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Die 90 Tage sind schon vorbei, Herr Präsident

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Die Zeiten ändern sich. Dieser Beitrag scheint älter als 7 Jahre zu sein – eine

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Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 7 Jahre zu sein – eine lange Zeit im Internet. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

Trumps hoffentlich nur temporärer Erfolg vor dem Supreme Court hat eine Komponente, die seltsamerweise nicht thematisiert wurde.

Es mag sein, dass die personellen Umstellungen im höchsten Gericht der Vereinigten Staaten künftig mehr solcher Entscheidungen zeitigen und Trumps unsäglicher Politik Vorschub leisten werden. Das warten wir ab.

Das Gesetz, nachdem Menschen aus sechs vorwiegenden von Muslimen beheimateten Ländern aus Sicherheitsgründen (Terrorgefahr) für die Zeit von 90 Tagen nicht in die USA einreisen dürfen, ist fast seit Beginn von Trumps Präsidentschaft Thema. Verschiedene Bundesgerichte verpassten dem rassistischen Gesetzesvorhaben den Bescheid, den es verdient hatte.

Danach sollen Bürger aus den Ländern Iran, Jemen, Libyen, Somalia, Sudan und Syrien 90 Tage lang nicht in die USA einreisen dürfen. Außerdem enthält das Dekret ein generelles, mindestens 120 Tage geltendes Einreiseverbot für Flüchtlinge.Quelle: Trumps umstrittenes Einreiseverbot erneut vor Gericht – EURACTIV.de | LINK

Entsprechend „verärgert“ war der Herr Präsident. Wie könnten wir die unsagbar dummen Äußerungen, die dieser Narzisst nach diesen jeweiligen Entscheidungen geäußert hat, je vergessen?

NT-V – Meldung vom 28.01.2017

Obwohl seitdem mehrere Monate ins Land gingen, hat Trumps Administration bisher kein Sicherheitskonzept entwickelt, welches den betroffenen Menschen die Zumutung eines Einreiseverbotes erspart hätte.

Was das heißt? Trump und seine Leute haben von Beginn an von einer auf 90 Tage angelegten Gesetzesregel gesprochen. Sein bescheuertes Gesetz ist bis heute immer noch auf eine Dauer von drei Monaten angelegt! Können diese Leute im Weißen Haus noch besser demonstrieren, wie unfähig Trumps Administration ist?


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Ich kann die Leute nicht ändern, aber meinen Blick auf sie.

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15 Gedanken zu „Die 90 Tage sind schon vorbei, Herr Präsident“

  1. Du siehst das ganz falsch: Dieses Gesetz ist das erfolgreichste Gesetz gegen den Terrorismus, das je ein US-Präsident erlassen hat. Und das wollten Richter, die böse sind, verhindern.

    Wir sind Zeuge einer Star-Trek-Folge, in der eine fremde Spezies die gesamte Bevölkerung (zumindest einen großen Teil davon) mittels einer unbekannten Strahlenwaffe lobotomiert hat. Die sind jetzt intellektuell und emotional bloß noch Gemüse (‚vegetables‘, wie der Angelsachse sagt) und glauben kritiklos und dumpfsinnig alles, was ihnen ihr Führungspersonal sagt.

    Aus nichts weiter besteht die Politik dieses sogenannten Präsidenten: aus bloßen Behauptungen, erfundenen ‚Fakten‘ und dümmster Schwarz-Weiß-Malerei auf Amöbenniveau.

    Jedes auch nur halbwegs bei Sinnen befindliche Volk hätte diesen ‚Präsidenten‘ nebst der reaktionär-grenzdebilen Mehrzahl seiner Parteigänger längst mit dem Schlappen vom Acker gejagt…

    Wenn’s nicht so bitterernst wäre, könnte man sich doch ständig bloß lachend die Schenkel klopfen.

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  2. Die Erklärung habe ich heute gehört. Bei „Hart aber fair“ meinte gestern jemand, dass die Amerikaner sich umso stärker hinter „ihrem“ Präsidenten versammeln, je größer der Druck aus dem Ausland werde. Diese Begründung leuchtet mir ein. Dumm geboren und nix dazu gelernt. Es ist nicht zum Aushalten.

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  3. Das amerikanische Volk ist nicht mehr bei Sinnen? Grenzdebil? Weil Sie nicht Frau Clinton gewählt haben? Sagt wer? Ausgerechnet die Deutschen, die über Jahrzehnte nicht gerade mit der Fähigkeit geglänzt haben, sich mit einem guten Händchen ihr politisches Personal nach dem Kriterium: Das Beste für das Volk (nicht für sich selbst oder die Partei) auszusuchen?

    Reden Sie mal mit ganz normalen Amerikanern. Viele hatten das Gefühl, die Wahl zwischen Pest und Cholera zu haben. Sollten gerade wir verstehen. Dafür, Frau Clinton nicht zu wählen, gab es viele gute Gründe.
    Wenn ich ihnen erzähle, wie tendenziös und beleidigend in Deutschland öffentlich gegen den gewählten Präsidenten Stimmung gemacht wird, fallen sie aus allen Wolken, denn sie wissen es gar nicht. Ich wurde gefragt: „Von US-Medien?“ Nein, von deutschen Politikern und Medien. Das von Herrn Schulte erwähnte Hart-aber-fair-Argument entfällt also. Der US-Normalo weiß kaum etwas über Deutschland und interessiert sich absolut nicht dafür, was Deutsche über die US-Politik denken.

