Thema: Krise

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Persönliche Methoden der Krisenbewältigung

Ich weiß nicht, worüber ich mir am meisten Sorgen machen oder ob ich mir überhaupt noch welche leisten sollte? Die Lage ist zu unübersichtlich. Diese Zeit sei von Multikrisen geprägt, erklären uns kluge Menschen. Für einfache Leute wie mich ist das eine Zeit, die meinen inneren Kompass rotieren lässt. Ich neige dazu, die Orientierung zu verlieren. Aber habe ich den Eindruck, dass unsere politischen und wirtschaftlichen Eliten in dieser Hinsicht besser aufgestellt sind? Nee, ganz und gar nicht.

Sind es die Nazis, die immer mehr Zulauf haben, die diese unterstützende Presse, die im Vergleich zu den guten alten Zeiten immer stärker Beachtung gewinnt und sich zu allem Überfluss auch noch als Stimme der Mehrheit geriert? Wenn die Margot Friedländer als Zeugin gegen die Merkel- und Ampelregierung (Zuwanderung aus muslimischen Kulturkreisen) missbrauchen, wird mir einfach nur schlecht.

Es ist die Bedrohung durch den Klimawandel, den Sektierer und Pseudodurchblicker mit allerlei Dumpfbackentheorien einfach bestreiten? Sie kapieren nicht, dass es in diesem Sommer (der wärmste, der je global gemessen wurde) bei uns im Land viel geregnet hat jetzt – im Frühherbst – sogar schon Schnee fällt. Die Zusammenhänge mit der Klimakrise bestreiten sie schlichtweg und setzen ihre wissenschafts- und demokratiefeindlichen Narrative.

Lügt Frau Klöckner? Jedenfalls kenne ich andere Werte über die Entwicklung von Insolvenzen. Allerdings sind diese auch nicht gut.

Während andere #Volkswirtschaften wachsen, schrumpft Deutschlands Wirtschaft. Die dirigistische Wirtschaftspolitik der Bundesregierung mit Mikromanagement aus dem Bundeswirtschaftsmnisterium heraus in die Betriebe hinein führt zu massiver Verunsicherung, Vertrauensverlust und Abfluss von Investitionen ins AUsland. Deutschland verliert immer mehr Arbeitsplätze, die Insolvenzen sind um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen -..

Quelle

Ist es der beschriebene Niedergang der Wirtschaftsnation Deutschland mit schlimmsten Konsequenzen für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt (Sozialsysteme) oder die fehlende “Kriegstüchtigkeit” unseres Landes? Die Union beklagt verständlicherweise die zunehmende Zahl von Insolvenzen (30 % ggü. dem Vorjahr sagt CDU-Frau Julia Klöckner). Es sind inzwischen fast 25 %, keine 30 %.

Allianz Trade prognostiziert für 2024 einen Zuwachs von 21% auf rund 21.500 Fälle.


Zu den besonders betroffenen Branchen gehören laut Allianz Trade das Baugewerbe und der Einzelhandel. Im Baugewerbe konnten viele Unternehmen die Rückzahlungen von während der Corona-Pandemie aufgenommenen Darlehen nicht stemmen. Hinzu kamen erschwerte Bedingungen bei der Kreditaufnahme. Die Anforderungen der Finanzierungsinstitute sind gestiegen, während die Vergabe von Krediten restriktiver gehandhabt wird. Im Einzelhandel habe sich die Situation ebenfalls verschärft. Einige Unternehmen, insbesondere im Modeeinzelhandel, kämpfen schon seit Jahren ums Überleben. Die aktuelle Konsumzurückhaltung der Verbraucher mache es diesen Unternehmen noch schwerer.

Quelle

Wenn wir uns die täglichen Nachrichten ansehen, könnte man meinen, wir stehen kurz vor der Apokalypse: Klimawandel, politische Instabilität, wirtschaftliche Krisen – die Liste scheint endlos. Aber mal ehrlich, was ist wirklich die größte Bedrohung in unserem Alltag? Genau, der Moment, in dem du morgens deinen Kaffee verschüttest. Schlimmer noch, wenn es der letzte Kaffee im Haus war! Das wäre die Apokalypse.

