Firefly Atompilz aus Atomkraftwerk ueber einer steppe 27849
Firefly Atompilz aus Atomkraftwerk ueber einer steppe 27849

Atomenergie ist des Teufels. Mich machen solche Festlegungen zunehmend nervös.

Warum hän­gen wir uns selbst ab? Auch beim Thema Atomenergie ste­cken wir den Kopf in den Sand, wäh­rend um uns her­um ande­re Entscheidungen getrof­fen werden.

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Abgesehen davon, dass Springers aus­ge­mach­te Gegnerschaft zu den Grünen einem auch an die­ser Stelle mal egal sein mag, die Schreiber die­ser Mediengruppe ver­su­chen, die Öffentlichkeit am Nasenring durch die Manege der Realität zu füh­ren. Es soll­te bes­ser nicht um irgend­ei­ne Ideologie gehen, son­dern dar­um, das Richtige zu tun, und zwar so schnell und so inter­na­tio­nal wie irgend möglich.

Süffisante Textzeilen wie die fol­gen­de sind nicht nur in Springer-​Erzeugnissen zu fin­den, son­dern auch zum Beispiel bei Tichy, Broder, Junge Freiheit und ande­ren Kalibern die­ser Provenienz. Deutschlands Wirtschaftsminister ver­tritt eine Exotenhaltung und wird aus­ge­grenzt. Von Springer allemal.

Habeck hät­te hier mit sei­ner Idee einer staat­li­chen Zwischenfinanzierung mit­tels „Amortisationskonto“ einen wert­vol­len Diskussionsbeitrag leis­ten kön­nen. Schade, dass er Kernkraftgegner ist und zu den Gesprächsrunden nicht mehr ein­ge­la­den wird.

Welt, Daniel Wetzel, Wirtschaftsredakteur

Autor Wetzel bezieht sich auf den Vorschlag von Robert Habeck, die Kosten für die noch zu schaf­fen­de Energie-​Infrastruktur auf künf­ti­ge Generationen umzu­ver­tei­len. Er bezeich­net das iro­nisch als krea­ti­ve Idee Habecks und impli­ziert ein­mal mehr alles Negative, um das Mütchen der rechts-​konservativen Leserschaft zu kühlen.

Andererseits:

Das Brüsseler Treffen von 37 Staaten, um über den Ausbau der Atomkraft in Europa nach­zu­den­ken, ist will­kom­me­ner Anlass, die in der deut­schen ver­öf­fent­lich­ten Meinung so krass ins Hintertreffen gera­te­nen Atomenergie, als mög­li­ches Lösungsmodell anzubiedern.

Von der Leyen setzt sich (was ihre Mentorin Angela Merkel dazu wohl sagen wird) an die Spitze einer Bewegung, die uns Deutschen so fremd ist wie nur irgendetwas. 

Jedenfalls scheint die deut­sche Öffentlichkeit mehr­heit­lich von einem Rückfall in alte Atomzeiten nichts mehr wis­sen zu wol­len. Die Wirtschaft – soweit ich weiß – auch nicht. 

Nun gibt es hin­sicht­lich der Kosten von Atomenergie neue Studien, die die grü­ne Meinungsdominanz ins Wanken brin­gen könnte. 

Nach der jüngs­ten LCOE-​Studie der Investmentbank Lazard lie­gen die­se Kosten bei Atomkraft nied­ri­ger als bei Aufdach-Solaranlagen.

Wetzel, Welt

Es feh­len, wenn ich das rich­tig sehe, aller­dings Berechnungen, die mehr als ver­glei­chen­de Energie-​Effizienz beinhaltet. 

Wie war das gleich mit den Rückversicherern und etwa­igen Versicherungsprämien für die Betreiber? Oder wo sind die Kosten berück­sich­tigt, die durch die unge­lös­ten Endlagerprobleme ent­ste­hen? Ist davon aus­zu­ge­hen, dass sol­che Kosten nicht in die Rentabilitätsrechnungen ein­flie­ßen bzw. die­se der Staatskasse still und heim­lich über­las­sen werden? 

Verlässlichste Kennzahl für die Gesamtkosten eines AKW-​Baus sind die Levelized Costs Of Energy (LCOE), die sowohl Bau als auch Betrieb inklu­si­ve Wartung und Ausfallzeiten berück­sich­ti­gen – nicht aber Langfristkosten wie Endlager für den Atommüll.

WiWo, Januar 2024

Als ahnungs­lo­sen Bürger irri­tiert mich, dass in so vie­len Ländern die Lage völ­lig anders beur­tei­len als bei uns. 

Auch die EU-​Kommission hat sich umori­en­tiert. Trotzdem hält der deut­sche Michel vehe­ment an sei­nen Vorbehalten gegen Atomenergie fest. Halt! Nee, doch nicht. Aber wen schert das? Die Regierung ent­schei­det und Michel hat bis zur nächs­ten Wahl Pause. Wat’n Glück für die Ampel.

Wie sehr Fukushima oder bes­ser gesagt die Berichterstattung unse­rer Medien über die­ses Ereignis die Stimmung in Deutschland ver­än­dert hat, zei­gen die­se Tabellen:

Quelle: Atemberaubende Wende, Allensbacher Institut

Von einer fun­dier­ten Entscheidung kann bei die­ser Lage eigent­lich kei­ne Rede sein. Sie kam zum Tragen wie aus der Hüfte geschos­sen! Dass die Ereignisse in Japan in unse­ren Nachbarländern weit­aus weni­ger Wirkung gezeigt haben, deu­tet auf ein grö­ße­res Maß an Vernunft hin oder auf bes­se­re Medienarbeit. Was auch immer, war­um sind wir nicht in der Lage, unse­re Überzeugungen zu über­den­ken und vlt. doch zu einer neu­en dem Druck ange­mes­se­nen und natür­lich mul­ti­na­tio­na­len Entscheidung zu kom­men? Angesichts des ver­hee­ren­den Voranschreitens der Klimaveränderungen und ihrer Auswirkungen müss­ten mög­lichst vie­le Maßnahmen koor­di­niert und mit größ­tem Elan umge­setzt wer­den. Stattdessen sehe ich in unse­rem Land Depression bis zur Agonie. 


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