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6 Minuten

?‍?Trau dich zu helfen.

Gibt es im Leben den einen Moment, der von da an quasi als weichenstellend für ein ganzes Leben anzusehen ist? Wahrscheinlich gibt es Menschen, die ein solch zentrales Erlebnis hatten. Ich gehöre bestimmt nicht dazu. Wahrscheinlich ist es so, dass die Beantwortung dieser Frage auch davon abhängt, wie

Gesellschaft

?‍?Trau dich zu helfen.

Gibt es im Leben den einen Moment, der von da an quasi als weichenstellend für ein ganzes Leben anzusehen ist? Wahrscheinlich gibt es Menschen, die ein solch zentrales Erlebnis hatten. Ich gehöre bestimmt nicht dazu. Wahrscheinlich ist es so, dass die Beantwortung dieser Frage auch davon abhängt, wie …

Gibt es im Leben den einen Moment, der von da an quasi als weichenstellend für ein ganzes Leben anzusehen ist? Wahrscheinlich gibt es Menschen, die ein solch zentrales Erlebnis hatten. Ich gehöre bestimmt nicht dazu.

Wahrscheinlich ist es so, dass die Beantwortung dieser Frage auch davon abhängt, wie alt man ist und auf welche Lebenserfahrung die Befragten zurücksehen.

Jeder weiß, dass wir durch Menschen und mannigfaltige Einflüsse geprägt werden aber dass Gene eine große Rolle spielen. Die Gene sind nach wissenschaftlichen Erkenntnissen bedeutender für die Ausprägung des Charakters als äußere Einflüsse.

Vor allem in kindlichem und jugendlichem Alter macht man naturgemäß die nachhaltigsten Erfahrungen. Alles ist neu, alles muss gelernt werden. Wie sollte es in dieser Phase unseres Lebens anders sein, als das die hier gemachten Erfahrungen besonders intensiv und nachhaltig wirken?

Zufällig habe ich gestern einen Spielfilm über einen Kinderchor gesehen, in dem sich bei den Protagonisten trotz ihres noch kindlichen Alters schon deutliche Charaktereigenschaften und -Unterschiede offenbarten.

Ich fand es schön, dass in dieser sich entwickelnden Freundschaft die positiven Eigenschaften des einen auf den anderen „abfärbten“. Vielleicht ist dies bei Kindern nicht so selten. Ich weiß von Eltern, die den Umgang ihres Kindes mit bestimmten Kindern förderten und den mit anderen Kindern unterbanden, weil sie der Meinung waren, dass sie positiven oder negativen Einfluss auf ihren Sprössling hätten. Das ist nicht besonders sympathisch, aber es entspricht nichtsdestotrotz gewissen „Regeln“ der Gesellschaft.

Positive wie negative Einflüsse von außen werden bis zu einem bestimmten jugendlichen Alter wahrscheinlich stärker vorkommen als dies bei Erwachsenen der Fall sein ist.

So, jetzt mal Schluss mit meiner Küchenpsychologie.

Ich habe bei Goldenmelancholy ein interessantes Thema gefunden. Die 19jährige Bloggerin aus München startete am 12. 04. die Blogparade „Trau dich“. Darin geht es um das Thema, das ich aus meiner eigenen Sicht hier kurz umrissen habe.

:star: :star: :star:

Mit 63 Jahren kann ich über Erfahrungen und Lebensphasen zurückblicken, von denen ich der Rückschau sagen möchte, dass sie prägende Wirkung in meinem Leben hatten. Wir reden ja nicht zu unrecht von prägenden Erlebnissen.

Dazu gehören aus meiner Sicht früh geschlossene Freundschaften ebenso, wie Enttäuschungen mit denen man fertig geworden ist. Spektakulär waren meine Lebenserfahrungen selten. Und genau darüber bin ich sehr froh. Ich weiß, dass sich vor allem junge Menschen für ihr Leben etwas anderes wünschen. Das war früher(tm) bei mir nicht anders. Heute weiß ich zu schätzen, dass ich ein Leben lang einen Beruf ausüben konnte, der mir die meiste Zeit hindurch Spaß gemacht und meiner Frau und mir ein gutes und sicheres Leben ermöglicht hat. Ich bin dankbar dafür, dass wir einer der längsten Friedensphasen leben, die Europa in seiner Geschichte gesehen hat.

