Ich glaub gar nix mehr

Wie lange warnen Wirtschaftswissenschaftler schon davor, dass der Euro crasht? Es sollte morgen, übermorgen oder überübermorgen passieren. Immer und immer wieder lesen wir so etwas. Irgendwann wird es schon klappen und ein paar Leute verdienen damit wieder Millionen!

Prognosen sind eben schwierig, weil sie die dumme Eigenart haben, sich mit der Zukunft zu beschäftigen.

Unter “den” Wissenschaftler, denen urplötzlich unsere Aufmerksamkeit gehört, sind nach meiner Überzeugung bestimmt genug, die sich aus Profilierungsgründen oder irgendwelchen anderen psychologischen Motiven, als Apologeten der Apokalypse an #FridayForFeature gehalten haben. Was war das für ein Armutszeugnis für sie, erst gehört zu werden, nachdem Kinder und Jugendliche ihnen den Weg bereitet haben? Oder war es eines für unsere Politik, die Medien oder vielleicht sogar für uns, die Gesellschaft insgesamt?

Auf der anderen Seite existieren diejenigen, die uns aus konservativster Sicht die große, weite Welt erklären, in dem sie uns nämlich weismachen, als Deutsche und Europäer in diesen Globalisierungszeiten politisch und militärisch kein Bein mehr auf “die Erde” zu bringen. Es steht nicht so gut um Europas Reputation. Wahrscheinlich ist es zu spät, eine Vision der Vereinigten Staaten von Europa zu entwickeln. Erst einmal scheinen die Nationalisten wieder einmal “dran” zu sein. Die Wahlen konnten das mulmige Gefühl in dieser Hinsicht zwar ein wenig beruhigen. In Frankreich, Italien und in einigen osteuropäischen Ländern haben allerdings die Nationalisten gewonnen.

Zu denen, die unsere Zukunft aus ganz anderer, nämlich konservativer Sicht, skeptisch sehen, gehört Herr Wolffsohn, Historiker, früher mal Professor an der Universität der Bundeswehr in München. Gerade vorgestern hat er uns wieder mal klarzumachen versucht, dass wir ohne die Amis gar nichts sind. Also, liebe deutsche Politiker: immer schön Männchen machen vor Trumpski. Dann wird alles gut.

Der Club of Rome hat nicht richtig gelegen vor fast 50 Jahren. Die Grenzen des Wachstums mögen viele schon damals gesehen haben, erreicht sind sie bis heute nicht. Dagegen hält die andere Disziplin von Wissenschaftlern, die Ökonomen.

Jeder will was anderes. Nur wehe, es findet vor der eigenen Haustür statt.

Auch, wenns im Video (Link im Videofoto) so dargestellt wird: es handelt sich meines Erachtens nicht um ein “Grünen” Phänomen. So wie die Kreuzberger sind einfach zu viele von uns eingestellt. Autos raus, Touristen raus, Besucher raus. “Will meine Ruhe”. Ich kann das verstehen. Deshalb lebe ich in einem Dorf.

Aber – so, liebe Mitbürger, wird das mit dem Klimawandel bestimmt nix. Wenn es nämlich konkret wird und uns persönlich betrifft, versagen unsere guten Absichten und unsere hehren Ziele werden (wie nach Silvester) äußerst dehnbar. Wenn wir an einer Stelle flexibel sind, dann wenn es um Ansprüche an uns selbst geht.

Da geht es nämlich bei alledem um knallharten Verzicht.

Und das heißt eben auch: Weniger Verkehr in Großstädten oder von mir aus: mehr Raum für “Begegnungen”. Dass solche Begegnungen oft mit Alkohol und weniger mit Einheimischen, sondern mit eher unwillkommenen Gästen von “außerhalb” stattfinden erzeugt beim Publikum möglicherweise ein gewisses Wohlgefühl, bei den Anwohnern aber das glatte Gegenteil.

Nun, wir kennen diese Diskussionen unter anderem vom Breslauer Platz in Köln. Der Fall liegt etwas anders. Im Prinzip sind die Berliner Reaktionen aber wirklich nicht neu. Ich glaube, viele Menschen wissen einfach nicht mehr, was sie wirklich wollen. Sie schauen sich die Demos an und finden die Anliegen richtig und nachvollziehbar. Das heißt nur längst noch nicht, dass wir konkrete Vorstellung dazu bei der Hand hätten, wie wir es wirklich besser machen können. Dass allmählich der Verzicht und Arbeitsplatzverluste erwähnt werden, ist viel zu wenig. Bei den Nagelproben haben wir bisher versagt. Vielleicht sprechen die Politiker nicht ausreichend Klartext. Wir wissen ja, warum das so ist: Teile dieses Textes könnten uns verunsichern. ❗❓

In Kreuzberg sind die Leute damit einverstanden, dass Autos “ausgesperrt” werden. Das Viertel soll lieber zur Fußgängerzone gemacht werden. Der grün dominierte Rat der Stadt hat für eine Million Euro eine Begegnungszone eingerichtet, die kurz nach ihrer Fertigstellung eine Mehrheit (der Bürger) bereits nicht mehr will. Der zuständige Stadtrat tröstet die Bürger damit, dass die Investitionen ja nicht verloren seien… Wer möchte das glauben?

Was möchte man als Politiker daraus für Schlüsse ziehen?

Vor allem doch, dass selbst kleine Projekte zu häufig am Egoismus, an den partikularen Interessen kleiner Gruppen im Land, scheitern.

Wie sonst wollen die Grünen und ihre Verbündeten es erklären, dass von den tausenden Kilometern von Stromleitungen, die wir brauchen um den Strom aus erneuerbaren Quellen von Nord nach Süd zu bringen, nach Jahren gerade 950 km fertiggestellt wurden? Wieder und wieder scheitern wir an Partikularinteressen, also an einem immer aggressiver zum Ausdruck gebrachten Individualismus. Gleichzeitig fragen wir uns allen Ernstes, wer die Schuld daran trägt, dass der Sinn für Solidarität und für das Ganze mehr und mehr verloren geht.

Das Schlimmste an dieser Entwicklung ist, dass immer mehr Leute (in Deutschland) scheinbar zur Hysterie neigen.

Da wir über ein so gehyptes Thema sprechen, darf man diese Position nicht einnehmen (sic), weil man gegebenenfalls prompt zu den weißen, alten Männern gezählt wird, die einfach gar nichts nichts mehr raffen.

Die Kakophonie in Medien und Gesellschaft wirkt auf mich einfach nur noch irre. Die Politik ist nicht immun, und hechelt der Klimawandelhysterie hinterher. Gerade das halte ich offen gestanden für die viel konkretere Bedrohung. Die apokalyptischen Visionen der Experten und Wissenschaftler beunruhigen mich weniger, weil sie, wie ich gelernt habe, nicht dafür verhaftet werden, wenn es doch anders läuft. Politiker werden geteert und gefedert oder wenigstens abgesetzt. Wissenschaftler werden nicht zur Rechenschaft gezogen und wenn ein gewisser Zeitpunkt vorbei ist, ziehen sie weiter ihre Kreise. Politiker sind dann längst nicht mehr in der Verantwortung.

Es wird teuer und viele verlieren ihre Lebensgrundlage

Hier und da wird in Diskussionen immerhin deutlich, was auf uns zukommen könnte, wenn sich die Politik der Grünen und ihrer Unterstützer in Regierungshandeln niederschlagen sollte. Die Infektionsgefahr kann gar nicht hoch genug bewertet werden, weil im Moment scheinbar “alle Politiker”, AfD ausgenommen und mit Abstrichen die FDP, bezeichnen den Klimawandel als DAS vorrangigste Thema.