    Man stelle es sich einmal umgekehrt vor:
    Normale US-Bürger würden uns dumm, unfähig, grenzdebil, von Sinnen, dumm geboren, unfähig, dazu zu lernen, nennen. Weil sie in ihren Medien täglich vorgebetet bekommen, dass die deutsche Kanzlerin eine dumme, ungebildete, charakterlose, nicht einmal das deutsche GG kennende, unehrliche, undemokratische Frau ist, die den Deutschen schadet und trotzdem von diesem tumben Volk immer wieder gewählt wird. Die man mit dem „Schlappen vom Acker jagen“ (oder mit Mistgabeln aus dem Amt? – Tatjana Festerling) sollte. Wie würde uns das gefallen?

    Das tägliche Trump-Bashing in den ÖR fand sein plötzliches Ende, nachdem er syrische Stellungen beschießen ließ. Hielt leider nicht lange an. Was sagt uns das? An der Lüge von der Überflüssigkeit der NATO wird bis heute festgehalten; zuletzt von Bettina Gaus (taz) vor wenigen Tagen in einer der ÖR-Talkrunden. Keiner widersprach. Die Original-Aussage von Trump (aus dem Zusammenhang gerissen): „…NATO was obsolete..“, was nichts anderes hieß als „…die NATO war veraltet…“. So wird gelogen, betrogen, verfälscht und verzerrt. Das deutsche Publikum schluckt kritik- und widerspruchslos Alles.

    Keine Erwähnung (richtig übersetzt) seiner großartigen Rede zum Thema Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen. Trump ist der einzige westliche Regierungschef, der seinem Volk ehrlich sagt, dass dieser Verein in dieser Form nichts bringt und nichts gebracht hat. Aus der Sicht des Geschäftsmannes den Amerikanern nur horrende Kosten. Und er versucht konsequent, seine Wahlversprechen umzusetzen – was Deutsche nicht verstehen, weil sie es von deutschen Politikern nicht kennen.

    Die eigenartige Liste der muslimischen Länder wurde unter der Obama-Administration erstellt, ebenso ließ Obama den Grenzzaun nach Mexiko bauen. War in deutschen Medien kaum Thema.

    Vermutlich sind wir Deutsche die Allerletzten, die sich überheblich moralisierend über andere Völker erheben sollten. Weil wir selbst ausreichend Probleme im eigenen Land haben, die dringend angepackt werden müßten, nicht nur „Ehe für Alle“, Trump, Brexit, der böse Orban. Weil wir weder klüger noch besser sind. Im Gegenteil: In der letzten Zeit mehren sich die Stimmen aus Österreich, Holland, GB, Italien, Kroatien, Polen, Ungarn, Australien, Japan u. v. a. m., die sich fragen, was in Deutschland WIEDER aus dem Lot geraten ist. Alles Geisterfahrer?

    Wir sollten mit den Amerikanern solidarisch sein und Verständnis aufbringen; nicht mit einigen linken Schreihälsen in den großen Metropolen, auch nicht mit den Reichen oder den Eliten, sondern mit dem gemeinen Volk.

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  4. Mir wäre es egal, wenn Amerika nicht weiterhin die Führungsmacht auf der Welt wäre. Nicht wegen hoher moralischer Ansprüche, sondern ausschließlich deshalb, weil diesen Leuten die mächtigste Armee der Welt zur Verfügung steht. Kein Land auf der Erde trägt die Verantwortung für so viele militärische Konflikte. Mir gefällt das nicht. Aber mir ist bewusst, dass wir andererseits von dieser Präsenz der Amerikaner sehr profitiert haben. Insofern habe ich Verständnis für die Quengelei der Amerikaner (nicht nur Trump und Obama haben die zu geringen Rüstungsausgaben von Nato-Partnerstaaten kritisiert).

    Wie können wir Deutsche uns herausnehmen, so viel Kritik an einem gewählten Präsidenten zu üben?

    Das halte ich ehrlich gesagt für eine alberne Frage. Es klingt ein bisschen wie: „Das wird man doch noch sagen dürfen“. Das wurde ständig behauptet, obwohl die öffentliche Debatte über die fraglichen Themen längst offensiv und lautstark geführt wurden. Das passt dazu, wenn ständig wiederholt wird, wie schlecht und einseitig wir in Deutschland informiert werden. Wenn man im Besitz der alleinigen Wahrheit ist, mag es schwer fallen, eine andere Sicht auf die Dinge anzuerkennen. Mir fällt das auch nicht immer leicht. Aber wir können uns doch nicht ernsthaft unentwegt den Wissenshintergrund für die gegenseitige Argumentation absprechen! Das heißt nicht, dass jeder natürlich auch mal falsch liegen kann.

    Wenn es danach ginge, dürften wir vermutlich über keinen Politiker (ausländische, die ja von anderen gewählt worden sind!) mehr irgendwas Negatives sagen, wenn er aus der Sicht gewisser Leute, die richtigen Dinge tut (wie z.B. den Muslim Ban). Sogar in den Medien wurde behauptet, dass das Trump-Bashing vor allem in Deutschland extrem stark wäre. Aber genau darüber gibt es auch gegenteilige Meinungen.