Natürlich sind Klimawandel und Nazis mit Regierungsanspruch ernste Themen, aber wer hat gesagt, dass wir immer nur Trübsal blasen müssen? Nimm den Klimawandel: Während wir auf nachhaltige Lösungen warten, können wir uns auch an den kleinen Fortschritten erfreuen. Manch einer fährt jetzt stolz mit dem E-Scooter ins Büro und tut dabei so, als hätte er die Welt gerettet – zumindest bis zum nächsten Stromausfall.

Wie man sich von den vielen negativen Eindrücken zumindest zeitweise entziehen kann

Der Trick, um diesen ständigen negativen Eindrücken zu entkommen, ist einfach: Man (ich) muss lernen, die Dinge mit Humor zu nehmen. Wenn die Nachrichten mal wieder sagen, dass die Wirtschaft am Abgrund steht, stell dir vor, Ulrike Hermann hat recht. Sie hatte in ihrem Buch gefragt, ob uns der Lebensstandard des Jahres 1978 nicht auch reichen würde.

Auch ein guter Tipp: Schalte einfach mal ab. Nicht den Kopf, sondern die Geräte. Einen Tag ohne Nachrichten und Social Media und du merkst plötzlich, wie schön die Welt wirklich sein kann. Ok, ein Tag reicht da nicht. Besser, wir üben eine Woche Verzicht. Klar, die nächste Krise kommt bestimmt, aber vielleicht verschiebt sie sich und verliert an Kraft, wenn wir einfach mal nicht mehr hinsehen und hinhören.

Ich bin gern in der Natur unterwegs. Dazu brauche ich nicht immer neues Gelände, sondern komme gut damit klar, immer wieder die gleichen Waldstücke zu durchstreifen, die uns Rheinbraun in unserer Region überhaupt noch gelassen hat. Schon wieder eine negative Beschreibung, obwohl ich eigentlich sagen will, dass ich mich von all dem Scheiß gut abgrenzen kann, wenn ich eine Wanderung durch die Natur mache. Den Fotoapparat habe ich immer dabei, was den Spaßfaktor noch erhöht und ungeheuer ablenkend wirkt.

Eine weitere Möglichkeit: Tier-Videos! Die Reels bei Insta oder YouTube sind oftmals so lustig, dass ich schallend lachen muss und das übrigens nicht nur aus Schadenfreunde. Der Dalai Lama selbst hat mal gesagt (oder ich habe das missinterpretiert?), dass das Lachen eines Welpen die beste Medizin gegen Existenzängste ist. Warum sich also mit den dunklen Ecken des Internets beschäftigen, wenn du dir stattdessen eine Stunde lang tollpatschige Pandas beim Klettern ansehen kannst?

Fazit: Alles halb so schlimm

Das Leben mag manchmal wie ein einziger Hindernisparcours aussehen, aber mit etwas Humor und einer großen Tasse Kaffee (bitte nicht verschütten) lässt sich vieles entspannter angehen. Schließlich sind es oft die kleinen, unerwarteten Freuden, die uns daran erinnern, dass die Welt – trotz allem – gar nicht so schlecht ist. Und wenn es doch mal wieder zu viel wird: Einfach mal einen Panda anschauen.

Merz ist besorgt und macht dem Kanzler ein wahrhaft vergiftetes Angebot

Man kann Merz ehrliche Sorge über die Lage im Land unterstellen. Er klang bei der gestrigen Pressekonferenz nach seinem 70-minütigen Gespräch mit dem Kanzler wild entschlossen und trug (aus meiner Sicht) nachvollziehbare Begründungen vor.

Ob die SPD auch mit Rücksicht auf ihre Koalitionspartner auf die Merz-Vorschläge eingehen sollte? Ehrlich, ich weiß es nicht. Jedenfalls wäre das eine Sollbruchstelle für diese Koalition, die ihren Zweck ziemlich bald erfüllen würde. Das werden Grüne und FDP sicher nicht mitmachen.

