Sind gut Gebildete die besseren Menschen?

Jeder könn­te das wis­sen! Social Media ist in Deutsch­land die Spiel­wie­se des weni­ger gebil­de­ten Bevöl­ke­rungs­tei­les. Nur hier bei uns sind die Men­schen, die Face­book, Twit­ter & Co. benut­zen (52%), unter­durch­schnitt­lich gebil­det. Wie kann ich mich unter die­ser Vor­aus­set­zung bloß noch dar­über wun­dern, so häu­fig auf kon­zen­trier­te Dumm­heit zu sto­ßen? Mensch, Horst!, wie bist du denn drauf? Den wenigs­ten wird es egal sein, wenn ande­re sie in irgend­wel­che Schub­la­den ste­cken. Die Ära des Indi­vi­dua­lis­mus schreit gera­de­zu danach, pau­scha­le Zuwei­sun­gen mit Ent­schie­den­heit abzu­leh­nen. Blöd! Das wird näm­lich nicht so ein­fach wer­den, denn Wis­sen­schaft­ler haben her­aus­ge­fun­den, dass bekann­te Schub­la­den wie rechts/​links unzeit­ge­mäß sind. Die kon­tro­ver­sen Kern­the­men der Gegen­wart ent­wi­ckel­ten sich ent­lang der Glo­ba­li­sie­rung. Unse­re Strei­te­rei­en über Migra­ti­on oder euro­päi­sche Inte­gra­ti­on wer­den nicht mehr vom klas­si­schen Rechts-Links-Gegen­­­satz bestimmt, son­dern vom Grad unse­rer Bil­dung und den dar­aus resul­tie­ren­den Unter­schie­den. Ich zweif­le die Ergeb­nis­se die­ser Unter­su­chung nicht an. Wie käme ich dazu? Den­noch, die Bei­spie­le, die ange­führt wer­den, stö­ren mich.… 

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Jeder könn­te das wis­sen! Social Media ist in Deutsch­land die Spiel­wie­se des weni­ger gebil­de­ten Bevöl­ke­rungs­tei­les. Nur hier bei uns sind die Men­schen, die Face­book, Twit­ter & Co. benut­zen (52%), unter­durch­schnitt­lich gebildet.

Wie kann ich mich unter die­ser Vor­aus­set­zung bloß noch dar­über wun­dern, so häu­fig auf kon­zen­trier­te Dumm­heit zu stoßen?

Mensch, Horst!, wie bist du denn drauf?


Den wenigs­ten wird es egal sein, wenn ande­re sie in irgend­wel­che Schub­la­den ste­cken. Die Ära des Indi­vi­dua­lis­mus schreit gera­de­zu danach, pau­scha­le Zuwei­sun­gen mit Ent­schie­den­heit abzulehnen.

Blöd! Das wird näm­lich nicht so ein­fach wer­den, denn Wis­sen­schaft­ler haben her­aus­ge­fun­den, dass bekann­te Schub­la­den wie rechts/​links unzeit­ge­mäß sind.

Die kon­tro­ver­sen Kern­the­men der Gegen­wart ent­wi­ckel­ten sich ent­lang der Glo­ba­li­sie­rung. Unse­re Strei­te­rei­en über Migra­ti­on oder euro­päi­sche Inte­gra­ti­on wer­den nicht mehr vom klas­si­schen Rechts-Links-Gegen­satz bestimmt, son­dern vom Grad unse­rer Bil­dung und den dar­aus resul­tie­ren­den Unterschieden.


Ich zweif­le die Ergeb­nis­se die­ser Unter­su­chung nicht an. Wie käme ich dazu?

Den­noch, die Bei­spie­le, die ange­führt wer­den, stö­ren mich. Ich fin­de, man­ches klingt wie die Anein­an­der­rei­hun­gen ewig gepfleg­ter Kli­schees. Was soll neu dar­an sein, dass dum­me Men­schen mehr Feh­ler machen als klu­ge? Aber von dumm und klug hat doch kei­ner was gesagt. Ich bin wie­der zu emp­find­lich. Und das nur des­halb, weil ich zu den Unge­bil­de­ten zäh­le. Aber dass ich kaum Pri­vat­fern­se­hen gucke und nie die Bild­zei­tung lese, muss doch nichts heißen!

