HomeBlogGesellschaftÜberkandidelte Moralisten kapern die Vernunft

Avatar von Horst Schulte

Überkandidelte Moralisten kapern die Vernunft

1 Min. Lesezeit
53 Views

HorstSchulte.com


Überkandidelte Moralisten kapern die Vernunft

Wieder geht’s um Precht und — das ist neu — um Greta Thunberg. Precht wurde von seinen Studenten aus der Uni gemobbt und Thunberg vom Lehrplan der Israels gestrichen. Beide, weil sie sich mindestens unkorrekt ausgedrückt haben. Antisemitismus ist das Wort, das in beiden Fällen fällt. Aber vielleicht haben sie es auch beide nicht so gemeint? Nun, es spielt keine Rolle.

Die überkandidelten Moralapostel, hier in Sachen Antisemitismus unterwegs, die nicht nur im Besitz der alleinigen Wahrheit sind, sondern auch das Vernichtungsmomentum gegen ihre Gegner virtuos uns Spiel zu bringen in der Lage sind, regeln das! Für uns alle. Danke, ihr woken Moralapostel. Bin gespannt, wohin uns das führen wird.

Artikelinformationen:

Gesellschaft

Antisemitismus, Moral, Precht, z0

Quelle Featured-Image: HorstSchulte.com...

Letztes Update:

53 Views

VOR

16 Gedanken zu „Überkandidelte Moralisten kapern die Vernunft“

  1. Das ist ein Problem, wenn man in der Öffentlichkeit steht, man muss höllisch aufpassen u. erst mal nachdenken/abwarten.
    Statt werbewirksam flott ein Bild mit Text zu verteilen.

    Vielleicht versteht sie es auch nicht, dass die Hamas Hunderte Menschen abgeschlachtet haben …

    AntwortenAntworten
  2. Man kann und sollte das kritisieren. Aber was in dieser Hinsicht hier in D abläuft, halte ich für übertrieben. Das beziehe nicht ausdrücklich auf die Reaktionen auf Thunberg, sondern allgemein. Wenn Leute aus ihren Jobs gemobbt werden, weil sie sich falsch ausgedrückt haben oder Dinge geäußert haben, die von vielen nicht geteilt werden. Die moralisch ach so erhabenen sollten sich lieber mal an die eigene Nase fassen und nicht so überstreng mit Menschen umgehen, die ihre Meinung äußern.

    AntwortenAntworten
  3. Precht gibt sich als Philosoph. Also (sagt die Logik) sollte er problemlos in der Lage sein, zu sagen, was er meint. Und was tut er? Er betreibt Schuldverschiebung, indem er den Rezipienten vorwirft, falsch verstanden und interpretiert zu haben.

    Seine Äußerungen im Podcast waren nicht missverständlich, sie waren klar formulierte Aussagen.

    Wenn sie nicht so gemeint gewesen sein sollten (was er nicht sagt!), dann muss er das klar fest- und richtigstellen. Aber das haben weder er, noch Lanz, noch das ZDF getan.

    Alle drei haben den Rezipienten die Schuld des Falsch-Interpretierens zugeschoben.

    Das ist verräterisch und ziemlich unverschämt.

    (Und einem seriösen Philosophen würde das auf keinen Fall passieren)

    AntwortenAntworten
  4. @boris: Er hat sich entschuldigt und zwar ausführlich. Er hat keine Schuldverschiebung betrieben, sondern er hat bezogen auf ein Detail eine falsche (und kritikwürdige) Aussage getroffen!
    Mehr war nicht. Dafür hat er seine Professur nach über 11 Jahren niedergelegt. Weil die tollen Studenten das so verlangt haben. So ist Deutschland anno 2023. Mit dieser Haltung hätte es nie einen westf. Frieden gegeben. So viel ist sicher.

    Dieses blöde Papier, in dem die Studenten den Podcast wohl zerlegt haben, werde ich mir nicht antun. Dafür habe ich den Podcast (nach seiner Kürzung) angehört und auch die sehr kurze Passage nachgelesen, für die das Theater losgetreten wurde.

    Precht ist also kein seriöser Philosoph. Wir können gemäß dem Muster Friedman, diesem untadeligsten aller Schwadronierer, folgen und den Stab über alle brechen, die irgend etwas Kritisches über Juden ablassen.

    AntwortenAntworten
  5. Kurz nachgetragen: Das, was Precht in diesem Podcast in selbstgerechtem Plauderton ablässt, ist leider ganz typisches Stammtischgeschwätz. Wichtigtuerisches ignorantes Halbwissen in gelehrigen, locker dahergeplapperten Sätzen effektvoll zur Wirkung gebracht. Für die geneigte Klientel scheint das ja zu funktionieren. M.a.W. gefährlicher Klugschiss…

    AntwortenAntworten
  6. Ich bezog meine Äußerung auf seine Reaktion unmittelbar auf die Kritik an seinem Podcast. Das war keine Entschuldigung.

