Von wegen glei­cher Lohn für glei­che Arbeit

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von Horst Schulte

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Wer schon etwas län­ger im Arbeitsleben steht, dem wer­den Streitigkeiten über unter­schied­li­che hohe Gehälter für die glei­che Arbeit schon begeg­net sein. Vielleicht wart ihr sogar schon selbst betroffen?

Zu einer merk­wür­di­gen Feststellung ließ sich der Vorsitzende Richter hin­rei­ßen, als sich im Vergleich zu männ­li­chen Kollegen unter­be­zahl­te ZDF-Mitarbeiterin auf dem Klageweg an das Gericht wandte:

Es gab nach einem «Spiegel» – Bericht zwei bemer­kens­wer­te Aussagen:

1.) Die Vergütung der frei­en und fes­ten Mitarbeiter wer­de weit­ge­hend durch Tarifverträge bestimmt, sag­te ein Sprecher. «Geschlecht, Alter, Religion etc. spie­len hier­bei kei­ne Rolle.»

2.) In der Verhandlung zeig­te sich, wie ver­här­tet die Positionen sind. Als die Klägerin frag­te, war­um Männer in der Redaktion mit weni­ger Berufserfahrung trotz­dem mehr ver­dien­ten als sie, ant­wor­te­te der Vorsitzende Richter: «Weil die Kollegen bes­ser ver­han­delt haben? Das nennt man Kapitalismus

Quelle: Berlin: Gericht lehnt Klage von ZDF-Reporterin wegen Gehaltsdiskriminierung ab – SPIEGEL ONLINE | LINK

Ich kann die Angelegenheit, wenn Sie sich so wie im Spiegel – Beitrag geschil­dert zuge­tra­gen hat, nur mit Unverständnis und Verärgerung quit­tie­ren. Dass die Gleichbezahlung der glei­chen Arbeit heut­zu­ta­ge immer noch ein Thema zwi­schen den Geschlechtern ist, kann man ange­sichts der Weiterentwicklung unse­rer Gesellschaft nur als einen sehr schlech­ten Witz auffassen.

Ob eigent­lich eine Richterin ähn­lich dum­me Bemerkungen zu die­sem Sachverhalt gemacht hät­te? Oder sind sol­che «Verfahrensweisen» letz­ten Endes in den Zeiten frei­er Märkte und der Globalisierung ange­mes­sen? Dagegen soll­ten unse­re Politiker end­lich mal radi­kal vor­ge­hen. Wie wärs, Herr Schulz?

Fakt ist immer noch die­ser: Frauen ver­dien­ten im Jahr 2015 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Durchschnitt 21 Prozent weni­ger als Männer. | Quelle


Horst Schulte

Herausgeber, Blogger, Amateurfotograf

Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe auf dem Land.

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Artikelinformationen

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2 Gedanken zu „Von wegen glei­cher Lohn für glei­che Arbeit“

  1. «Weil die Kollegen bes­ser ver­han­delt haben?»

    Da ist ohne Zweifel was dran! Es beisst sich aber mit Aussage 1, die dann ja nicht stim­men kann. 

    Männer schaf­fen es aus mei­ner Erfahrung bes­ser, ihre Fähigkeiten ins rech­te Licht zu rücken und ordent­lich glän­zen zu las­sen. Sozusagen ein auf­fäl­li­ges «Pfauenrad» zu schlagen.

    Als Frau mit diver­sen Talenten und umfang­rei­cher Erfahrung denk› ich mir eher: Aber das ist doch nur… da muss man sich doch nur ein wenig befas­sen, dann kann man das auch! Und emp­fin­de sogar leich­te Peinlichkeit, wenn ich um mei­ne Kompetenzen ein Gewese machen soll… 

    Erst jetzt, im rei­fe­ren Alter, hab› ich es lang­sam raus und ver­hand­le bes­ser. Geht aber nur, wenn ich inner­lich soweit ent­spannt bin, dass ich bereit bin, den Job auch sau­sen zu lassen. 

    Auch im Kleinklein der täg­li­chen Arbeit fällt mir immer mal wie­der auf, dass ich viel zu beschei­den bin:
    Mal woll­te mich ein Dauerkunde beauf­tra­gen, in drei WP-Installationen mit je hun­der­ten Artikeln quer durch die Artikel die URLs der inter­nen Verweise zu ändern. Hätte mir ca. 1000 Euro gebracht (und betei­lig­ten Autoren auch). Er ent­schul­dig­te sich wegen der sau­blö­den Kleinarbeit, jeden Artikel zu che­cken und zu ändern, die aber nun mal lei­der gemacht wer­den müsse.
    Ich schrieb ihm mit Subject «Arbeit ver­mei­den», dass man das auch direkt in der Datenbank «in einem Rutsch» machen kön­ne, bzw. mit einem ent­spre­chen­den Plugin. Er ließ mich machen, das Ganze dau­er­te mit Pluginsuche und Tests nicht mal ’ne Stunde – und ich hat­te fast ein schlech­tes Gewissen, dass ich das mit über 200,- berech­ne­te. Dabei hat­te ich der Firma viel Geld gespart…

    Vielleicht schaf­fen es die Jüngeren heu­te bes­ser, ihre Kompetenzen auch bes­ser zu ver­mark­ten. Dass die­se Frau geklagt hat, ist an sich schon bewun­derns­wert! Denn im öffent­lich-recht­li­chen Sektor gäbe es ja die Möglichkeit, gerech­ter zu bezahlen… 

    (Das «Kommentar ver­öf­fent­li­chen» in die­sem Theme ist so hell­grau auf weiß, dass ich erst dach­te, es exis­tie­re nicht! Ist echt kaum sichtbar!)

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