    Um die Frage nicht im Raum stehen zu lassen: Ich hätte Clinton gewählt. Ganz klar, ganz selbstverständlich. Einen Trottel wie Trump zum Mächtigsten Mann der Welt zu machen, wäre mir nicht eingefallen. Und jetzt sagen Sie bitte nicht wieder, ich wäre schlecht oder falsch informiert. Ich erlaube mir hin und wieder ausländische Medien zu lesen. Darunter auf die Washington Post und die NYT. Aber mit Sicherheit werden Sie gegen beide Blätter Ihre bekannten Vorurteile parat haben. Ja, es sind linke Zeitungen. Ich lege meine Entscheidungsfindung nicht in die Hände irgendwelcher Rechtspublikationen wie Breitbart oder das Fox-Imperium.

    Was sagt die NZZ? Die Verhalten sich gemäß dem Status des Landes neutral?. Ich finde, das geht auch gar nicht. Der Mann ist … indiskutabel.

    Ich finde nicht, dass die Ablehnung von Trump ausschließlich aus Deutschland kommt. Insofern glaube ich eben doch, dass manche Sichtweisen aus Europa und der Welt sogar in den USA ankommen werden.

    Vermutlich kennen Sie den Hersch – Artikel in der letzten „Welt am Sonntag“:
    Zitat SEYMOUR M. HERSH: Die nationalen Sicherheitsberater wussten um ihr Dilemma: Trump wollte auf diesen syrischen Affront gegen die Menschlichkeit antworten. Er wollte auf keinen Fall davon abgebracht werden. Sie hatten es mit einem Mann zu tun, den sie weder für unfreundlich noch für dumm hielten, aber wenn es um Entscheidungen für die nationale Sicherheit ging, war sein Horizont ausgesprochen beschränkt. „Jeder, der ihm nahesteht, weiß um seine Neigung zu überstürztem Handeln, wenn er die Tatsachen nicht kennt,“ sagte der Sicherheitsberater. „Er liest nichts und hat kaum Geschichtskenntnisse. Er verlangt mündliche Briefings und Fotos. Er ist ein Hasardeur. Die Konsequenzen von Fehlentscheidungen in der Wirtschaftswelt kann er akzeptieren, er verliert einfach nur Geld. Aber in unserer Welt sterben Menschen, und es führt zu langfristigen Schäden für unsere nationale Sicherheit, wenn er sich irrt. Ihm wurde gesagt, dass wir keine Beweise für einen syrischen Einsatz von Chemiewaffen hätten, und trotzdem sagte Trump: ‚Tut es.‘“

    Nun ist mir nicht klar, in welche Schublade Sie Herrn Hersh stecken werden, weil er sich schließlich erlaubt, diesen Kerl im Weißen Haus als Hasardeur zu bezeichnen.

    Wie uns die Amerikaner sehen, ist mir ehrlich gesagt ganz egal. Die Reaktionen der Trump-Wähler auf seine Politik sind so bizarr, dass ich mich frage, wie das möglich ist. Und dann lese ich Ihre Zeilen. Eine Erklärung dafür liefern sie nicht.

    Wissen Sie, ich spreche kein Englisch. Aber was »…NATO was obsolete..« bedeutet, war mir – ob Sie mir das abnehmen möchten oder nicht – völlig klar. Und es stimmt auch nicht, dass alle Medien für die aus Ihrer Sicht anstehende Fehlinterpretation gesorgt haben. Sie übertreiben wie mit Ihrer Aussage, dass wir von unseren Medien permanent belogen würden.

    Das deutsche Publikum schluckt kritik- und widerspruchslos Alles.

    Schätze, dieses Feeling ist stark von den momentanen Umfragewerten in Deutschland geprägt. Wählerbeschimpfung hat noch selten was gebracht, Frau Friedrich. Meine Kritik an den Trump-Wählern ist insofern von anderer Qualität, als die im Ausland leben 🙂

    Obama war ein feiner Herr. Solche Aussagen werden Sie kaum aushalten, glaube ich. Aber ich traure ihm wirklich nach. Sie mögen ja teilweise Recht haben mit Ihren Vorhaltungen gegen ihn. Aber was Trump macht, was er sagt und wie er sich gebärdet ekelt mich einfach an. Und eine große Rede, da haben Sie wirklich Recht, habe ich bisher noch nicht von ihm gehört. Aber ich sagte ja, dass ich kein Englisch spreche. Ein Glück.

    Oberflächlich kenne ich die kontroversen Sichtweisen auch deutscher Wissenschaftler zum Thema menschengemachter Klimaerwärmung. Meine Schlussfolgerung sind, wie die vieler anderer Menschen auch, andere als die, die Sie ziehen. Die Amis wollen weiter Kohle verfeuern und Stahl produzieren, weil sie damit neue Arbeitsplätze schaffen? Dann mal zu.

    Trump hält sich für den Menschen, der die Zukunft der Vereinigten Staaten in den Händen hält. Good luck.

    Sie geigen mir Ihre Meinung. Das ist gut. Aber ich bin nicht so leicht zu überzeugen. Fragen Sie meinen Schwager.