Niemand, außer Trumpski, dürfte noch ignorieren, dass die Folgen des vom Menschen mitverursachten Klimawandels beängstigende Auswirkungen haben könnte.

Deshalb ist es wichtig, die Ziele der Pariser Klimakonferenz nicht bloß ernstzunehmen, sondern auch alles erdenkliche dafür zu tun, dass wir diese auch erreichen. Soweit ist die Politik in Deutschland nicht.

Und zwar nicht nur deshalb, weil sie – wie Rezo, der Zerstörer, meint -, in ihrer inkompetenten Art ihre Hausaufgaben nicht machen. In Deutschland sind die Auswirkungen der nicht gerade vorbildhaften Energiewende entmutigend. Dass nach Fukushima die Atomenergie und im Lichte einer vorgeblich weltweiten Bewegung jetzt auch die Kohleenergie lieber heute als morgen abgeschaltet werden sollen, stellt lediglich einen Teil unseres deutschen Überforderungsszenariums dar.

Ich warte auf vernünftige und überzeugende politische Konzepte und gewähre der Politik die benötigte Zeit, um diese umzusetzen. Es wäre im Moment schon viel gewonnen, jedenfalls, wenn ich an die Statements der Politik zum Thema denke, sich nicht in allgemeinem “Pillepalle” zu erschöpfen.


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Die Geheimnisse der Anderen

Die Geheimdienste, schlimmer unsere Innenminister, zeigen sich interessiert, die “Kommunikation” zwischen uns Siri, Alexa und uns zu überwachen. Ein neuer Aufreger über den man den Kopf schütteln kann.

Es ist kein schönes Gefühl, darüber besorgt sein zu müssen, dass persönliche Dinge abgehört werden. Schon gar nicht, wenn das im privatesten Umfeld passiert. Die psychologischen Folgen von Wohnungseinbrüchen für Betroffene sind bekannt, die Folgen permanenter Überwachung auf das Individuum vermutlich nicht.

Die andere Seite ist der Teil unserer persönlichen Verantwortung an dieser Gefahr. Schließlich sind wir es immer noch selbst, die im täglichen Leben eher zu viel als zu wenig teilen.

Ob PC, Notebook, Tablet, Smartphone oder Alexa gehören, gern auch mehrfach in jedes Haus, in jede Wohnung. Manche haben Alexa – Geräte in jedem Zimmer, einschließlich der Kellerräume. Alexa empfängt aber nicht nur unseren Wunsch nach irgendeiner Playlist oder den Befehl, das Licht zu dämmen und die Schalosien runter- oder hochzulassen.

Ein Dauerthema ist das, die jetzt wieder aufgeworfenen Fragen sind nicht neu. Zuletzt im Herbst 2018 und schon lange zuvor waren die Möglichkeiten Smartphones zur Ausspähung zu nutzen, ein Aufregerthema.

Dass unser Staat versucht, wohl inspiriert durch die Amis und ihre nach 9-11 übermächtig gewordenen Geheimdienste, Eingriffe in die intimsten Bereiche seiner BürgerInnen gesetzlich zu legitimieren, ist etwas anders, als sich gegen imaginäre Gegner in Position zu bringen.

Ich wünschte, diesen Ehrgeiz hätte es gegeben, als es um die Aufklärung der Cum-Ex-Verbrechen in Deutschland ging!

Horst Seehofer, Bundesinnenminister, stellt sich vor, die Anbieter von Messenger-Diensten dazu zu zwingen, Abhörmöglichkeiten zu schaffen, in dem verschlüsselte Kommunikation “lesbar” gemacht wird. Die Länderinnenminister wollen zudem Zugriff auf die Daten bekommen, die bei privaten Autofahrten anfallen.

Wir wollen alles, was geht

Dass wir uns dem technisch Möglichen mit seiner zum Teil als unverzichtbaren Peripherie ausgeliefert haben, gilt manchen Politikern offenbar als Freifahrtskarte für ihre Überwachungsplanspielchen.

Davor gehört ein Riegel. Die FDP hat nicht die Stimme. Ich hoffe, die Stimme der Grünen wird sich gegen diese Pläne so klar vernehmlich erheben wie sie es beim Hypethema Klimawandel unablässig tut.

Wird das nicht längst gemacht?

Viele von uns ahnen vermutlich, über welche Möglichkeiten NSA oder “fremde” Geheimdienste verfügen und dass sie sich Zugang auf Privates und auf allen nur denkbaren Ebenen verschaffen können.

Es ist ein alter Hut, dass Law-and-Order-Politiker immer Argumente dafür gefunden haben, uns zu überwachen und auszuspähen. Dass gewählte Politiker sich dafür einsetzen, neue technische “Errungenschaften” mit fadenscheinigen (sicherheitspolitischen) Argumenten einzusetzen, ist hoffentlich nicht kennzeichnend für die Aufgabe rechtsstaatlicher Prinzipien. Ich frage mich, ob solche Entwicklungen etwas mit den Auflösungserscheinungen der Parteiendemokratie zu tun haben könnten? AKK’s Ansage nach dem Rezo – Video hat schließlich eine ähnlich Stoßrichtung.

Hoffentlich finden unsere Datenschutzbeauftragten die richtigen Worte und wehren diesen unverschämten Angriff auf unsere Intimsphäre erfolgreich ab.

Grillen, solange es noch erlaubt ist

Die Schrecksekunde hatte es in sich. Die Grünen sind in der neusten Forsa-Umfrage stärkste Partei. Dass die SPD auf 12 % fällt, macht mich fast ein bisschen depressiv.

Nach dieser Umfrage gewinnen die Grünen 9 (in Worten: neun!) Prozent hinzu, während die SPD 5 (in Worten: fünf!) Prozent verliert – der niedrigste je auf Bundesebene gemessene Wert für die Sozialdemokraten.

Ich finde bemerkenswert, dass am Wochenende vor den Wahlen zum Fraktionsvorsitz der SPD diese ungewöhnlichen Umfrageergebnisse veröffentlicht wurde.

Will Güllner damit vielleicht die Wahlen zum SPD-Fraktionsvorsitz beeinflussen? Forsa-Chef Güllner ist ein Freund von Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder, und wie dieser über Andrea Nahles denkt und redet, wirft, zusammengenommen mit dem Zeitpunkt der Veröffentlichung, ein Schlaglicht auf diese doch sehr besondere Umfrage.

Feinstaub und Schweinefleisch gehen gar nicht

Im Übrigen gilt es, sich schnell noch ein paar Schweinekoteletts reinzupfeifen, denn wer weiß, wie lange das noch erlaubt ist. Die Grünen stehen schließlich längst in den Startlöchern für die nächste Regierungsbildung. Und die wissen genau, was die über 30% der Jungwähler von ihnen erwarten. Kohleausstieg sofort, Kollateralschäden bzw. Arbeitsplatzverluste in den betroffenen Regionen gleichgültig, sofortige Autofahrverbote für Diesel und andere KFZ mit Verbrennungsmotoren, Bayer muss in die Monsanto-Zentrale umziehen und die hier lagernden Glyphosat – Vorräte mitnehmen, die Bauern werden zu 100% auf Bio getrimmt. Alle, die nicht mitmachen, müssen zusehen, in dem welchem Kohlekraftwerk sie danach arbeiten.