Wenn ich man­che mei­ner Dis­kus­si­ons­part­ner (vor allem in den Sozia­len Netz­wer­ken) fra­gen wür­de, pass­te zwi­schen das Kli­schee und der Bewer­tung mei­ner Posi­tio­nen in die­sem Gesche­hen kein Blatt Papier.

Auf Basis einer brei­ten Defi­ni­ti­on des eng­li­schen Begrif­fes cleava­ge (Spal­tung, Kluft) stel­len wir eine Ver­tie­fung der Bil­dungs­kluft fest, die sich in drei Berei­chen mani­fes­tiert: in einer neu­en sozio­de­mo­gra­phi­schen Spal­tung, in Gegen­sät­zen der poli­ti­schen Prä­fe­renz und in einer neu­en Auf­spal­tung der poli­ti­schen Land­schaft.Quel­le: Die fei­nen Unter­schie­de | Inter­na­tio­na­le Poli­tik und Gesell­schaft – IPG | LINK

Es klingt ver­söhn­lich, dass des­halb alles gut wer­den soll, weil die Zahl der Unge­bil­de­ten in Euro­pa rück­läu­fig ist. Die Dum­men ster­ben aus?!

Die­ser enor­me Anstieg der Zahl gut aus­ge­bil­de­ter Bür­ge­rin­nen und Bür­ger bil­det die demo­gra­phi­sche Grund­la­ge für die Ent­ste­hung einer Bil­dungs­kluft.Quel­le: Die fei­nen Unter­schie­de | Inter­na­tio­na­le Poli­tik und Gesell­schaft – IPG | LINK


Vor­erst bleibt die Besorg­nis aktu­ell: Die Zwi­schen­über­schrift: „Kos­mo­po­li­tisch hier, natio­na­lis­tisch dort“ fin­de ich den­noch so krass dane­ben, dass ich lachen muss­te, als ich die nach­fol­gen­den Zei­len im Arti­kel gele­sen hatte.

Am einen Ende die­ser neu­en Kon­flikt­li­nie ste­hen Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, die sozia­le und kul­tu­rel­le Hete­ro­ge­ni­tät akzep­tie­ren und den Mul­ti­kul­tu­ra­lis­mus gut­hei­ßen oder zumin­dest bil­li­gen. Das sind Men­schen mit höhe­rer Bildung.

Am ande­ren Ende befin­den sich Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, die dem Mul­ti­kul­tu­ra­lis­mus über­aus kri­tisch gegen­über­ste­hen und sich eine homo­ge­ne­re natio­na­le Kul­tur wün­schen. Das sind über­wie­gend Men­schen mit nied­ri­ge­rem Bil­dungs­ni­veau.Quel­le: Die fei­nen Unter­schie­de | Inter­na­tio­na­le Poli­tik und Gesell­schaft – IPG | LINK

Ich gehe davon aus, dass die Unter­su­chungs­er­geb­nis­se seri­ös sind. Ob ich allein ein Pro­blem mit die­sen „ein­fa­chen“ neu­en Klas­si­fi­zie­run­gen habe?

Wie kön­nen die mich auf­grund mei­nes nied­ri­gen Bil­dungs­ab­schlus­ses genau dem „Lager“ zuord­nen gegen das ich stän­dig zu Fel­de zie­he? Bei den spe­zi­el­len The­men wie Migra­ti­on und Mul­ti­kul­tu­ra­lis­mus habe ich doch eine kom­plett ande­re Ein­stel­lung. Ich gehö­re doch zu „den Gut(Menschen)en“!

Nur – die gibt es, sta­tis­tisch gese­hen, unter uns Schlecht­ge­bil­de­ten eigent­lich ja gar nicht.

Das ist so unge­recht, dass ich plötz­lich an all die den­ken muss, die ich (vor­ei­lig und ohne Not) im Lauf mei­ner zahl­rei­chen Schar­müt­zel über die The­men unse­rer Zeit in die­se (also mei­ne!) Ecke gestellt habe. Wenn nicht offen, so doch insgeheim.

