Die Medien versauen die Atmosphäre. Die SPD soll schuld sein.

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Schon sind sich die meis­ten Medien wie­der einig. Nicht die CDU bzw. Jens Spahn als Bundesgesundheitsminister sind ver­ant­wort­lich für die Eskalation des Streits wegen Schrott, untaug­li­cher, min­der­wer­ti­ger ‑Masken. Die Medien ste­cken der SPD den schwar­zen Peter zu. 

Nie haben die Medien mit ihrer frag­wür­di­gen „Recherchearbeit” die Verantwortung für die zuneh­mend ver­roh­te Debattenkultur im Land. Immer sind es ande­re. Am liebs­ten natür­lich schiebt man die Politik vor. Dabei sind es die Medien, zuvor­derst die, die das Attribut sozia­le vorn­weg tragen.

Das Schlimme ist, die machen auch kei­ner­lei Anstalten, ihre gehar­nisch­ten Vorwürfe gegen Spahn zurück­zu­neh­men oder wenigs­tens etwas abzu­mil­dern. Die bit­te­ren Gestalten aus dem Willy-​Brandt-​Haus sind in ihrem Frust so weit, dass sie ihm nun – im Vorwahlkampf – frei­en Lauf las­sen. Man möch­te aus sei­nem Herzen eben kei­ne Mördergrube machen. 

Während der „aktu­el­len Stunde” im Bundestag (Deutscher Bundestag – Opposition rech­net mit Gesundheitsminister Jens Spahn ab) kamen kaum neue Fakten auf den Tisch. Dafür jede Menge Polemik. Auffallend zurück­hal­tend (er sag­te mal gar nichts) war der Bundesgesundheitsminister selbst. 

Was macht die Springer-​Presse aus einer Richtigstellung des „Spiegel”? Dort wird jetzt so getan, als sei eine geän­der­te Formulierung ein hin­rei­chen­der Grund für die Entlastung Spahns. Na, für die reak­tio­nä­re Presse wiegt nun mal ein Angriff auf die Sozialdemokraten mehr als ein „klei­nes Fehlverhalten” eines kon­ser­va­ti­ven Ministers.

Anmerkung: Einigen Leserinnen und Lesern wur­de auf exter­nen Plattformen wie Google in der Überschrift die Formulierung »Schrottmasken« ange­zeigt, wir haben das nach Erscheinen des Artikels kor­ri­giert, so dass nun alle die kor­rek­te Formulierung »unbrauch­ba­re Masken« in der Überschrift sehen.

Corona: So will Jens Spahn unbrauch­ba­re Masken im Wert von einer Milliarde Euro los­wer­den – DER SPIEGEL

Ein Vertreter der AfD wagt es, Spahn in sei­ner Rede ent­ge­gen­zu­schleu­dern: Herr Bundesminister, sie wis­sen jetzt, was jagen bedeu­tet.

Dass der Mann dafür nicht vom Präsidium gerügt wur­de, fin­de ich aller­hand. Aber schein­bar haben sich im Bundestag schon zu vie­le an die Tonlage gewöhnt, die die AfD ein­ge­führt hat.

Die Redner der Opposition und des Koalitionspartners SPD brach­ten nichts als Vorwürfe, die von Medien und Opposition schon oft genug in der Öffentlichkeit aus­ge­brei­tet wur­den. Ob nun Linke, Grüne, FDP oder AfD alle schlu­gen wie­der rich­tig zu. 

Besonders unan­ge­nehm war der Auftritt des Ersten Parlamentarischen Geschäftsführers der SPD-​Bundestagsfraktion, Carsten Schneider. Auch er hat kei­ner­lei neue Aspekte in die Diskussion ein­ge­führt. Er lang­weil­te die ZuhörerInnen mit all den angeb­li­chen Fehlern und Versäumnissen Jens Spahns. Wie oft haben wir die schon gehört, immer von akri­bisch erstell­ten Listen abgelesen. 

Nicht „Der Spiegel”, der die­se inves­ti­ga­ti­ve Geschichte an die Öffentlichkeit brach­te, wird wegen inzwi­schen erwie­se­ner Fehler atta­ckiert, son­dern wie­der ein Politiker. Am liebs­ten Jens Spahn, weil er gera­de gewis­ser­ma­ßen das schwächs­te Glied darstellt.

Mich kotzt das Verhalten der CDU jeden­falls nicht weni­ger an als das der SPD. Und die Opposition hat sich eben­falls wie­der nicht mit Ruhm bekle­ckert. Von der AfD will ich erst gar nicht reden. 


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