Was mich wirklich erheitert hat, war Merz’ Chuzpe, mit der er (ich glaube mehrfach in der Pressekonferenz) darauf hinwies, dass es nicht um die bevorstehenden Landtagswahlen ginge. Ich habe herzlich gelacht. Mein Vertrauen in handelnde bzw. nicht handelnde Politiker in unserem Land geht allmählich gegen null.

Nun, die Rechten und das BSW wird diese Konfusion sicher erfreuen. Und Sonntag um 18.00 Uhr, da bin ich mir sicher, erlebt die Ampel ihr Waterloo. Was all das für unser Land bedeutet? Keine Ahnung.

Schlechte Zeiten fürs Kino

Das Kino hatte schon bessere Zeiten. Im Moment steht den Leuten kaum der Sinn nach Kinobesuchen. Das stellt so kurz nach der Corona-Pandemie viele Kinos vor existenzielle Probleme. Nun hat sich eine Initiative ein Kinofest ausgedacht, das morgen und übermorgen stattfindet. Der Eintrittspreis für jeden während der Tage gezeigten Film beträgt NUR 5 Euro!

Als Hardcorenutzer der Streamingdienste bekomme ich angesichts solcher Meldungen ein etwas schlechtes Gewissen. Selbst, wenn wir den Bewegungsspielraum für den einen oder anderen Kinobesuch hätten, wüsste ich ehrlich gesagt nicht, ob bei meiner Frau und mir noch der auslösende Funke für Kinobesuche zustande käme. Und das, obwohl der Preis nun wirklich attraktiv ist und Kino früher ™ immer was besonders war.

Programmdichte

Ich weiß nicht, wie oft ich als Kind, Jugendlicher und junger Erwachsener im Kino war. Wenn unser offizielles Programm (Disco) sonntags gegen 10.00 Uhr beendet war und meine Frau den letzten Bus in ihr Heimatdorf genommen hatte, ging ich noch in die Spätvorstellung. Meine Freunde machten das nicht mit. Ich absolvierte solche Vorstellungen allein. Es waren keine Sexfilme! Ich weiß noch, dass zu dieser Zeit bei mir Kung-Fu – Filme sehr populär waren. Und so einer beklagt sich über die vielen Superhelden-Filme, könnte man jetzt sagen. Für diesen Mist kann ich mich (68) überhaupt nicht erwärmen…

Ach, war das früher ™ schön. Als meine Freunde und ich so zwischen 10 und 16 Jahre alt waren, gingen wir sehr regelmäßig ins Kino. In unserem kleinen Bedburg gab es damals zwei schön Kinos. Der Eintritt kostete um 15.00 Uhr eine Mark und um 17.00 Uhr zwei Mark fünfzig. Von meinem Taschengeld blieben, wenn nicht gerade Kirmes war und sich das Portemonnaie meines Vaters etwas großzügiger zeigte, gerade mal eine Mark fünfzig übrig. Damit startete ich normalerweise in die neue Woche. Allerdings gab es einen Gruppenzwang, der meine Geldreserve oft genug noch am selben Abend aufzehrte.

Legger Hähnchen

Einer von uns kam immer auf die Idee, in der Bedburger “Hähnchenstube” noch zu Abend zu essen (Die “Hähnchenstube” gab es über 50 Jahre. In diesem Jahr wurde sie endgültig geschlossen). Ein Currywürstchen war noch drin im Budget. Ich war schon damals ein großer Hähnchen-Fan. Aber ein halbes Hähnchen ohne Pommes Frites mit Majo fand ich nicht so verlockend. Das Gericht kostete damals komplett zwei Mark fünfzig. Das ging also deutlich über meine finanziellen Möglichkeiten.

Essen auf Pump

Aber wozu hat man Freunde? Ich pumpte zwei von ihnen ziemlich regelmäßig an, um mein Defizit auszugleichen bzw. mich nicht vor der Zeit von unserer Truppe verabschieden zu müssen. Dass dies für mich für die kommende Woche und das nächste Wochenende Kino- und “Hähnchenstuben”-Abstinenz bedeutete, nahm ich lakonisch zur Kenntnis. Wer wusste schließlich, welche finanziellen Spielräume sich über die Woche noch auftun würden? Wenn es Sommer und ich fast täglich in der “Badeanstalt” (so hießen Freibäder früher mal) war, habe ich mich mit Schnorchel und Tauchermaske im Wasser unter dem Sprungturm, den es damals noch gab, auf die Lauer gelegt und das eine oder andere Zwei- oder Fünf-Mark-Stück aus dem fünf Meter tiefen Wasser herausgefischt.

