Gibt es überhaupt rechte Satire?

Sati­re darf alles! Nee, is klar. Wer in der Sati­re The­men ver­ar­bei­tet, die die Gefüh­le (oder was sonst?) des lin­ken Akti­vis­ten ver­let­zen, sol­len „aus­ge­spielt“ haben. Wortwörtlich!

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Ich fra­ge mich, was ich tun könn­te, um die von lin­ken Humor­be­frei­ten ver­an­lass­te „Aus­la­dungLisa Eckardts vom Ham­bur­ger Lite­ra­tur­fes­ti­val „Har­bour Front“ rück­gän­gig zu machen. Ich schrei­be an die Ver­an­stal­ter und bekla­ge mich. Aber klar ist doch, ich wäre ohne­hin nicht dort­hin gereist. Dass die neue, von lau­ten Min­der­hei­ten initi­ier­te Unkul­tur, längst auch die Sati­re erreicht hat, ist gar kein gutes Zei­chen. Lang­sam aber sicher nimmt #Can­cel­Cul­tu­re For­men an, die Demo­kra­ten ein­fach nicht län­ger tole­rie­ren dürfen!

Update 8.8.2020


Es gab gar keine Drohung!

In einem Zeit-Kom­men­tar schreibt Dirk Peitz, dass es gar kei­ne Dro­hung von Auto­no­men oder lin­ken Extre­mis­ten gege­ben hat. Nur War­nun­gen, deren Quel­le nicht ein­mal aus­zu­ma­chen war. Peitz stellt gleich mal fest, dass die­se von Rech­ten erfun­de­ne „Can­cel Cul­tu­re“ über­haupt nicht exis­tie­re. Ich emp­feh­le den von ihm erwähn­ten Arti­kel im Tages­spie­gel.

Die Brä­sig­kei­ten man­cher Jour­na­lis­ten kann einem schon zu schaf­fen machen. Sati­re ist viel­leicht nicht für alle was. Oder jeden­falls nicht für alle das Glei­che.

Wenn es doch so ent­spannt in Ham­burg zugeht, wäre doch jetzt der rich­ti­ge Zeit­punkt gekom­men, die Aus­la­dung zurück­zu­neh­men. Aber da gibts ja noch die bei­den ande­ren Teil­neh­mer an der Ver­an­stal­tung, die par­tout aus irgend­wel­chen Grün­den nicht mit Lisa Eckardt auf einer Büh­ne ste­hen woll­ten…

Link: Pres­se – Nocht­spei­cher (was bedeu­tet eigent­lich der Hin­weis, dass es „War­nun­gen“ und kei­ne „Dro­hun­gen“ gab? Der Eklat im Zusam­men­hang mit einem Auf­tritt von Harald Mar­ten­steins, der einen Absatz davor erwähnt wird, wirkt für mich jeden­falls irgend beun­ru­hi­gend. Aber sicher kann Herr Peitz erklä­ren, wor­in genau der Unter­schied zwi­schen War­nun­gen und Dro­hun­gen besteht! Wahr­schein­lich beruht sich Peitz damit, dass kei­ne Men­schen ange­grif­fen wur­den, son­dern nur ein Ven­til auf­ge­dreht wur­de. Hier der genaue Wort­laut: „Das Ven­til raus­ge­ris­sen, die Fla­sche auf­ge­dreht. Wir haben es noch recht­zei­tig bemerkt“…)

Ich habe schon eini­ges von Lisa Eckardt gese­hen und mich dabei köst­lich amü­siert. Eck­hardt steht für eine sel­ten gewor­de­ne Sati­re. Sie macht nicht vor dem halt, was wir als poli­ti­cal cor­rect­ness viel zu stark ver­in­ner­licht haben. Ich hal­te das für erfri­schend und ja, auch für ver­dammt lus­tig. Es gibt hin­ge­gen auch Sati­re, die mich nicht mehr erreicht. Dazu zäh­le ich die vom ZDF aus­ge­strahl­te Sen­dung „Die Anstalt“ oder „Mensch, Sie­bert“. Dort wer­den lin­ke Posi­tio­nen in einer Art und Wei­se auf­ge­reiht und dem Publi­kum mit einer Atti­tü­de feil­ge­bo­ten, die mich bloß noch abstößt. Ich mag es nicht, wenn man (lin­ke) „poli­ti­sche Bil­dung“ als Sati­re ver­kauft. Ich sehe mir die­se Sen­dun­gen nicht mehr an. Ich möch­te auch lachen und kei­ne aus­schließ­lich Links-Grü­nen-Per­spek­ti­ven um die Ohren bekom­men. Das mit dem Aus- oder Umschal­ten wür­de ich übri­gens auch den Zuschau­ern emp­feh­len, die sich von Lisa Eckardts Dar­bie­tun­gen der­art abge­sto­ßen fühlen.