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.
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15 Gedanken zu „Sind gut Gebildete die besseren Menschen?“

  1. Corinna Friedrich 59 8. August 2017 um 02:12

    Ich habe in letz­ter Zeit häu­fig den Ein­druck, dass eine ein­fa­che Haus­frau über mehr Ver­stand ver­fügt als unse­re Bildungs-Eliten.
    Sie hal­ten sich für Kos­mo­po­li­ten, wol­len in der gan­zen Welt zuhau­se sein, aber haben kei­ner­lei Wur­zeln mehr. Es fehlt Ihnen an Geschichts­wis­sen, guten Deutsch- oder Mathe­ma­tik-Kennt­nis­sen, Men­schen­kennt­nis, der Fähig­keit, in Zusam­men­hän­gen und vor­aus­schau­end zu denken.
    Sie wol­len die ande­ren domi­nie­ren, sind das doch nur weni­ger Gebil­de­te, dabei sind sie selbst nicht mehr als Fachidioten.
    Es sind genau die Krei­se, die nie ver­ste­hen wer­den, war­um ein gro­ßer Teil der Bevöl­ke­rung Trump wählt oder den Brexit. Weil sie zu unge­bil­det und zu über­heb­lich sind, um zu begrei­fen, dass die ande­ren ihre Vor­stel­lun­gen von Mul­ti­kul­tu­ra­lis­mus und New World Order nicht teilen.
    Sie glau­ben an Welt­kli­ma­ret­tung, bemer­ken aber nicht ein­mal, wenn die Ener­gie­wen­de in D schei­tert. Weil sie sich ger­ne mal ver­rech­nen und den Gesamt­zu­sam­men­hang nicht verstehen.
    Erst recht bemer­ken sie nicht, dass sie von Poli­tik, Wirt­schaft und Kapi­tal benutzt wer­den und zu wil­li­gen Hand­lan­gern gewor­den sind.

    Das Bil­dungs­ni­veau in Deutsch­land ist in einem bedau­erns­wer­ten Zustand. Ideo­lo­gie und Gesin­nung sind an vie­len Bil­dungs­ein­rich­tun­gen an die Stel­le von Wis­sen und Fak­ten getre­ten. Das Resul­tat ist über­all zu besichtigen.
    Abitur oder Stu­di­um sagen nicht mehr viel aus über den Bil­dungs­grad sei­ner Absol­ven­ten, weil die Anfor­de­run­gen über Jah­re gesenkt wurden.

    Wenn nur 15 Mio. Net­to­steu­er­zah­ler fast 83 Mio. Men­schen in D finan­zie­ren müs­sen, was ein sehr unge­sun­des Ver­hält­nis ist, dann stel­le ich mir die Fra­ge: Wo sind sie, all die soge­nann­ten Gebil­de­ten und was tra­gen sie zur Finan­zie­rung der Gesell­schaft bei? Unter den 12 Mio., die von Steu­er­gel­dern, also den o. g. 15 Mio., leben (Staats­be­diens­te­te, Ver­wal­tungs­be­am­te, Poli­ti­ker, Leh­rer, Sozi­al­wis­sen­schaft­ler etc.)?

    Damit beant­wor­tet sich dann auch die Fra­ge die­ser „Gebil­de­ten“, ob ich Angst um mei­nen Zweit-Jah­res­ur­laub oder den Zweit­wa­gen hät­te, wenn ich mich gegen Asyl­miß­brauch durch unge­bil­de­te Kul­tur­frem­de aus­spre­che und der Kreis schließt sich wie­der. Aber mit dem (Hoch-)Rechnen haben sie es ja nicht so.

    Ach so, ich soll ja nicht immer so ernst und wütend sein. Etwas Lus­ti­ges habe ich auch gele­sen: „Wenn Sie ein Uni­ver­si­täts­stu­di­um absol­viert haben, kon­su­mie­ren Sie öffent­lich-recht­li­ches Fern­se­hen,…“ Ich lache jetzt noch über so viel Anspruch. Der Satz muß aus der Stein­zeit sein, die ken­nen Vie­le nicht mehr, da saßen noch wirk­lich Gebil­de­te in den jour­na­lis­ti­schen Redak­tio­nen der ÖR.