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  5. Eins noch, Frau Friedrich. Wie ist das denn nun mit diesem komischen 90 Tage-Gesetz? Das haben Sie gar nicht erwähnt. Normal wäre doch gewesen, wenn Trump in der Zwischenzeit mit seinen Diensten dafür gesorgt hätte, dass dieses elend – rassistische Gesetz sich erübrigt hätte. Wie sieht es eigentlich nach Ablauf der 90 Tage aus? Der Supreme Court will erst im Oktober erneut darüber urteilen, habe ich gelesen. Dann wäre die Frist ja schon wieder längst abgelaufen. Gute, überzeugend Politik sieht für mich anders aus.

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  6. Es war gar nicht geplant, zu Ihrem Artikel einen Kommentar zu schreiben. Um genau dies zu vermeiden: Eine Diskussion über die Person Trump bzw. seine Qualifikation als Präsident.
    Aus diesem Grund habe ich auch nicht Stellung genommen zu dem 90-Tage-Gesetz. Ich schreibe nicht über Dinge, deren Hintergründe ich nicht durchschaue. Mir fehlt eindeutig die Zeit, mich mit jedem Detail amerikanischer Politik zu beschäftigen.

    Es ging mir ausschließlich um 2 Dinge, die ich nach Boris‘ Kommentar und Ihrer Stellungnahme dazu loswerden wollte:

    1. Menschen mit solchen Adjektiven abzukanzeln, nur weil sie anders wählen als man selbst, geht gegen mein Gerechtigkeitsempfinden.
    Insofern habe nicht ich Wählerbeschimpfung betrieben, sondern Sie und Boris.

    2. Die Einseitigkeit in der Berichterstattung der ÖR zu nahezu allen Themen der dt. Politik, zu Trump, Putin, Brexit, EU drängt sich geradezu auf.
    Ich sehe kaum fern. Private Sender kann und will ich nicht mehr empfangen, ZDF (ganz selten ARD) und Phoenix schaue ich nur noch, um mitreden zu können. Gänzlich schmerzfrei geht das nur bei Kochsendungen, Bares für Rares etc., wo Meinungshoheit (noch) nicht stattfindet.

    Die Aussage, dass wir von unseren Medien permanent belogen werden, kann nicht von mir stammen. Mir wie ihnen ist klar, dass sie bei eindeutigen Lügen mit juristischen Klagen zu rechnen hätten, daher mit wenigen Ausnahmen immer hart an der Grenze segeln.
    Die permanenten Verstösse gegen den Rundfunkvertrag aber werden auch Sie bemerkt haben.
    So würde eine ausgewogene Berichterstattung der ÖR über die AfD zum Pflichtprogramm gehören. Stattdessen erhalte ich aus dem Off die Ansage: „Die täglichen Skandale der AfD häufen sich“, dazu einen tendenziösen, niederträchtigen Bericht, der dem Zuschauer sagen will, wen er auf keinen Fall wählen darf. Ansonsten gilt die Devise des Totschweigens. Mich interessieren nicht die persönlichen Befindlichkeiten irgendwelcher ZDF-Praktikanten (oder sollte das der neue Qualitäts-Journalismus sein?), sondern ich erwarte, umfassend und nicht einseitig informiert zu werden.
    Wie also soll der deutsche Zuschauer sich ein wahrhaftes Bild von z. B. Trump machen, wenn zu 90 % negativ berichtet wird? Haben wir überhaupt genug Detailwissen, um zu urteilen?

    Dass der Bauchmensch Horst Schulte aus meinen Zeilen heraus zu lesen glaubt, ich sei pro Trump, damit muß ich leben. Ich wiederhole: solange ich mir einer Sache nicht vollkommen sicher bin, übe ich mich in Zurückhaltung in meiner Beurteilung, denn sonst wären es Vorurteile. Aus meinem Bemühen um Fairness ein „Pro“ abzuleiten, ist kühn.

    „Aber was Trump macht, was er sagt und wie er sich gebärdet ekelt mich einfach an.“
    So geht es mir mit der „Alternativlosen“ und einigen anderen dt. Politikern auch. Jedem seinen Ekel…
    Trump’s hochgerecktes Kinn (hier komme ICH) nach dem Beiseite-Stoßen des anderen Gipfel-Teilnehmers hingegen amüsiert mich maßlos.

    Natürlich kann man einen gewählten Präsidenten kritisieren, bin ich immer freudig dabei.
    SEYMOUR M. HERSH: „Er liest nichts und hat kaum Geschichtskenntnisse…“
    Erinnern Sie sich noch an die überragenden Geschichtskenntnise von George W. Bush oder Jimmy Carter? Waren die auch täglich Anlaß für die ÖR zu hämischen Bemerkungen?
    Die nach dem Giftgas-Anschlag erfolgte, mit Putin abgestimmte, Trump’sche (Show-)Reaktion war in meinen Augen völlig unangemessen.
    Wie waren hier die Reaktionen darauf?
    vdLeyen kannte genauestens den Verursacher der Giftgas-Attacke (Assad) und das ZDF fragte mit leicht bewunderndem Unterton: „Handelt Trump nun endlich?“ und stellte für einige Zeit sogar sein Bashing ein.
    Es geht nicht um die 10 % Journalisten bei fast allen Medien, die sich redlich um Fairness bemühen, sondern um die überwiegende Mehrheit, die vollkommen versagt.

