Blackouts, 3 in 2 Tagen

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Es gab bereits inner­fa­mi­liä­re Hin­wei­se dar­auf, dass Black­outs in unse­rer Regi­on kurz bevor­stün­den. Ich habe das abge­tan als Blödsinn.

Ich saß gemüt­lich beim Kaf­fee und schau­te mir mit mei­nem Groß­nef­fen „Nico 2“ an, als plötz­lich der Strom weg­blieb. Wir hat­ten Ker­zen, eine Taschen­lam­pe und schnell war aus­ge­macht, dass in unse­rer gesam­ten Umge­bung alles dun­kel war. 

Mein Smart­phone ver­riet mir via Face­book und Strom​aus​fall​.de, dass das Pro­blem ein Grö­ße­res und nicht auf mei­ne unmit­tel­ba­re Nach­bar­schaft beschränkt war.

Die vor­be­rei­ten­den Arbei­ten fürs Abend­essen in der Küche wur­den jäh unter­bro­chen, und ich staun­te nicht schlecht, dass die von ver­schie­de­nen Sei­ten ange­kün­dig­ten Black­outs offen­sicht­lich nicht lan­ge auf sich war­ten ließen. 

Jetzt wer­de ich in die­sem Monat 65 Jah­re alt und möch­te mei­nen, dass die­ser Strom­aus­fall der zweit­längs­te in mei­nem Leben war. Obwohl eine Rei­he von Orten rund um uns her­um betrof­fen waren (Kirch­her­ten, Kirch­trois­dorf, Kas­ter, Epp­rath, Königs­ho­ven) gab es kei­ne Mel­dung auf der Home­page von Radio Erft. Der Köl­ner Stadt-Anzei­ger und die Köl­ni­sche Rund­schau brach­ten bis­her nichts über den begrenz­ten Stromausfall.

Ins­ge­samt dau­er­te die Sache viel­leicht rund eine 3/​4 Stun­de (hier in Königs­ho­ven). Ich hat­te bei Face­book gele­sen, dass in eini­gen Tei­len der Strom bereits frü­her wie­der da war. Die Inter­net­ver­bin­dun­gen waren mit gerin­ger Ver­zö­ge­rung wie­der verfügbar.

Ich fra­ge mich, wor­auf wir uns in die­sem Win­ter oder über­haupt in der nächs­ten Zeit wohl ein­zu­stel­len haben. Böse Stim­men bei Face­book mach­ten das RWE für den Strom­aus­fall in dem Sin­ne ver­ant­wort­lich, dass dies eine Ant­wort auf die öffent­li­chen Aus­fäl­le und Aus­schrei­tun­gen gegen das Unter­neh­men wären. Ich hal­te das für Quatsch. 

Was mich aller­dings beun­ru­higt ist die Tat­sa­che, dass ges­tern, heu­te mor­gen und eben inner­halb kur­zer Zeit in unse­rem Stadt­ge­biet rela­tiv kur­ze Black­outs statt­ge­fun­den haben. Eine Häu­fung, die wir in unse­rer Regi­on bis­her so nicht kann­ten. Ich mag mich mit mei­ner Ein­ord­nung dies­be­züg­lich auch irren. Aber ein gutes Gefühl habe ich nicht.

Was pas­siert, wenn sol­che Strom­aus­fäl­le, die es in ande­ren Regio­nen der Welt sicher häu­fi­ger gibt, auch hier öfter vor­kä­men? Was nüt­zen uns die Dis­kus­sio­nen über die lang­sa­men Fort­schrit­te bei der Digi­ta­li­sie­rung und den Aus­bau des G5-Net­zes, wenn die ele­men­ta­ren Vor­aus­set­zun­gen für dies alles (Strom) nicht mehr gege­ben sind? Soll ich das, was ges­tern und heu­te pas­siert ist, für Zufall oder für eine sel­te­ne Aus­nah­me halten? 

Ich den­ke, nicht nur mir wird es mul­mig bei dem Gedan­ken, dass die Ener­gie­wen­de einen Preis haben könn­te, der über die hohen und wei­ter stei­gen­den Kos­ten für Strom hinausginge. 

Sicher dürf­te sein, dass den Grü­nen, die sich von allen poli­ti­schen Par­tei­en als die vehe­men­tes­ten Befür­wor­ter eines beschleu­nig­ten Koh­le­aus­stie­ges gerie­ren, auf­grund die­ser Erfah­rung ein noch rau­he­rer Wind hier in unse­rer von Koh­le­kraft­wer­ken gepräg­ten Regi­on ent­ge­gen­schla­gen wird. 

Die Black­outs schei­nen einen Hin­weis dar­auf zu geben, dass die Vor­be­hal­te gegen die Wackel-Poli­tik der Grü­nen auch nicht ganz aus der Luft gegrif­fen waren. Ideo­lo­gie gegen Ver­nunft zu set­zen war noch nie ein gute Idee.

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Schlagworte: Braunkohle RWE

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