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Wanderung von 10 km: Sammlung schöner und bedrückender Impressionen

Schon eine klei­ne Distanz zur Zivilisation kon­fron­tiert uns Menschen unmit­tel­bar mit der domi­nie­ren­den Kraft der Natur.

stroke="currentColor" stroke-width="1.5" stroke-linejoin="round" stroke-linecap="round" /> 2 Kommentare

Gestern bin ich 10 km gewan­dert. Für mei­ne Verhältnisse lag das im Rekordbereich, wenn ich mal von die­ser Tortur abse­he. Während der gan­zen Zeit (etwa 3 Stunden) ist mir nur eine Frau mit ihrem Hund begeg­net. Ehrlich, so mag ich das. Die Temperatur (um die 23 °) war mode­rat, gera­de rich­tig für eine sol­che Exkursion. Allzu häu­fig gab es sol­che Voraussetzungen in die­sem Jahr (auch im ver­reg­ne­ten Frühling) nicht.

Ich schlug nicht die Richtung ein, die vor weni­gen Tagen die Windhose, die nach­her den Namen Tornadoverdachtsfall ver­passt bekam, genom­men hat­te. Ich ging lie­ber in west­li­che Richtung, damit ich erst gar nicht Gefahr lief, sicher­heits­mä­ßig gesperr­tes Territorium zu durch­kreu­zen. Das unge­fäh­re Gebiet, in dem die Windhose tob­te (übri­gens mit beträcht­li­chen Schäden) habe ich mit dem Kreis ver­se­hen. Das blau gefärb­te war ges­tern mei­ne Tour (Quelle: Google Zeitachse).

Route vom 11072024
Route vom 11072024

Mitten im von Rheinbraun übrig­ge­las­se­nen Restwald, mehr ist es hier lei­der an vie­len Stellen nicht mehr, stell­te ich fest, wie feucht die Böden immer noch sind und dass die Windhose, von der ich sprach, dort offen­bar wirk­lich nicht gewü­tet hat­te. Die Brüche waren, soweit ich es beur­tei­len konn­te, schon älter. Die Wege waren jeden­falls völ­lig frei von Bruchholz und um mich her­um gab es kei­ne Anzeichen.

Auf einer Lichtung sah ich vie­le Schmetterlinge und eini­ge, weni­ge Libellen, was hier für unse­re Gegend und spe­zi­ell an die­sem Platz durch­aus erwäh­nens­wert ist. Allerdings han­del­te es sich um weni­ge Arten. Weißlinge, Aurora-​Falter, Brauner Waldvogel, Zitronenfalter und (natür­lich) Admirale. 

Etwas wei­ter, wie­der im Wald, fie­len mir Massen von Mücken auf. Ein paar Stiche jucken ganz schön. Die Wege waren teils noch sehr nass. Dabei hat­te es doch in den letz­ten Tagen gar nicht mehr so stark gereg­net. Dann sah ich, wie viel Wasser sich auf einer Seite in den eigens dafür vor­ge­se­he­nen Mulden gestaut haben muss­te. Durch den vie­len Regen, den wir auch hier abbe­kom­men haben, dürf­te sich eini­ges abge­spielt haben. Regelrechte Wassermassen haben sich den Weg durch die­se Schlucht gebahnt. Man sah das an dem Bruchholz, das sich vor eini­gen im Wege ste­hen­den Bäumen ver­fan­gen hatte.

Ein paar hun­dert Meter wei­ter hat­te sich ein rich­ti­ger See gebil­det. Leider habe ich die Fotos davon nicht gut hin­be­kom­men. Ich hat­te neben mei­nem Teleobjektiv nur mein Smartphone dabei. Nur mit etwas mehr Weitwinkel wäre über­haupt sicht­bar gewor­den, wie das vor Ort aus­sah. Außerdem war der Ort ziem­lich dun­kel. Egal, ich habe die Wasserstellen, die sehr aus­ge­dehnt waren, mit dem Smartphone foto­gra­fiert und die Stellen rot eingekreist. 

Wenn die­se erheb­li­chen Wassermengen wei­ter nach unten bis an den Rand unse­res Dorfes geflos­sen wären, hät­te es für die Anwohner in dem dort ent­stan­de­ne Neubaugebiet wahr­schein­lich ein Fiasko gege­ben. Erst kürz­lich war etwas in die­ser Art in einer Nachbargemeinde pas­siert. Die Wassermengen durch einen Starkregen hat­ten sich über ein abschüs­si­ges Feld in die Häuser eines Neubaugebietes ergos­sen. Der Schaden war groß.

Die Natur juckt all das nicht. Der Mensch wird wohl kaum je dazu in der Lage sein, ihr nach­hal­ti­ge Grenzen zu set­zen. Allerdings kann man Vorkehrungen tref­fen. Und das geschieht ja über­all. Inwieweit die Maßnahmen aller­dings aus­rei­chen, um mög­li­chen und sich lei­der in den letz­ten Jahren häu­fen­den Verheerungen zu begeg­nen, muss abge­war­tet wer­den. Die simp­le Tatsache, dass sich Wasser sei­nen Weg sucht, ist nur ein Detail, eine Binse. Die Wirkung ist, vor allem, wenn man selbst betrof­fen ist, eine bit­te­re Erfahrung. Auch das könn­te uns noch sehr zu schaf­fen machen (Klimawandel).

Abgesehen von die­sen trü­ben Gedanken habe ich inner­halb und außer­halb des Waldes echt Spaß gehabt und ein paar schö­ne Dinge gese­hen und foto­gra­fiert. Mir ist auf­ge­fal­len, dass die Feldraine selbst in die­sem Sommer (es gab ja genü­gend Regen, dafür bis­her aller­dings eher wenig Sonne) wun­der­schön bunt blü­hen. Neben Mohnblumen sah ich Skabiosen, Kornblumen, Disteln und ande­re bun­te Gewächse.


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2 Gedanken zu „Wanderung von 10 km: Sammlung schöner und bedrückender Impressionen“

  1. Wunderschöne Fotos! Und alle Achtung für die Wanderstrecke! 🙂
    Welchen Wachstumsdruck die Natur ent­fal­ten kann, mer­ken wir im Juni und Juli im Garten sehr krass: alles wächst wie irre – und wenn wir nicht „begren­zen”, wäre bald der gan­ze Garten voll mit den domi­nan­ten Gewächsen!

🧡 Danke, dass du hier warst.

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