  2. Aber dass ich kaum Pri­vat­fern­se­hen gucke und nie die Bild­zei­tung lese, muss doch nichts heißen!

    Doch, das heißt immer­hin, dass du zwei ent­schei­den­de Din­ge nicht tust, die für sehr vie­le Men­schen fort­lau­fend das Welt- und Men­schen­bild prä­gen. Bil­dung hat näm­lich nicht not­wen­di­ger­wei­se mit dem Schul­ab­schluss zu tun.

  3. Claudia 127 8. August 2017 um 08:56

    Du bist nicht „unge­bil­det“, selbst wenn du ohne ent­spre­chen­den for­ma­len Schul­ab­schluss bist. Wirk­lich Unge­bil­de­te könn­ten nicht so schrei­ben, beob­ach­ten, any­ly­sie­ren, hät­ten auch eher kei­ne Lust da drauf. Die­ser Arti­kel spricht in sei­ner Bewer­tung von Sta­tis­ti­ken ja auch nur von „über­wie­gend“…

  4. Corinna Friedrich 59 11. August 2017 um 01:18

    Die Umsatz­steu­er kann ich in die­sem Zusam­men­hang nicht addieren.
    Umsatz­steu­er wird von Unter­neh­men steu­er­lich ver­rech­net, vom Ver­brau­cher als Mehr­wert­steu­er entrichtet.
    Jeder, der etwas erwirbt, zahlt die­se Mehr­wert­steu­er, gilt auch für Ver­brauchs­steu­ern auf Ben­zin, Strom etc.
    Net­to­steu­er­zah­ler nennt man die Men­schen, die mehr von eige­ner Hän­de Arbeit ein­neh­men als sie den Staat kos­ten. Ein Rent­ner zählt also nicht dazu.
    Jetzt die Gret­chen-Fra­ge: Wer zahlt letzt­lich die Mehr­wert­steu­er auf Anschaf­fun­gen, die ein Hartz IV-Bezie­her oder Ren­ten­emp­fän­ger tätigt? Mei­ner Mei­nung nach Die­je­ni­gen, die monat­lich die Sozi­al­kas­sen fül­len. Für die vor­er­wähn­ten 12 Mio. auf Steu­er­zah­ler­kos­ten Beschäf­tig­ten ent­spricht das dem Prin­zip „Lin­ke Tasche – rech­te Tasche“.
    Die genann­ten Zah­len habe ich zuletzt einem Arti­kel ent­nom­men ohne wei­ter zu recher­chie­ren. Ich will nicht hof­fen, dass sie falsch sind. Geb’ Ihnen mal den Link:
    https://​juer​gen​fritz​phil​.word​press​.com/​2​0​1​7​/​0​8​/​0​5​/​w​e​r​-​z​i​e​h​t​-​e​i​g​e​n​t​l​i​c​h​-​d​e​n​-​k​a​r​r​en/

    Ob Ein­wan­de­rer sich in die sozia­le Hän­ge­mat­te legen wollen?
    Das Wol­len ist nur ein Teil­be­reich. Das Kön­nen ein ande­rer, wesent­lich grö­ße­rer. Wenn ich als wesent­li­che Vor­aus­set­zung das Erler­nen der deut­schen Spra­che anneh­me, sehe ich 3 Gruppen:
    1. Die, die unmiß­ver­ständ­lich sagen, dass sie dar­an nicht inter­es­siert sind.
    2. Die, die nach eige­nem Bekun­den deutsch ler­nen wol­len, es aber an ent­spre­chen­den Taten feh­len las­sen bzw. es nicht schaf­fen. Die hohen Abbre­cher­quo­ten der Deutsch­kur­se zeu­gen davon.
    3. Men­schen, die mit vor­han­de­ner guter Aus­bil­dung (ent­spre­chend ihren Her­kunfts­län­dern, nicht unbe­dingt mit D zu ver­glei­chen) sowie Kennt­nis einer euro­päi­schen Spra­che zu uns kommen.
    Selbst die­se Men­schen haben mit Schwie­rig­kei­ten zu kämp­fen, die sie nie­mals erwar­tet hät­ten. So stel­len sie fest, dass sie im Fal­le eines Arbeits­plat­zes, der über die Jah­re, die sie benö­ti­gen, gute dt. Sprach­kennt­nis­se zu erwer­ben sowie eine beruf­li­che Qua­li­fi­ka­ti­on, die dt. Maß­stä­ben ent­spricht, nicht beson­ders gut bezahlt wer­den. Finan­zi­ell ste­hen sie damit zunächst schlech­ter da als vor­her mit staat­li­cher Unter­stüt­zung. Wo bleibt der Anreiz?
    Da sind vie­le Feh­ler bereits ursäch­lich in unse­rem Sys­tem eingebaut.

