Mir doch egal, wer denen die Rente bezahlt

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Dorothea Siems, Welt, sprach heu­te im ARD – Presseclub davon, dass es letzt­lich doch egal sei, ob höhe­re Kosten für unse­re Rente steu­er- oder bei­trags­fi­nan­ziert sei­en. Das ist falsch, denn wie wir wis­sen, zah­len in Deutschland nicht alle in die Rentenversicherung ein. Ausnahmen sind:

  1. Zeit- und Berufssoldaten
  2. Richter
  3. gering­fü­gig Beschäftigte
  4. Beamte
  5. sat­zungs­mä­ßi­ge Mitglieder von geist­li­chen Genossenschaften
  6. Altersrentner
  7. Freiberufler und Selbständige, für die kei­ne Pflichtversicherung besteht

Ich fand es selt­sam, dass sie nicht kor­ri­giert wur­de. Ihre Sicht auf die Lage unse­rer Rente ist, wie bei so vie­len, über­aus kri­tisch und ‑in ihrem Fall– neo­li­be­ral geprägt. Das nur am Rande.

Wenn vie­le Menschen nicht in die Rentenversicherung ein­zah­len und des­halb Milliarden dem Bundeshaushalt ent­nom­men wer­den, ist das doch den Leuten gegen­über unge­recht, die kei­ne Rentenansprüche gegen­über der staat­li­chen Rentenversicherung haben. Aber die Rentenansprüche aus der Zeit vor der Wiedervereinigung sind aus der Rentenkasse nicht finan­zier­bar. Die Finanzierung ist ganz gene­rell in die­sem Fall eine gesamt­ge­sell­schaft­li­che Aufgabe. Deshalb muss sie auch aus Steuern finan­ziert wer­den. Alle müs­sen an die­sen Kosten betei­ligt werden!

Die Schoten, die sich die Regierung zu den letz­te Woche von Sozialministerin Nahles (SPD) vor­ge­stell­ten Rentenplänen (hier Ost-West-Rentenangleichung) geleis­tet hat, stie­ßen mir durch die­ses Video, das ich heu­te bei Twitter zu sehen bekam, noch neu auf.

Dazu zwei Anmerkungen:

1. Die aus mei­ner Sicht (bin fast 63) noch rela­tiv jun­gen Sprecher der betei­lig­ten Ministerien inter­es­sie­ren sich per­sön­lich wohl kein biss­chen für die erneut lau­fen­de Rentendiskussion, die in der Regierung geführt wird. Haben sie das System etwa schon auf­ge­ge­ben oder liegt ihr offen­sicht­li­ches Desinteresse ein­fach dar­an, dass sie spä­ter nicht dar­auf ange­wie­sen sind?

2. Sie bezie­hen sich wie­der­holt auf die Aussagen ihrer Vorgesetzten. Keiner kann den nach­fra­gen­den Journalisten eine kla­re Antwort auf eine ein­fa­che Frage geben. Einen Bewegungsspielraum hat man als Sprecher auto­ri­tä­rer Größen wie Wolfgang Schäuble oder Andrea Nahles wohl kaum.

Es mag es im Sinne von Frau Siems wirk­lich nicht so wesent­lich sein, aus wel­cher Tasche die 3,4 Milliarden letzt­lich kom­men. Ob sie steu­er- oder bei­trags­fi­nan­ziert sind. Sie müs­sen halt bezahlt wer­den. Und logisch wäre, das Geld aus dem Steuertopf zu neh­men. Das weiß natür­lich auch Schäuble. Er soll­te sei­nen Sprecher ent­spre­chend instru­ie­ren – aber anstän­dig in der Art und Weise.

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3 Gedanken zu „Mir doch egal, wer denen die Rente bezahlt“

  1. Hast du heu­te #Annewill zum Thema gese­hen? Ich fand Nahles Konzept gar nicht so falsch. Natürlich wäre «mehr» schö­ner und dass die Österreicher eine Mindestrente von 1030 Euro haben, erfuhr ich von dem Linken in der Runde.
    Beamte ein­zu­be­zie­hen wür­de 30 Jahre dop­pel­te Kosten ver­ur­sa­chen, rech­ne­te Nahles vor – «im Prinzip» wäre sie auch dafür, sieht es aber als nicht finan­zier­bar an. 

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