Welche Assoziationen es doch erzeugt, wenn man von den großen Problemen unserer Kinos hört.

Schöne Erinnerungen

Viele mögen es nicht oder machen sich darüber lustig, wenn einer wie ich (67) von früher ™ schwärmt. Wer davon schreibt wie schön es war, wird gepiesackt. Mindestens mit blöden Bemerkungen.

Vielleicht sind solche Schwärmereien typische Affekte alter weißer Männer? Das fordert die heraus, die schnell reaktionäres Gedankengut vermuten. Ganz schlimm kommts, wenn so einer umstrittene Themen wie Diversität oder Rassismus anspricht.

Dabei sind Erinnerungen oft geeignet, über all das Trennende hinwegzuhelfen, das in der Pandemie noch einmal penetranter hervorgetreten ist.

Es gilt zu bedenken, dass die beklagenswerte Situation vieler Menschen in dieser Pandemie für Rückwärtsbetrachtungen allein schon in zeitlicher Hinsicht deutlich mehr Raum bietet. Dabei gilt – wie es immer ist -, im Rückspiegel sehen sogar miese Urlaube oder nicht so schöne Erlebnisse oft netter aus, als sie uns damals erschienen sind.

Einer der ganz wenigen Vorteile eines höheren Lebensalters soll die so genannte Altersmilde sein. Mir ist sie zwar persönlich noch nicht begegnet. Aber ich glaube immerhin daran, dass wir sie – so Gott will – irgendwann erlangen. Der Glaube stirbt doch bekanntlich erst zuletzt. Wer Glaube lieber durch Hoffnung ersetzen mag, nur zu.

Heute haben meine Frau und ich eine Menge alter Fotos durchgesehen. Sie sind zum Teil noch während unserer analogen Zeit entstanden. Sie sind zum Teil ca. 30 Jahre alt. Wir waren also etwa halb so alt wie heute :-/ Jedes Bild verbindet sich mit einer schönen Erinnerung. Ich brauchte bei einigen Fotos die Unterstützung meiner Frau, weil mir die zeitliche Zuordnung nicht gelang.

Armes Deutschland?

Wenn es um die Kritik an der deutschen Regierung oder dem linken Mainstream-Wahnsinn im Allgemeinen geht, benutzen rechte Schreiber auch gern mal Wahrheiten, die überhaupt nicht mehr neu und die eigentlich sogar linke Themen sind.

So echauffiert sich Wolfgang Bok in seinem Gastbeitrag für die NZZ darüber, dass sich in Deutschland erst mit der Coronakrise offenbaren würde, wie es um den vermeintlichen Wohlstand im Land bestellt ist. Er entlarvt damit auch das dumme Wahlkampfmotto “Deutschland geht es gut” als Lüge. So eine Überraschung! Diese “Ungeheuerlichkeit” schiebt er quasi schriftlich via NZZ-Artikel rüber nach Deutschland. Abgefahren – nicht? Dafür muss man die NZZ kaufen, um das zu erfahren. Nee, falsch!, muss man nicht, denn der Artikel steckt (im Moment) noch nicht hinter einer Paywall.

Und dabei hatte ich eben erst (woanders natürlich) gelesen, wie toll Deutschland ist und welche Vorzüge unser angeblich doch so schlechtes Gesundheitssystem und (ja – man fasst es kaum), sogar unsere Merkel-Regierung) gegenüber den Angeboten in anderen Ländern zu bieten hat. In der NZZ ist zu lesen, wie sich aus dieser Krise heraus ein armes Land entpuppt.

Bisher, suggeriert Bok, wollte keiner wissen, dass die Bevölkerung in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern (im Süd und Osten) sozusagen ohne notwendige Reserven in der Krise dasteht. Bok führt die seit Jahrzehnten schlechte Eigentümerquote Deutschlands als Beweis an. Letztlich macht er das, um damit Stimmung gegen die Corona-Bonds und die EU zu machen.