Zu meiner Geschichte

Ich war Mitte 30 und saß an einem Freitagnachmittag allein in meinem Büro. Alle anderen hatten schon Feierabend gemacht. So richtig Lust hatte ich auch nicht mehr. Aber es lag immer noch so viel Arbeit auf meinem Schreibtisch, dass es mir auch an Motivation fehlte, einfach alles zusammenzupacken und das Wochenende zu beginnen.

Freitagsnachmittags war in unserem Gewerbegebiet „tote Hose“. Ab 12 bis 13:00 Uhr leerten sich die Hallen und Büros jeden Freitag schlagartig. Der Verkehr beruhigte sich, die Rollladen der Imbissbude auf der Ecke gingen früh runter. In diesem Gewerbegebiet gab es keine Baumärkte oder irgendwelche Betriebe mit Publikumsverkehr.

Ich hörte Reifenquietschen und kurze Zeit später eine Frau nach Hilfe rufen. Ich ging in ein Nachbarbüro, weil man von dort aus einen guten Blick auf die Straße hatte. Direkt vor unserem Gebäude stand auf der Straße eine weiße Mercedes-Limousine. Die Frau auf dem Nebensitz schlug wild um sich. Offenbar war der Fahrer des Wagens zudringlich geworden und sie wehre sich.

Mitte der 80er Jahre gab es noch eine Handys. Ich erinnere ich, dass mein Chef damals für teures Geld einen Riesenapparillo von Autotelefon in seinen S-Klasse Mercedes hatte einbauen lassen. 1992 kamen die ersten Mobiltelefone auf den Markt.

Trau dich – Tür auf und raus

Ich nahm meine Schlüssel vom Schreibtisch und lief zum Haupteingang. Von dort aus war ich ungefähr 20 Meter später am Auto. Ich riss die Seitentür auf und höre mich heute noch fragen: „Kann ich Ihnen helfen“. Mein Blick fixierte den Mann. Ich wollte zumindest gleich einschätzen können, ob er aggressiv reagieren würde oder ob ihn mein „nassforsches“ Auftreten beeindruckt hätte.

Er war überraschend kleinlaut. Ich fragte die Frau, ob sie mich ins Büro begleiten möchte und bot ihr an, ein Taxi zu rufen. Ja, sagte sie und stieg aus dem Auto aus. In diesem Moment öffnete der Fahrer seine Tür und stieg aus dem Wagen. Mir wurde etwas mulmig. Überraschenderweise blieb er jedoch am Auto stehen und schimpfte uns hinterher.

Die Geschichte ist schnell zu Ende erzählt. Ich habe die Haupteingangstür schnell geschlossen und der Frau ein Taxi gerufen. Dieses kam kurze Zeit später und die Frau fuhr davon.

Ich hatte sie gefragt, was denn überhaupt losgewesen sei. Darauf antwortete sie nur, dass sie aus einem nichtigen Grund mit ihrem Mann in Streit geraten sei. Ich habe es dabei belassen. Schließlich ging mich das ja weiter nichts an.

Leichtsinnig?

Ich habe in dieser Situation nicht  deshalb eingegriffen, weil ich zum Leichtsinn neige oder mich körperlich überlegen gefühlt und keine Angst gehabt hätte. Nichts davon war der Fall. Ich handelte spontan und möglicherweise etwas unüberlegt. Ich hätte ja auch die Polizei anrufen können.

Im Nachhinein hat mich die Frage länger beschäftigt, wie wenig ich nachgedacht und wie automatisch ich gehandelt hatte. Wahrscheinlich würde das wieder machen, wenn sich etwas Ähnliches unter meinen Augen abspielen würde.