    Washington Post, NYT, Fox…
    Zur Entscheidungsfindung sollte man stets beide Seiten kennen. Wobei Fox nicht pro Trump, sondern etwa 50/50 berichtet (s. auch Ihre Quelle).
    Die ersten beiden über Clinton zu befragen ist so, als würde man eines der vielen SPD-eigenen Blätter zur SPD konsultieren.

    Die Rettung des Weltklimas ist ein Märchen, dem zwischen 80 und 90 % der Deutschen gutgläubig anhängen. Klima-Änderungen gab es über die Jahrtausende immer. Der Einfluß des CO2 oder des Menschen auf das Klima wurde niemals wirklich bewiesen. Millionen von E-Autos ohne sichere Stromversorgung sind ein Witz. Das gesamte Thema ist längst ideologisiert, nicht mehr faktenbasierend. Federführend auch hier wieder Deutschland. Wer nicht unserer Meinung ist, ist dumm, rückständig, wird verurteilt. In Wahrheit stehen wir weltweit allein mit unserer extremen Energiewende. Alle anderen wieder Geisterfahrer.

    Sie hätten Clinton gewählt. Ich vor Jahren wahrscheinlich auch noch.
    Wir müssen auch nicht in den Staaten leben. Seit ich über die Verflechtungen der Clintons mit der Finanzwirtschaft gelesen habe, erlebt habe, wie wenig Obama in 8 Jahren für die Lebenssituation der Menschen verbessert hat, stattdessen während seiner gesamten Amtszeit völkerrechtswidrig Menschen töten ließ, denke ich anders darüber. Zu denken geben sollte Ihnen die Tatsache, dass mehr Deutsche von ihm begeistert sind als sein eigenes Volk.
    Ich unterhalte mich fast täglich mit Amerikanern und habe inzwischen verstanden, warum so viele von ihnen Trump gewählt haben.

    „Gute, überzeugende Politik sieht für mich anders aus“.
    Mich würde interessieren, wann Sie zuletzt VOR Trump von den US-Regierungen gute, überzeugende Politik wahrgenommen haben.
    In meiner Wahrnehmung sind sie außenpolitisch über Jahrzehnte von einem Vormachts-Wahnsinn in den nächsten Irrtum gestolpert; innenpolitisch wurde irrsinnige Verschuldungspolitik betrieben, die Reichen unermesslich reicher gemacht, das einfache Volk konnte kaum profitieren.

    Alles, was wir dort sehen, wird mit einigen Jahren Verzögerung auch hier zu beobachten sein. Noch können wir das ändern, aber dazu muß das deutsche „Publikum“ aufhören, kritik- und widerspruchslos Alles zu schlucken 😉
    Ich will Sie nicht überzeugen, immer nur alle Seiten beleuchten. Alles ist im Fluss, ein ständiges Hinterfragen, Reflektieren. Trotzdem mein Mitgefühl an Ihren Schwager :-)))
    Viele Grüße

    P. S.:
    Die Frage, wie es uns gefallen würde, wenn andere Länder sich derart in unseren Wahlkampf/unsere Entscheidungen einmischen würden, haben auch Sie generös übergangen.

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  7. Hallo Frau Friedrich,

    da haben wir aber etwas gemeinsam. Ich habe mit dem Bloggen 2004 nur deshalb begonnen, weil ich mir den Ärger über manche Ungerechtigkeit von der Seele schreiben wollte.

    Dass dies dazu führte, mich (damals) an liberalen Standpunkten abzuarbeiten, kann ich heute fast nicht mehr glauben. Wie einfach die Zeiten einmal gewesen sind 🙂

    Die Wählerbeschimpfung ging ja auch eher von mir aus. Es ist so, dass bestimmte Personen im Fokus stehen, wenn es um aktuelle Auseinandersetzungen geht. Aber ist das nicht auch völlig normal? Dass mit der AfD unfair umgegangen wird, kann ich nicht bestreiten. Ich beteilige mich nach Kräften. Anders als die Grünen, denen das, ebenso wie den Linken, passiert, habe ich für deren Standpunkte so überhaupt kein Gefühl. Krass gesagt, ich verabscheue fast alles, was von dieser Partei kommt. Obwohl ich eindeutig konservativ gepolt ist, spricht mich nichts von dem an, was von dort kommt. Unverbesserliche Gutmenschen tun so was.

    Mir ist aufgefallen, dass nicht nur in Nachrichtensendungen und politischen Magazinen eine gewisse Einseitigkeit festzustellen ist. Selbst in TATORTEN oder anderen Krimis wird uns „vorgegeben“, wie bestimmte Dinge zu sehen sind. Da greift die pc in vollen Zügen. Und das nervt manchmal sogar mich.

    Natürlich ist es zutreffend, mich als Bauchmensch zu beschreiben. Ich glaube, ich habe mich immer mehr auf meinen Bauch als auch meinen Kopf verlassen. Und wer weiß, wofür es gut war.

