Zwischen Purismus und Innovation: Bilder und KI im Blog-Alltag

Die Bedeutung von Bildern, Block-Themes und KI im Blog-Design wird kritisch beleuchtet, um den Wandel im Blogging-Alltag zu verstehen.
Horst Schulte

6 Min. geschätzte Lesedauer

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Ich komme nicht auf Zehntausende aber schon auf viele Tausend Fotos, die ich in den vergangenen Jahren gemacht habe. Trotzdem befinden sich darunter echt wenige, die ich für meine Themen hier im Blog nutzen könnte. Landschaftsaufnahmen oder Vogelbilder eignen sich nur bedingt, um politische oder gesellschaftliche Themen zu illustrieren.


Ein Thema für die Community

Es ist schön, wenn Blogger ein Thema aufgreifen, das zwar nicht für alle aber doch sehr viele in der Community interessant sein dürfte. Es geht um den Einsatz von Fotos in unseren Blogs. Ich habe die Meinung folgender Blogger dazu inzwischen gelesen und zum Teil auch kommentiert: Andreas, Robert, Henning, Benedikt, Tommi.

Die Herausforderung: Kreativität im Blog-Design

Die Rubrik „Design und Foto“ mag ich jedenfalls sehr. Ich durchstöbere regelmäßig einschlägige Websites, um mich inspirieren zu lassen. Ich würde sagen, dass die Kreativität beim Erstellen neuer Designs für WordPress-Blogs nicht viel Neues hervorgebracht hat. Ich meine nicht die Technik. Da scheiden sich ja bekanntlich bereits die Geister.

Wir suchen die Zukunft zwischen den traditionellen Themes, die PHP-Vorlagendateien nutzen, um das Layout und die Struktur der Website zu bestimmen. Oder am modernen Ende, dem Full-Site-Editing? Ich bin bei letzterem engagiert, weil mir die Möglichkeiten so große Spielräume geben. Ich nutze seit Jahren „GeneratePress“ und „GenerateBlocks“ und spiele gerne mit Block-Plug-ins wie „Stackable“ herum.

Das Besondere an GeneratePress

GeneratePress setzt auf Geschwindigkeit, Stabilität und Barrierefreiheit. Es nutzt den Block-Editor (Gutenberg) voll aus, um die Erstellung von Inhalten zu erleichtern. Obwohl es nicht ausschließlich als Block-Theme konzipiert ist, bietet es in Kombination mit dem GenerateBlocks-Plug-in umfangreiche Möglichkeiten zur Gestaltung blockbasierter Layouts. Zudem ist es vollständig kompatibel mit Page-Buildern wie Beaver Builder und Elementor. Mit Elementor habe ich einige Jahre Erfahrung gesammelt, heute nutze ich keinen Page-Builder.

Block-Themes, auch als Full Site Editing (FSE) Themes bekannt, sind eine neue Generation von WordPress-Themes, die ausschließlich aus Blöcken bestehen. Dies ermöglicht es Nutzern, alle Bereiche ihrer Website – einschließlich Header, Footer, Navigation und Inhalt – direkt im WordPress-Block-Editor zu bearbeiten, ohne Programmierkenntnisse zu benötigen. 

Der Hauptvorteil von Block-Themes liegt in der vollständigen Kontrolle über das Website-Design. Anpassungen können visuell vorgenommen werden, was den Einsatz externer Page-Builder überflüssig macht. Zudem bieten Block-Themes oft vorgefertigte Blockmuster und Vorlagen, die den Gestaltungsprozess weiter vereinfachen. 

Für Entwickler ermöglichen Block-Themes, Themes zu erstellen, die vollständig auf Blöcken basieren, wodurch konsistente und flexible Designs ermöglicht werden. Die Einführung von Block-Themes markiert einen bedeutenden Schritt in der Evolution von WordPress hin zu einer benutzerfreundlicheren und anpassungsfähigeren Plattform. 

