Die Politiker gehen (zu) vorsichtig um mit den Wählern der AfD um und mit denen, die noch weiter rechts stehen. Besorgt und verängstigt sollen sie sein, die Armen. Deshalb, so Politik und Medien im Kanon, muss man mit der Wortwahl behutsam sein und soll nicht so schnell von Rechts oder Nazi sprechen.
Wie bekloppt ist das denn?
Gestern wurde seitens der Bundesregierung davor gewarnt, dass in Ostdeutschland wirtschaftliche Probleme drohen. Und zwar aufgrund des dort vermehrt vorkommenden Fremdenhasses und Rechtsextremismus.
Es gibt Gegenden im Osten Deutschlands, so immer weniger Leute leben. Angeblich nur wegen der Arbeit, die es dort nicht mehr gibt. Wenn kaum noch einer dorthin ziehen will, kann das aber auch an zu viel Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus liegen.
Die Ostdeutschen jammern immer noch laut darüber, dass die Lebensbedingungen im Osten endlich denen des Westens angepasst werden müssten. Und sie haben vermutlich auch Recht mit ihren Klagen. Dafür spricht, dass die Angleichung von Löhnen, Gehältern und von Renten immer noch nicht stattgefunden hat.
Wahrscheinlich wird das Steuersenkungsvolumen, von dem Finanzminister Schäuble geredet hat, dafür bei weitem nicht ausreichen. Trotzdem sollte man, statt mit der Gießkanne allen ein bisschen was zu erstatten, dieses Geld in solche „Projekte“ stecken. Von mir aus sollte es den Alleinerziehenden zugute kommen, die bundesweit stark benachteiligt werden.
Aber zurück zu meinem eigentlichen Thema: Wenn wir doch die ostdeutschen Nazis und Rechten nicht Nazis und Rechte nennen sollen, warum spricht die Bundesregierung dann offen davon, dass im Osten die Fremdenfeindlichkeit und der Rechtsextremismus so stark verbreitet ist, dass wirtschaftliche Nachteile zu befürchten sind.
Auch diese Inkonsequenz zeigt uns, wie grandios leichtfertig Öl ins Feuer der Demokratiefeinde gegossen wird. Für die sind solche Dinge ein innerer Reichsparteitag. Kann man doch so sagen – oder?
Demokratie-Krise: Wer kann die etablierten Parteien retten? – WELT | Quelle
Einerseits stimme ich dir zu, die Rhetorik und die Wortwahl trägt ganz sehr zur Meinungsbildung bei. Das wissen wir auch spätenstens seit der Nazizeit. Aber nicht jeder der „Ausländer raus brüllt“ ist gleich ein Nazi. Oft wird nämlich einfach nur nachgeplappert.
Nun, so differenziert gehe ich bei der Einstufung nicht mehr vor. Schließlich differenzieren die Typen, von denen du sprichst, in ihren Vorträgen nie. Besonders witzig finde ich daran, dass die ihre Meinung immer als superrealistisch darstellen. Alle anderen haben nichts verstanden.