Ein paar Stunden im Naturparadies: Einsame Wanderungen und Begegnungen mit gefiederten Freunden

stroke="currentColor" stroke-width="1.5" stroke-linejoin="round" stroke-linecap="round" /> 2 Kommentare

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Weidenkätzchen

Gestern war ich allein auf Wanderschaft. Ich ging in Richtung unse­res Naturschutzgebietes, das ein paar Kilometer west­lich von uns ent­fernt liegt. Bei mei­nen ers­ten Erkundungen hat­te es mir die­ser lei­der sehr über­sicht­li­che Teil unse­rer ehe­mals so reich­hal­ti­gen Waldgebiete (Braunkohleabbau) angetan.

Dort ste­hen alte Eichen und Buchen und das ist außer­halb hie­si­ger Parkanlagen bedau­er­li­cher­wei­se sel­ten. Das Betreten des Naturschutzgebietes ist ver­bo­ten, wäh­rend das Gebiet, das ich durch­wan­dert habe, zum Hohenholzer Graben zählt.

Bildschirmfoto 2024 03 02 um 11.12.44
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Statt über die links und rechts des Grabens lie­gen­den Wanderwege zu lau­fen, zie­he ich es vor, ent­we­der den Hin- oder Rückweg durch das Waldstück zu neh­men. Dort begeg­net einem, pri­mär unter der Woche, kaum jemand. Gestern kam mir ledig­lich ein ein­sa­mer Wanderer ent­ge­gen. Über zwei Stunden mal kei­ne Menschen sehen hat was.

Ich hat­te fast die Hälfte mei­nes Weges hin­ter mir, als ich am äuße­ren Ende des Naturschutzgebietes ange­langt war. Ich bewun­der­te die alten Eichen, die den Rand des Gebietes säum­ten. Mich erin­nern sol­che Bilder an mei­ne Kindheit. Auf dem Sonnenhof gab es den Laubwald, den wir in unse­rer Region in begrenz­tem Umfang und auf rekul­ti­vier­ten und eher über­sicht­li­chen Flächen sehen.

Im Wald blü­hen bereits vie­le Sträucher. Hauptsächlich sind es wei­ße Blüten. Nur gele­gent­lich ist mal eine rosa Blüte dabei. Es ist herr­lich, dem Gezwitscher der Vögel zuzu­hö­ren. Gelegentlich hört man die Schreie der zahl­rei­chen Mäusebussarde, die über dem Gelände unter­wegs sind. Ich fra­ge mich, ob die­se Rufe der Jagd wohl zuträg­lich sind.

Im Wald sehe ich kei­ne Kaninchen, kei­ne Rebhühner oder Fasanen. Das waren die Tiere, die auf dem Sonnenhof nach mei­ner Erinnerung die Arten dar­stell­ten, die dort am häu­figs­ten vor­ka­men. Auch wenn man eine gan­ze Zeit ruhig am Platz ver­harrt, sieht man über­wie­gend klei­ne Vögel. Sperlinge, Meisen, Finken, Amseln, Stare. Spechte sind fast immer zu hören. Aber es gehört Glück dazu, sie in ange­mes­se­ner, also nicht zu wei­ter Entfernung zu erbli­cken. Ich habe gehört, dass es in unse­rer Region inzwi­schen auch Schwarzspecht geben soll. Das Gebiet ist mir bekannt, gese­hen habe ich bis­her noch kei­ne. Fotografieren ist im Dickicht des enden­den Winters nicht viel ein­fa­cher als im Frühling und Sommer, wenn die Bäume belaubt sind. Es ist ein ewi­ges Geduldsspiel. Menschen, die Spaß an der Tierfotografie haben, neh­men die­se Bedingungen bzw. Voraussetzungen in Kauf.

Gestern hat­te ich wahn­sin­ni­ges Glück. Ich sah in den Eichenwald hin­ein und freu­te mich über die bizar­ren und ein­drucks­vol­len Riesen, als plötz­lich, nur weni­ge Meter vor mir, ein Stieglitz (auch Distelfink) auf einem Ast Platz nahm. Meine Kamera war bereit (Serienaufnahme, Augen-Autofokus für Tiere (Vögel), Brennweite 400, Blende 6,4, Belichtungszeit 250stel) und das Realtime-Tracking war an. Ich nahm die Sony A 6700 vor­sich­tig hoch und feu­er­te drauf­los. Ich emp­fand ein ech­tes Glücksgefühl. Der Stieglitz schau­te inter­es­siert, dreh­te sich wäh­rend unse­rer Session eini­ge Male um die eige­ne Achse und harr­te ansons­ten der Dinge.

Die Ornithologen des NABU Rhein-Erft bestä­ti­gen, dass der Stieglitz im Rhein-Erft-Kreis noch zu den häu­fi­gen Brutvögeln zählt.

Quelle

Links:

  1. Rhein-Erft-Kreis – Landschaftspläne
  2. Landschaftsverband Rheinland – Regionalplan Köln Biodiversität
  3. Karte: Hohenholzer Graben
  4. Wanderwege auf der Sophienhöhe und in der Kasterer Indenaue
  5. Youtube: Der Schrei des Mäusebussard

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2 Gedanken zu „Ein paar Stunden im Naturparadies: Einsame Wanderungen und Begegnungen mit gefiederten Freunden“

  1. Sehr schö­ne Bilder! Inwiefern ist im Naturschutzgebiet Betreten ver­bo­ten? Führen die Wege, die du gegan­gen bist, am Rand entlang?
    Die Schreie der Mäusebussarde sind ver­mut­lich Revierabgrenzungsschreie. Wenn sie jagen, sind sie gewiss leiser!
    Sehr schö­ne Bilder! Stiglitze haben uns auch mal im Garten besucht, ist aber lan­ge her. 

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