Politik

Wie investigativ ist die deutsche Hauptstadtpresse?

Die Zeiten ändern sich. Dieser Beitrag scheint älter als 7 Jahre zu sein – eine lange Zeit im Internet. Der Inhalt ist vielleicht veraltet. Wir hören, dass angeblich das Interesse

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von Horst Schulte

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Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 7 Jahre zu sein – eine lange Zeit im Internet. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

Wir hören, dass angeblich das Interesse an Politik zugenommen hat. Andererseits rechnen wir aber damit, dass die Wahlbeteiligung am 24.9. nur bei etwa 70 Prozent liegen wird.

Unser Empfinden ist wohl davon beeinflusst, dass die „Dialoge“ in den Kommentarspalten unserer Online-Medien mit großem Enthusiasmus geführt werden. Das Wort Enthusiasmus mag mancher deplatziert finden. Ich übrigens auch❗

Wahlwerbesendungen

Ich möchte nicht behaupten, dass die zahlreichen Wahl-(Werbe)sendungen von ARD, ZDF etc. mir geholfen hätten, mein persönliches Dilemma zu überwinden. Die Aussagen der Politiker im Verlauf solcher Sendungen schienen mir ungeeignet, die Richtung zu einer Partei zu weisen.

Ich habe mich wider Erwarten inzwischen aber doch entschieden, meiner staatsbürgerlichen Pflicht nachzukommen. Die Medien haben mir dabei nicht geholfen. Wäre das nicht eigentlich ihre Aufgabe – so rein informationstechnisch.

Dieter Wonka

Das Interview, das Markus Lanz am 29.8. mit Dieter Wonka, einem „alten Hasen“ im Politzirkus der Hauptstadt, hat mich beeindruckt – im negativen Sinne. Denn die deutliche Kritik an die Arbeitseinstellung vieler seiner Kollegen deckt sich zu sehr mit dem, was heute an vielen Ecken des Landes geäußert wird. (Tendenziöse Medien, Systemmedien, Lügenpresse etc.)

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Mir fiel gleich der Satz ein, den Heiner Geißler (†) zum Thema „Lügenpresse“ einmal gesagt hat:

Es gibt keine Lügenpresse. Es gibt eine Presse, die sich irren kann, und eine Tendenzpresse, aber es gibt vor allem eine Lügenbewegung. Das ist PEGIDA, das ist die AfD, und der Stichwortgeber ist Herr Sarrazin.

Herr Wonka verriet seine Haltung zur Einstellung vieler seiner Kollegen. Und diese war alles andere als positiv. Oder heißt, auf der Seite „der Gewinner“ sein zu wollen, dass man dafür seine Profession verraten muss?

Bundespressekonferenzen

Mir ist aufgefallen, dass es bei den Bundespressekonferenzen, die ich mir teilweise ansehe, selten zu kritischen Nachfragen kommt. Wenn, dann werden diese von Herrn Wonka und ein paar anderen Ausnahmen.

Das positivste Beispiel für mich persönlich ist Thilo Jung. Was aus der Misere von rechten Populisten gemacht wird, ist alarmierend aber unter diesen Voraussetzungen nicht zu verhindern. Vielleicht sitzen in Berlin ja auch nur die falschen Journalisten?

So erkläre ich es mir, dass just aus dem Kreis dieser unkritischen Journalisten Lobpreisungen über die „mutigen Fragen“ der wenigen oft sehr jungen Leute zu hören sind, die sich – teilweise ausgeliehen bei Youtube – anlässlich inszenierter Interviews oder anderen Veranstaltungen vor der Bundestagswahl nicht ganz blöd anstellen.

Nachwuchskräfte

Wer dort mit semiprofessionellem Auftreten glänzt oder sich bei mit gern auch mal etwas aggressiveren Wortbeiträgen in den Vordergrund schiebt, kann davon ausgehen, von Medienvertretern über den grünen Klee gelobt zu werden.

Den jungen Leuten wird man ein offenes Wort schon nicht übel nehmen. Die haben halt auch nix zu verlieren. Ganz im Gegenteil zu den Vertretern der Hauptstadtpresse, die doch (laut Wonka) so gern mal zu den Gewinnern zählen möchten.

https://youtu.be/waAqRQQ3rIU

 

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Horst Schulte

Herausgeber, Blogger, Amateurfotograf

alleiniger Autor dieses Blogs

Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Ich kann die Leute nicht ändern, aber meinen Blick auf sie.

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