Strategische Spielchen im Osten

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Vie­le im Wes­ten sind von den poli­ti­schen Prä­fe­ren­zen unse­rer Brü­dern und Schwes­tern in Ost­deutsch­land irri­tiert. Fakt ist, dass die AfD im Osten wächst. Heu­te schreibt der Spie­gel, dass die Par­tei in Bran­den­burg bei über zwan­zig Pro­zent liegt. 

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Die AfD ist danach in Bran­den­burg stärks­te Par­tei. In Sachen und Thü­rin­gen steht das eben­falls bevor, in Sach­sen eher als in Thüringen. 

Wer weiß, ob die Ent­wick­lung im Ver­gleich zum Kli­ma­wan­del für unser Land nicht das grö­ße­re Pro­blem dar­stellt. Auch, wenn man das bei der momen­ta­nen Debat­ten­la­ge kaum glau­ben kann. 

Ja, auch wenn es nicht den Anschein hat, es gibt noch ande­re The­men, die die Men­schen im Land beschäftigen. 

Man­che Kom­men­ta­to­ren war­nen davor, die ost­deut­schen Wäh­ler der AfD als Nazis oder als min­der­be­mit­telt anzusehen. 

Klu­ge Men­schen mühen sich ab, uns Grün­de dafür nahe­zu­brin­gen, die die Ost­deut­schen zu die­sem für vie­le pro­vo­zie­ren­den Ver­hal­ten ver­an­las­sen. Es sind his­to­ri­sche Fak­ten wie zum Bei­spiel der Über­gang von einer Dik­ta­tur in die nächs­te. Das nach­weis­lich man­geln­de Enga­ge­ment west­deut­scher Unter­neh­men ver­län­gert drei­ßig Jah­re nach der Wie­der­ver­ei­ni­gung das pro­ble­ma­ti­sche Ver­hält­nis. Hei­lung zeich­net sich nicht ab. Von den dama­li­gen Feh­lern der Treu­hand ganz zu schweigen.

Es fehlt der poli­ti­sche Wil­le, die Lebens­ver­hält­nis­se anzu­glei­chen. Es wirkt absto­ßend, denn die Poli­tik signa­li­siert durch ihr jahr­zehn­te­lan­ges Ver­hal­ten, als sei­en ihnen die Men­schen im Osten gleich­gül­tig. Von den übli­chen Sonn­tags­re­den abge­se­hen, herrscht tak­ti­sches Herumlavieren.

Den Frust über die fort­be­stehen­den unter­schied­li­chen Lebens­ver­hält­nis­se ven­ti­lie­ren Ost­deut­schen auf die glei­che Art wie vie­le in West­deutsch­land. Sie ver­su­chen die poli­ti­schen Mehr­heits­ver­hält­nis­se zu ver­än­dern. Sie wol­len eine ande­re Poli­tik. Im Osten halt sehr viel mehr Men­schen als im Westen. 

Dass sie damit das lan­ge antrai­nier­te west­deut­sche Demo­kra­tie­ver­ständ­nis- und ver­hal­ten ankrat­zen hal­te ich nicht für tra­gisch. Demo­kra­tie lebt von Ver­än­de­rung, also auch von neu­en Koali­tio­nen. In den Augen vie­ler Men­schen dau­ert die Gro­ße Koali­ti­on schon viel zu lan­ge an. Wer wür­de da wider­spre­chen?! Ande­re poli­ti­sche Kon­stel­la­tio­nen (im Osten) haben es auch nicht gerockt. Da ist gro­ßer Frust unausbleiblich.

Neue Par­tei­en haben in Deutsch­land einen schwe­ren Stand. So erging es den Grü­nen und jetzt der AfD. 

Ich glau­be aller­dings, dass die AfD, anders als die Grü­nen damals, für unse­re Demo­kra­tie eine schwe­re Bür­de dar­stellt. In ihr sind anti­de­mo­kra­ti­sche Kräf­te aktiv, deren Stär­ke man inner­halb der Orga­ni­sa­ti­on nur schwer ein­schät­zen kann. Die ein­schlä­gi­gen, kri­ti­schen Äuße­run­gen hoher Par­tei­funk­tio­nä­re rei­chen aller­dings aus, um das Miss­trau­en gegen die AfD wach­zu­hal­ten und sich Sor­gen über die Demo­kra­tie im Gan­zen zu machen.

Wenn ost­deut­sche Bür­ger trotz sol­cher kla­ren Vor­aus­set­zun­gen dem poli­ti­schen Estab­lish­ment des Lan­des einen Denk­zet­tel ver­pas­sen wol­len, in dem sie eine Par­tei wäh­len, die unse­ren Staat nach ihrem (tota­li­tä­ren) Gus­to umkrem­peln will, mag das für man­che legi­ti­mes Mit­tel im Rah­men demo­kra­ti­scher Spiel­re­geln sein; ich fin­de es destruk­tiv und verantwortungslos. 

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Schlagworte: AfD Demokratie Ostdeutschland

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1 Gedanke zu „Strategische Spielchen im Osten“

  1. „Stra­te­gi­sche Spiel­chen im Osten“ (inter­es­sie­ren mich einen Sch****) sind min­der­wich­tig für mich. Haupt­sa­che ist, ich könn­te das min­der­wich­ti­ge gescheit lesen. Jetzt gehts wie­der – fum­mel nicht mehr wei­ter bzw. zurück!

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