Wenn die Grünen demnächst in Serie Verbotsdekrete herausgeben, werde ich natürlich auch nicht mehr gefahrlos grillen dürfen. Für Anarchie bin ich zu alt. Da bliebe nur noch der Elektrogrill drinnen im Wohnzimmer oder in der Küche. Die Frage ist nur, woher nehme ich das Fleisch zum Grillen?

Charisma und Exzellenz

In unseren Medien wird Angela Merkel für ihre Rede vor “Harvard” – Absolventen überschwänglich gefeiert. Die adäquate Hofberichterstattung kam von Claus Kleber im “Heute Journal”. Da kommen Assoziationen auf, die die AfD-Trollarmee zu leicht für ihre hinterlisten Zwecke benutzen kann.

Merkels CDU steht unter Beschuss und nicht wenige schreiben diese Tatsache der Chefin zu. Annegret Kram-Karrenbauer ist insofern höchstens das Bauernopfer, das die Medien sich als Stellvertreter der eigentlichen Chefin auserkoren haben.

In jener Woche, da Deutschland in einem internationalen Wettbewerbsfähigkeitsranking auf den 17. Rang durchgereicht wurde und in einer Liste der attraktivsten Standorte für zuwandernde Fachkräfte nur noch Rang 12 belegte; in jenem Monat, da das polizeiliche Lagebild zur ausufernden Clan-Kriminalität in Nordrhein-Westfalen vorgestellt wurde; in jenem Jahr, da bekannt wurde, dass deutlich mehr Deutsche Opfer werden von Gewalttaten durch Migranten als umgekehrt – Ende Mai 2019 also machte sich die studierte Physikerin und derzeitige Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland, Angela Merkel, auf über den Großen Teich, um an der Harvard-Universität eine ihrer besseren Reden zu halten. Die Rede mündete in ein weitreichendes Bekenntnis: „Ich glaube, dass wir immer wieder bereit sein müssen, Dinge zu beenden“.

Frau Merkel beendet Dinge – Dr. Alexander Kissler

Untergetaucht

Frau Merkel tritt in Deutschland (selbst im EU-Wahlkampf) kaum mehr in Erscheinung. Man könnte glauben, sie übe deshalb diese Abstinenz, um uns die Chance zu geben, Verlustängste zu entwickeln. Aber so eitel ist Merkel nicht, denke ich.

Charisma und Exzellenz

Wir kennen viele bewegende und staatstragende Reden von PolitikerInnen. Mir fällt keine solche ein, die Angela Merkel je gehalten hätte oder die mir in Erinnerung geblieben wäre. Ich meine das nicht böse oder despektierlich!

Es gab große Reden von John F. Kennedy, Barack Obama, Richard von Weizsäcker, Martin Luther King, Winston Churchill. Viele wurden ins Deutsche übersetzt und fanden weltweit Beachtung fanden. Umstritten waren all diese Persönlichkeiten dennoch. Das teilen sie mit Angela Merkel der Gegenwart oder sagen wir seit 2015.

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Angela Merkel dürfte, wenn sie bis zur Legislaturperiode (Herbst 2021) als Kanzlerin durchhält, den bisherigen Rekord der Amtszeit deutscher Bundeskanzler einstellen und mit 16 Jahren mit Helmut Kohl gleichziehen. Erst danach folgt Konrad Adenauer mit 14 Amtsjahren.

Wenn wir diese Jahre heute Revue passieren lassen – viele Journalisten haben das längst und nicht nur einmal gemacht – spielt uns das Gedächtnis einen Streich. Viele tun so, als sei Merkels Amtszeit von Fehlleistungen und Versäumnissen geprägt (Rezo).

Dabei lag beispielsweise ein erheblicher weltweiter Sympathiezugewinn Deutschlands in dieser langen Amtszeit Merkels. Die Arbeitslosigkeit ist auf einen Rekordwert gesunken und die Wirtschaft floriert. Sie legen eine Energiewende hin, die – mit Verlauf – nicht allein auf Merkels Mist gewachsen ist. Ich erinnere an die großen Zustimmungswerte für den Atomausstieg! Nur – daran will sich heute keiner mehr erinnern. Die Energiewende hat den Nachteil, dass sie schrecklich teuer ist. Wir lesen unsere Stromrechnung und werden sauer. Gleichzeitig verlangen wir den sofortigen Kohleausstieg. Viel Spaß kann ich da nur sagen.

Teile dieser Gesellschaft tun so, als könnte oder sollte man (egal, welche Folgen es auch hätte) den nach Fukushima beschlossenen Verzicht auf Kernenergie und den heute geforderten unverzüglichen Ausstieg aus der Kohleverbrennung ökonomisch verkraften. Dabei sind die CO2 Emissionen hauptsächlich deshalb nicht gesunken, weil wir den Ausfall der Atomenergie zu kompensieren haben. Ich denke, diese Aussage lässt sich durch irgendeinen Wissenschaftler entkräften. Danke, ich benutze lieber meinen eigenen Kopf.

Dass wir uns langsam aber sicher wieder auf eine “Normalposition” im Ansehen anderer Länder heruntergewirtschaftet haben, liegt in meinen Augen nicht an Merkels Flüchtlings- oder ihrer gerade im Süden Europas heftig kritisierten Austeritätspolitik, sondern an unserem Egoismus, unserer legendären Angst (vor allem vor der Zukunft) und einem von Rechtspopulisten verklärten und instrumentalisierte Sinn für Nostalgie und Romantik. Wir sind längst soweit, dass wir Menschen im Mittelmeer stillschweigend und ohne Intervention versaufen lassen, als das wir uns erneut für Flüchtlinge einsetzen. Solange doch alles so schön ruhig ist.

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Demografie

Viele europäische Gesellschaften sind polarisiert und drohen auseinanderzubrechen. Das liegt vielleicht weniger an Fehlleistungen der Politik als den Gesellschaften insgesamt. Wir BürgerInnen springen doch über jedes Stöckchen und machen aus jedem Furz einen Donnerschlag. Das Internet hilft dabei ungemein.

All die Experten, die uns gemeinsam mit Rezo die Welt erklären, sind selbst so hineingezogen in ihre virtuelle Blase und so vereinnahmt von den Möglichkeiten in #Neuland, dass (auch) sie den Wald vor Bäumen nicht mehr sehen.

Gestern hatte ich eine kurze aber umso heftigere Diskussion bei Facebook mit ein paar jungen Leuten. Es ging um die Dominanz der Alten in der deutschen Gesellschaft und um die Frage, ob man ein Höchstalter festlegen solle, bis zu dem BürgerInnen wählen dürfen. Klar, dass die mir (65) mit dem Ansatz auf den Zeiger gegangen sind. Niemand wird die Augen davor verschließen, dass die demografische Entwicklung auch für unser Demokratieverständnis ein Problem darstellt.