    Hin­zu kommt, dass Deutsch­land gar nicht über so vie­le unqua­li­fi­zier­te Arbeits­plät­ze ver­fügt. Der Kampf macht sich bereits jetzt unter Paket­bo­ten u. ä. bemerk­bar. Das Qua­li­fi­zie­ren ande­rer­seits wird – falls über­haupt erfolg­reich – sehr, sehr vie­le Jah­re in Anspruch neh­men; hier vari­ie­ren die Zahlen.
    Alles in allem eine Lose-lose-Situa­ti­on für bei­de Sei­ten, Deutsch­land UND die Einwanderer.

    Falls Sie sich jetzt fra­gen: aber wie kön­nen wir den Men­schen, denen es in ihren Hei­mat­län­dern so viel schlech­ter geht als uns, denn hel­fen? dann kann man antworten:
    Wenn wir die­se Hil­fe hier vor Ort leis­ten wol­len, dann geht das nur unter Auf­ga­be aller Errun­gen­schaf­ten der letz­ten Jahrzehnte.
    Wir müs­sen ledig­lich auf Frei­heit, Wohl­stand, unser Sozi­al­sys­tem, Bil­dungs­sys­tem, Frie­den – halt alles, wofür D ein­mal stand – verzichten.

  5. Corinna Friedrich 59 12. August 2017 um 03:23

    Über­den­ken Sie das mit der Mehr­wert­steu­er noch einmal.
    „Auch die ganz Armen im Land bezah­len ordent­lich Steuern“.
    Nur dann, wenn die Net­to­steu­er­zah­ler vor­her Steu­er­sä­ckel bzw. Sozi­al­kas­sen fül­len, aus denen die ganz Armen ihre Unter­stüt­zung bekom­men, um anschlie­ßend eine Anschaf­fung zu täti­gen, auf die sie MwSt. bezah­len. Also auch hier: lin­ke Tasche – rech­te Tasche, der Staat gibt erst etwas, von dem er dann einen Teil über Ver­brauchs­steu­ern zurück erhält. Die sog. „ordent­lich Steu­ern“ sind ein Nullsummenspiel!

    Natür­lich gibt es gelun­ge­ne Inte­gra­ti­on. Das bedingt aber, dass man sich die Men­schen, die man auf­nimmt, vor­her etwas genau­er anschaut. Bei For­dern­den, mit völ­lig über­zo­ge­nen Ansprü­chen an die dt. Gesell­schaft Her­an­tre­ten­den oder reli­gi­ös Ver­wirr­ten wird das nichts. Für Sie besteht die Mehr­heit offen­sicht­lich aus welt­of­fe­nen (haha, paßt zu D, nicht wahr?), gebil­de­ten, GG-kon­for­men, ara­bi­schen und afri­ka­ni­schen Mus­li­men, die es gar nicht erwar­ten kön­nen, von deut­schen Gen­der-Schwät­zern inte­griert zu werden.