    Hersh hat schon etwas mehr kritisiert als mangelnde Geschichtskenntnisse. Und dass wir wissen, dass auch George W. Bush oder Carter auch keine Leuchten darin waren, haben wir der Berichterstattung wohl auch hier in Deutschland zu verdanken. Oder nicht? Aber die Konzentration aufs Negative in Richtung Trump ist schon sehr besonders. Ich finde aber, dass der Mann sich all die Häme redlich verdient hat. Und seine Wähler auch. (Ich kann es nicht lassen).
    Mich hat die Reaktion der dt. Medien auf den von Trump angeordneten Angriff auf die syrische Stellung ebenfalls irritiert. Andererseits war das vielleicht auch vorauszusehen? Es gab im Stakkato der Presseangriffe immer mal wieder kurze Pausen, in denen ich dachte: jetzt legt sich die auf Angriff gebrüstete Kanaille zur Ruhe. Aber weit gefehlt. Woran das nur liegt?
    Ich kann mir über die us-amerikanische Medienwelt kein Urteil erlauben, weil ich sie nicht so regelmäßig verfolge. Aber ich weiß, dass die Washington Post und NYT linke Zeitungen sind. Ob die allerdings mit dem Vorwärts vergleichbar sind… Da habe ich doch Zweifel.
    Ich finde es bemerkenswert, wie Sie einerseits meine Haltung kritisieren und andererseits gerade noch 10 oder 20% der deutschen Bevölkerung in Sachen Klimaveränderung etwas gesunden Menschenverstand zubilligen.

    Weltverschwörungstheorien können enorm unterhaltsam sein. Und ich gönne Ihnen diese von Herzen.

    Ich freue mich schon darauf, wenn demnächst die Demontage von Macron in den deutschen Medien startet. Nur eine Frage der Zeit, bis es los geht. Die neoliberalen Vorstellungen dieses Präsidenten sind voll auf Kollisionskurs mit den Menschen, vor allem aber mit den Gewerkschaften Frankreichs. Eigenartig, dass das bisher so wenig vorkommt. Deutschland hat sich verändert, nachdem Schröders Agenda-Politik gestartet wurde. Deutschland geht es gut. Das würde ich persönlich unterschreiben. Mir geht es gut und vielen anderen auch. Nur gibt es leider auch viele (zu viele), denen es gar nicht gut geht. Dazu gehören die Millionen von Menschen, die in neue Beschäftigungsverhältnisse gezwungen wurden, die ich eher als Sklavenarbeit bezeichnen möchte. Sie werden in der Öffentlichkeit noch nicht wirklich wahrgenommen. Aber es werden immer mehr. Raffelhüschen hat kürzlich in einem ZDF-Interview unser Rentensystem als gnadenlos gerecht bezeichnet. Wer nicht eingezahlt hat, kriegt auch nichts raus. Da gings um Rente. Wie sollen Menschen, die den Mindestlohn bekommen, in die Systeme einzahlen? Fragen über Fragen. Wir bleiben daran.

    Ich bin überhaupt nicht kritik- und widerspruchslos. Ich mag es nur nicht, wenn alles schlecht gemacht wird. Deutschland ist ein tolles Land. Es ist gut, dass so viele um den richtigen Weg ringen oder jedenfalls darüber kontrovers diskutieren. Das betrachte ich als den positiven Aspekt bei all den Streitereien, die wir miteinander haben.

    Ihr Mitgefühl an meinen Schwager werde ich weiterleiten. Der wird sich freuen. 🙂
    LG Horst Schulte

    P.S.: Ich kann die Türken nicht mehr leiden, weil die so fies über uns denken. Jedenfalls die offiziellen Türken und wohl leider auch viele, die mit uns hier zusammenleben. Die Briten und Franzosen schreiben auch nicht immer nett über uns. Die Griechen schon gar nicht und auch die Italiener sind manchmal garstig zu uns. Obwohl wir doch so gern Pizza essen.

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  8. Nein, Sie sind nicht kritik- und widerspruchslos. Sie haben ja (jetzt) auch Zeit, sich mit Politik und vielem anderen zu beschäftigen. Sorgen machen mir eher die Menschen, die den ganzen Tag voll eingespannt sind, Job und Familie zu bewältigen, abends vielleicht nur noch etwas ÖR konsumieren und ansonsten denken: das läuft schon alles irgendwie ohne mich. War bei mir nicht anders, als ich noch voll im Berufsleben stand.
    Deutschland IST ein tolles Land, und wenn es nach mir geht, soll es das auch bleiben. Dafür müssen aber HEUTE die richtigen Weichenstellungen gesetzt werden.

    Macron hatte ich ausgespart, damit es nicht noch länger wird 😉 Paßt genau in die Aufzählung hinein – nur mit umgekehrten Vorzeichen. Alles so, wie Sie es beschreiben. Hinzu kommt, dass uns diese „Freundschaft“ sehr teuer zu stehen kommen wird. Nach dem Brexit steht Deutschland fast allein in der EU gegen die Süd-Allianz, was die Vergemeinschaftung der Schulden angeht. Wir werden Schäuble nach den Wahlen erleben.