Fleischhauer

Es wirkt auch auf mich befremdlich, wenn Jan Fleischhauer in seiner Spiegel – Kolumne das in allen Medien herausgehobene Wahlverhalten der unter 25jährigen heraushebt, um in süffisantem Tonfall darauf hinzuweisen, wer in diesem Land (wählertechnisch gesehen) den Ton angibt und künftig noch mehr angeben wird. Er betont die Unterschiede und kommt, wie die Jungen auch, in seiner Kolumne nicht darauf, dass die konstruierte Konfrontation zwischen jung und alt einfach nur böswillig und zudem auch unrealistisch ist. Schließlich haben die älteren Menschen (Rentner aller Altersklassen) Familien, Enkel, Urenkel oder wenigstens häufig Nichten und Neffen, so dass es einfach abwegig ist, ihnen einen Egoismus zu unterstellen, der in unserem Land alles blockiert. Der Wahrheit, dass die Demografie, übrigens auch in vielen europäischen Ländern, ein Problem darstellt, ist damit ja nicht gesagt.

Alten Menschen die Wahlberechtigung zu entziehen ist ein anderes Pfund als über den Entzug eines Führerscheines nachzudenken. Selbst solche vergleichsweise gut argumentierbaren Ansinnen sind schwer durchzusetzen. Nicht das Alter sollte dafür entscheidend sein, sondern der geistige und körperliche Zustand des Individuums.

Die Frage nach einer eingeschränkten Wahlberechtigung geht an die Grundfesten unseres Rechtsstaates bzw. unserer Demokratie. Wenn solche Überlegungen bei jungen Leuten Schule machen sollten, sehen wir einer wirklich rosigen Endzeit entgegen.

Ich kann mir vorstellen, dass viele sich Angela Merkel als Bundeskanzlerin noch einmal zurückwünschen. Mit Charisma und Exzellenz kommt man angesichts der Großwetterlage auch nicht weit. Das Internet macht auch die Suche nach Lösungen nicht einfacher, weil die immer noch weiter zunehmende Komplexität in dieser einen globalisierten und digitalisierten Welt unseren Lern-Rückstand (noch) nicht ausgleichen kann.

Partizipation durch Zerstörung

Wir führen uns gern gegenseitig vor. Ob wir die sich bietenden Chancen mit Augenzwinkern, krasser Ablehnung oder übertriebener Zustimmung nutzen, häufig bleiben “Verletzte” zurück. Das ist uns egal, scheint es. Hauptsache, wir kriegen es hin, wesentliche Facts zwischen Popcorn und Mischgetränk nicht zu verpassen.

Ob es tatsächlich Fakten sind, liegt allein im Auge des Betrachters und/oder der eigenen Peergroup. Das nehmen wir nicht so eng. Wir sind aufnahmefähig, solange die Richtigen es sagen.

Besteht unser vorgeblicher Wunsch nach mehr Partizipation an politischen Entscheidungen wirklich oder überwiegt nicht ein Hang zur Dekonstruktion?

Das Internet ist für viele von uns ein sakrosanktes Vehikel für alles mögliche – vor allem natürlich die eigene Meinung. Ich sage das, obwohl ich mich als langjähriger Blogger mit Kontakt zu den sozialen Medien der “Netzgemeinde” zugehörig fühlen sollte. Stattdessen fühle ich mich zunehmend fremd und bin ein übers andere Mal verstört. Wahrscheinlich bin ich zu alt und zu blöd, um stets nur die guten Seiten des Netzes zu betonen und vor allem zu reflektieren.

Menschen ohne Netzaffinität und Erfahrungen mit sozialen Netzwerken scheinen für politische Ämter der Gegenwart ungeeignet. So tönt es aus dem Netz.
Nico Lumma fordert folgerichtig: “Es müssen andere Leute her, Leute, die das Digitale wirklich verstehen. Das ist ein langsamer, mühseliger Prozess. Aber ein notwendiger!”

Demokratie

Das Internet könnte der Katalysator für Demokratie sein. Leider fördert es aber vor allem den Frust vieler Menschen, weil sie – wie ich vermute – nicht im Stande sind, der Menge an Information und Desinformation Herr zu werden bzw. die gravierenden Unterschiede zu sehen. Nicht, dass sie ihn per se nicht kennen würden, sie sehen ihn nicht, weil sie vielleicht nicht die Zeit haben, den Dingen auf den Grund zu gehen. Friss oder stirb. So lautet demnach die Devise. Einordnungen von Journalisten existieren zwar weiterhin, sie werden aber nicht mehr unvoreingenommen akzeptiert. Das ist an sich eine gute Entwicklung. Scheinbar ist unsere Lernkurve aber längst nicht so steil, wie wir es uns wünschten. Was bis zur Erreichung einer neuen Ebene mit unserer Gesellschaft und der Demokratie geschehen könnte, macht wahrscheinlich vielen Leuten Sorgen.

Die provokante These ist Trumpf. Darauf ein “falsches” Wort vom Falschen (AfD, alter weißer Mann, Fleischesser, Klimaleugner, CDU-Vorsitzende) zieht – mit etwas Pech – ein virtuelles Todesurteil nach sich.

Authentizität

Wir wünschen uns authentische Politiker, die die Dinge beim Namen nennen und uns nicht mit geübtem Politikersprech langweilen. Solange es dem Mainstream gefällt, ist das prima und es funktioniert (manchmal). Aber nie sehr lange. Popularität hat ihre Tücken. Beispiele für den tiefen Fall nach einer Hochphase gibt es schließlich genug.

Vom Klimakabinett hören wir, dass im September konkrete Maßnahmenpläne zu erwarten sind. Egal, was wir von dieser Einrichtung halten mögen, seine Implementation erklärt in der Bräsigkeit des Berliner Politikbetriebs, dass meines Erachtens das Stop – Signal verstanden wurde.

Statt einer Timeline mit Meilensteinen gab es gestern wieder “nur” ein Statement. Das ist viel zu wenig für die Klimaaktivisten und für all diejenigen, die zum Beispiel nicht schnell genug von der Kohleverstromung wegkommen. Als ob es die Widerstände in anderen Ländern (neuerdings z.B. Polen, dessen nationalistische Regierung bei den EU-Wahlen deutlich gestärkt wurde) gar nicht gäbe.

FridayForFuture, den Grünen und ihrer Anhängerschaft geht alles nicht fix genug. Dabei sind sie es als die selbstverständlichen Nutzer (Natives) des Internets doch gerade, die – anders als nationale Politiker und vorrangig national agierende Parteien – einen offenen Blick für die Interdependenzen haben sollten, die die Globalisierung im Guten wie im Schlechten mit sich bringt.

Das weltweite Internet bietet alle Voraussetzungen, um die in den ersten zehn Artikeln unserer Verfassung verankerten Grundrechte aller Bürger in diesem Land auszuhöhlen. Dies gilt insbesondere für das Recht auf freie Meinungsäußerung und Pressefreiheit in Artikel Fünf – eine wesentliche Grundlage unserer funktionierenden Demokratie – und es gilt letztlich auch für den Kernsatz unserer Verfassung, den Artikel Eins des Grundgesetzes: Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Um solche Gefahren für unser aller Freiheit künftig richtig einschätzen und Vertrauen in das Medium fördern zu können, müssen wir dem Internet und seinen Nutzern mehr Sensibilität, mehr Aufmerksamkeit und Forschung widmen.

Quelle: Joachim Gauck, bevor er Bundespräsident wurde.
https://www.divsi.de/publikationen/studien/divsi-milieu-studie/vorwort-des-divsi-schirmherrn-joachim-gauck-4/

Daran, wie diese Sätze damals aufgenommen wurden, erinnere ich mich noch gut. Die Reaktionen im Netz waren typisch und sind es bis heute. Wir meinen, wir hätten mehr Durchblick als “die Politiker”. Aber wenn es um die Risiken geht, die das Internet für unsere Freiheit darstellt, verschließen mir zu viele die Augen. Es klingt oft ein bisschen wie: “Dieses Spielzeug lass ich mir doch von dir nicht wegnehmen!” Als ob es darum ginge.

