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Die AfD schäumt. Wird alles gut?

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Nur der Schaum vor dem Mund fehlte, als Alice Weidel (AfD) mit ihrer 10-minütigen Tirade wieder einmal die Atmosphäre im Bundestag vergiftete. Wie das oft der Fall ist, enthalten Vorträgen dieser Leute auch immer ein paar Sätze, denen nicht nur den Nazis geneigte Zuhörer zustimmen können. So funktionierte billiger Populismus schon immer.

Es war mir eine Freude, dass diese Gift- und Galle-Kanonade ein deutliches Zeichen dafür ist, wie angepisst die AfD über das ist, was zurzeit im Land vor sich geht. Da mögen diese Lügenbolde sich noch so sehr um ihre eigene Lesart des Protestes bemühen, sie bekommen kein Bein auf die Erde. Dass die offene Ablehnung der Nazi-Partei nur auf die „Correctiv“-Veröffentlichung zurückgeht, würde ich überhaupt einmal infrage stellen wollen.

Faschistisches Gift

Schließlich waren ganz viele Menschen im Land innerlich längst an dem Punkt, der nur noch einen Tropfen dieses faschistischen Gifts benötigte, um das berühmte Fass überlaufen zu lassen.

Jetzt wird für die Demokratie und gegen menschenverachtende Pläne einer Partei demonstriert, deren Personal sich in Teilen demokratiekritisch bis -feindlich äußert, ohne auch nur je einen konstruktiven Beitrag zu liefern. Dass diese Charaktere in diesem Jahr noch von weiteren Rechtspopulisten in Landesparlamenten und im Bundestag flankiert werden, ist einerseits schlecht für die Demokratie. Andererseits könnte das Auftauchen dieser neuen Populistenversammlungen dazu beitragen, die AfD auf ein „Normalmaß“ zu stutzen. Ich würde ungern auf einen Mechanismus setzen, der den Einfluss von Populisten nur vergrößern würde.

Rechte Publikationen verteidigen die AfD – was sollten sie auch sonst tun?

Unsere Finanzen sind transparent – correctiv.org | Finanzen & Förderer

Wenn umstrittene Journalisten, wie der ehemalige Bild-Chef Reichelt, in seiner neurechten Publikation „Nius“ Narrative der AfD übernimmt und verstärkt, wirkt das angesichts der substanziellen Ödnis einerseits zwar lächerlich, es zeigt in der Wirkung leider jedoch auch, wie bereitwillig Menschen heutzutage Verschwörungstheorien übernehmen und damit hausieren gehen.

Ich hatte gestern live und in Farbe eine Diskussion, die genau davon handelte. Die Massendemos für unsere Demokratie und gegen die AfD sind demnach von unserer Regierung gesteuert. Um dieses zu untermauern, wird der armselige Versuch unternommen, „Correctiv“ eine Nähe zur Regierung zu unterstellen. Und zwar u.a. deshalb, weil die heutige Geschäftsführerin der Rechercheplattform angeblich früher im Bundesministerium für Bildung gearbeitet hat. Ich konnte dazu nichts finden.

Bekannte Leistungen

Außerdem sind (was schon lange bekannt war) seit 2014 2,5 Mio. EUR von Regierungsstellen an „Correctiv“ gezahlt worden sein. Schaut man sich die Daten auf der Website von „Correctiv“ an, findet man dort problemlos die Details über die Finanzierung. Nius behauptet, die staatlichen Zahlen an „Correctiv“ seien nicht transparent ausgewiesen. Das ist bösartiger Quatsch, der aber natürlich bei all denen verfängt, die solchen Portalen nur zu gern glauben. Sie wollen das einfach glauben. Wenn also in den Berichten große Positionen auftauchen, die unter „Bundeskasse“ oder „Landeshauptkasse“ ausgewiesen sind, erlaubt das Behauptungen wie diese?

Vergleicht man die Antwort der Bundesregierung mit den Finanzberichten von Correctiv, zeigt sich schnell: Ein großer Teil der staatlichen Förderung wird nicht korrekt ausgewiesen.

Nius

Es wäre sicher interessant, etwas mehr über den finanziellen Hintergrund des Portals von Herrn Reichelt zu erfahren. Aber ich möchte nicht ablenken.

Nius‘ einseitige Medienarbeit

Herr Reichelt und seine Truppe (können die je wieder für die sogenannten Mainstreammedien arbeiten?) stehen auf der Seite der Verächter des aktuellen Systems. So viel ist mal sicher. Sie verbreiten die Erzählungen der Rechtsextremen. Das sollte denkende Menschen nicht nur wütend, sondern geradezu fassungslos machen.

P.S. Mir ist übrigens auch aufgefallen (am Sonntag beim Presseclub), dass die stellv. Chefredakteurin von „Correctiv“ fälschlicherweise behauptet hat, dass die Begriffe Wannseekonferenz und Deportation im Beitrag nicht vorgekommen wären. Das ist definitiv falsch. Das Wort Wannseekonferenz steht im Text und deportieren wird mit Verweis auf das Madagaskarprojekt der Nazis ebenfalls benutzt.

Mühsam nährt sich das Eichhörnchen:

VOR
Artikelinformationen:

Politik

AfD, Debatten, Deportation, Diskurs, Narrative, Rechtsextremismus, WEidel

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