Zwischen Schuld und Solidarität – Charlotte Knobloch, Deutschland und die Gaza-Debatte

Zwischen Verantwortung und Kritik: Wie Deutschland auf Israels Gaza-Politik reagieren sollte.

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Groß (Verantwortung Kritik Israel)
Groß (Verantwortung Kritik Israel)

Deutschlands Blick auf Israel darf nie ein beliebiger sein. Unsere Geschichte hat tiefe Spuren hinterlassen – nicht nur in der Erinnerung, sondern auch in der Verantwortung. Gerade jetzt, angesichts des blutigen Krieges gegen die Zivilbevölkerung Gazas und der Bilder aus Gaza, die die Welt erschüttern, verlangt dieser Blick mehr als politisches Kalkül. Er verlangt Haltung – ohne in Automatismen zu verfallen.

Kritik an Israels Vorgehen ist berechtigt! Doch sie verliert ihre Würde, wenn sie sich wie ein moralischer Zeigefinger aus dem Land der Täter erhebt. Schweigen aber ist keine Option – nicht angesichts des Leidens so vieler Menschen.

In den Schatten des anhaltenden Konflikts zwischen Israel und der Hamas erhebt sich eine Stimme, die sowohl Mahnung als auch Erinnerung ist: Charlotte Knobloch, Holocaust-Überlebende und Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern. Ihre jüngsten Äußerungen zur Kritik an Israels Vorgehen im Gaza-Streifen werfen ein Schlaglicht auf die komplexe Beziehung zwischen Deutschland und Israel – eine Beziehung, die von historischer Verantwortung, politischer Solidarität und moralischer Verpflichtung geprägt ist.

Knoblochs Standpunkt: Die Verantwortung der Hamas

Knobloch weist die wachsende Kritik am israelischen Militärschlag in Gaza für meine Begriffe etwas zu entschieden zurück. Für sie liegt die Verantwortung für das Leid der Zivilbevölkerung klar bei der Hamas. Das ist zweifellos richtig. Ohne den Angriff vom 7. Oktober 2023, bei dem über 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 als Geiseln genommen wurden, gäbe es diesen Krieg nicht. Sie betont, dass die Hamas nicht nur israelische, sondern auch palästinensische Leben gefährde, indem sie die eigene Bevölkerung als Schutzschild missbraucht. Auch das ist richtig. Aber angesichts der unschuldigen Opfer in Gaza ist ihre Argumentation nicht wirklich zu halten.

Die deutsche Debatte: Zwischen Kritik und Solidarität

In Deutschland wächst die Kritik an Israels Vorgehen. Bundeskanzler Friedrich Merz äußerte Zweifel an der Verhältnismäßigkeit der israelischen Militäraktionen und betonte die Notwendigkeit, das humanitäre Völkerrecht einzuhalten. Außenminister Johann Wadephul kündigte eine Überprüfung der deutschen Waffenlieferungen an Israel an, um sicherzustellen, dass diese nicht gegen internationales Recht verstoßen. 

Knoblochs Appell: Erinnerung und Verantwortung

Knobloch warnt davor, die historische Verantwortung Deutschlands gegenüber Israel zu vergessen. Knobloch fordert, dass Deutschland trotz berechtigter Kritik an einzelnen Maßnahmen Israels die Solidarität mit dem jüdischen Staat nicht aufgibt. Das tut niemand! Für sie ist die Sicherheit Israels untrennbar mit der deutschen Geschichte verbunden. 

Die Äußerungen Charlotte Knoblochs erinnern uns daran, dass die Diskussion über den Nahostkonflikt nicht nur politische, sondern auch moralische Dimensionen hat. Deutschland steht vor der Herausforderung, seine historische Verantwortung mit aktuellen politischen und humanitären Überlegungen in Einklang zu bringen. In dieser Debatte sollten wir uns stets der Komplexität der Situation bewusst sein und sowohl die Sicherheit Israels als auch das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung ernst nehmen.

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