Google Fonts mit dem Parameter “swap” einbinden

Hier und hier habe ich interessante News zur Verwendung von Google Fonts gefunden. Scheinbar ist es nicht mehr nötig, beliebige Google Schriften beispielsweise per Google Font Helper herunterzuladen bzw. selbst zu hosten.

Das war nach der DSGVO nötig geworden. Ich weiß, dass viele Blogger stattdessen entsprechende Hinweise in ihrer Datenschutzerklärung führen. Ich nutze hier im Moment Adobe Typekit – Fonts (ebenfalls mit Hinweis in der Datenschutzerklärung). Trotzdem könnte die Geschichte manche vielleicht interessieren.

Es gibt einen neuen Parameter, der auch in der Google Font – Bibliothek gleich mitgeliefert wird. So sieht die Zeile jetzt aus:

<link href="https://fonts.googleapis.com/css?family=Open+Sans&display=swap" rel="stylesheet">

Ich habe es ausprobiert. Tatsächlich steht danach die Schriftart im Wordpress-System zur Verfügung. Es wird im DevTool von Google Chrom unter “Sources” kein Verweis auf Google – Server angezeigt.

Bei mir hat die Verwendung der Schriftart sogar geklappt, obwohl das eigentlich deshalb nicht möglich sein sollte, weil speziell zu diesem Zweck das Plugin “Self-Hosted Google Fonts” aktiv ist. Mit anderen Lösungsansätzen ließ mein Theme sich nicht dazu überreden, die Google – Fonts nicht zu laden 🙂

Ich hoffe, ich habe die Texte der verlinkten Quellen nicht komplett falsch verstanden. Mein Englisch ist miserabel. Sie können ja auch mal einen Versuch wagen. Viel Erfolg.

Extreme Wahlergebnisse – Nationalisten werden nicht so stark wie befürchtet

Für Europa waren diesmal so viele Menschen zur Stimmabgabe bei den Europa-Wahlen unterwegs, wie seit dreißig Jahre nicht mehr. Das gilt für ganz Europa! Das war auch schon die gute Nachricht des heutigen Tages.

CDU und SPD haben schwere Niederlagen bei der Europa-Wahl erlitten. Die Grünen liegen mit ihrer Politik auf der Höhe der Zeit und somit weit vor den Sozialdemokraten.

Inwieweit solche Veränderungen auch die Stabilität im Land negativ verändern, bleibt abzuwarten. Ich sage das vor allem vor dem Hintergrund der hysterischen Klimadebatte, die – ich sag’s ganz ehrlich – mehr Sorgen als Hoffnung macht.

Die hohe Wahlbeteiligung ist erfreulich. Das Ergebnis der AfD stellt mich persönlich sehr zufrieden, denn die Rechten haben nicht einmal das Ergebnis der letzten Bundestagswahl auf europäischer Ebene erreicht. In Europa werden die Nationalisten also nicht die Rolle spielen können, die man dort erwartet hatte und von vielen von uns befürchtet wurde. Das ist die gute Nachricht des heutigen Tages.

Andererseits: Ich fand, dass in Bremen ein Regierungswechsel überfällig war. Insofern finde ich dieses Ergebnis zuerst einmal gut.
Was die Resultate für die SPD als Ganzes an Konsequenzen nach sich ziehen wird, ist absehbar. Unter solchen Voraussetzungen wird sich diese Parteispitze hoffentlich nicht mehr lange halten. Andererseits – was bringen neue Köpfe? Ich weiß es nicht.

Es grünt so grün

Der sehr hohe Anteil von jungen Grünen-Wählern in Deutschland erklärt erwartbar sehr gute Ergebnis der insbesondere von dieser Partei geschürten Klima – Hysterie.

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Ich bin offensichtlich doch konservativ genug , um mir eine andere zukunftsorientierte Politik vorzustellen. Nämlich eine solche, die eben nicht kurzatmigen Protestaktionen hinterherrennt. Das von vielen Wissenschaftler und der #FridayForFuture – Bewegung vermisste Konzept hat auch die Partei nicht, die auf der politischen Bühne von der Hysterie am meisten profitiert hat.

Ich habe mir heute (übrigens zum zweiten Mal!) die Pressekonferenz der Bewegung Scientists for Future auch vor dem Hintergrund des Rezo-Videos angesehen, von dem so viele sich so positiv angesprochen fühlten.

Einerseits ist es beeindruckend, dass so viele Wissenschaftler sich klar auf die Seite der jungen Leute gestellt haben. Andererseits höre ich so unglaublich weitreichende Forderungen und Erwartungen an die Politik, das ich größte Befürchtungen für die Zukunft unseres Landes habe.

Ansagen für China, Indien u.s.w.

Wo sind die eigene Beiträge, Konzepte und Antworten auf die drängenden Fragen, die sich aus diesem Kontext ergeben? Aus den Kreisen der Wissenschaftler war zu hören, dass Deutschland gegenüber den Ländern eine Vorreiterposition einnehmen solle. Ich interpretiere diese merkwürdig anmutende, naive Haltung als Ausdruck eigener Hilfs- und Konzeptlosigkeit. Wieso sollten die Länder, die beispielsweise nach wie vor auf Atomkraft setzen, sich auf den deutschen Weg einlassen?

Für die Bürger und Unternehmen sind die Energiekosten nie so hoch gewesen wie unter der Last der so genannten Energiewende. Nun komme mir keiner mit dem flotten Spruch, dass dies nur auf die Mängel in der politischen Umsetzung zurückzuführen sei. Wieso glauben manche Deutsche eigentlich, dass Chinesen und Inder Millionen von Arbeitsplätzen zugunsten des Klimas aufgeben würden? Diese Menschen hätten dann nämlich keine Arbeit mehr, ihre Existenzen wären gefährdet, vielleicht wären sie ruiniert.

Neue Koalitionen

Für mich ist es schmerzlich zu sehen, dass die erwähnten Wissenschaftler die eine oder andere linke Positionen vertreten, es aber leider an konstruktiven Lösungsansätzen fehlen lassen. Wir müssen, wir müssen … weil sonst alles den Bach heruntergeht.

Mir ist das verdammt nochmal zu wenig!

Ohne Verzicht wird nichts besser! Das wäre doch die ehrliche Ansage, die wir von denjenigen erwarten hätten, die sich so vehement gegen die drohende Klimakatastrophe ins Zeug legen.

Aber das Aussprechen dieser Wahrheit ersparen sie sich und uns. Wenn sich die Forderungen in dieser radikal einseitigen und verantwortungslosen Art durchsetzen werden, müssen wir davon ausgehen, dass (auch hier in Deutschland) kein Stein mehr auf dem anderen bleiben wird.

Die Grünen fordern einen früheren Kohleausstieg als 2038, obwohl sie (und einige der ihnen nahestehenden NGO’s) an den eben erst im Wege eines schwierigen Kompromisses gefundenen Vereinbarungen beteiligt waren. Einmal mehr verhandeln die Grünen also nach. Um es freundlich auszudrücken.

Die Grünen fordern das Ende der Verbrennungsmotoren bis 2040. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann (wieder) die Forderung aufgestellt wird, endlich unseren Fleischkonsum einstellen. Was mit dem ganzen Lithium gemacht wird, das wir brauchen, um die ganzen (notwendigen?) Elektroautos zu betreiben, bleibt auch das Geheimnis der Lautsprecher für den Klimaschutz.