Dar­auf­hin habe man ver­sucht, das Pro­gramm zu ent­zer­ren und Eck­hart eine Solo-Lesung zu ermög­li­chen, heißt es von der Fes­ti­val­lei­tung. Nach den Dro­hun­gen vom „schwar­zen Block“ sei aber auch die­se Lösung hin­fäl­lig geworden.

Ham­burg: Lisa Eck­hart vom „Har­bour Front Lite­ra­tur­fes­ti­val“ aus­ge­la­den – DER SPIEGEL

Antisemitismus und Rassismus

Es ist glas­klar, dass die Vor­hal­tun­gen gegen Eck­hardt, sie bedie­ne in ihren Pro­gram­men anti­se­mi­ti­sche und ras­sis­ti­sche Res­sen­ti­ments, so kaum ent­kräf­tet wer­den kön­nen. Denn, lie­be Freun­de der Sati­re, wie war das doch gleich? Sati­re darf alles! Nee, is nicht! Lin­ke haben die­ses „Gebot“ schon so vie­le Male in ihrer ganz Sicht­wei­se, ad absur­dum geführt. Ich fin­de, sie ste­hen Rech­ten in der Hin­sicht (längst) in nichts mehr nach.

Gut, schließ­lich kann sich jeder selbst ein Bild davon machen, wor­um es über­haupt geht. 

Die Vor­wür­fe sind nicht neu. Dass ich damit jetzt erst kon­fron­tiert wur­de, zeugt wohl nicht von einem beson­ders geschärf­ten Pro­blem­be­wusst­sein, wenn es um rech­te Pro­pa­gan­da geht. 

Link: Rät­sel­haf­te Femme fata­le | Jüdi­sche Allgemeine

Die Vor­wür­fe gehen unter ande­rem zurück auf einen Vor­trag, den Eckardt in den „Mit­ter­nachts­spit­zen“ (WDR) hat­te. Sofort peitsch­te die lin­ke Twit­te­ria auf die Öster­rei­che­rin ein und for­der­te Kon­se­quen­zen. #Can­cel­Cul­tu­re in ihrem Lauf, hal­ten weder Ochs noch Esel auf. 

Der Hon­ecker bzw. Bebel zuge­schrie­be­ne Spruch trifft es gut. Wie doof und humor­be­freit müs­sen Men­schen sein, die Sati­ri­ker so dif­fa­mie­ren und – wie in Ham­burg befürch­tet – sogar phy­sisch angrei­fen? Ich fin­de die Het­ze gegen Die­ter Nuhr auch schreck­lich. Vor allem schreck­lich über­trie­ben. Bis­her habe ich die Hexen­ver­fol­gung gegen ihn als Ein­zel­fall emp­fun­den und irgend­wie unter „Lin­ke haben den Spaß am Leben ver­lernt“ eingeordnet. 

Linksextremisten mit ihrem politischen Arm

Eben habe ich mir die gest­ri­ge Kon­tras­te-Sen­dung im Inter­net ange­se­hen. Mir ging es dabei eigent­lich um den Teil, der sich mit den Coro­na-Leug­nern und mit der in Ber­lin statt­ge­fun­de­nen Idio­ten­de­mo beschäftigte. 

Ich hat­te schon davor ein ganz mul­mi­ges Gefühl, weil es in unse­rem Land eine sol­che Men­ge von Voll­idio­ten gibt. 1.300.000 oder so. 

Der zwei­te Teil der Sen­dung han­delt von einem The­ma, das ich hier in mei­nem Dörf­chen gar nicht auf dem Schirm habe. Zum Glück leben wir hier nicht in einer sol­chen Umge­bung, in der man echt Angst um sein Leben haben muss. Dass die Poli­zei von der Ber­li­ner Poli­tik qua­si dar­an gehin­dert wird, gegen sol­che Ver­bre­cher aktiv zu wer­den, ist ein­fach nur skandalös. 

Wer sich fragt, wel­chen Zusam­men­hang ich zwi­schen der Gewalt­tä­tig­keit die­ser lin­ken Ber­li­ner Sze­ne und der Aus­la­dung von Lisa Eck­hardt vom Ham­burg Fes­ti­val sehe, der kann sich die Arti­kel ja mal durch­le­sen, die sich mit die­ser „neu­en“ Spe­zia­li­tät der beson­ders moti­vier­ten Lin­ken beschäf­ti­gen. Ich fürch­te, alles, was bestimm­ten Leu­ten nicht in ihr kru­des Ver­ständ­nis von Demo­kra­tie passt (ste­hen sol­che Leu­te über­haupt noch auf dem viel beschwo­re­nen Boden die­ses demo­kra­ti­schen Rechts­staa­tes?), soll mit mög­lichst gro­ßer Effi­zi­enz aus dem öffent­li­chen Raum ver­bannt wer­den. Das spricht für ein Demo­kra­tie­ver­ständ­nis, das ich auf gar kei­nen Fall tei­len möchte.