    Danke aber, dass du mich darauf hinweist, dass es eine weitere, neue Entwicklung in der Sache gibt, wo er Weiteres gesagt hat. Das werde ich ich mir jetzt zu Gemüte führen, weil ich es noch gar nicht kannte. Nochmal danke dafür…

    AntwortenAntworten
  7. Wow. Podcasts sind also nicht deshalb so beliebt, weil dort im selbstgerechten Plauderton Weisheiten beliebiger Art ausgetauscht und unter die Leute gebracht werden? Es waren ein, zwei Sätze, die den Anstoß gaben. Ich bin zuversichtlich, die Studenten haben in deinem Sinne noch viel mehr Stammtischgeschwätz gefunden. Schließlich wollten auch sie es nicht so wirken lassen, als habe man Precht für zwei Sätze sozial massakriert.

    AntwortenAntworten
  8. Ich halte ihn nicht wegen seiner Äußerungen bezgl. Juden für wenig seriös im Sinne eines Philosophen.

    Ich bin wie er Hauptfach-Germanist und Nebenfach-Philosoph, allerdings nicht mit Germanistik-Promotion. Aber ich bin nicht TV-prominent. Er hat schon zu verschiedenen anderen Gelegenheiten bloß seltsam plattitüdenhaftes Zeug von sich gegeben – Zeug, das mir in keinem Fall über die Lippen käme, schon gar nicht öffentlich.

    Daraus ziehe ich meine Schlüsse, weil ich von akademisch gebildeten Menschen in öffentlicher Äußerung einfach etwas mehr Reflexion des eigenen Denkens erwarte als er liefert.

    AntwortenAntworten
  9. Ich halte es für möglich, dass man auch die Entschuldigung im folgenden Podcast als unzureichend betrachtet. Nun, so ist das. Ich finde, Entschuldigungen sollten nicht auch noch entwertet werden, indem man sie nicht annimmt.

    AntwortenAntworten
  10. Ich habe eben seine neue Äußerung zu den inkriminierten Passagen im Podcast im Rahmen seines Abschieds von seinem Lehrstuhl gelesen.

    Das akzeptiere ich völlig und rechne es ihm auch hoch an. Hatte ich nicht in einem anderen Kommentar geschrieben, dass ich ihn nicht für einen Antisemiten halte?
    Das war für mich nie eine Frage. Zumal er mir überhaupt nicht unsympathisch ist.

    Stark wäre es gewesen, wenn er unmittelbar nach Beginn der Empörung so reagiert hätte, schnell und klar.

    Er stolpert für meinen Geschmack einfach zu oft über seine Neigung zum lockeren Plauderton, der einen eben leicht auf solch gefährliches Glatteis führt. Und seine erste Reaktion war wie die von Lanz und vom ZDF zumindest unprofessionell.

    Sachlich, klar und wohlüberlegt finde ich übrigens das Statement von Michel Friedmann, zitiert im im selben Artikel.

    Tatsächlich würde ich mir gerade über das, was Friedmann sagt, eine TV-Diskussion mit ihm und Precht wünschen. Vielleicht noch Welzer hinzunehmen und Scobel als Moderator. Das Ganze ab 20:15 samstagabends im ZDF senden.

    AntwortenAntworten
  11. Ja, Schnelligkeit ist ein Aspekt. Vielleicht dachte er, der nächste Podcast wäre das richtige Medium? Keine Ahnung.

    Es gibt ja die ZDF-Reihe mit Precht-Gesprächen. Ich sehe diese nicht regelmäßig. Die, die ich verfolgt habe, fand ich sehr gut und inspirierend.

    Gelegentlich sagt Herr Friedmann das richtige. 🙂 Aber ich mag seine Attitüde so gar nicht. Gerade, weil er doch wissen sollte, wie diese Öffentlichkeit auf geringste Verfehlungen reagiert und wie schwer die Auswirkungen auf ein Individuum sein können.

    AntwortenAntworten
  12. Er ist vielleicht ein Philosoph für die einfachen Leute. Also auch für mich. Dass ihm gerade die nun aufgrund einiger Diskussionen in den asozialen Netzwerken von der Stange gehen, ist irgendwie nicht überraschend. Ich finde es interessant, solchen Menschen zuzuhören. Meistens kann ich daraus gewinnbringendes, erhellendes abschöpfen. Sogar, wenn ich solchen intellektuellen Übergrößen wie früher Reich-Ranicki oder einem Giganten wie Habermas oder Hannah Arendt und Peter Sloterdijk. Ich gebe allerdings zu, dass ich, so gern ich solchen Menschen zuhöre, nicht alles verstehe.

    AntwortenAntworten

Kommentieren


Hier im Blog werden bei Abgabe von Kommentaren keine IP-Adressen gespeichert! Ihre E-Mail-Adresse wird NIE veröffentlicht! Sie können anonym kommentieren. Ihr Name und Ihre E-Mail-Adresse müssen nicht eingegeben werden.


Ähnliche Beiträge

Your Mastodon Instance
Share to...