Keine voreiligen TV-Brennpunkte – gebrabbelt wird ohnehin genug.

Wieder Ärger für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Angeblich hätte man früher über die Vorgänge zum Putsch in Russland berichten sollen.

2 Min. Lesezeit

2 Kommentare

Gestern war es wieder so, dass ARD und ZDF ihre Programme nicht rechtzeitig auf die Großlage eingestellt hatten. Das „normale“ Programm (einschließlich dieser lächerlichen Wiederholungsorgien) lief weiter. Erst mit Verspätung gab es Brennpunkte, Berichte über die Vorgänge in Russland. Die Gegner des öffentlich-rechtlichen Rundfunks spucken deshalb wieder Gift und Galle.

Bei Phoenix wurde früh berichtet. Insofern laufen manche Kritiker teils schon wieder ins Leere. Abgesehen davon halte ich es für durchaus sachgerecht, dass bei dieser dünnen Nachrichtenlage erst einmal Fakten gesammelt werden und nicht, wie andere (Springer, Ntv oder ihre amerikanischen Vorbilder) es halten, darauf loszuberichten und den Zuschauern halb gare Theorien zu unterbreiten.

Leider haben auch ARD und ZDF das Thema jetzt wieder so aufgeblasen, wie es aus meiner Sicht gar nicht sein müsste. So viele Experten, so viele Mutmaßungen verunsichern mehr, als sie nützen. Und auch Strack-Zimmermann (FDP) oder Michael Roth (SPD) waren dabei mit ihrem Gebrabbel. Das Übliche eben.

Für mich war vor allem eine Teilnachricht interessant. Sie stand nämlich im Widerspruch zu den häufigen Aussagen in unseren TV-Sendern. Es geht um das Verhalten der russischen Bevölkerung in der Stadt Rostow. Dort befindet sich z.Zt. das russische Hauptquartier im Unrechtskrieg gegen die Ukraine. Die Leute dort feierten Prigoschins vermeintlichen Putsch, der schließlich nur ein flaues Pütschen wurde. Offenbar sind eben doch nicht alle Russen so ungeteilt Putin-hörig, sondern haben ihre eigene Sichtweise auf den Kreml-Machthaber.

Ansonsten bin ich mir nicht so sicher, dass die Schwächung Putins, die mit diesen Ereignissen vermutlich verbunden ist, ein länger wirkendes Nachspiel haben könnte. Was, wenn es Putin sogar nützt und er sich mithilfe dieses Bedrohungsszenariums (Feinde im Innern) die Rückendeckung für ein noch härteres Vorgehen im Krieg verschafft hat?

VOR

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Horst Schulte
Herausgeber, Blogger, Autor und Hobby-Fotograf
Seit 2004 blogge ich über Politik und Gesellschaft – also seit die meisten noch SMS statt Tweets geschrieben haben. Mit 70 Jahren lebe ich immer noch im schönen Bedburg, direkt vor den Toren Kölns, und schreibe über alles, was die Welt bewegt (oder mich zumindest vom Sofa aufstehen lässt).

2 Gedanken zu „Keine voreiligen TV-Brennpunkte – gebrabbelt wird ohnehin genug.“

  1. Im Rundfunk waren sie Recht früh damit dran. Und immer mit der Pointe, das Putin demnach am Ende wäre. Die Story ist ja filmreif. Du kannst da fast alles draus machen: Komödie , Drama, Tragödie, was auch immer. Erinnert mich irgendwie an frühere Selbstinszenierungen von Putin, oberfrei auf nem Gaul & so.

    Die Amis sind dabei wohl komplett durchgedreht, wie man so liest.

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  2. Habe ich nichts mitbekommen. Wir hören immer WDR 4. Da ist mir nichts aufgefallen. Wahrscheinlich kommt das von meiner Gewöhnung an diese Berieselungstaktik.

    Die Story ist wirklich filmreif. Am Ende wird sich doch noch erweisen, dass es eine große Inszenierung war, um uns darin zu bestärken, dass Putins Russland schwach ist. Das hilft. Nur nicht allen.

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