Ladezeitenoptimierung für Wordpress

Phasenweise befasse ich mich mit der Performance meines Blogs. Schließlich weiß ich ja, dass diese für Google ein Rankingfaktor ist. Die vielen Artikel, die es dazu im Netz gibt, sind ein Beleg dafür, dass sich viele BloggerInnen für diese Fragen interessieren. Vielleicht sogar dann, wenn sie offiziell das Gegenteil behaupten.?‍?

Mein Interesse an solchen Messungen hatte zuletzt etwas nachgelassen, weil mir die AMP – Warnhinweise, die Google (Webmastertools) mir netterweise manchmal schickte, nicht verstanden habe. Es gibt mindestens zwei gute Plugins, die ich ausprobiert habe, Fehlermeldungen gab es trotzdem. Mein momentanes Wordpress-Theme bringt eine AMP – Unterstützung mit. Leider jedoch in Form eines der beiden Plugins, die mich nicht überzeugt haben. Ich mag Fehlermeldungen nicht.

Ich vermute, dass die Probleme damit zu tun haben, dass die Installation in älteren Blogs mit relativ vielen Artikeln halt Probleme verursachen, während bei einem Neuanfang alles glatt laufen wird. Seit fast einem Jahr arbeite ich hier mit dem Gutenberg-Editor und mit einigen Block-Plugins. Die Mischung aus Beiträgen, die mit dem alten Editor erstellt wurden und die unter Mithilfe des Gutenberg-Editors entstanden sind, könnte vielleicht auch ein Problem für die AMP-Plugins darstellen? Das ist natürlich nur die Ahnung eines Laien.

1. Wichtige Faktoren für die Performance

Seit der Umstellung auf PHP7 ist meines Erachtens die Performance von Wordpress-Blogs erheblich bessert geworden. Ich finde, dies hat mehr gebracht, als manche Cache-Plugins oder das Tuning von .htaccess – Dateien.

Apropos .htaccess. Ich nutze schon seit einer Weile die von Andreas Hecht erstellte große .htaccess. Allerdings habe ich die enthaltene Firewall gegen die vorherige Version ausgetauscht, da “mein” Server die neue Version nicht mochte. Die Kombination mit meinem Cache-Plugin (WP-Rocket) funktioniert ausgezeichnet.

Ich bin vor einer Weile auf HTTP2 umgestiegen. Ich weiß nicht, wie das bei anderen Providern aussieht. Allinkl.com hat den dafür nötigen Serverwechsel kostenlos und über Nacht durchgeführt. Interessant dabei waren die Tipps, die Performancegurus dazu bereithalten. Auf die bewährte Kombination von CSS- und Javascript-Dateien sollte demnach nämlich künftig verzichtet werden (Link).

Natürlich habe ich zuerst einmal diese Empfehlungen berücksichtigt. Meiner Meinung nach wirkt sich der Verzicht allerdings nicht aus. Die Messungen zeigen übrigens – was die Angelegenheit etwas verwirrend bzw. tückisch macht – normalerweise schlechtere Ergebnisse unter HTTP2, wenn man die Einstellungen unverändert lässt, die Kombinationen also beibehält.

2. Messungen

Die Messungen mit PageSpeed von Google lassen im Vergleich (bei meinem Blog) zu wünschen übrig. Das ist nichts Neues für mich. Google stellt Ansprüche an die Technik, an denen ich mir früher schon die Zähne ausgebissen habe. So viel Zeit, fand ich, sollte ich für dieses Thema nicht “verschwenden”. Also habe ich mich auf Pingdom oder GTmetrix konzentriert. Die noch relativ neue Website von Google ist wohl auch nicht weniger anspruchsvoll als die alte Version.

Vor allem die Ergebnisse für die mobile Darstellung sind ohne ein entsprechendes Plugin sehr unbefriedigend. Wenn ich meine Seite teste, auch außerhalb meines W-Lans kann ich an der Geschwindigkeit nichts aussetzen. Ich finde sie ok.

Nach meinen Erfahrungen machen bei all den Optimierungsversuchen, mit denen man seine Zeit vertrödeln kann, vor allem die verwendeten Fotos viel Arbeit. Gerade dann, wenn man viele Bilder benutzt und das aktuelle Theme sie auch in etlichen Größen anzeigt, spielt die Komprimierung (im Blog selbst) eine überragende Rolle.

3. Bilder

Ich habe seit einer Weile das Plugin “Optimole Image” im Einsatz. Leider sind der Kapazität kostenlosen Version Grenzen gesetzt, so dass schnell das bestehende Limit ausgereizt hatte. So musste ich mich entscheiden, ob ich verzichte oder Geld ausgebe. Da ich mit der Leistung dieses Plugins hochzufrieden war, habe ich mich entschieden, das kleinste Paket im Angebot zu nehmen. Ich zahle jetzt 9 Euro im Monat für Bildkomprimierung. Das ist (auch im Vergleich mit anderen Premium-Lösungen) schon happig. Aber ich hab es mir gut überlegt. Übrigens ist die enthaltene Lazy Load – Funktion viel besser als die aller spezialisierten Plugins, die ich im Lauf der Zeit ausprobiert hatte.

Was bei den verschiedenen Messungen unterschiedlich gewichtet zu werden scheint, sind die hier zahlreich eingesetzten Plugins (hier z.Zt. 28). Ich weiß, dass viele (vor allem die “Puristen” unter uns) so etwas nie täten. Sie hätten damit Probleme und würden ja nie und nimmer so viele Plugins einsetzen. Zwar schon. Aber wenn es (allein schon das Ausprobieren) so viel Spaß macht?!

4. Themes mit viel “Beiwerk”

Moderne Wordpress – Themes bringen nicht nur ein ganzes Paket von inklusiven Plugins mit, die Gott sei Dank wenigstens teilweise optional verwendet werden können. Es befinden sich darunter häufig für den Betrieb des Themes erforderliche Plugins wie Frameworks oder Bibliotheken für alle möglichen Designdetails. Das ist vielleicht für die Entwickler praktisch, für uns Anwender bedeutet es: mehr Plugins.

Hinzu kommt ja, dass der “Gutenberg” – Editor den Einsatz von einen oder mehreren Block – Plugins quasi erzwingt. Oder arbeiten Sie nur mit den Standards? Streichen Sie diese Frage, wenn Sie zu den schon erwähnten Puristen zählen. Diese Block-Plugins wiederum bringen Mengen an CSS – Files mit, die auch erst einmal “verdaut” werden müssen.

Manche greifen (der DSGVO zum Trotz) auf die Google – Fontbibliothek zu oder laden (zum ? Mal) Awesome Font – Bibliothek nach. Das tun übrigens moderne Wordpress – Themes ebenfalls, so dass man sich wiederum zusätzlicher Plugins bedienen muss, um den Zugriff etwa auf die Google – Fonts zu unterbinden. Bei dem hier verwendeten Theme ist dies zum Beispiel der Fall. Mit den üblichen Eingriffen (Snippets) in das Child-Theme (functions.php) ist es da leider nicht getan. Manche werden diese Misere kennen. Und ja, es gibt Autoptimize mit eingebauter Funktion. Das funktioniert nur leider auch nicht überall.

