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Ich glaube nicht, dass Martin Schulz ins Kabinett will

Politik

Ich erwarte, dass Martin Schulz – egal, wie die Koalitionsgespräche verlaufen werden, nach der Mitgliederbefragung der SPD-Basis so oder so abtreten wird. Und zwar aus eigener Überzeugung.

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Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 6 Jahre zu sein – eine lange Zeit im Internet. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

Eine eher kurze Meldung im SPIEGEL machte gestern Nachmittag die Runde und sorgt für ordentlich Gesprächsstoff am Wochenende.

Aus gut unterrichteten Kreisen der SPD soll die Information stammen, dass Martin Schulz (SPD) auf ein Ministeramt bestehe.

Mit Empörung beschreibt man die öffentlichen Reaktionen auf die unbestätigte Meldung nicht einmal halbwegs zutreffend. Ich kann nicht glauben, dass etwas daran ist. Wahrscheinlich handelt es sich um eine gezielte „Indiskretion“ oder schlicht um Fake News? Noch weiß das niemand genau.

Aber die Reaktionen in Richtung Martin Schulz und der SPD ließen nicht auf sich warten.

Einerseits frage ich mich, woher Martin Schulz nach den letzten Monaten immer noch die Kraft nimmt, sein Amt nicht einfach hinzuwerfen und sich nicht als Privatier seines angeblich großen Vermögens zu erfreuen. Denn – so haben wir vor allem in rechten Foren der Republik gelernt – der Mann ist während seiner Zeit im EU-Apparat zum Millionär geworden. Das war nur einer von vielen Vorwürfen, die gegen den SPD-Kandidaten gleich nach seiner Nominierung zum Kanzlerkandidat erhoben wurden.

Ist Martin Schulz so machtgeil oder so verrückt, dass er den Rest seines ramponiertes öffentlichen Ansehens (bis nach Hause in Würselen) ruinieren will?

Hat ihm keiner seiner hochbezahlten Berater, die er vermutlich immer noch haben dürfte, gesagt, wie allein die Vorstellung im Land ankommt, dass er, der Umfaller, der fast allein den Untergang der SPD herbeiführt, jetzt noch ins Merkel-Kabinett eintreten will? Jener Mann also, der am 24.9.2017 in die Kameras sagte, dass die Zusammenarbeit der Merkels Union beendet sei. Scheinbar haben seine Kritiker vergessen, wie die chronologische Abfolge der Ereignisse in den letzten Monaten war und weshalb Schulz und die Partei überhaupt am Verhandlungstisch Platz genommen haben!

Um es klar zu sagen: Martin Schulz ist nicht so borniert und blöd, dass er seine Person in dieser Weise in den Mittelpunkt stellen würde. Vielleicht nochmal den langen Feldenkirchen-Artikel im SPIEGEL nachschlagen!

Wird Martin Schulz mich Lügen strafen, in dem er, gleichsam als Trostpflaster für all die Niederschläge und Demütigungen, auf ein Ministeramt an Merkels Seite besteht?

Wir sagen unseren Politikern gern nach, dass sie den Kontakt zum „einfachen Volk“ verloren hätten und sie nur noch ihre persönlichen Vorstellungen umzusetzen versuchten. Das mag mitunter berechtigt sein.

Nach alledem, was Martin Schulz in den letzten Monaten erlebt hat (Gutes war kaum dabei!), soll er sehenden Auges die im Ansatz bereits sichtbare völlig maßlose und brutale Kritik der durch die Medien aufgepeitschten Öffentlichkeit auf sich ziehen?

Wenn sich diese „Fake News“ als Wahrheit entpuppt, wäre ich echt platt. Ein Eintritt ins Kabinett würde nicht nur Martin Schulz’ Rest an Ansehen zerstören, er hätte zudem eine weitere Negativ-Wirkung auf die Partei.

Meint jemand, es bestehe für Martin Schulz und die Partei im Augenblick Bedarf an mehr Katastrophen? Die Medien offenbar schon.

Die SPD ist, wenn man den medialen Kassandras wie zum Beispiel Augstein oder Fleischhauer (beides SPIEGEL-Kolumnisten) glaubt, sowieso am Ende und dabei, ihre Rolle als Volkspartei vollends zu verspielen. Offenbar glaubt man, dass die SPD sich partout mit 4 weiteren Jahren GroKo in Sicherheit bringen könnte.

Da muss ich glatt mal nachfragen: Glaubt das wirklich jemand?


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Ich kann die Leute nicht ändern, aber meinen Blick auf sie.

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VOR

2 Gedanken zu „Ich glaube nicht, dass Martin Schulz ins Kabinett will“

  1. Hallo Horst,

    ich kann es mir auch nur schwer vorstellen, dass Martin Schulz Minister wird. Nach dem „Umfaller“ mit der GroKo würde der zweite Umfaller (niemals in ein Kabinett Merkel gehen) ihn wohl in die Knie zwingen.Die ganze interne und externe Kritik kann doch nicht spurlos an ihm vorbei gehen. Ich würde zu Ende verhandeln, die Mitglieder den Deckel draufmachen lassen und dann zurücktreten. Sollen sie sich doch nen anderen Fußabtreter suchen. Er wäre besser im EU- Parlament geblieben.
    Ich glaube übrigens, dass die GroKo – so wie das jetzt gelaufen ist – nicht gut ist. Zumindest nicht für die SPD. Wenn eine Erneuerung der Partei Früchte tragen soll, dann müsste man aber baldigst eine Menge Dünger geben.

    HG Hans

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  2. Ich sehe das haargenau so wie du, lieber Hans. Kein Mensch sollte sich das antun, was Martin Schulz in den letzten Monaten ereilt hat. Sicher hat er auch Fehler gemacht. Aber diese Art von Sonderbehandlung hat er nicht verdient. Dass sich diese Kritik keineswegs nur auf die „sozialen Medien“ beschränkt hat, spricht für eine absolute Verwahrlosung in unserer Gesellschaft. Wir kennen keine Grenzen mehr. Ich glaube, viele drehen komplett durch.

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