Gesellschaft

Marketing in gesättigten Märkten

Was tut ein Unternehmen, wenn es feststellt, dass sein Produkt über den Zenit seines Lebenszyklus hinaus ist? Es ist hoffentlich innovativ genug, neue Produkte zu kreieren, um das alte zu ersetzen. Das würde ich als

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Was tut ein Unternehmen, wenn es feststellt, dass sein Produkt über den Zenit seines Lebenszyklus hinaus ist? Es ist hoffentlich innovativ genug, neue Produkte zu kreieren, um das alte zu ersetzen. Das würde ich als normales Vorgehen bezeichnen.

Die pharmazeutische Industrie hat es in dieser Hinsicht besser. Allerdings stecken dort die Tücken im Detail. Man muss viel Zeit und Geld in existierende und neue Kontakte investieren. Das ist nicht billig.

Studien sind auch sehr teuer und neue Studienergebnisse (am besten die eigenen) müssen mit viel publizistischem Aufwand veröffentlicht werden, damit sie hinreichend beachtet werden.

Solche Studien könnten im Idealfall zum Beispiel beweisen, dass die bis dahin geltenden Wertober- oder -Untergrenzen für bestimmte Stoffe korrigiert werden sollten. Oder es kann darum gehen, das ein Blutdruck von 120/70 viel besser wäre und deshalb die Obergrenze heruntergesetzt werden muss. Idealerweise braucht man dafür neue oder stärkte Blutdrucksenker. Die Kassen klingeln. Bingo!

Blutdruck

Seit einiger Zeit gibt es Diskussionen darüber, ob die etablierten Blutdruckwerte (140/90) noch zeitgemäß sind oder ob es für uns Bluthochdruck-Patienten nicht besser wäre, die Werte auf ein niedrigeres Niveau zu bringen. Mit Hilfe von Medikamenten – wie ich sicher nicht weiter auszuführen brauche. Die Methoden und Vorgehensweisen der Pharmaindustrie werden sich gegenüber denen der Einführung und Durchsetzung von Cholesterin nicht grundsätzlich geändert haben.

Hypertonie

Erst ab einem Wert von 140 / 90 mm Hg und höher spricht ein Arzt von Hypertonie. Blutdruckwerte zwischen 140 / 90 mm Hg und 159 / 99 mm Hg werden als leichte Hypertonie bezeichnet. Ein Blutdruck zwischen 160 / 100 mm Hg und 179 / 109 mm Hg ist mittelschwer. Noch höhere Werte werden als schwere Hypertonie eingeordnet.Quelle: Die 10 häufigsten Fragen zum Bluthochdruck – Aktiv gegen Bluthochdruck |
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Wem glaubt man?

Wie das generell so mit Fake News laufen kann, zeigt auch das Beispiel bzw. die Diskussionen ums Cholesterin. Bei mir hat sich festgesetzt, dass die Pharmaindustrie uns hinsichtlich der Notwendigkeit von Medikamenten jahrzehntelang belogen und in die Irre geführt hat.

Spätestens seit diesem Beitrag, den ich vor etwa einem Jahr bei ARTE gesehen habe, sah ich ohnehin vorhandenen Vorbehalte gegen diese Industrie bestätigt. Davor gab es zum Thema zwar immer wieder mal etwas zu lesen, aber die Aufbereitung und die darauf  folgenden Reaktionen ließen mich ratlos zurück.

https://youtu.be/xmE8-Pk2vRw

Der Autor des Buches „Die Cholesterin – Lüge“, Walter Hartenbach, ist 2012 verstorben. Sein aufsehenerregendes Buch schrieb er im Jahr 2002.

Laut Wikipedia handelt es sich bei Herrn Dr. Hartenbach, der unter anderem als Privatdozent, Professor und  Chefarzt an verschiedenen Instituten tätig war, um den Autor „pseudowissenschaftlicher“ Bücher. Wahrscheinlich ist mit dieser Wertung bereits alles gesagt.

Solche Leumundzeugnisse kommen vermutlich auf unterschiedlichste Weise zustande. Ich persönlich halte es für möglich, dass Pharma- und Ärztelobby für diejenigen knallharte Gegner sind, die das System in all seinen Widerwärtigkeiten offenlegen.

Fälle wie die des ehemaligen Chefs der Berliner Arzeneimittelbehörde, Peter Sawicki, sind dafür beredte Beispiele. Dass Sawickis Absetzung damals unter dem FDP Gesundheitsminister und Arzt, Philipp Rösler, vollzogen wurde, ist heute leider vergessen.

Vor kurzem kam heraus, dass die Magensäurehemmer (Mediament Pantoprazol u.ä.), die Ärzte seit Jahren inflationär gegen Sodbrennen, Magenschleimhautentzündungen und Magengeschwüre einsetzen, bei langzeitiger Einnahme zu schlimmen Nebenwirkungen führen können. Auch das ist für mich ein Negativ-Beispiel dafür, wie bedenkenlos und manchmal sogar skrupellos heutzutage mit unserer Gesundheit umgegangen wird. Zum Glück gibt es genug Mediziner, die sich mit diesen Entwicklungen kritisch beschäftigen. Und ich halte der pharmazeutischen Industrie zugute, dass sie sicher auch Gutes bewirkt.

Wie unverantwortlich nach wie vor bei der Vergabe von Antibiotika vorgegangen wird und mit welchen Folgen wir in den kommenden Jahren rechnen müssen, wissen inzwischen die meisten. Die Öffentlichkeit ist sensibilisiert. Grundlegendes scheint sich aber nicht verändert zu haben. Im Gegenteil. Die Zahl der resistenten Keime scheint noch zu steigen.

Weiter ist darüber hinaus jedoch die Eigenverantwortung von uns Patienten gefragt, die der Ärzte und nicht zuletzt die der Verantwortlichen in den Pharmaunternehmen!

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Quelle Featured-Image: HorstSchulte.com

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