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Die „Arbeit“ der AfD gehört in die Öffentlichkeit!

Wir sollten die Öffentlichkeitsarbeit der AfD mehr unterstützen. Es lohnt sich! Für uns, nicht für die AfD.

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Diejenigen, die keine Lust haben, sich die Reden von AfD – Leuten in den Parlamenten anzuhören, werden vielleicht nicht wissen, weshalb die Partei von so vielen faschistisch bezeichnet wird oder es kommt ihnen schlicht übertrieben vor.

Bei denjenigen aber, die AfD – Reden lieber in mundgerechten Happen an den einschlägigen Orten genießen, also auf Youtube-Kanälen, Facebook-Gruppen etc. heftigst beklatschen und allzu gern liken, wird Einsicht oder Offenheit für andere Meinungen kaum zu erwarten sein. Solche Leute teilen Haltung und Absichten von Gottfried Curio, Björn Höcke und anderen.

Öffentlichkeit für die AfD

Ich sagte an anderer Stelle, dass über die eigentliche „Plenumsarbeit“, die die AfD (nicht) leistet, durch die angewandte Ausgrenzungspolitik der etablierten Parteien zu wenig an die Öffentlichkeit dringt.

Die AfD ist laut, ihre Protagonisten liefern kurze und prägnante Hauptsätze. Vor allem dann, wenn etwas über andere Parteien, bestimmte Institutionen oder Migranten ansteht. Sie sind für die Wähler der AfD und die Anhänger der Partei gemacht, bzw. für die, die von der Komplexität unserer Zeit überfordert sind oder denjenigen, denen sie einfach am Halse heraushängt.

Je schärfer die AfD-Redner gegen die Regierung und die anderen Parteien hetzen und – natürlich – je kürzer der Ausschnitt bei Youtube, desto größer der Beifall.

Die Propaganda unter Einsatz der Sozialen Medien funktioniert prima im Sinne der AfD. Substanz vermissen die AfD-Anhänger offenbar nicht. Aber diese Art von Öffentlichkeitsarbeit ist effektiv. Nicht ohne Grund werden die Aktivitäten der AfD im Netz von Fachleuten als effizient und gut organisiert bezeichnet. Für diejenigen, die sich weniger als Schreihälse gerieren, ist dieses Feld meinem Eindruck nach schwerer zu bestellen. Wichtig wäre deshalb, die harte Auseinandersetzung in der Sache zu suchen. Aber das fällt unseren Parteien scheinbar nicht ein.

Stuss hören, lesen und unverdaut ausscheiden

Leider scheinen sich viele AfD – Wähler nicht oder kaum mit den „normalen“ Aktivitäten im Bundestag oder in den Länderparlamenten zu befassen. Ich will bei dieser Gelegenheit erwähnen, dass ich den letzten AfD – Bundesparteitag bei „Phoenix“ stundenlang verfolgt habe. Einverstanden 🙂 – nicht jeder braucht sich darauf einzulassen, die Freizeit mit Berichten von Parteitagen, womöglich gegnerischer Parteien, zu verfolgen.

Der Grad an Zustimmung für die AfD ist für mich schwer zu erklären. Die Partei trifft ganz offenbar den Nerv ihrer Wähler und auch vieler, die ein Problem mit unserem demokratischen System haben. Bei 14 bis 15% gab es für mich noch keine größere Besorgnis, weil aus den Statistiken bekannt war, dass es in Deutschland seit Jahrzehnten einen gewissen „Sockel“ von rechtsradikalen bis rechtsextremen Meinungen in der Bevölkerung gab. In Ost-Deutschland ist das Bild ein ganz anderes. Wir reden dort über 27 + X Prozent und es sieht so aus, als seien dort viele mit dem, was wir im Westen als Demokratie bezeichnen, heute unzufrieden.

Die AfD befriedigt wohl vor allem diejenigen, die mit dieser Demokratie schlechte Erfahrungen gemacht haben oder sie inzwischen schon aus Prinzip zum Teufel wünschen. Die Partei wirkt wie ein Stachel im politischen Establishment unseres Landes. Und das finden viele gut. Deshalb geben sie ihre Stimme der AfD. So als Signal, um (endlich) gehört zu werden.


Ich hab’s heute bei Boris gelesen.

Zusammenfassung aus Hessen

Wer sich über die „Arbeit“ der AfD detaillierter auseinandersetzen möchte, sollte diese Zusammenfassung lesen, die die grüne Abgeordnete im hessischen Landtag, Katy Walther, erstellt hat.

Die Vielzahl von Anträgen, die Frau Walther als Screenshot und mit Verweis auf die Landtagsdatenbank verlinkt, ergibt ein ziemlich schräges Bild einer Partei, die – sicher nicht nur in Hessen – ein besorgniserregend asoziale Politik vertritt.

Frau Walther hat die Unterlagen nicht nur in ihrem Blog veröffentlicht, sondern auch in einer Facebook-Gruppe. Den vielgeteilten und gelikten Beitrag fand die AfD nicht so gut.

Die AfD würde ja fast alles anders machen, als die „Links-Grün-Versifften“. Was das bedeutet, sollten wenigstens diejenigen genauer ergründen, die noch nicht auf dem Leimstreifen kleben, den diese Leute ausgelegt haben.

Ich nehme hier die Zwischenüberschriften aus Frau Walthers Beitrag, um Sie etwas neugierig zu machen:

  1. Integration? Nicht erwünscht im Lager der AfD
  2. AfD gegen Inklusion, Schulen für Erwachsene und gesellschaftliche Teilhabe
  3. Naturschutz? Nicht mit der AfD
  4. AfD gegen Antidiskriminierung, Respekt und Werte

Wie gesagt, wer der „Arbeit“ der AfD etwas mehr Aufmerksamkeit widmen möchte, der sollte sich in der Landtagsdatenbank die Anträge durchlesen. Erhellend für alle. Auch diejenigen, die vielleicht nicht so viel mit einer pluralistischen offenen Gesellschaft am Hut haben.

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Horst Schulte
Herausgeber, Blogger, Autor und Hobby-Fotograf
Seit 2004 blogge ich über Politik und Gesellschaft – also seit die meisten noch SMS statt Tweets geschrieben haben. Mit 70 Jahren lebe ich immer noch im schönen Bedburg, direkt vor den Toren Kölns, und schreibe über alles, was die Welt bewegt (oder mich zumindest vom Sofa aufstehen lässt).

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Politik

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