Mein Abschirmdienst soll funktionieren

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Manchmal, wenn ich mich wie­der über Journalisten wie Eric Gujer, NZZ, auf­re­ge, wer­de ich gefragt, was an des­sen Aussagen über Deutschland oder unse­re Regierung falsch sei. Gelegentlich komm’ ich dann ins Strudeln, denn wirk­lich falsch ist an Gujers „Beschreibungen“ wenig. Außer natür­lich, dass mich sei­ne über­heb­li­che, her­ab­las­sen­de Ausdrucksweise her­aus­for­dert. Bei den ande­ren Miesmachern ist es genau­so. Alle wis­sen immer alles bes­ser als die Regierung bzw. so ziem­lich alle links­li­be­ra­len Persönlichkeiten, die es wagen, ihre Überzeugungen kundzutun. 

Kein Raum für Verschwörung und antidemokratische Umtriebe 

Wer war das eigent­lich, der die­sen Schalter umge­legt hat? 

Bis dahin – so emp­fan­den es die Kritiker der Ampel – war doch so ziem­lich alles voll in Ordnung gewe­sen in die­sem Deutschland. In Wirklichkeit hat vor allem die Union den größ­ten Teil des Desasters ange­rich­tet und erhält dafür in die­ser merk­wür­di­gen Gegenwart der Unzufriedenheit 30 %+x der Stimmen (in Umfragen).

Ab die­sem Zeitpunkt, an dem besag­ter Schalter umge­legt wur­de, war’s mit der Zurückhaltung und Zufriedenheit Essig. Alles war plötz­lich schlecht. Springer und ande­re rech­te Medien star­te­ten eine Kampagne nach der ande­ren, die in die­ser Republik ihres­glei­chen nie gese­hen hat. Und die Regierung geriet in eine Ära der Zerrissen- und Unentschiedenheit. Es fehlt eine Führungspersönlichkeit, ein Kanzler, der – wie einst Schröder – wenigs­tens den Eindruck eines Machers macht. Stattdessen haben wir einen Grinsekanzler, der in kei­ner Disziplin, außer beim Vergesslichsein, überzeugt. 

Schulen und Unis maro­de und fol­ge­rich­tig ver­moch­ten Schüler und Studenten nicht mehr so recht zu über­zeu­gen. Unsere Jugend scheint für die Zukunft die­ses einst so pro­spe­rie­ren­den Landes untaug­lich. Selbst, wenn man die­se Haltung tei­len möch­te, Tatsache ist: wir haben kei­ne andere!

Hunderte Brücken stan­den kurz vor dem Zusammenbruch, jetzt kom­men auch noch die Deiche hin­zu, die den augen­blick­li­chen Wassermassen kaum noch stand­hal­ten. In Ostfriesland, so las ich heu­te, sind eini­ge schon gebrochen. 

Und all die­se ande­ren Dinge, die rech­te Koryphäen wie Gujer, Tichy und Broder genüss­lich Tag für Tag aus­brei­ten und kom­men­tie­ren, wer­den begie­rig von Defätisten jeder Couleur auf­ge­nom­men und wei­ter­ge­trats. Sie hal­ten sich für zustän­dig dafür, dass sie mit einem Sermon an Vor- und Anwürfen unter die Leute zu brin­gen. Konstruktiv ist da gar NICHTS! Häufig wer­den aus mei­ner Sicht Irrwege ange­führt, die nicht hel­fen, son­dern alles nur schlim­mer machen wür­den, wenn sie über­haupt ein­ge­schla­gen würden. 

Aber die Empfänger sol­cher Destruktivität neh­men es auf wie Fische, denen das letz­te biss­chen Sauerstoff aus­geht. Disruption als Allheilmittel gegen alles, was anders tickt.

Blocken hilft

Bei YouTube sind in der Zeit des über­quel­len­den Frusts einer Massenbewegung (sie­he Umfragen) Kanäle mit zum Teil über­ra­schend hohen Abonnentenzahlen ent­stan­den, die ihren Erfolg mit frag­wür­di­gem, aus mei­ner Sicht häu­fig sehr min­der­wer­ti­gem Content erzeugt haben. Es tre­ten immer die glei­chen Figuren auf und pus­ten ihren ver­ba­len Sondermüll in die Welt. Das fin­den die Zuschauer sol­cher Angebote aber offen­bar so töf­te, dass ich Meinungsdruck resp. Selbstzweifel bekom­me. Sind die nun bekloppt oder bin ich es? 

Ich habe mir ein Weihnachtsgeschenk gemacht. Das hat mich etwas Zeit gekos­tet, aber ich den­ke, es hat sich gelohnt. Ich habe all die­se elen­den Kanäle bei YouTube geblockt.

Der Kanal der „Weltwoche“ von Roger Köppel war der Erste, den ich mir vom Hals schaff­te. Der Erfolg die­ser Maßnahme brach­te mich über­haupt erst dar­auf, mir die­se elen­dig ein­sei­ti­gen und unin­spi­rier­ten Brüllaffen vom Hals zu schaffen. 

Ich dach­te, was mit der „Weltwoche“ zuver­läs­sig funk­tio­niert hat, soll­te auch bei denen klap­pen, die mir der Algorithmus sonst noch in mei­ne Timeline spült. Mit sol­chen Idioten schla­ge ich mich also ab jetzt nicht mehr herum. 

Ich verstehe die doch nie

Den Gedanken, dass mich der Konsum der­ar­ti­ger „Spitzenleistungen“ den Denksphären poli­tisch Andersdenkender näher brin­gen kön­ne, habe ich also auf­ge­ge­ben. Mit die­ser Entscheidung star­te ich ins neue Jahr. Die sol­len ihren Quatsch pro­du­zie­ren. Konsumieren soll den Mist, wer möch­te. Ich gehö­re nun nicht mehr dazu. Die Europawahlen und die Wahlen in den ost­deut­schen Bundesländern wer­den mich im Jahr 2024 noch genug for­dern. Die Propaganda der Nazi-​Wiedergänger wird mir wohl nicht ganz erspart blei­ben. Aber immer­hin: Ich bin vorbereitet. 


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6 Gedanken zu „Mein Abschirmdienst soll funktionieren“

  1. Ein guter Anfang!

    Diese Gestalten, die du erwähnst, sind alle­samt nicht wich­tig. Sie sind Wichtigtuer. Blasebälge in ihren eige­nen Echoblasen. Sie sind nicht ein­mal (mehr) Journalisten. Ohne Youtube und die ande­ren Plattformen wür­de die kaum jemand wahr­neh­men. Geschweige denn ernst neh­men. Sie hät­ten kein Publikum, außer ein paar Dumpfnasen, die extre­mis­ti­sche Medien kon­su­mie­ren, in denen sie für klei­nes Geld ihren unmaß­geb­li­chen Mist abson­dern dürften.

  2. Dee Link fehl­te bei mei­ner Antwort. Es gab vor Kurzem einen neu­en Bericht aus Brüssel vom Sonneborn.

🌬️ Manchmal ist ein Lächeln die beste Antwort.

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