    Für Sie schei­nen die Daten eines Jür­gen Fritz auto­ma­tisch des­halb falsch und/​oder unglaub­wür­dig zu sein, weil… ja, war­um eigentlich?
    Weil er für die Epocht­i­mes schreibt, über Mar­tin Schulz gehetzt hat?
    Ich ver­ste­he und wuß­te vor­her, dass Ihnen das Inhalt­li­che nicht zusagt. Trotz­dem exis­tiert es.
    Die durch­aus dif­fe­ren­zier­ten Bei­trä­ge von Straub­haar sind inso­fern über­holt, als wir längst neue Kennt­nis­se haben.
    Übri­gens war es die Jun­ge Frei­heit, die an Flug­hä­fen recher­chier­te und anschlie­ßend die Öffent­lich­keit infor­mier­te, dass es die­se Flü­ge nicht gibt.

    Nein, mei­ne Gedan­ken haben Sie wohl nicht verstanden.
    Fra­gen Sie sich doch ein­mal selbst, wel­ches Inter­es­se ich dar­an haben könn­te, ideo­lo­gisch einen Spalt in die Gesell­schaft zu treiben.
    Ich bezog mich auf Fritz, weil er gera­de greif­bar war und die Kennt­nis, die ich schon lan­ge habe, mit Zah­len unter­mau­ert hat, ich also die Ver­ant­wor­tung für die­se Zah­len auf ihn abwäl­zen kann, lol.

    Von wel­chen Ängs­ten schrei­ben Sie eigent­lich immer?
    Ich habe kei­ne Ängs­te, denn ich habe sowohl für mich als auch für nicht vor­han­de­ne Nach­kom­men wenig zu befürchten.
    Mein Leben beinhal­tet Zufrie­den­heit, finan­zi­el­le Sicher­heit, schö­ne, zeit­lich total aus­ufern­de Hob­bies; den poli­ti­schen Kram brau­che ich eigent­lich nicht.
    Wenn die Pro­ble­me rich­tig los­ge­hen, bin ich (hof­fent­lich) schon weg.
    Und eigent­lich haben Sie Recht: War­um sich eigent­lich die­se Mühe machen, blau­äu­gi­gen, das Risi­ko ihres Han­delns nicht erken­nen­den Mit­bür­gern die Fol­gen ihres Tuns auf­zu­zei­gen? Die nach­fol­gen­den Gene­ra­tio­nen wer­den dafür bezah­len, nie­mals ich.

  6. Corinna Friedrich 59 13. August 2017 um 07:21

    Die Ein­kom­mens­steu­er betrach­te ich gar nicht als Mut­ter aller Steu­ern, dar­über hat­te ich mir bis­her noch nie Gedan­ken gemacht. Natür­lich sind die Ver­brauchs­steu­ern sehr wich­tig. Aber ent­schei­dend ist halt, WER sie WOVON ent­rich­tet. Rich­tig inter­es­sant für den Staat wird es dann, wenn die Leu­te mit ihren eige­nen Hän­den ihr Ein­kom­men erwirt­schaf­ten, dafür ‑zig mal steu­er­lich zur Kas­se gebe­ten wer­den (Ein­kom­mens­steu­er, Kapi­tal­ertrags­steu­er, Grund­er­werbs­steu­er, Grund­steu­er etc.) und zusätz­lich noch tüch­tig konsumieren.
    Bei dem bedin­gungs­lo­sen Grund­ein­kom­men wäre es so, dass Steu­er­zah­lun­gen davon unin­ter­es­sant sind, da das Grund­ein­kom­men zuvor vom Staat bezahlt wur­de. Ich gehe aber davon aus, dass die wenigs­ten Men­schen sich mit die­sem Grund­ein­kom­men beschei­den wür­den, u. a. des­halb, weil der Deut­sche sich stark über sei­ne Arbeit defi­niert ?, und dann rech­net es sich wieder.