Alles was Rechts ist

Ob es nun rech­te Medi­en (Tichys Ein­blick oder Ach­se des Guten) oder unlieb­sa­me Schrift­stel­ler/​innen sind oder, wie jetzt, auch Sati­ri­ker wie Nuhr oder Eck­hardt, es exis­tiert auch bei Grü­nen und Lin­ken, die ich nicht als gefähr­lich und so radi­kal emp­fun­den habe, eine ähn­li­che Arbeits­tei­lung wie bei den Rechten. 

Die lin­ken Akti­vis­ten im Inter­net (vor­zugs­wei­se bei Twit­ter) berei­ten mit ihren tole­ranz­be­frei­ten und oft gezielt auf die media­le Ver­nich­tung des poli­ti­schen Geg­ners aus­ge­leg­ten Aktio­nen (Empö­rungs­an­rei­ze, Shit­s­torms) eine Dyna­mik, die ande­re (auch den Ber­li­ner Extre­mis­ten) eine Art von Legi­ti­ma­ti­on für ihr staats­feind­li­ches Han­deln geben und ihnen poli­tisch und medi­al den Rücken freihalten. 

Dass die­se Rücken­de­ckung gar die Mehr­heit im Ber­li­ner Senat ein­schlie­ßen könn­te, hat für mich eine neue Dimen­si­on eröff­net (s. Kon­tras­te). Dies ist eine erschre­cken­de Dimen­si­on, die unter der Bevöl­ke­rung sicher kei­ne Rücken­de­ckung hät­te, wür­de sie denn ein­mal zur Kennt­nis genom­men. Klingt das jetzt nicht nach dem Beginn einer aus­bau­fä­hi­gen Ver­schwö­rungs­theo­rie? Au Backe!

Wie geben wir sol­chen Leu­ten zu ver­ste­hen, dass wir ihre Über­zeu­gun­gen weder tei­len noch gut­hei­ßen? Gibt es tat­säch­lich nur die Mög­lich­keit, den Poli­ti­kern per Wahl­zet­tel die Rich­tung zuwei­sen? Denn ja, es beginnt zunächst bei der Poli­ti­kern bzw. den Poli­ti­kern, denen wir unse­re Stim­men geben. Soll sich das so wei­ter­ent­wi­ckeln, wie lin­ke Extre­mis­ten in Ber­lin und Ham­burg es vor­le­ben? Mir ist egal, wel­che Moti­ve lin­ke oder rech­te Extre­mis­ten vor­ge­ben. Ihnen muss Ein­halt gebo­ten wer­den. Dafür ist die Poli­zei zustän­dig und die Gerichte!

Krawall

Um es klar zu sagen: Ich muss unse­ren Staat vor­schi­cken. Er ist allein im Besitz des Gewalt­mo­no­pols, das der nor­ma­len Bevöl­ke­rung Irre vom Hals hält. Ich habe mit poli­ti­schem Extre­mis­mus Gott sei Dank kei­ner­lei Erfah­rung. Von mir aus kön­nen mich Rechts- und Links­extre­me als nai­ven Gut­men­schen oder als indok­tri­nier­ten Voll­trot­tel belei­di­gen. Ich möch­te, dass die gewähl­ten Poli­ti­ker (also in mei­nem Bild die von Ber­lin und Ham­burg) ihre Poli­zei mit aller Macht in die Kra­wall­vier­tel ent­sen­det und dort für Ord­nung sorgt. Ich mache mir kei­ne Illu­sio­nen mehr dar­über, ob das gelin­gen kann. Dafür haben wir schon viel zu häu­fig erlebt, wie mit mas­sen­haft auf­tre­ten­der Gewalt mit oder ohne poli­ti­schen Hin­ter­grund, umge­gan­gen wur­de. Der Rechts­staat gebie­tet es, jedem ein­zel­nen mut­maß­li­chen Täter sei­ne Betei­li­gung an einer Straf­tat nach­zu­wei­sen. Das ist in vie­len Fäl­len kaum oder unbe­frie­di­gen­dem Umfang pas­siert. Ich sage wie­der: Köln, Ham­burg, Stutt­gart, Frankfurt. 

Link: Syn­di­kat in Neu­kölln: R2G fällt der eige­nen Poli­zei in den Rücken – WELT

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

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