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Jüdische Menschen schützen und nicht allein lassen

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Der Ärger über die Unfähigkeit dieses Staates, seinen internen Feinden mit der notwendigen Härte zu begegnen, hat leider noch andere Aspekte als nur den, dass sich alte, weiße Männer, von radikalen Antisemiten aus dem Morgenland provoziert fühlen. Bedauerlicherweise schwingt dieser Gedanke bei vielen wohl nicht zu Unrecht mit.

Mir geht es um ein deutliches und glaubwürdiges Signal an die 250.000 Jüdinnen und Juden, die in Deutschland leben und deren Sicherheit schon seit Jahren durch zunehmenden und offener zur Schau gestellten Antisemitismus bedroht wird.

Wenn sich jüdische Menschen auf unseren Straßen nicht mehr sicher fühlen, weil sie als Juden erkannt werden, ist das mit das Schlimmste, was ich mir überhaupt vorstellen kann. Die Leute sagen, dass ihre Kinder Angst davor hätten, in die Schule zu gehen oder in den Kindergarten. Das tut mir so leid. Es ist schier unerträglich. Warum gibt es eigentlich nur so vereinzelte Pro-Israel-Demos? Wieso machen sich nicht mehr Bürgerinnen und Bürger unseres Landes auf, um klar und deutlich Position zu beziehen? Das ist schon lange überfällig, jetzt gibt es für alle unübersehbare Zeichen, dass sich sofort etwas ändern muss.

Es gab über die Jahre immer häufiger Angriffe auf Juden. Dass solche nicht nur durch Menschen erfolgten, deren Antisemitismus in ihrem sozialen Umfeld normal war, ist kein Trost. Wir wissen um den rechten und linken Antisemitismus und seine dummen, perfiden, unmenschlichen Motive.

In Bedburg, meiner Heimatstadt, lebten vor der Nazi-Barbarei ca. 100 Juden. Ich habe vor sehr vielen Jahren mit meinem Vater darüber gesprochen. Er war 11 Jahre alt, als Hitler die Macht in Deutschland ergriff. Als Kind hat er registriert, dass Menschen aus seiner Umgebung Selbstmord begangen haben oder „weggezogen“ sind, wie es mitunter hieß. Wenn ich ehrlich bin, ich habe mir in meinem Leben eher wenig Gedanken über den Holocaust gemacht und wenn, waren es düstere. Über Schuld habe ich selten nachgedacht. Höchstens auf abstrakter Ebene.

Jetzt ist es an der Zeit, klar Position zu beziehen. Nicht gegen die Muslime, wie das leider oft der Fall ist. Sondern für ein normales, friedliches Zusammenleben in diesem Land. Wenn es allerdings so ist, dass jüdisches Leben so akut bedroht ist, wie in diesen Zeiten, muss einfach mehr geschehen, als ein paar fromme Wünsche zu adressieren. Wir müssen aufstehen gegen diesen Wahnsinn. Eine pro-israelische Demo nach der anderen soll in unserem Land stattfinden. Als Zeichen dafür, dass wir zusammenstehen und wir unsere Mitbürger nicht allein lassen.

Auch Claudia versteht die Welt nicht mehr.

Es macht mich fassungslos, wenn hiesige Studierende und andere Palästina-Freunde hier behaupten, Israel begehe einen „Genozit“ in Gaza. Was für eine gequirrlte Scheiße, einzig geboren aus Hass, dank dem viel zu viele bereit sind, diesen Hamas-Schlächtern zu glauben!

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Horst Schulte
Herausgeber, Blogger, Autor und Hobby-Fotograf
Seit 2004 blogge ich über Politik und Gesellschaft – also seit die meisten noch SMS statt Tweets geschrieben haben. Mit 70 Jahren lebe ich immer noch im schönen Bedburg, direkt vor den Toren Kölns, und schreibe über alles, was die Welt bewegt (oder mich zumindest vom Sofa aufstehen lässt).

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Artikelinformationen:

Privat

Antisemitismus, Demokratie, Deutschland, Juden, Solidarität

Quelle Featured-Image: HorstSchulte.com...

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10 Gedanken zu „Jüdische Menschen schützen und nicht allein lassen“

  1. Außerhalb der Großstädte wird da wenig passieren. Neben den genannten Gruppen interessieren sich auch Antifagrupoen und Kameradschaften dafür.

    Zumindest Letztere sind ländlich gut organisiert.

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  2. Das nicht unbedingt. Allerdings mangelt es insgesamt an der erforderlichen Klarheit. Wahrscheinlich haben viele der eher linksorientierten Journalisten ein Problem sich klar auszudrücken. Vielleicht irre ich mich auch.

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  3. Nein, Du irrst Dich nicht. Das Problem ist, dass man vor 40 Jahren schnell links verortet wurde, wenn man für ein freies Palästina war, warum auch immer. Im Zweifelsfall für die Minderheit. Aber sonst?

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  4. Lies bitte den Beitrag von Lila in Letters von Rungholt. Das ist erschütternd. Dass sie in dieser Lage an die fliehenden Afghanen denkt und völlig zu Recht kritisiert, dass für diese Million Menschen, die von Pakistan nach Afghanistan abgeschoben werden, keiner auf der ganzen Welt Partei ergreift, zeugt von einem großen Herzen.

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  5. Habe ich. Natürlich rūhrt mich der Beitrag. Diese Art Geschichte wird man bei vielen Kriegen lesen müssen.

    Damit das nicht hier auch ein Standard wird, deswegen hat man mal Europa gegründet.
    Anstelle dessen sollen wir jetzt kriegstüchtig werden. Ich verzichte da gerne.

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  6. sehe ich auch so kritisch. Einerseits bin ich der Ansicht, dass Deutschland viel mehr für seine Verteidigung tun muss, andererseits wäre ich (wenn ich noch in dem Alter wäre) kaum bereit, mich für ein Land – auch wenn es meins ist – in einen Krieg zu stürzen. Dazu bin ich zu feige.

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  7. Mich wundert es auch, dass sich bisher niemand mit geeigneter Reichweite, Prominenz und entsprechenden Kontakten gefunden hat, der oder die am besten gleich eine ganze Reihe von Demonstrationen in mehreren Städten PRO Juden (in Israel und überall auf der Welt) initiiert.

    Nicht pro Staat Israel – denn PRO Netanjahu und seine rechten Schergen in der Knesset würde zumindest ich nicht auf die Straße gehen. Die machen die Welt nicht besser.

    Für die Millionen jüdischer Menschen allerdings schon.

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  8. Richtig, es geht nicht um die israelische Regierung. Die kann man ablehnen – mit allem Recht. Innerlich wehre ich mich gegen die dumpfe Erkenntnis aus diesem Verhalten. Keiner, wirklich keiner dürfte mehr auf seinem Hintern sitzen bleiben angesichts dieser Lage. Alle Deutschen zumindest sollten aufstehen gegen diese erbärmlichen Wichte, die sich von ihren sogenannten geistigen Führern aufhetzen lassen.

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