    Klima-Weltverschwörungstheorien:
    Ja, meine „Verschwörungstheorie“ besagt, dass den Menschen weltweit in unverantwortlicher Art und Weise Angst gemacht bzw. Schuld eingeredet wird, sie seien es, die das Klima verändern.
    Ohne jeglichen wissenschaftlich haltbaren Beweis. Das Klima ändert sich, hat es immer getan. Wer behauptet zu wissen, warum oder wo der Weg hingeht, überschätzt sich entweder oder sagt interessengesteuert die Unwahrheit. Alle Messungen und Rechenmodelle sind letztlich nur Vermutungen und Spekulationen.
    Warum ausgerechnet die Physikerin Merkel es tut, habe ich noch nicht herausfinden können.
    Aber sie hat auch gesagt, die KKW seien sicher, um dann umzuschwenken. Vielleicht sollte ich sie nicht überschätzen.

    Washington Post, NYT = Vorwärts?
    Nee, gemeint war nicht die Parteizeitung, sondern das Medien-Imperium der SPD:
    http://de.pluspedia.org/wiki/Medienbeteiligung_der_SPD

    Was ich bei den Türken so beachtlich finde (nicht nur bei denen, auch einige Rumänen/Bulgaren, Kosovo-Albaner, Libanesen, Araber, Afrikaner etc. pp. – Stichwort tribalistische Lebensform):
    Die Geschwindigkeit, mit der sie ihre Familie, Freunde, Clan oder was auch immer zusammenrufen können. Die haben alle Zeit. Man stelle sich vor: Sie kommen in eine Verkehrskontrolle und rufen mal eben per Handy ihre Leute zusammen. Da kommen – wenn überhaupt – nur Rentner. Die anderen husten Ihnen was, wenn Sie sie wegen solch einer Nichtigkeit im Job stören. Irgend jemand muß schließlich den Sozialstaat finanzieren 🙂

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  9. Den Mindestlohn habe ich vergessen.
    In Leerzeiten jobbte ich gelegentlich bei Zeitarbeits-Unternehmen. Glücklicherweise fand ich immer schnell einen neuen festen Arbeitsplatz, bevor ich vollkommen finanziell ruiniert war. Der Stundenlohn in DM entsprach etwa dem heutigen Mindestlohn, Befristung für Entleihung an ein Unternehmen war
    6 Monate, hätte Rot-Grün nie aufweichen dürfen. Von diesem Lohn können Sie nicht leben und nicht sterben, geschweige denn, ausreichend Rentenanwartschaften erwerben oder gar private Zusatzversicherungen finanzieren.
    Die heute schon existierende Altersarmut wird böse ansteigen. Das Thema ist zwar nicht so amüsant, treibt mich aber mehr um, als wenn Trump Journalisten wegen einer umgeworfenen Tischlampe beschimpft haben soll, haha (wichtige Meldung gestern im ZDF).

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  10. Das mit dem „Vorwärts“ war mich schon klar. Ich fand den gut. 🙂

    Wir haben eine andere Einstellung zum Staat und wohl auch zur Gesellschaft. Den Unterschied habe ich lange Zeit nicht als gravierend angesehen. Jetzt, wo sich diese Sachen krass herauskristallisieren, frage ich mich, ob nicht unsere fortgesetzten Diskussionen mit zu dieser Form von Kristallierung beigetragen haben.
    Ich habe mich immer gefragt, wie sich Muslime in Deutschland angesichts unserer Diskussionen (über sie) wohl fühlen werden und ob das nicht gefährlich für unsere Gesellschaft werden könnte. Inzwischen gibt es mehr als ein paar Hinweise darauf, welche Wirkungen diese Entwicklung hat. Das ist beunruhigend. Vielleicht muss ich mir vorwerfen lassen, dass ich zu blauäugig, zu naiv war. Ich meine nicht im Hinblick auf das Verhalten der Muslime, sondern auf die völkische Bewegung in unserem Land.
    Einerseits müssen Staat und Justiz klar sein. Die falschen Signale sind fatal. Aber was sind falsche Signale? Ich sage immer, dass unsere Gesetze und Regeln gelten, nicht die, die in muslimischen Gesellschaften gelten. Geht diese Formulierung nicht zu weit? Ist Assimilierung, wie Erdogan mal meinte, ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit? Wie viel von dem, was eine Kultur ausmacht, ist nötig (sinnvoll) für die eigene Identität? Kann man vernünftigerweise überhaupt Grenzen ziehen, ohne missverstanden zu werden? Das gilt für beide Seiten.

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  11. Wir sind uns einig, dass wir uns (gesamtgesellschaftlich) mit diesen Themen zu wenig befassen. Wir setzen unsere Akzente im Moment halt eher im UE-Sektor 🙂 Aber das wird sich ändern. Sobald die Folgen der Digitalisierung wirklich sichtbar werden, ändert sich schnell sehr viel. Außer in einigen Talkshows wird dieses Thema von den politischen Parteien unzureichend bearbeitet und noch viel weniger diskutiert. Ich schrieb kürzlich mal einen Beitrag über die „Programme“, die unsere Parteien diesbezüglich bisher vorzuweisen haben. Vielleicht haben sie ihn gelesen?