    Unser Sozi­al­sys­tem habe ich immer als ein soli­da­ri­sches Sys­tem für alle, ja wen? – sagen wir das deut­sche Volk oder alle hier dau­er­haft Leben­den? gese­hen. Auf die Idee, dar­an Men­schen aus fer­nen Län­dern in grö­ße­rer Anzahl par­ti­zi­pie­ren zu las­sen, wäre ich nie gekom­men. Ohne ein gro­ßer Rechen­künst­ler zu sein, wird klar, dass durch die Hand­lun­gen der Poli­tik die­ses Soli­da­ri­täts­prin­zip durch­bro­chen wur­de und ein Ungleich­ge­wicht zu ent­ste­hen droht. Zumal kein Ende die­ses Zuflus­ses in unse­re Sozi­al­sys­te­me abseh­bar ist, letzt­end­lich also kei­ner end­gül­ti­ge Zah­len hat.
    Schon vor der gro­ßen Zuwan­de­rung war bekannt, dass es hier ein Pro­blem geben wird, eben wegen der immer weni­ger wer­den­den Net­to­steu­er­zah­ler und der anste­hen­den Ver­ren­tung der Baby-Boo­mer, zu denen auch Sie und wir gehören.
    Die meis­ten Men­schen – und das wis­sen Sie auch – leben nach der Devi­se: wird schon irgend­wie klap­pen, hat es doch immer. Ist das wirk­lich so? In Zei­ten, wo Rent­ner immer knap­per gehal­ten wer­den, Schu­len und Stra­ßen in teils bemit­lei­dens­wer­tem Zustand sind, soll die­ses Außer­kraft­set­zen des inlän­di­schen Soli­da­ri­täts­prin­zips klap­pen? Sind die (in Bezug auf die Gesamt­be­völ­ke­rung) rela­tiv weni­gen Men­schen je gefragt wor­den, ob sie die­se immensen Aus­ga­ben über­haupt finan­zie­ren WOLLEN? Denn nur sie sind es, die es letzt­end­lich finan­zie­ren müssen.
    Soll­te es schief gehen, wir wer­den es zu Beginn dar­an bemer­ken, dass die Bei­trä­ge für die Sozi­al­ver­si­che­run­gen kräf­tig stei­gen wer­den, womit ich nach den Wah­len rech­ne, wird kei­ner unse­rer jet­zi­gen Ent­schei­dungs­trä­ger mehr im Amt sein, zur Ver­ant­wor­tung zu zie­hen sowie­so nicht.
    Von daher bin ich für sol­che Zah­len wie bei Fritz auf­ge­führt sehr dank­bar; auch das gehört zum Ver­ständ­nis des Gan­zen dazu.
    Was er über Schulz gesagt hat, weiß ich gar nicht. Auch von der AfD bekom­me ich wenig bis gar nichts mehr mit, da ich auf Face­book kei­nen Account habe und seit Wochen kaum auf Twit­ter war. Die­ses Twit­ter ver­ur­sacht bei mir Magen­schmer­zen, alle pola­ri­sie­ren und irgend­wie ist es immer dasselbe.

    Das „Dan­ke Mer­kel“ greift mir des­we­gen zu kurz, weil Ver­bre­chen durch viel­fäl­ti­ge Aus­län­der ver­übt wer­den. Von sol­chen, die schon län­ger hier leben oder auf der Durch­rei­se sind, also nicht nur die aktu­el­len Asyl­be­wer­ber. Dass Poli­tik bei denen, die wir hier auf­ge­nom­men haben, seit den 70ern nicht so genau hin­ge­schaut hat, ist eine Tat­sa­che, die nicht nur Frau Mer­kel anzu­las­ten ist, son­dern m. E. auf das Kon­to des rot-grü­nen Mul­ti­kul­ti-Wahns geht.
    Der Fokus auf alle Ver­bre­chen hat sich des­we­gen ver­scho­ben, weil die Kri­mi­na­li­tät im fried­li­chen D rück­läu­fig war und das, was sich jetzt abzeich­net, ver­meid­bar war und so total über­flüs­sig erscheint.
    Je mehr wir von den Men­schen aus die­sen Kul­tur­krei­sen auf­neh­men, des­to öfter wer­den wir uns mit den The­men Reli­gi­on, Kri­mi­na­li­tät bzw. reli­gi­ons­spe­zi­fi­scher Kri­mi­na­li­tät aus­ein­an­der set­zen müssen.
    Da fra­ge ich mich: Ging es uns zu gut? Haben wir Lan­ge­wei­le? Brauch(t)en wir das und wofür?
    Ver­bre­chen gab und gibt es immer, in allen Natio­na­li­tä­ten. Dass die Quo­ten bei Ost-Euro­pä­ern oder denen, die neu­er­dings ver­stärkt zu uns kom­men, höher lie­gen, ist nicht so neu.
    Inso­fern haben wir sowohl für unse­re euro­päi­sche Frei­zü­gig­keit als auch für unse­re Will­kom­mens­kul­tur einen Preis zu zah­len. Wie hoch in Men­schen­le­ben der sein wird, wer­den wir erle­ben. Und ob unser bis dato rela­tiv siche­res Leben das wert war.
    Seit akti­ver Bekämp­fung des IS im Nahen Osten sol­len vie­le IS-Kämp­fer nach Euro­pa, auch Deutsch­land, gekom­men sein und noch kom­men. Die Zah­len vari­ie­ren stark. Hät­te man ange­sichts des­sen nicht die Gren­zen bes­ser sichern sol­len? Ich kann unse­re Poli­ti­ker über­haupt nicht mehr ver­ste­hen. Da ist nichts Vor­aus­schau­en­des, für das Volk Für­sorg­li­ches mehr zu erkennen.

