Blogger mit ausbaufähigen Deutschkenntnissen

Kauf dich mal ein Deutschbuch. Hat mich auch gehelft. Können Blogger Erfolg haben, obwohl ihr Deutsch bloß mit­tel­mä­ßig ist?

stroke="currentColor" stroke-width="1.5" stroke-linejoin="round" stroke-linecap="round" /> 10 Kommentare

Als BloggerIn kann man vie­le Fehler machen. Die Liste der Beispiele, die Vladislav in sei­nem inter­es­san­ten Artikel auf­führt, ist noch aus­bau­fä­hig.

Eigene Qualitätsstandards für Blogger

Welche BloggerInnen befas­sen sich mit der Qualität ihrer eige­nen Texte? Überlassen wir das unse­ren LeserInnen oder inves­tie­ren wir in die Prüfung unse­rer Texte auch selbst Zeit und Mühe? Gleichgültig, ob es um inhalt­li­che, gram­ma­ti­ka­li­sche oder ortho­gra­fi­sche Unzulänglichkeiten geht. 

Solche Fragen spie­len für mich eine gro­ße Rolle, wenn ich schrei­be. Trotzdem kommt es vor, dass ich Texte beim zwei­ten oder drit­ten Lesen (was ich ab und zu auch bei älte­ren Artikeln tue) ganz schreck­lich fin­de. Kleinere Korrekturen von Satzstellungen brin­gen manch­mal nicht wirk­lich ech­te Verbesserung. Vielleicht soll­te ich die­sen Text lie­ber ganz löschen? 

Emotionale Themen

Gerade ges­tern – vor dem Eindruck der wie­der auf­flam­men­den Flüchtlingskrise – hat­te ich drei mei­ner neue­ren Artikel beim Wickel. Ich habe sie kur­zer­hand gelöscht, weil sie mir vor dem Hintergrund aktu­el­le­rer Berichte ein­fach nur noch unan­ge­mes­sen schienen. 

Aber, habe ich auch mal gele­sen, sowas soll­ten Blogger nicht tun. Heute mor­gen habe ich sie wie­der reak­ti­viert. Gott sei Dank hat Wordpress ja einen Papierkorb aus dem man vor­ei­lig Gelöschtes wie­der her­vor­ho­len kann.


Eben stieß ich in einem Artikel auf eine ech­te Meisterleistung, mir sträub­ten sich förm­lich die Haare. Der Text ist von mir, und er ist schon ein paar Tage online. Und ja doch: ich hat­te ihn korrekturgelesen! 

Ich hat­te tat­säch­lich geschrieben: 

” Die Frage stellt sich auch für Medienprofis wie ihnen, ob Emotionen es recht­fer­ti­gen, ande­re Leute in die­ser Form zu attackieren? ”

Das fin­de ich pein­lich. Zum Glück lässt sich das fix ändern, und ich muss dank­bar sein, dass das bis­her nicht so vie­le gele­sen haben. Texte kön­nen viel bös­ar­ti­ger sein und die Autoren zucken trotz­dem weder vor ihre eige­nen Boshaftigkeit noch vor etwa­igen Rechtschreib- und Grammatikfehlern zurück.

Korrekturen, auch nachher?

Am liebs­ten ist es mir, wenn mei­ne Frau mei­ne Texte liest, bevor ich sie ver­öf­fent­li­che. Aber das macht sie nur sel­ten, weil sie „mei­ne” Themen nicht beson­ders inter­es­sie­ren. Nein, eigent­lich eher, weil ihr mei­ne Texte zu lang sind – viel­leicht auch zu ver­schwur­belt, wie eini­ge Leser mir mal zu ver­ste­hen gaben. Es mag auch sein, dass ich zu kri­tisch bin, denn – wenn sie die Texte liest – lobt sie mich manch­mal sogar. ?

Vielleicht wäre es gut, wenn ich doch die 7,50 € monat­lich für die Duden – Korrektur aus­ge­ben wür­de? Ich habe den Dienst schon mal eine Weile getes­tet. Ich fin­de das Teil gelun­gen. Aber 7,50 € im Monat schei­nen mir doch etwas happig. 