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  12. Habe ich 🙂
    Erinnere mich gut, weil Sie geschrieben hatten, bei der AfD fände sich bzgl. Digitalisierung gar nichts.
    Wollte ich mal forschen, gestehe aber, es aus den Augen verloren zu haben 🙂

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  13. Falsche Signale können sein, wenn die aufnehmende Gesellschaft untereinander uneins ist, was sie ausmacht, Selbstbewußtsein, Identifikation mit dem eigenen Land fehlt, nicht mehr stolz ist (sein darf?), auf das, was über Jahrhunderte geleistet wurde; wenn junge Menschen sagen, sie seien in der ganzen Welt zuhause, aber irgendwie entwurzelt wirken; wenn die Integrations-Beauftragte Özuguz sagt, dass eine gemeinsame Kultur der Deutschen neben der Sprache nicht feststellbar sei; wenn Politiker hinter Bannern mit „Deutschland, du mieses Stück…“ oder „D verrecke“ herlaufen.
    Wie sollen sich Neuankömmlinge orientieren, in was integrieren?
    Eine der ersten Fragen, die man von halbwegs gebildeten Fremden zu hören bekommt, ist die, warum wir uns bis zur Selbstaufgabe verleugnen, statt unsere Werte zu verteidigen. Das kommt gar nicht gut an, Respekt und Achtung erwirbt man sich so nicht. Achtet ein Kind, dem nie Grenzen aufgezeigt werden, seine Eltern?

    Erdogan weiß schon, warum er gegen Assimilation wettert; er will „seine“ Türken im Griff behalten.

    Ich denke, man kann in diesem Land bestens leben, auch wenn man nicht jede Tradition mitmacht, so habe ich persönlich nie an Schützenfesten oder Karnevalsveranstaltungen teilgenommen, deutscher Volksmusik oder Trachtengedöns nie viel abgewinnen können, wieso sollte man das von Einwanderern verlangen? Wo ein Wille ist, findet sich immer ein Weg, ganz ohne Diskussionen.

    Kennen Sie den Artikel?
    https://www.welt.de/politik/deutschland/article166035644/Musliminnen-aergern-sich-ueber-maennliche-Bademeister.html
    Dazu 600 wenig verständnisvolle Kommentare.
    Während in Deutschland diskutiert wird, wer sich wem anzupassen hat, freuen sich Frankreich und die Schweiz darüber, das Problem nach Deutschland verlagern zu können, die Online-Petition spricht für sich. Wenn wir nicht bald beginnen, konsequente Signale zu senden, dann hat sich das für immer erübrigt.

    AntwortenAntworten
  14. Ja. Glauben Sie, dass es so viele Deutsche gibt, die nicht zu ihrem Land stehen? Ich würde normalerweise nicht davon sprechen, dass ich stolz auf Deutschland wäre. Nur, wenn wir gerade die Fußball-WM geholt haben, dann mach ich mal eine Ausnahme. Allerdings bin ich strikt der Meinung, dass unsere Regeln und Gesetze gelten. Da lasse ich auch nicht mit mir handeln. Wer gegen sie verstößt, hat mit den Konsequenzen zu leben. Das gilt natürlich für alle.
    Aussagen wie die, die sie zitiert haben, sind für mich nicht akzeptabel. Egal, wer sie macht. Vielleicht fehlt es an mehr Selbstbewusstsein. Ich verstehe allerdings nicht, weshalb uns Selbstbewusstsein fehlen sollte. Man kann durchaus Kosmopolit sein und trotzdem sein Heimatland lieben. Ich wüsste keinen Grund, weshalb das nicht gehen sollte.

    Wenn ich dieses Beispiel mit dem Falschparken in Duisburg sehe, weiß ich gleich, wie ich antworten. Wenn sich der Falschparker uneinsichtig zeigt und sein Fahrzeug nicht wegstellt, sondern sich stattdessen vom Ort entfernen will, haben die Polizisten jedes Recht, ihn daran zu hindern. Wenn das ausartet, ist der Falschparker dafür verantwortlich, nicht die Polizisten! Punkt.
    Das mit der Assimilation könnte in unserem Verständnis vielleicht etwas anderes bedeuten als für Türken? Nicht dem Wort oder der Wortbedeutung nach. Aber das ist nicht mein Problem. Wer hier in Deutschland lebt, hat sich anzupassen. Ob das als Integration oder Assimilation begriffen wird, ist mir egal. Mit Unterordnung oder irgendwas ähnlich Negativem hat das rein gar nichts zu tun. In meinen Augen geht es nicht anders. Wenn das nicht allen hier lebenden Türken klar ist, sollen sie gehen. Die Spielchen, die Erdogan spielt, dürfen wir nicht mitspielen. Sollte er im türkischen Konsulat wirklich reden, dann würde ich gern mal sehen, was passieren würde. Theoretisch könnten wir nichts dagegen tun, weil es ja kein deutscher Boden ist. Wie bekloppt.
    Den Artikel mit den Bademeistern hatte ich schon gelesen, als es noch kaum Kommentare gab. Ich denke schon, dass wir konsequente Signale senden. Die sind noch nicht von allen begriffen worden, weil wir (noch) höflich und verbindlich sind. Aber verstanden wird das schon. Da bin ich zuversichtlicher als Sie.

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  15. Manchmal kommt es mir so vor, als würden wir Deutsche unseren Hang zur Selbstbespiegelung und zur Selbstkritik zu sehr pflegen. Wir sind halt sehr gründlich. Auch bei diesen Dingen. Etwas mehr Gelassenheit würde uns gut tun.

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