Liebe Türken, Vorsicht vor dem Deutschen!

Foto des Autors

von Horst Schulte

Lesezeit: 3 Min.

Der Auftritt des letz­ten Erdogan-Türken im ZDF war die­se Woche. Ich habe mich wie­der gefragt, was die­se Leute außer ihren Diskriminierungserfahrungen in die­sem schreck­lich Land noch umtreibt, wenn sie ihre zu Herzen gehen­den Geschichten erzäh­len. Mit Kopfschütteln allein ist es lang­sam nicht mehr getan.

Aber bis unse­re Regierung wirk­sa­me Maßnahmen über­legt oder womög­lich umsetzt ver­geht ein­fach zu viel Zeit.

Da fehlt mal ein wirk­lich kna­cki­ges Signal. Es wäre doch was gewe­sen, wenn das Außenministerium für die Türkei end­lich eine Reisewarnung raus­ge­ge­ben hät­te. Aber nix.

Dafür kommt die lee­re Versprechung von Merkel und Schulz, die EU-Beitrittsverhandlungen mit den Türken abzu­bre­chen. Beide wuss­ten selbst­ver­ständ­lich, dass sie damit inner­halb der EU mit dem komi­schen Kurz aus Österreich ganz allein daste­hen wer­den. Nix pas­siert also. Sie kön­nen – wie­der mal – auf die EU schimpfen.

Aber was ist mit den übri­gen Punkten, die gemacht wer­den können?

Einmal mehr hat die tür­ki­sche Regierung ein Signal gesetzt. Das tür­ki­sche Außenministerum hat eine Reisewarnung für Deutschland raus­ge­ge­ben. Ich hab’ laut­hals gelacht als ich davon las.

Für Türken soll die­ses Land gefähr­lich sein. Aber nicht nur, weil wir unse­ren geschätz­ten Mitbürgerinnen und Mitbürgern Diskriminierungserfahrungen und Minderwertigkeitsgefühle ver­mit­teln, son­dern weil die auf­kom­men­de Rechtsradikalität inzwi­schen sogar in Ankara ange­kom­men ist.

Türkische Staatsbürger müss­ten in Fällen von frem­den­feind­li­chen und ras­sis­ti­schen Behandlungen oder ver­ba­len Angriffen ver­ant­wor­tungs­voll handeln.

Das Ministerium emp­fahl außer­dem Diskussionen mit poli­ti­schen Inhalten oder poli­ti­sche Parteienversammlungen vor den bevor­ste­hen­den Wahlen zu meiden.

Die regie­rungs­treu­en Türken beschrän­ken sich längst nicht mehr nur dar­auf, unser Land und sei­ne Bürgerinnen und Bürger am Stück zu belei­di­gen und sich ein­sei­tig auf unver­schäm­te Art und Weise in die Innenpolitik ein­zu­mi­schen, son­dern – wie wir alle wis­sen – brin­gen sie ihre inner­tür­ki­schen Konflikte hier­her nach Deutschland.

Ich fin­de, all das ist nicht län­ger hin­nehm­bar. Es müs­sen end­lich Konsequenzen gezo­gen werden!

Angeblich gibt es doch genü­gend Mittel und Wege, der Regierung in Ankara mal zu zei­gen, wo der Hammer hängt.

1.) Sofortige Reisewarnung für die Türkei

2.) Keine Erweiterung der Zollunion

3.) Stopp der Hermesbürgschaften für deut­sche Firmen

4.) Finanzierungsstopp für die Milliardenkredite für die Europäische Investitionsbank

Allerdings muss man auch fra­gen, wen Sanktionen am stärks­ten tref­fen und ob sie etwas bei der Regierung in Ankara ändern wür­den. Erdogan ist nicht die Türkei und umge­kehrt gilt das ebenso.

Der Zeitpunkt, die rich­ti­gen Akzente zu set­zen, hat unser Regierung lei­der ver­passt. Wir ste­hen da wie die Deppen und las­sen es zu, dass die Türken uns – auch im eige­nen Land – vorführen. 


Horst Schulte

Herausgeber, Blogger, Amateurfotograf

Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe auf dem Land.

hs010225 a

Artikelinformationen

Bereits 164 Mal gelesen1 heute

4 Gedanken zu „Liebe Türken, Vorsicht vor dem Deutschen!“

  1. Ich schla­ge ja etwas ande­res vor, aber lei­der wird das aus für mich uner­find­li­chen Gründen nie­mals passieren:

    Das, was wir erle­ben, ist doch eine in poli­ti­schen Konflikten übli­che Verhaltensweise. Einer, der sich aus wel­chen Gründen auch immer – berech­tigt oder nicht – poli­tisch getre­ten und in sei­nem Gefühl (geglaub­ter) siche­rer Allmacht ange­gan­gen fühlt, wehrt sich meist mit absur­den Verbalinjurien und lächer­li­chen Provokationen. Wenn dann noch, wie offen­bar bei vie­len Männern in herr­schen­den Positionen, stän­di­ge Überschussproduktion an Testosteron hin­zu­kommt, gepaart mit Unfehlbarkeitswahn und macho­haf­ter Geltungssucht, dann kommt es zu den stän­dig zu beob­ach­te­ten pro­vo­kan­ten über­sprung­haf­ten Entgleisungen. M.a.W.: Erdogan ver­sucht im Grunde nichts wei­ter als sei­ne Macht zu demons­trie­ren – gepaart mit Männlichkeitsriten und bestän­di­gem Blick auf sei­ne Wirkung, sei­nen Effekt vor allem im eige­nen Land.

    Die bes­te Reaktion dar­auf wäre ein­fach Ignoranz. Wenn der nächs­te lus­ti­ge Nazivergleich aus Ankara her­über­ge­pö­belt kommt – ein­fach igno­rie­ren, gar nicht reagie­ren. Und auf even­tu­ell auf­kom­men­de Fragen von Journalisten dazu ant­wor­ten: ‹Wie? Ist mir nicht auf­ge­fal­len. Interessiert auch nicht wirklich.› 

    Und wäh­rend­des­sen ganz unbe­ein­druckt auf euro­päi­scher Ebene ent­spre­chend ange­mes­se­ne Politik machen, also selbst­ver­ständ­lich Maßnahmen ergrei­fen, wie du sie oben vor­schlägst. Sachlich, ruhig und ganz ohne Empörung!

Lass deinen Gedanken freien Lauf


Hier im Blog werden bei Abgabe von Kommentaren keine IP-Adressen gespeichert! Deine E-Mail-Adresse wird NIE veröffentlicht!


🌙 Der Glaube fängt da an, wo die Logik dünn wird.
💬 4