Die nor­ma­le Rechtschreibprüfung mei­nes Browsers nut­ze ich schon jah­re­lang, wäh­rend ich die von Wordpress noch nie ein­ge­schal­tet habe. Gegen Formulierungskrücken hilft die wenig, die rut­schen ganz schnell durch und wer­den, wie in die­sem Fall, lei­der erst mit eini­ger Verspätung kor­ri­giert. Wenn überhaupt.

Rechtschreibung und Grammatik

Denken Sie bit­te nicht, dass ich den Beitrag nur geschrie­ben habe, um Trost und Zuwendung gespen­det zu bekom­men. Ich ten­die­re nicht dazu, kokett zu sein. Mir fal­len beim vie­len Lesen in ande­ren Blogs sel­ten Rechtschreib- oder Grammatikfehler auf. Ich suche nicht danach, son­dern bin eher auf den Inhalt konzentriert. 

Wie gehen Sie mit dem Thema um? 

Haben Sie auch so oft das Gefühl, zum Ende eines neu geschrie­be­nen Artikels von ihrer eigent­li­chen Botschaft, die sie am Start hat­ten, irgend­wie abge­kom­men zu sein, sich ver­zet­telt zu haben? Mir geht das lei­der viel zu oft so. Es gibt so unend­lich vie­le Themen über die man blog­gen könn­te. Warum suche ich mir bloß so oft die­je­ni­gen her­aus, die mich emo­tio­nal so bean­spru­chen, dass ich noch wäh­rend des Schreibens mit mei­nen Gedanken durch­ein­an­der und damit den Faden verliere?


Entdecke mehr von Horst Schulte

Melde dich für ein Abonnement an, um die neu­es­ten Beiträge per E‑Mail zu erhalten.

Diesen Beitrag teilen:

Lass deinen Gedanken freien Lauf


Hier im Blog werden bei Abgabe von Kommentaren keine IP-Adressen gespeichert! Deine E-Mail-Adresse wird NIE veröffentlicht! Du kannst anonym kommentieren. Dein Name und Deine E-Mail-Adresse müssen nicht eingegeben werden.


10 Gedanken zu „Blogger mit ausbaufähigen Deutschkenntnissen“

  1. Ich bin der Meinung, Horst, das man im Schreiben nicht den Faden ver­liert, son­dern er sich erst im Verlauf des Schreibens offen­bart. Das fand ich immer ganz toll, wenn ich am Ende ganz woan­ders raus kam, als ich ange­fan­gen habe. Irgendwann dach­te ich mal, fang ganz ein­fach zu schrei­ben, am Ende wer­de ich wis­sen, was mich wirk­lich bewegt. 

    Was die Rechtschreibung betrifft, bin ich sehr gespal­ten. Ich selbst bin dar­in sehr schlecht aus­ge­bil­det, weiß aber, dass vie­le mei­ner weni­gen Leser, gro­ßen Wert dar­auf gelegt haben. Ich den­ke oft, wir soll­ten gera­de so schrei­ben, wie es aus uns her­aus­kommt. Zuviel redi­grie­ren habe ich meist wie ein betrach­ten vor dem Spiegel gehal­ten. Hier noch eine Strähne nach rechts, dort noch ein biss­chen rouge, mehr Schatten im Profil.…., das ist wie pho­to­shop. Kann man machen. 

    Schöne Grüße aus einem ers­ten fast früh­lings­haf­ten Tag in Leipzig, Menachem

    Antworten
  2. Wenn’s ein län­ge­rer Text zu wer­den droht, habe ich immer das dicke gel­be Buch (Duden Rechtschreibung) griff­be­reit lie­gen. Das brau­che ich haupt­säch­lich wegen Groß-​/​Kleinschreibung und Getrennt-​/​Zusammenschreibung. Ich kann ja auch nicht alle kor­rek­ten Schreibweisen kennen 😉
    Auf typi­sche Vertipper weist mich meist recht­zei­tig die mit­lau­fen­de Korrektur im Texteingabefeld hin. Manchmal über­se­he ich Vertipper aber trotz­dem, was mich v.a.D. bei Kommentaren ärgert, wo ich im Nachhinein nichts mehr kor­ri­gie­ren kann.

