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Journalisten im Einsatz

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Ein Polizist hat einen Journalisten geschlagen. Mit dem Stock. Auweia. Die Pressefreiheit ist in Gefahr. Aufstand, Geschrei, Rücktrittsforderungen gegen den Innenminister.

Die SPD wieder vorn dabei, wenn es um die Kritik an der NRW-Regierung geht. Ich sage nur: „Jäger“.

Ob sich einer dieser Journalisten mal Gedanken darüber machen könnte, wie sich Polizisten in diesem Land fühlen, die jeder Idiot anmachen und – scheinbar auch ganz selbstverständlich – angreifen darf? Wo bitte sind die Solidaritätsadressen für Polizisten, wenn wieder welche verletzt wurden?

Sie bleiben aus und „die Journalisten“ bemühen sich in solchen Fällen fast krampfhaft darum, die Verletzungen von Polizisten zu relativieren. War doch alles gar nicht so schlimm. Manche bebildern das sogar, in dem sie die betroffenen Polizisten darstellen wie unfaire Fußballspieler, die sich nach einem Foul erst noch überlegen müssen, ob sie zu Boden gehen.

Wenn es gegen Polizisten und ihre (angeblich) latenten Rassismus, wahlweise auch mal um Homophobie geht, sind alle direkt dabei. Sie fragen nicht danach, was es bedeutet, diese Arbeit zu machen. Dabei ist das doch die gleiche Gesellschaft, die sich ansonsten so gern differenziert gibt. Nur bei der Polizei (und der Bundeswehr) ist das anders. Wenn sich dort ein paar danebenbenehmen, fällt es immer gleich auf die ganze Truppe zurück.

Beispielsweise im Rahmen irgendwelcher Fußballspiele, weil so genannte Fans ihre Aggressionen nicht mehr unter Kontrolle bringen können. Wenn Polizisten auf der Rigaer Straße in Berlin von Idioten und Gewalttätern attackiert werden, müssen diese und ihre ganze Organisation sich von Journalisten beschimpfen und beleidigen lassen.

Und dann wundern diese Leute sich darüber, wenn einem Polizisten die Hutschnur reißt und er sich in einem solchen „Umfeld“ nicht korrekt verhält? Gehts eigentlich noch!

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Horst Schulte
Herausgeber, Blogger, Autor und Hobby-Fotograf
Seit 2004 blogge ich über Politik und Gesellschaft – also seit die meisten noch SMS statt Tweets geschrieben haben. Mit 70 Jahren lebe ich immer noch im schönen Bedburg, direkt vor den Toren Kölns, und schreibe über alles, was die Welt bewegt (oder mich zumindest vom Sofa aufstehen lässt).

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Artikelinformationen:

Gesellschaft

Demonstrationen, Journalisten, Polizei, Vorwürfe

Quelle Featured-Image: HorstSchulte.com...

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2 Gedanken zu „Journalisten im Einsatz“

  1. So ganz allgemein habe ich den Eindruck, dass es nur noch Maximalmaßnamen gibt. Es gibt sofort Rücktrittsforderungen, in den Assinetzwerken werden kolossale Shitstürme losgetreten, Morddrohungen, Rufe nach Vernichtung sozialer oder wirtschaftlicher Existenzen. Bei jeder winzigen Gelegenheit gibt es ein Riesengeschrei und Gepöbel aus allen Rohren.

    Jede Mücke einer Fehlhandlung wird zu einem Riesenelefanten aufgeblasen, maximale Erregung scheint das Stichwort.

    Mir geht das alles inzwischen ziemlich auf den Wecker, obwohl ich bekanntlich versuche, das meiste von diesem Müll auszublenden.

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  2. Stimmt. Mir scheint, irgendwie drehen alle durch. Immer gleich die absolute Katastrophe und einer gegen den anderen. Aber das Phänomen scheint eigenartigerweise ja international zu sein. Das tröstet mich allerdings nicht. Wenn ich an die USA denke, ist wohl davon auszugehen, dass die Verhältnisse auch irgendwann hier eintreten. Wie soll eine Gesellschaft je wieder ins Gespräch kommen und gemeinsame Probleme lösen, wenn diese sich in der Art und Weise verändern? Ich glaube erkannt zu haben, dass es zu kurz greift, nur reaktionäre, konservative Kräfte für die Entwicklung verantwortlich zu machen. Progressive linke Kräfte rühren an diesem Gebräu kräftig mit. Dass auch die mitmischen, denen man eine gewisse Intelligenz bescheinigen möchte, macht die ganze Kiste noch verwirrender.

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