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Seit wann stehen Begriffe wie Genozid und Apartheid für Antisemitismus?

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Ich ken­ne Vorwürfe gegen die Israelis, die bei­de Begriffe (Genozid und Apartheid) ent­hal­ten. Aber mir fal­len ande­re Gründe für deren Benutzung ein als eine anti­se­mi­ti­sche Gesinnung.

Die AfD wird von der Berlinale aus­ge­la­den. Über die Gründe müs­sen wir nicht reden. Jetzt tritt ein Team des dort aus­ge­zeich­ne­ten Films „Direct Actions” auf die Bühne, nutzt die Publicity für eine frag­wür­di­ge Sache; die Kritik an Israel.

Die SZ nennt die Samstagabend-​Veranstaltung der Berlinale eine Schauergeschichte zum Thema Antisemitismus in Deutschland im Jahr 2024. 

In den vom Filmteam benutz­ten Begriffe „Genozid” und „Apartheid” sieht die SZ anti­se­mi­ti­sche Kürzel. Dass das Leid der jüdi­schen Menschen, die geschän­det, getö­tet oder ver­letzt wur­den, mit kei­nem Satz von die­sen Leuten erwähnt wur­de, hat im Plenum kei­ne erkenn­ba­ren Reaktionen erzeugt. In die­sem Zusammenhang ist von „gemüt­li­chem Konsens” die Rede. 

Ich kann einer­seits die Empörung nach­voll­zie­hen. Allerdings erin­ne­re ich mich an die Klage Südafrikas gegen Israel. Das Stichwort ist „Genozid”. Was den Stand der Verwarnung des Internationalen Gerichtshofes anlangt, ist abzu­war­ten, wie die­ser die Vorgehensweise der Israelis bezeich­nen wird, wenn die Operation an der Südgrenze des Gaza-​Streifens been­det ist. 

Es ist rich­tig, Israel viel Freiheit im Kampf gegen den isla­mis­ti­schen Terror ein­zu­räu­men. Das Land muss sich ver­tei­di­gen! Die Empörung gegen die Maßnahmen der israe­li­schen Regierung nimmt aller­dings zu. Daran ändern auch die Aufregung über unan­ge­brach­te Demonstrationen auf der Bühne der Berlinale wenig. 


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2 Gedanken zu „Seit wann stehen Begriffe wie Genozid und Apartheid für Antisemitismus?“

  1. Ich fin­de es in die­sem Kontext inter­es­sant, dass selbst Forderungen nach einem Waffenstillstand und eine poli­ti­sche Lösung gleich wie ein Sakrileg ver­schrien wird. Ich habe das zwar nur am Rande ver­folgt, wun­de­re mich aber trotz­dem, dass huma­ni­tä­re Lösungen heu­te nicht mehr so gefragt sind. Gefordert wur­de das wohl vom israe­li­schen Regisseur Yuval Abraham. 

    Wer frü­her das Wort Krieg in den Mund nahm, muss­te mit hef­ti­ger Kritik rech­nen. Nachdem auch Teile der bun­des­deut­schen Politik ihre Kriegslust ent­deckt haben, sind Verhandlungen oder die Forderung nach Frieden offen­bar nicht mehr so gefragt und der bewaff­ne­te Konflikt inzwi­schen gesellschaftsfähig.

🎈 Worte haben Gewicht – wählt sie weise.

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