    Ich sehe die Sache prin­zi­pi­ell schon ziem­lich hart:
    Formale Fehlerfreiheit ist für mich eine der Grundvoraussetzungen für die inhalt­li­che Güte eines Textes.
    Bei Bloggern sehe ich das natür­lich nicht so streng, bei Presseerzeugnissen oder Büchern aller­dings schon. Texte in Zeitungen, die vol­ler Fehler (vor allem Grammatikfehler) und Vertipper sind, lese ich nicht zu Ende, weil ich sie nicht ernst nehme.

    Antworten
  3. Das Abschweifen ken­ne ich auch gut und hal­te es mit Mendel: manch­mal dient ein Text dazu, erst her­aus zu fin­den, was ich dar­über denke.
    Trotzdem ver­su­che ich, am Ball zu blei­ben. Oft mit dem Mittel einer Schleife, indem ich am Ende auf irgend eine Weise zum Anfang zurück keh­re. Dadurch wirkt der Text dann beson­ders „rund”, auch wenn dazwi­schen noch ganz ande­re Themen ange­spro­chen wurden.
    Das mit „ihnen” ist mir auch schon pas­siert – und ähn­lich pein­li­che Hämmer! Zum Beispiel „viel” statt „fiel” – völ­lig unver­ständ­lich, weil ich es doch weiß!

    Früher, so bis in die spä­ten 90ger, war Rechtschreibung für mich kein Thema. Seit der Schulzeit war ich dar­in sicher und perfekt.
    Damit war es aus, seit dem Gewese um die neue Rechtschreibung und deren Reformen. Und seit weni­gen Jahren dann noch der Hammer mit dem Gendern, bzw. mit der Bemühung, auch ohne Sternchen etc. all­zu viel gene­ri­sches Maskulinum zu vermeiden.

    Meine Texte lese ich ein­mal vor dem Veröffentlichen und danach noch­mal. Regelmäßig fal­len dann wei­te­re Korrekturen an.

    Antworten
  4. Verzetteln tue ich mich nicht.
    Ich weiß, Leute wol­len kur­ze Texte.
    Schreibe ich trotz­dem etwas län­ger, stei­gen sie aus oder schrei­ben als Kommentar eine eige­ne Assoziation.

    Ich selbst bear­bei­te mei­ne Texte gründ­lich. Aber selbst beim 6ten Editieren kann man noch belie­big viel umschrei­ben. Das ist ein­fach so.
    Einen gewis­sen Standard sol­len mei­ne Texte haben. Aber alles Weitere wäre zuviel Tamtam.

    Antworten
  5. Ich schlie­ße mich da eini­gen der vor­her­ge­hen­den Kommentare an: Für mich ord­nen sich erst beim Schreiben die Gedanken, des­halb bin ich am Ende vom fer­ti­gen Text manch­mal selbst über­rascht. Allerdings blog­ge ich fast nur über Lokalthemen. Von daher habe ich nor­ma­ler­wei­se nicht schon im Vorhinein eine Meinung oder eine Botschaft die ich den Lesenden ver­mit­teln will.
    Rechtschreibung ist lei­der nicht mei­ne star­ke Seite. Ich bemü­he mich, aber ich weiß, dass sich genug Fehler ein­schlei­chen. Außerdem fin­de ich es extrem schwie­rig, die eige­nen Texte zu kor­ri­gie­ren. Da spielt mir das Gehirn öfters einen Streich. Ich lese dann das, was da ste­hen soll­te, nicht das, was wirk­lich dasteht. Idealerweise müss­te ich jeden Text an ein Lektorat geben, aber das wäre dann doch zu viel auf­wand für ein Blog.

    Antworten
🚪 Kommentiert gern – aber bitte mit Herz.

Entdecke mehr von Horst Schulte

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen

Share to...
Your Mastodon Instance