den­ken mit­ge­ge­ben hatte?

Ich erin­ne­re mich an eine wun­der­ba­re Dan­kes­re­de, die Navid Ker­ma­ni aus Anlass der Ver­lei­hung des Deut­schen Frie­dens­prei­ses gehal­ten hat.

Es gibt viel zu weni­ge, die so über­zeu­gend, so mit­rei­ßend und gleich­zei­tig so reflek­tiert über Din­ge unse­res Lebens spre­chen kön­nen, wie die­ser Mann. Wir leben in einer Mul­ti-Kul­ti-Gesell­schaft. Und sie funk­tio­niert nicht so schlecht, wie es uns die Geg­ner des angeb­lich Frem­den weis­ma­chen wollen.


Die einen glau­ben nicht mehr dar­an, dass unse­re Poli­ti­ker ihr Ver­hal­ten ändern könn­ten. U.a. auch des­halb, weil die weit­rei­chen­den Ein­grif­fe in Frei­heits­rech­te dem eige­nen Macht­er­hal­ten die­nen. Den ande­ren gehen sol­che Maß­nah­men unter den aktu­el­len Ein­drü­cken, deren Fol­gen von „Anwalt“ Alan Shore ein­drucks­voll vor­ge­tra­gen wur­den, die nur vor­geb­lich unse­rer Sicher­heit die­nen, noch längst nicht weit genug.

Wir müss­ten für unse­re Demo­kra­tie ein­ste­hen! Fried­lich und über­zeugt – mit Wor­ten und Taten. So über­zeugt und über­zeu­gend, wie James Spa­der in der US-Anwaltsserie.

Wir kön­nen uns statt­des­sen intel­lek­tu­el­lem Sach­ver­stand „aus­lie­fern“ (2. Video), der aller­dings das zu unter­mau­ern scheint, unser Gefühl zemen­tiert, dass die Chan­ce auf posi­ti­ve Ver­än­de­run­gen, auf wirk­li­che Demo­kra­tie, höchs­tens theo­re­tisch existiert.

Ande­re suchen ihr Heil dar­in, die Gesell­schaft eth­nisch und reli­gi­ös auf­zu­spal­ten, ohne auf die gemein­sa­me Ver­gan­gen­heit zu bli­cken. In unse­rem Land haben wir Jahr­zehn­te­lang fried­lich und gut zusam­men­ge­lebt. All das scheint infra­ge gestellt zu werden.

In welch frag­wür­di­ger Art und Wei­se das pas­siert, kann man erneut bei „Tichys Ein­blick“ lesen. Was Frau Schun­ke über die Maß­nah­men der Regie­rung denkt, ist typisch für sie und ihre Mit­au­toren. Sie beklagt Ein­schrän­kun­gen unse­rer Frei­heit und macht dafür „die Mus­li­me“ ver­ant­wort­lich. Sie lässt die Regie­rung nicht unge­scho­ren aber sie schreibt von „erwart­ba­rer Ein­schrän­kung der Frei­heit“. Zuneh­mend for­dern­de Mus­li­me macht sie verantwortlich.

Nun kommt sie also: Die erwart­ba­re Ein­schrän­kung der Frei­heit der Bür­ger hier­zu­lan­de per Gesetz zusätz­lich zur ohne­hin schon vor­han­de­nen Ein­schrän­kung der Frei­heit durch immer mehr Men­schen isla­mi­schen Glaubens.
[…]
Zu nen­nen wären da zum Bei­spiel die zuneh­mend for­dernd auf­tre­ten­den Mus­li­me hier­zu­lan­de, die durch den unkon­trol­lier­ten Zuzug wei­ter an Ein­fluss gewin­nen wer­den und schon jetzt Dis­kus­sio­nen zu allen mög­li­chen The­men des Mit­ein­an­ders erzwin­gen, genau­so wie die IS-Schlä­fer und radi­ka­len Mos­lems unter den Flücht­lin­gen und Ein­hei­mi­schen mit Migrationshintergrund.
Quel­le: Wie uns Mul­ti-Kul­ti die Frei­heit nimmt – Tichys Ein­blick | LINK

Selbst­ver­ständ­lich weiß Frau Schun­ke um die Wir­kun­gen sol­cher schä­bi­gen und dazu unwah­ren Ver­all­ge­mei­ne­run­gen. Offen­sicht­lich fah­ren aber vie­le Deut­sche dar­auf ab. Genau das ist die Kli­en­tel, die „Tichys Ein­blick“ immer erfolg­rei­cher bedient.

Poli­ti­ker appel­lie­ren seit lan­gem an uns, wir mögen bit­te dif­fe­ren­zie­ren und eben nicht – viel­leicht aus Sor­ge und Ver­un­si­che­rung – zu Ver­all­ge­mei­ne­run­gen grei­fen. Viel­leicht wäre es bes­ser gewe­sen, sie hät­ten das nicht gesagt? Es war kon­tra­pro­duk­tiv. Noch schlim­mer ist, dass wir erken­nen müs­sen, dass es nur Gere­de war. Die Vor­la­gen für neue Geset­ze bewei­sen das.

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.
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