Wenn man in die Tiefe der Themes eintaucht, stellt man fest, dass diejenigen, die von vornherein auf Text pur zugeschnitten sind, sich in einer krassen Minderheit befinden. Die große Mehrheit setzt jedenfalls auf Verwendung von Beitragsbildern. Dass die Vorteile haben, insbesondere hinsichtlich ihrer Funktion als Blickfang, liegt auf der Hand. Trotzdem kann man ohne Weiteres ganz oder teilweise auf Fotos im Blog verzichten. Ich habe eine ganze Weile aus Gründen ganz auf Fotos verzichtet.

Hier ein paar Layouts der letzten Monate:

Die vielen Elemente (Blocks) stellen allerdings viel zu sehr auf die Verwendung von Fotos ab, als das man sie als Blogger einfach so übergehen kann. Dagegen spricht, dass es speziell unter Profis (siehe etwa die Artikel im „WP Letter“) viele gibt, die ihre Blogs ohne Bilder führen.

Welche Bilder/Fotos verwenden?

Generell ist die Frage, welche Bilder im Blog eingesetzt werden sollten und welche lieber nicht, vor allem Geschmackssache. Für mich als Leser von Blogs ist nicht entscheidend, ob ein (gern auch längerer) Artikel designtechnisch durch Bilder und grafische Elemente „aufgelockert“ ist. Der wesentliche Content ist – von Fotoblogs abgesehen – der Text-Inhalt.

KI Blockade

Ich nutze hier seit einer Weile fast nur noch Beitragsbilder, die mit KI (Ideogram) erstellt sind. Ich nehme wahr, dass sich insbesondere unter Bloggern Vorbehalte gegen KI-Bilder, eher vielleicht generell gegenüber dem KI-Einsatz, entwickelt haben. Ich nehme das sportlich. Nicht zuletzt deshalb, weil ich selbst auch immer wieder hin- und hergerissen bin, was die Verwendung von KI angeht. Wie sollte das anders sein? Schließlich leben wir in Deutschland. Das von Trump gestern vorgestellte KI-Projekt (Investitionsvolumen > 500 Mrd. $) stößt bei uns auf wenig Begeisterung. So wird das wohl nie etwas mit unserer europäischen Zukunft. Um Politik soll’s hier aber nicht gehen.

Natur und Foto

Wenn ich draußen in der Natur fotografiere, bin ich ganz bei mir. Sobald ich zu Hause bin, entwickle ich meine Fotos (mit Lightroom + Photoshop) und mit der darin enthaltenen KI). Auf den ersten Blick könnte man einen Widerspruch entdecken. Ich persönlich erkenne jedenfalls einen solchen. Dann frage ich mich, wie lange es noch so sein wird, dass Natur und Fotografie mich so faszinieren. Schließlich sehe ich bei Insta, Flickr und auf anderen Fotoplattformen, wie KI-generiertes Material sich in die zahlreichen Exponate einschleicht, die dort zu bewundern sind. Vielleicht irre ich mich. Skepsis ist angebracht.

Wirklich erkennen lässt sich die Verwendung von KI meines Erachtens nicht immer. Manche Dienste geben zu den Exponaten Hinweise aus, das dort künstliche Intelligenz eingesetzt wurde. Das könnte man als beruhigend empfinden. Andererseits kann man sich auf dieses Labeling vermutlich nicht verlassen.

KI – Nutzung für die Bildbearbeitung

Ich frage mich, ob es passieren kann, dass die Vermischung von eigener Kreativität und dem KI-Einsatz das Fotografieren auf Sicht entwertet? Ich halte dies für durchaus denkbar. Wem würde das gefallen? Die Frage wird sich andererseits in vielen anderen Bereichen unseres Lebens genauso stellen. Sollte man deshalb auf den Einsatz von KI verzichten oder so zurückhaltend agieren, wie manche Blogger es tun und hat diese Ablehnung vielleicht mit der Sorge zu tun, man könnte, wenn das „herauskäme“ als Blogger dabei nur verlieren? Darauf würde ich mit einem klaren NEIN antworten.

