? Terroranschläge mit unterschiedlicher Priorität

Emp­fin­de ich es nur so, dass die Bericht­erstat­tung über Ter­ror und Ter­ror­op­fer ziem­lich ungleich, viel­leicht sogar unge­recht ist? Natür­lich – Stock­holm liegt uns geo­gra­fisch näher. Das wäre eine mög­li­che Erklä­rung, wes­halb dem Anschlag dort in den Medi­en mehr Auf­merk­sam­keit geschenkt wird.

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Haben die Ter­ror­an­schlä­ge in St. Peters­burg, in Alex­an­dria und Tan­ta die glei­che Auf­merk­sam­keit erhal­ten wie der in Stockholm?

Emp­fin­de ich es nur so, dass die Bericht­erstat­tung über Ter­ror und Ter­ror­op­fer ziem­lich ungleich, viel­leicht sogar unge­recht ist? Natür­lich – Stock­holm liegt uns geo­gra­fisch näher. Das wäre eine mög­li­che Erklä­rung, wes­halb dem Anschlag dort in den Medi­en mehr Auf­merk­sam­keit geschenkt wird.

So furcht­bar und erschre­ckend die Anschlä­ge isla­mi­scher Ter­ro­ris­ten für alle auch sein mögen, für vie­le sind sie wohl schlim­mer, wenn sie hier bei uns oder in unse­rer nähe­ren Nach­bar­schaft statt­fin­den. Die Angst wächst, irgend­wann per­sön­lich betrof­fen zu sein.

Christen und Muslime

Und getrof­fen wer­den nicht „nur“ Chris­ten wie ver­mut­lich in St. Peters­burg, Stock­holm, Alex­an­dria und Tan­ta. Wir wis­sen, dass die meis­ten Opfer isla­mis­ti­scher Ter­ro­ris­ten Mus­li­me sind.

Dass das im 21. Jahr­hun­dert unter sol­chen Begleit­um­stän­den pas­siert, ist ernüch­ternd und erschre­ckend zugleich. Man möch­te fra­gen: haben die Men­schen nichts hinzugelernt?

Vor­sicht bei vor­schnel­len Urtei­len: Bit­te dan­ken Sie auch an den Jugo­sla­wi­en­krieg, der Hun­der­tau­sen­de von Men­schen­le­ben gekos­tet hat und in dem bei eth­ni­schen Säu­be­run­gen, Gewalt­ta­ten und aber­tau­sen­de von Mor­den an Mus­li­men statt­fan­den. Wir den­ken an Sre­bre­ni­ca. Dort wur­den am 16. Juli 1995 8000 Mus­li­me getö­tet – mit­ten in Europa!

Prioritäten

Über die Anschlä­ge auf Men­schen mus­li­mi­schen Glau­bens wird in unse­ren Medi­en mit noch gerin­ge­rer Prio­ri­tät berich­tet, obwohl die Anzahl der Todes­op­fer um ein Viel­fa­ches höher ist als bei Ter­ror­an­schlä­ge auf Christen.

Es ist nicht mein Anlie­gen, das eine Ver­bre­chen gegen das ande­re zu stel­len oder mit die­sem Hin­weis irgend­was zu rela­ti­vie­ren. Ich neh­me Anstoß dar­an, wie – vor­sich­tig aus­ge­drückt – abge­stuft unse­re Medi­en selbst über schreck­lichs­te Ver­bre­chen von Mus­li­men an Mus­li­men berichten.

Die mus­li­mi­schen Ter­ro­ris­ten befin­den sich auf einem Weg, der am Ende viel­leicht sogar dazu füh­ren wird, dass für eine welt­wei­te wir­kungs­vol­le Bekämp­fung die­ses reli­gi­ös moti­vier­ten Wahn­sinns, spe­zi­ell für die feigs­te und bru­tals­te Form von Mord und Tot­schlag, neue Geset­ze Gel­tung erhal­ten und die Form der Straf­ver­fol­gung sowie der Bestra­fung selbst „ange­passt“ wird.

Gesetzeslage /​Rechtsstaatlichkeit

In man­chen Län­dern (USA) haben wir sol­che „spe­zi­el­len Mit­tel“ nach den Anschlä­gen vom 11. Sep­tem­ber 2001 mit schon erlebt. Man kann über die Wirk­sam­keit sehr unter­schied­li­cher Mei­nung sein. Aber ich kann mir vor­stel­len, dass ähn­li­che Ent­wick­lun­gen auch anders­wo bevor­ste­hen. Und damit mei­ne ich nicht etwa „nur“ die Ein­schrän­kun­gen von Bür­ger­rech­ten, die vie­le mit einem laxen Schul­ter­zu­cken hin­zu­neh­men bereit sind, son­dern die Fol­te­rung von Gefan­ge­nen und der Miss­brauch des Rechts etwa in Guan­ta­na­mo und ande­ren Orten die­ser Welt (CIA – Foltergefängnisse).

Ver­nünf­ti­ger­wei­se appel­lie­ren Poli­ti­ker wie­der und wie­der an die Öffent­lich­keit, für die schwe­ren mus­li­mi­schen Ter­ror­an­schlä­ge nicht die mit uns zusam­men­le­ben­den Mus­li­me ver­ant­wort­lich zu machen. Pau­schal­ver­däch­ti­gun­gen sind kein Mit­tel, um mit den uns auf­ge­zwun­ge­nen Pro­ble­men umzu­ge­hen. Aber die Rech­nung der Ter­ro­ris­ten könn­te auf­ge­hen. Sie sind dar­auf aus, die Gesell­schaf­ten zu spal­ten. Und wir sehen auch in Deutsch­land, dass die­se Rech­nung auf­ge­hen kann.

So ehren­wert sol­che Bemü­hun­gen der Poli­tik auch sind, wir sehen, dass die­se Beschwich­ti­gun­gen auf Dau­er nicht funk­tio­nie­ren. [easy-tweet tweet=„Die Kri­tik am Islam wächst, und wir lau­fen Gefahr, dass die Ter­ro­ris­ten ihre Zie­le errei­chen.“ user=„horstjschulte“]

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.
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