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Ressourcenschutzsiedlung Kaster: die gravierenden Sachschäden bilden nur einen Teil des Dramas ab

Die Septemberflut erschütterte Bedburg: Mehr als 130 Familien leiden nachhaltig unter den Folgen. Viele Familien mussten ihre neuen Häuser räumen und werden provisorisch untergebracht. Persönliche Eindrücke, Verantwortlichkeiten und der größere Zusammenhang der Klimakrise treten in den Blick.

Als ich den Artikel im Februar 2024 verfasste, konnte ich nicht ahnen, dass die Ereignisse Anfang September 2025 das Leben in unserem Städtchen so erschüttern würden – besonders für die mehr als 130 Familien, die nun schwer daran tragen.

flut bedburg
flut bedburg

In wenigen Fotos hatte ich die Arbeiten am sogenannten Hohenholzer Graben festgehalten und mich damals ein wenig darüber echauffiert, dass alte Bäume (gemäß Erzählung 100-jährige Buchen und Eichen) diesen Vorsichtsmaßnahmen weichen mussten. Naturschutz hat viele Aspekte.

Wie verheerend die Folgen der Flut waren – weit über die finanziellen Schäden hinaus –, lässt sich kaum ermessen. Besonders hart traf es die vielen Menschen, die erst vor wenigen Monaten in der neuen Siedlung ihr Zuhause gefunden hatten.

Auf meinen Spaziergängen am Bachlauf bin ich oft am Rückhaltebecken vorbeigekommen. Welche Bedeutung es einmal haben könnte, war mir damals nicht bewusst. Dass seine Dimensionen nicht ausreichten, um die gewaltigen Regenmassen aufzufangen, wirkt heute unfassbar. 145 Liter Niederschlag pro Quadratmeter wurden gemessen, in manchen Orten wie Weiler-Hohenholz sogar über 160. Von dort strömte das Wasser talwärts und richtete in der Ressourcenschutzsiedlung Millionenschäden an.

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Screenshot WDR

Jetzt sitze ich wieder am Rechner und schreibe über dieses Unglück, das nur ein paar Hundert Meter weiter viele Menschen in große Not gestürzt hat. Nach den Berichten im TV und anderen Medien denke ich, dass die Verantwortlichen der Stadt Bedburg sich verständlicherweise nicht nur einiges von den Betroffenen anhören mussten und müssen. Sobald die Verantwortlichkeiten endgültig geklärt sind, dürften Schadensersatzansprüche gegen die Stadt gestellt werden. Was diesen Menschen passiert ist, beschäftigt mich sehr. Abgesehen davon, dass es sich um ein Naturereignis von bislang unvorhersehbarem Ausmaß handelt, werden wir uns alle (nicht nur in Deutschland) auf die Folgen der Klimakatastrophe allen Bagatellisierungsbemühungen rechtskonservativer Akteure zum Trotz, einstellen müssen. Dass die Bereitschaft dazu infolge einer gesellschaftlichen Abstumpfung gegen jeden Sensibilisierungsversuch insbesondere umweltaffiner Gruppen und politischer Akteure (Grüne) im Keller ist, wird uns gewaltig auf die Füße fallen. Aber das scheint vielen ebenso egal zu sein wie die steigenden Stimmenanteile der AfD im Land zeigen.

Ein Familienvater sagte dem WDR sinngemäß, er hätte für sich und seine Familie einen anderen Bauplatz ausgewählt, wenn er von diesen Risiken, die angeblich bereits in der Planungsphase bekannt gewesen sind, gewusst hätte.

Die Stadt will nun den Wald hinter der Siedlung kaufen, um so die notwendigen Maßnahmen zum Schutz umsetzen zu können. Sollte die Stadt den Deal machen können, will sie nur einen kleinen Teil für Schutzmaßnahmen wie ein Regenrückhaltebecken oder Retentionsflächen nutzen. Für den Großteil der Fläche gibt es nach Angaben eines Stadtsprechers noch keine konkreten Pläne.

Horst Schulte

Herausgeber, Blogger, Amateurfotograf

- alleiniger Autor dieses Blogs -

Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

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