Derweil nutze ich für meine Artikel hier im Blog KI-generierte Bilder. Vielleicht ändert sich das morgen, und ich gehe zurück auf eine eher puristische Gestaltung meines Blogs. Ich fand „Copyblogger“ zum Beispiel immer sehr ansprechend. In den Beiträgen selbst finden sich Fotos und Illustrationen, nicht jedoch auf der Startseite. Das habe ich mal nachgebaut und eine ganze Zeit lang beibehalten. Aber ich habe auch schon das Theme „Kanso“ von Rich Tabor mit GeneratePress mit seiner sehr minimalistischen Optik nachgebaut. Apropos: Warum werden bei immer größeren Bildschirmen nicht grundsätzlich die verwendeten Fonts in unseren Blogs größer und bleiben, wenn ich es nicht komplett falsch sehe, in so vielen auf einem Niveau, das sich gerade einmal zwischen 12px und 20px bewegt?

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Ich bin Horst Schulte

Herausgeber, Blogger, Amateurfotograf

alleiniger Autor dieses Blogs

Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Ich kann die Leute nicht ändern, aber meinen Blick auf sie.

Artikelinformationen:

Bloggen

Blogging, KI-generierte Bilder, WordPress-Design

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VOR

5 Gedanken zu „Zwischen Purismus und Innovation: Bilder und KI im Blog-Alltag“

  1. Das wird ja langsam eine richtige Blogparade, oder etwas, was früher mal ganz normal war. Das Aufgreifen und weiterbesprechen von Themen.

    I like this!

    KI Bilder – da bin ich gar nicht sooo abgeneigt gegen. Auf meinem Spieleblog habe ich die schon genutzt, weil ich da nicht für alles ein passendes Foto in meinem riesigen Vorrat hatte. Ich denke, da spiele ich nochmal ein wenig mit rum, Ideogram schaue ich mir mal an. Das kenne ich noch gar nicht. In PS und LR nutze ich die KI-Funktionen ebenfalls, und zwar mit wachsender Begeisterung.

    Gestern habe ich tatsächlich auch mal ChatGPT genutzt. Nicht zum Schreiben eines Textes aber um Themenvorschläge zu einem Stichwort zu bekommen. Und ich muss sagen, da ist was vernünftiges bei rausgekommen.

    Antworten
    • @Tommi: Ehrlich gesagt, ich auch 🙂 Es ist schon Wahnsinn, was mit KI in der Bildbearbeitung alles geht. Ich wende es gern an, obwohl vieles durchaus noch experimenteller Art ist. Gut, mal ein Bild entrauschen oder generatives Füllen u.s.w. stehen nicht täglich an. Aber was man damit noch aus weniger guten Fotos machen kann, ist beachtlich. Die Nutzung von KI sollte mit gesunder Skepsis erfolgen. Allerdings bin ich auch oft überrascht von den tollen Ergebnissen.

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  2. Ich beschäftige mich auch schon länger mit dem Thema Bilder im Blog und muss gestehen, dass mir Themen mit Beitragsbilder sehr gut gefallen. Dein Blog fällt auch in diese Kategorie. Ich sehe jedoch beim Benutzen von CC0-Bilder Probleme. Selbst die der WordPress Community kann man nicht bedenkenlos nutzen. Deshalb ist auch mein Blog (bis auf ein einziges Bild) frei von Bildern.

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    • Das mit der Verwendung von Fotos bleibt heikel. Ich hatte ja erst in jüngster Vergangenheit wieder eine Abmahnung. Ich glaube, das war Anfang letzten Jahres. Wenn man wirklich ganz sicher sein möchte, gibt es nur den Verzicht oder den Einsatz eigener Fotos und Illustrationen.

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