Nachdem die Frau und das Taxi weg waren habe ich noch schnell meinen Schreibtisch aufgeräumt und hab endlich mein Wochenende in Angriff genommen.

[symple_toggle title=“Weitere Teilnehmer an der Blogparade:“ state=“closed“] Weitere Trau dich Blogparade | Ralf Hauser – Coaching Blog | Quelle

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6 Gedanken zu „?‍?Trau dich zu helfen.“

  1. Eine automatische Reaktion. Gefährlich, weil man instinktiv handelt.
    Unlängst gelesen, daß es einen Totstellreflex gibt. Und zwar in einem Buch über Traumen.
    Ein Afrikaforscher wurde einst so gerettet. Er wurde im Busch von einer Löwin gepackt und wie wild hin-und hergeschüttelt, so wie Großkatzen es wohl machen. Der Totstellreflex wird automatisch aktiviert, ist eine evolutionäre Massnahme, um dem Angreifer in einer absolut hiflosen Situation zu suggerieren, daß man tot sei. Deshalb lies die Katze dann auch von dem Mann nach dem Schütteln ab. Derselbe Totstellreflex, dieses Erstarren und Sich-nicht-bewegen-können wurde auch gelegentlich bei urpötzlicher Konfrontation mit einem Angreifer mit Waffe geschildert. Der Organismus hat in diesem Fall weder Gegenangriff noch Flucht für möglich erkannt und den dritten Weg gewählt.

    Antworten
  2. Der dritte Weg ist in unserer Gesellschaft vielleicht der am weitesten verbreitete. Es sieht immer dann danach aus, wenn wir z.B. in der Zeitung lesen, dass ein Mensch in der Öffentlichkeit angegriffen oder verletzt wurde und die anderen unbeteiligt weggesehen haben. Vielleicht ist das auch nichts anderes als dieser Totstellreflex? Mein Verhalten war für mich untypisch. Wahrscheinlich hätte ich unter anderen Bedingungen gekniffen. Keine Ahnung.

    Schön, dich hier zu lesen, Gerhard. 🙂 Ich habe mich darüber gefreut.

    Antworten
  3. Das hab ich mal gelesen und gibt es auch zur Genüge. Schlitzohrige Ganoven hatten sich folgendes ausgedacht um an Beute zu kommen: Sie hatten einen Unfall so vorgetäuscht indem sie einen Verkehrsunfall mit einem am Straßenrand liegenden Verletzten suggerierten. Als dann ein Helfer hineilte um sich um den vermeintlichen Verletzten zu kümmern und erste Hilfe zu leisten, wurde er plötzlich von seinen beobachtenden Komplizen überfallen und ausgeraubt.
    Fazit ist, von meiner Warte aus, dass der Mensch das heimtückischste Tier auf dieser Erde ist.

    Antworten
  4. Heimtücke ist eine Eigenart des Menschen. In der Tierwelt gibt es vermutlich auch gemeine, fiese Fallen, die anderen zum Verhängnis werden. Nur ist die Motivation dafür eine ganz andere. Menschen machen das, um sich zu bereichern. Sie sind wirklich die „Krone der Schöpfung“. 🙁

    Antworten
    • Danke für deine Rückantwort. – Jetzt muss ich über mich lachen, weil ich den letzten Satz zu impulsiv geschrieben habe, was sonst nicht meine Art ist.
      Als Gegenpol füge ich nun hinzu, dass der Mensch auch das mitfühlendste, klügste, fantasiebegabteste und humorvollste Tier auf unserer Erde ist.
      In diesem Sinne wünsche ich allen, trotz des scheußlichen Aprilwetters,
      ein schönes Wochenende. 🙂

      Antworten
  5. Auch wieder wahr. Dafür bietet der AfD-Parteitag in Köln ja ein schönes Beispiel. 🙂 Ich hoffe, Sie vergeben mir die Ironie.

    Das Wetter wird hoffentlich bald besser. Ihnen auch ein schönes Wochenende.

    Antworten

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