Die Überschrift als Trigger für?

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Einer aus der Redak­ti­on von „Der Wes­ten“ hat vor­ges­tern auch „Mar­kus Lanz“ gese­hen und damit die inter­es­san­ten Dis­kus­si­on über die Woh­nungs­not in Deutsch­land, an der auch die Bun­des­bau­mi­nis­te­rin Kla­ra Gey­witz betei­ligt war. Er schrieb also einen Arti­kel für sein Blatt.

Frau Gey­witz sag­te tat­säch­lich „Nicht mein Pro­blem“. Die­se Bemer­kung macht sich als Trig­ger in der Head­line eines Arti­kels präch­tig. Dass Gey­witz damit nicht, wie der Titel insi­nu­iert, mein­te, dass ihr das Pro­blem des Woh­nungs­man­gels egal sei, mag der geneig­te Leser (ver­mut­lich nur ein Bruch­teil derer, die den Titel gele­sen und get­wit­tert haben) dem Arti­kel entnehmen. 

„Das ist etwas, was für mich nicht schön ist, Sie haben es ja gesagt, dass aus­ge­rech­net mit der aus mei­ner Sicht ganz wich­ti­gen Neu­grün­dung des Bau­mi­nis­te­ri­ums zeit­gleich eine gro­ße Kri­se am Bau kam. Aber gleich­zei­tig ist es natür­lich wich­tig, dass das nicht mein Pro­blem ist, son­dern das Pro­blem von vie­len, denen es wirk­lich schwer fällt, eine neue bezahl­ba­re Woh­nung zu fin­den“, ent­geg­ne­te Gey­witz dem Moderator.

Der Wes­ten

An die­sem Bei­spiel sieht man sofort, mit wel­cher Art Medi­en wir es viel­fach zu tun haben. Gibt es eine Order in den Orga­ni­sa­tio­nen sol­cher Qua­li­täts­me­di­en, jede erdenk­li­che „Miss­ver­ständ­lich­keit“ aus­zu­nut­zen und in die nur all­zu auf­nah­me­be­rei­te Öffent­lich­keit zu bla­sen. Ich den­ke, Bei­spie­le dafür gibts genü­gend – z.B. bei Über­me­di­en.

Im „Focus“ fand eben­falls die fast üblich gewor­de­ne, täg­li­che „Nach­be­spre­chung“ der Lanz-Show statt. Dort hat man Gey­witz Bon­mot über die Aus­stat­tung des mit ihrem Antritt neu gegrün­de­ten Bun­des­bau­mi­nis­te­ri­um the­ma­ti­siert. Sie hat­te die Kaf­fee­ma­schi­ne von zu Hau­se mit­ge­bracht, weil die­se in der Aus­stat­tung nicht dabei gewe­sen ist. Brül­ler und natür­lich eine Mel­dung im Qua­li­täts­blatt „Focus“ wert. In der Über­schrift des Arti­kels ist von „Zustän­den“ die Rede. Mar­kus Lanz, so heißt es, sei „baff“ gewesen. 

Gey­witz berich­te­te von einem alten Gebäu­de mit Pater­nos­ter und dem Hauch der Fünf­zi­ger­jah­re. Dort saßen anfangs nur zwei Fach­ab­tei­lun­gen mit rund 200 Mit­ar­bei­tern – kein Büro­lei­ter, kein Pres­se­spre­cher. Inzwi­schen hat das Minis­te­ri­um mehr als 500 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mitarbeiter.

Focus

Lanz Mut­ma­ßung, dass die­se Arbeits­be­din­gun­gen ein Grund dafür sein könn­ten, dass Scholz’ Ver­spre­chen schei­ter­te, 400.000 Woh­nun­gen im Jahr zu bau­en, wies Gey­witz zurück: „Wir bau­en die 400.000 Woh­nun­gen nicht selber“. 

Pri­ma, unse­re Medi­en kon­zen­trie­ren sich echt aufs Wesent­li­che. Gehört das auch zum Mot­to: Schrei­ben, was ist?

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Schlagworte: Journalisten Lügen MarkusLanz ZDF

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