5. Adobe Typekit – Fonts

Wenn Sie trotz anderslautender Empfehlungen (DSGVO!) Typekit-Fonts von Adobe gern nutzen, müssen Sie nicht nur daran denken, dies in Ihrer Datenschutzerklärung entsprechend zu erwähnen, Sie müssen zwangsläufig einen kleinen Performance-Verlust hinnehmen.

Übrigens ist Typekit für die Nutzer einer aktiven Creative-Cloud-Abonnement kostenlos!

Obwohl ich mich wegen bezüglich der Performance von Typekit gut umgesehen habe, habe ich nichts gefunden, das hilft, den gemessenen Verlust von Performance zu vermeiden. Die Einbindung von Typekit-Fonts bremst – allerdings “nur” in den üblichen (hier erwähnten) Messungen. Dass man davon als Nutzer (hoffentlich) nichts bzw. wenig spürt, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Ich verwende immer wieder Adobe Typekit-Fonts und stelle (gefühlt) keine Performance-Verluste fest.

Es ist schwer, die Leistung nicht zu erwähnen, wenn es um Web-Schriften geht. Jede Datei, die in Ihrem Code enthalten ist, muss heruntergeladen werden. Das bedeutet, dass es Ihre Website definitiv verlangsamt. Ich kenne Expertenmeinungen, die sagen, dass auch selbstgehostete Schriftarten in dieser Beziehung nichts bringen würden. Das finde ich wiederum komisch, weil schon der reduzierte Overhead doch eigentlich genau dazu führen sollte?!

6. Fontauswahl

An dieser Stelle seien noch einmal die üblichen Tipps wiederholt, die die Verwendung von Schriften im Blog betreffen:

  1. Reduzieren Sie die Anzahl der Schriften in Ihrem Design
  2. Schließen Sie nur die Stile ein, die Sie benötigen
    Jeder Stil erhöht (theoretisch jedenfalls) die Ladezeit bzw. die Größe Ihrer Seite. Brauchen Sie die Schriften in 100, 200, 300 und 400 etc.? oder ist es nicht mit einer Schriftbreite (400) getan?
  3. Wählen Sie den kleinsten Zeichensatz aus

Inzwischen gibt es Retina-Bildschirme längst nicht mehr nur für mobile Geräte. Auch MacBooks oder größere Mac-PC’s sind mit hochauflösenden Bildschirmen erhältlich. Testen Sie deshalb bitte, wie die von Ihnen favorisierte Schrift auf Nicht-Retina-Bildschirmen wirken. Auf Retina-Displays wirken alle Schriften irgendwie toll, auf normalen Bildschirmen aber durchaus nicht immer. ?

Es gibt viele tolle Artikel über Optimierungsmöglichkeiten von Wordpress-Installationen. Einen ganz neuen Beitrag dazu habe ich heute bei Onlinesolutionsgroup entdeckt. Hier werden wirklich alle relevanten Stellschrauben ausführlich besprochen. Wer also Lust und etwas Zeit hat…

Hier der Link zum Beitrag: “Alles über die Wordpress Ladezeitenoptimierung – OSG Blog”

Gedankliche Monotonie

Der Journalist Gabor Steingart hat Annegret Kramp-Karrenbauer dieser Tage gedankliche Monotonie vorgeworfen. Als wunderbar passendes Bild für diese Zuschreibung zitierte er das berühmte Kraftwerk – Stück “Wir fahren, fahren, fahren auf der Autobahn”. Nicht gerade nett. Ich fand es passend.

Für eine Parteivorsitzender der CDU Deutschlands klingen die Interview-Aussagen zum C im Parteinamen nicht nur für mich ziemlich beliebig. Man spürt ihre Bemühtheit, bloß keine Nähe zwischen Partei und Kirche zuzulassen. Dabei ist die Trennung zwischen Kirche und Staat in unserem Land, anders als in vielen Nachbarländern, nicht wirklich Realität.

Aber so sans halt, die so genannten Konservativen dieser Tage. Vielleicht ist das ja der Preis dafür, dass Volksparteien so fest davon überzeugt sind, dass Wahlen in der Mitte gewonnen werden. Bei der Menge an Kirchenaustritten muss man schauen, dass nicht die falschen Akzente gesetzt werden.

Die christliche Botschaft, so verstehe ich AKK, ist aus purem Opportunismus aus dem politischen Raum verbannt. Dass sie die Rolle der Kirche nach dem Öffentlichwerden der Missbrauchsfälle hart kritisiert, finde ich richtig, auch, dass sie die Reformfähigkeit der Kirche mit Skepsis betrachtet.

Sebastian Kurz und die selbstgefälligen Deutschen

Ein Teil von uns Deutschen ist aber auch wirklich unangenehm selbstgefällig. Diesen Eindruck schwächt auch der Artikel nicht ab, den eine schweizerische Website namens Republik über ein von Sebastian Kurz’ angeblich benutztes antisemitisches Chiffre veröffentlicht hat.

Ich bin nicht der Ansicht, dass Kurz mit seiner Erinnerung an die Untaten des Herrn Silberstein antisemitische Ressentiments bedient hätte. Im Gegenteil, ich verstehe jeden, der über diese Beschuldigung der schweizerischen Journalisten verärgert ist.

Sebastian Kurz ist als zweiter Bundeskanzler Österreichs 2017 eine Koalition mit der FPÖ eingegangen. Es hatte 2017 den unvermeidlichen Aufstand gegeben; allerdings viel schlimmer als Ende der 1990er Jahre, als Kanzler Wolfgang Schüssel mit den Rechtspopulisten die erste Koalition gemeinsam mit Jörg Haider geschlossen hatte.

Ich fand Kurz’ Handhabung der aktuellen Krise bisher gut und war überrascht davon, wie negativ viele deutsche Medien seine Rede kommentiert haben. Im Kern ging es dabei nur um eines: Die Damen und Herrn Journalisten mochten Kurz nicht nachsehen, dass er es überhaupt gewagt hatte, die Koalition mit den Rechtspopulisten einzugehen. Ganz so, als hätte es damals Alternativen gegeben.

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Die Hauptsache ist offenbar, dass wir darüber schimpfen können, wie Sebastian Kurz den schlimmen Rechten den Weg in die Regierung geebnet hat und zwei Jahre nicht nur bestimmte Eskapaden “erduldete”, sondern aktiv zu unterstützen, wie die FPÖ und ihr eigenartiges Spitzenpersonal im eigenen Land (wie auch hier) an Ansehen hinzugewonnen hat.

Dass viele deutsche Journalisten gut darin sind, ausländische Politikern in Grund und Boden zu kritisieren, wissen wir nicht erst seit Trumpski. Das ist keine bloße Behauptung der Rechten, sondern leider nur zu wahr. Natürlich ist es ansteckend. Mea culpa.

Poschardt schreibt, was ist

Ich habe heute Mittag einen Kommentar gelesen, den der von mir nicht unbedingt geschätzte Ulf Poschardt, seines Zeichens Chefredakteur der “Welt”, geschrieben hat. Er kritisiert den Hochmut seiner deutschen Kollegen, die er (selbstverständlich) vor allem im links-links-grünen Lager verortet.

Ich frage mich, wer eigentlich sicher sein kann, dass nicht auch deutsche Konservative bald auf die Rechtspopulisten bei der Regierungsbildung angewiesen sein werden?

Im Moment rutscht die SPD immer näher in Richtung Klippe und nur die Grünen repräsentieren (derzeit) eine Perspektive für eine (zahlenmäßig überzeugende) Regierungsbildung.

