Die „Grünen“ und das Völkerrecht

Was wir an Poli­ti­kern ver­schie­dens­ter Par­tei­en nicht wirk­lich schät­zen, ist ihr immer wie­der auf­flam­men­der Opportunismus.

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Es scheint schon in der Ver­gan­gen­heit bra­chia­le Zei­ten­wen­den gege­ben zu haben. Die müs­sen mir aller­dings ent­gan­gen sein. Dazu zählt der Schutz der Repu­ta­ti­on des Inter­na­tio­na­len Straf­ge­richts­ho­fes. Wir erin­nern uns viel­leicht, dass er erst zu Beginn die­ses Jahr­tau­sends sei­ne Arbeit auf­ge­nom­men hat. Deutsch­land gilt als ein Land, das die­se Schaf­fung die­ser Insti­tu­ti­on stark unter­stützt hat.

1. Feh­len­de inter­na­tio­na­le Eini­gung: Nach dem Zwei­ten Welt­krieg dis­ku­tier­te man über ein stän­di­ges inter­na­tio­na­les Straf­ge­richt, doch der Kal­te Krieg ver­hin­der­te jahr­zehn­te­lang eine Eini­gung. Statt­des­sen wur­den Ad-hoc-Gerich­te ein­ge­rich­tet (z. B. Nürn­ber­ger Pro­zes­se, spä­ter die Tri­bu­na­le für Jugo­sla­wi­en und Ruanda).

2. Erst 1998 Ver­ab­schie­dung des Römi­schen Sta­tuts: Wäh­rend einer UN-Kon­fe­renz in Rom einig­te man sich 1998 auf die Grün­dung des IStGH. Die­ses Abkom­men muss­te jedoch von min­des­tens 60 Staa­ten rati­fi­ziert wer­den, bevor das Gericht aktiv wer­den konnte.

3. 2002 Errei­chen der erfor­der­li­chen Rati­fi­zie­run­gen: Am 1. Juli 2002 trat das Römi­sche Sta­tut in Kraft, nach­dem 60 Staa­ten es rati­fi­ziert hat­ten. Erst ab die­sem Zeit­punkt konn­te der IStGH sei­ne Arbeit aufnehmen.

Zum Zeit­punkt der Grün­dung, bes­ser gesagt der Arbeits­auf­nah­me des Gerichts, war Josch­ka Fischer (Bünd­nis 90/​Die Grü­nen) der deut­sche Außen­mi­nis­ter. Er hat­te die­ses Amt von 1998 bis 2005 in der rot-grü­nen Bun­des­re­gie­rung unter Bun­des­kanz­ler Ger­hard Schrö­der inne.

Dass aus­ge­rech­net er die Voll­stre­ckung des exis­tie­ren­den Haft­be­fehls gegen den israe­li­schen Regie­rungs­chef Netan­ja­hu, genau­er gesagt das Ver­bot der Ein­rei­se nach Deutsch­land als absurd abtut und damit bewusst einen schwe­ren Image-Scha­den für den Gerichts­hof in Kauf nimmt, fin­de ich bemer­kens­wert. Immer­hin gibt Fischer das Dilem­ma unum­wun­den zu.

Die noch amtie­ren­de Außen­mi­nis­te­rin, die Grü­ne Anna­le­na Baer­bock, dürf­te – so schät­ze ich – als laut­star­ke Ver­fech­te­rin des Völ­ker­rechts anders dar­über urtei­len. So ändern sich die Zei­ten, bes­ser gesagt, die Opportunitäten.

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Schlagworte: Fischer Merz Netanjahu

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