Endlich sagt das mal einer

Allgemein Bekanntes, wie beispielsweise die Tatsache, wer wirklich vom wirtschaftlichen Aufschwung Deutschlands profitiert hat, wird zum scharfen Argument gegen die gesamte Politik der Bundesregierung: Deutschland ist nicht das Land, das andere in uns sehen, Deutschland ist ein armes Land und jetzt sieht es endlich auch jeder, so sieht das jedenfalls der Journalist Wolfgang Bok.

Link: Arno Orzessek – Die NZZ und die Mainstream-Phobie

Bok, ein National-Konservativer, der für Cicero und Tichys Einblick erklärt dem Publikum der schweizerischen NZZ, dass “der Deutsche” erst in der Corona-Krise tatsächlich kapiert, dass der allgemeine Wohlstand nur eine Fiktion sei, ein Produkt der Regierungspropaganda.

Er tut so, als wüssten die Menschen und vor allem die Abertausenden von Niedriglöhnern im Land nicht längst, was in diesem Land falsch läuft und was es heißt, wenn behauptet wird: Deutschland geht es gut.

Nebenbei wiederhole ich gern meine beinahe schon unvermeidliche Frage: Warum schreibt Bok seinen Text nicht für eine deutsche Zeitung, sondern in Maaßens “Westfernsehen”?
Leute wie er schreiben wohl auch deshalb gern für die NZZ, weil sie damit nicht nur einen Kontrapunkt zum deutschen Mainstream setzen können, sondern auch, um Deutschland einen Tritt in die Eier zu verpassen. Ich empfinde solche Texte als vorlautes und ungerechtes Geplärre zu Lasten Deutschlands.

Armes Land, arme Journalisten

Oder er sagt vielleicht, dass Deutsche Medien an seinem Text kein Interesse gehabt haben? Ich würde klatschen, wenn es so wäre.

Eine Wahrheit ist jedenfalls, dass das Kalkül der Chefredaktion der NZZ aufgeht. Es ist nämlich nicht nur so, dass erstens viele Schweizer es gern lesen, wenn Deutsche sich an Deutschland abarbeiten. Dabei finde ich es ganz interessant, dass die schweizerische in vielen Details der deutschen Politik sehr ähnlich ist. Daran ändert auch die starke Präsenz der SVP und ihrer Propagandisten nichts. Die Gesellschaft ist anders aber nicht so grundlegend, wie manche es gern aussehen lassen möchten.

Das ist eine dieser simplen Wahrheiten – von der bestimmt die Wenigsten bisher etwas gehört oder mitgekriegt haben dürften [/IRONIE OFF]

Was der SPD-Politiker verschweigt: Die «schwarze Null» wurde auf Kosten der Bürger erreicht. Erstens, weil die Nullzinspolitik die Schuldenlast von Bund, Ländern und Gemeinden stark gedrückt hat, derweil der kleine Sparer insgeheim enteignet wurde.

Coronavirus: Die Deutschen erwachen aus der Wohlstands- Illusion

Linke Positionen von rechts-nationaler Seite

Bok hat also erkannt, dass es mit dem Wohlstand in Deutschland nicht so weit her ist und dass viele Solo-Selbständige und Kleinunternehmer nicht gut durch die Krise kommen. Auch nicht mithilfe einer nur vorgeblich “unendlichen Liquidität”.

Boks negative Darstellung der Europäischen Union ist auch nicht neu. Sie kombiniert aber in seinem Artikel für die NZZ ganz wunderbar mit der eines vermutlich nicht gerade kleinen Teils der Schweizer. Die Programmatik der SVP passt dazu bestens.

Boks Artikel liest sich in Teilen fast wie ein Plädoyer für eine gerechtere linke Politik. Zu viele Menschen in Deutschland sind arm und verfügen nicht über finanzielle Reserven.

Die schlechte Politik der Bundesregierungen hat nach Bok bewirkt, dass die Deutschen im Vergleich zu anderen, vor allem südlichen EU-Ländern, weniger Eigentum gebildet haben und das der Billiglohnbereich so gewachsen ist. Was für eine Erkenntnis für einen konservativen Journalisten! Kennt er unsere Geschichte so wenig?