Wir könnten durchaus bald auch auf Bundesebene in eine ähnliche Lage wie Österreich geraten. Das Image der GroKo ist hier zu Recht genauso zerstört wie das der ewigen Großen Koalition in Österreich. Eine Regierungsbildung ist unter so stark veränderten Vorzeichen nicht mehr so leicht. Ansatzweise haben wir das ja ebenfalls bereits erlebt. Dabei hätte es anders sein können, wenn Christian Lindner mehr Mut gehabt hätte.

Was wohl in Deutschland passieren würde, wenn – sagen wir zuerst einmal in Sachsen – eine Regierungskoalition mit der AfD zustande käme? Ich glaube, ich würde sechs Wochen das Internet abschalten, keine Zeitung lesen und auch nicht die Tagesschau anschauen. Und zwar nur deshalb, um mir die ganzen zähnefletschenden Kommentare danach zu ersparen.

Wir sind das Zünglein an der Waage. Es ist unsere Verantwortung, wenn bestimmte Koalitionen unmöglich und andere dafür unvermeidlich werden.

Es wird zu wenig auf die Frage eingegangen, weshalb die Rechtspopulisten bei so vielen Europäern diesen Zulauf haben. Dass es vielen stinkt, genügt nicht. Es ändert leider nichts an den Gründen, die überhaupt dazu führen, dass so viele Menschen unzufrieden mit den demokratischen Verhältnissen in unseren Ländern sind. Dass manche unter diesen sogar bestreiten, überhaupt in einer Demokratie zu leben, kann doch nicht einfach hingenommen werden. Aber statt dagegen zu argumentieren und plausible Erklärungen anzubieten, werden die Symptome (die “feindlichen” Parteien) bekämpft.

Die PoltikerInnen der EU und der Nationalstaaten müssen sich eingehend damit beschäftigen, wie diese Menschen zurückgeholt werden können. Sich stattdessen über die unangenehmen und gefährlichen Folgen aufzuregen und an den am Bildrand auftauchenden Fieslingen abzuarbeiten, ist nicht die Lösung.

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Angst vor Alter, Krankheit und Tod

Wie gut wir unsere Augen doch vor dem verschließen können, was uns in ferner Zukunft brutal und unumkehrbar blühen könnte: Alter, Krankheit und Tod. Die hoffentlich kurze, manchmal auch viel zu lange Zeitspanne bis zum Tod ist häufig von Schmerz, Einsamkeit, Hilflosigkeit und Angst geprägt. Wir wissen und verdrängen das.

Alte Menschen sind manchmal auf fremde Hilfe angewiesen. Sie empfinden die subjektive Abhängigkeit durchaus auch dann, wenn die Menschen, die sie im Alltag unterstützen, Kinder oder Familienangehörige sind. Ich glaube, es ist wichtig, sich das bewusst zu machen und unseren Lieben das Gefühl möglichst zu nehmen oder es wenigstens nicht überhandnehmen zu lassen.

Ich sehe in unserem Dorf Tag für Tag die kleinen Autos der Pflegedienste rauf- und runterfahren. Wahrscheinlich hat sich dies derart langsam ins Bild des normalen Lebens hineingeschoben, dass wir heute, wenn wir einmal darauf achten, regelrecht überrascht sind. Die demografische Entwicklung geht ihren Weg. Wir wissen, dass der Anteil alter, pflegebedürftiger Menschen stark zunimmt.

Stuttgarter Tatort “Anne und der Tod”

Der gestrige Stuttgarter Tatort “Anne und der Tod” hatte etwas von einem Kammerspiel. Spektakuläre Taten an schaurigen Plätzen wurden durch graue Büroatmosphäre ersetzt. Der Krimi begann nicht mit einem Verbrechen, sondern mit dem Verhör der Altenpflegerin Anne Werner. Katharina Marie Schubert spielte diese Rolle grandios!

Dieser Tatort wurde bereits vor seiner Ausstrahlung mit dem Baden-Württembergischen Filmpreis ausgezeichnet!

Ich mag falsch liegen, aber ich könnte mir vorstellen, dass viele Tatort – Fans von dieser Folge enttäuscht waren, weil die einschlägige Dramaturgie fehlte. Dieser Tatort hat mich sehr berührt. Aber ich mache mir nichts vor. Auch die starke mediale Beschäftigung mit diesem Thema wird nichts an den Zuständen ändern. Es fehlt an mehreren Voraussetzungen. Dazu gehört nicht bloß eine bessere Bezahlung der ambulanten Pflegekräfte oder der in Alten- und Krankenheimen.

Meine persönliche Sicht auf das Desaster rund um die Pflege von alten und kranken Menschen hat sich im Lauf des Lebens verändert. Wahrscheinlich geht das jedem so. Bevor mich tiefere Gedanken und Gefühle zum Krank- und Altwerden beschäftigt haben, war ich nicht mehr so ganz jung. Ich hatte also Glück, denn es gibt leider viele Menschen, die schon sehr früh mit diesen dramatischen Erfahrungen klarkommen müssen.

Wahrscheinlich verändert nichts die Perspektive mehr, als die Pflege eines hochbetagten Menschen. Man nimmt die verschiedenen Seiten des menschlichen Alterungsprozesses in konzentrierter Form war. Das Alter und die alltägliche Nähe zu alten Menschen macht einen auch empfindlicher gegen den aus meiner Sicht lieblosen gesellschaftlichen Umgang mit den betroffenen Menschen. Übrigens vor allem mit alten und kranken Menschen.

Krankheit kann jeden treffen, Altwerden hoffentlich auch

Ich diskutiere mit meiner Frau häufig darüber, wie es kommt, dass Alte und Kranke Einrichtungen oder Behandlungen ausgesetzt werden, die manchmal wirklich Regeln der Menschlichkeit verletzen. Jeder kann das sehen. Viele meckern darüber, aber nichts scheint sich zu bessern.

Das wird nicht nur an denen liegen, die gewöhnlich ja für jeden Missstand, nicht nur diesen, verantwortlich gemacht werden. Politiker können die Bedingungen schaffen, damit Änderungen überhaupt möglich werden. Allerdings sieht man am Pflegenotstand und den offensichtlichen Rekrutierungsproblemen, dass sogar neue Regelungen nicht wirken.


Dieses Lied aus den 1970er Jahren fällt mir immer dann ein, wenn mich das Thema beschäftigt

Ich ging vorbei am Krankenheim
Das stand in einem Rosenhain
Und auf den grünen Bäumen lag
Ein praller blauer Julitag
Es war ein Tag zum Frühaufstehn
Es war ein Tag zum Schwimmengehn
Es war ein Tag voll Sonnenschein
Es war ein Tag zum Glücklichsein

Ich ging vorbei am Krankenheim
Da fuhr ein schwarzer Wagen rein
‘s lief alles schnell und reibungslos
Und gab mir dennoch einen Stoß
Man hört nicht hin und man ist blind
Wenn andere am Scheiden sind
Wer mochte das gewesen sein
War’s schmerzlos oder war’s mit Pein

Ich ging vorbei am Krankenheim
Das schlief in seinem Rosenhain
Wie schnell das Glück von dannen geht
Wie schnell der Wind zur Seite dreht
Man lebt drauflos so ruhevoll
Gott wenn ich einmal leiden soll
Gib mir den Mut zum Tapfersein
Und denen auch im Krankenheim

– Stefan Sulke

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