    Zuletzt noch die JF:
    Im Original:
    https://​jun​ge​frei​heit​.de/​?​p​=​1​7​6​477
    Gefun­den hier (die kann ICH nicht aus­ste­hen, trotz­dem schnüf­fel ich da ‚rum ?):
    http://​www​.ben​to​.de/​p​o​l​i​t​i​k​/​f​l​u​e​c​h​t​l​i​n​g​e​-​k​o​m​m​e​n​-​n​a​c​h​t​s​-​i​m​-​f​l​u​g​z​e​u​g​-​w​a​s​-​h​i​n​t​e​r​-​d​e​r​-​r​e​c​h​t​e​n​-​h​e​t​z​e​-​s​t​e​c​k​t​-​7​8​9​7​06/

  7. Corinna Friedrich 59 14. August 2017 um 04:52

    Schau­en Sie sich unser bei­der letz­te Tex­te an. Da wird abge­wo­gen, hin­ter­fragt, Mög­lich­kei­ten ausgelotet.
    Das genau ist es, was ich in der poli­ti­schen Dis­kus­si­on ver­mis­se, wor­über ich oft so ärger­lich bin. Die­se Alter­na­tiv­lo­sig­keit, die mit der Regie­rung Mer­kel so auf­fäl­lig wurde.
    Ob es um die EU, den EURO, das Kli­ma, die Ener­gie­wen­de, die offe­nen Gren­zen oder die Migra­ti­on geht: Es wird nicht mehr dis­ku­tiert, geschwei­ge denn hin­ter­fragt, nur noch eine ein­zi­ge in eine bestimm­te Rich­tung gehen­de Sicht­wei­se ist akzep­ta­bel. Die ein­zi­ge Oppo­si­ti­ons­par­tei, DIE Lin­ke, geht in die glei­che Rich­tung, will nur von allem noch mehr. Auch die Medi­en sehen offen­bar zu nichts mehr eine Alter­na­ti­ve. Gegen­the­sen wer­den nicht aufgestellt.

    Die wah­ren Angst­ma­cher sit­zen für mich in den Par­tei­en, es wird Angst geschürt vor geschlos­se­nen Gren­zen, vor einem Crash der EU, vor einer Kli­ma­ka­ta­stro­phe. Jün­ge­re Men­schen mögen das abkau­fen, älte­re aber, die Deutsch­land noch mit Gren­zen und vor DIESER EU kann­ten, haben ver­ständ­li­cher­wei­se eine ande­re Sicht­wei­se. So habe ich Euro­pa schon vor Jahr­zehn­ten mit dem Auto mun­ter bereist, manch­mal 3 Grenz­über­trit­te am Tag, ohne jeg­li­che Pro­ble­me. Stel­len Sie heu­te mal öffent­lich eines der vor­ge­nann­ten The­men infra­ge, dann sehen Sie, wo die hei­li­gen Kühe grasen.
    Wem nutzt es?
    Einen schö­nen Wochen­be­ginn wün­sche ich Ihnen.

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