Rechte Gesinnung vs. internationale Zusammenarbeit

Dass der Mann ein Problem mit der EU hat, ist anhand seiner rechten Gesinnung ebenso unvermeidlich wie unübersehbar. Er ist ein Nationalist, der auch nicht auf Fachleute wie Prof. Hüther vom IW in Köln hören würde, weil dies sein nationalkonservatives Weltbild nicht zulässt. In der Schweiz gibt es viele die mit der EU nichts am Hut haben und die deutschnationalen Stammleser der NZZ werden die Sichtweise Boks wohl ganz töfte finden.

Dabei hat er nicht eine Neuigkeit verkündet, sondern nur Altbekanntes wiedergekäut. Altbekanntes, das in unserem Land immer wieder diskutiert wird. Für sowas muss man sich nicht als Schreibsöldner im Ausland verdingen.

Neue Führung: CDU ohne Kompass

Was braucht die CDU, besser: welche Personalentscheidung der CDU täte Deutschland jetzt oder möglichst bald gut? Vielen scheint mit unserer im Off verschwundenen Kanzlerin ein gewisses Maß an Führung zu fehlen.

Es fehlen Orientierung und Zuversicht

Warum fällt es nach der SPD nun auch der anderen ehemaligen Volkspartei so schwer, Orientierung und Zuversicht zu vermitteln und welchen Anteil haben wir eigentlich daran, dieses Volk von egoistischen Individuen, an diesem Berliner Politikbetrieb und seinen Entscheidungen? Wieso lassen wir uns in dieser schnellen zeitlichen Abfolge von unseren Eliten, übrigens nicht nur den politischen, entzweien?

Kanzlerin Merkel war nie gut im Kommunikationsfach. Wer rhetorisch nicht auf der Höhe ist, kann als Politiker nur schwer vermitteln? Wenn ich aber an den diesbezüglich sehr begabten Christian Lindner (FDP) denke, lässt sich so eine These vor dem Hintergrund der thüringischen Ministerpräsidentenwahl kaum aufrechterhalten.

Keine Führung durch die Kanzlerin

Aber Merkel lässt viel mehr als früher schon Führung vermissen. Sie erteilt zwar überflüssige Anweisungen aus fernen Ländern aber Orientierung gibt sie damit nicht. Ganz im Gegenteil. Damit hat sie die tapfere Bundesvorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer endgültig ins politische Verderben gestürzt.

Es fehlt an einer nachvollziehbarer, wenigstens einigermaßen durchdacht wirkenden Politik. Das müsste sie selbst einsehen und jetzt endlich den Platz für andere Leute räumen. Dabei müssen wir eben in Kauf nehmen, dass es vielleicht zuerst schlimmer werden könnte, bevor die Lage sich wieder einigermaßen normalisiert.

Denn normal kann man das, was in unserem Land abgeht, inzwischen wirklich nicht mehr nennen!


Die drei neuen Kandidaten, die die alten sind, sollen nicht durch Mitgliederentscheide bestätigt oder neu bestimmt werden, weil die Erfahrungen der SPD mit diesem demokratischen Weg nichts Gutes erwarten lassen. Schon daran lässt sich erkennen, wie verunsichert auch die CDU ist. Innerparteiliche Demokratie wird wohl als Gefahr wahrgenommen.

Neues Personal – neue Führung

Ich denke, dass jeder der drei gehandelten Kandidaten gegenüber Angela Merkel heute Vorteile brächte. Das Defizit an Führung sollte dringend behoben werden. Allerdings wird eine strategische Neuausrichtung, die die Anliegen der Konservativen wieder stärker berücksichtigt, schwierig werden. Wenn nun der Kandidat zum neuen Chef wird, der diese konservative Seite erwartungsgemäß wieder stärker betonen würde, könnte auf der anderen Seite einiges wegbrechen, wie viel ist kaum einzuschätzen.

Das damit verbundene Risiko wäre ungefähr so, als würde sich die CDU darauf einlassen, sich angesichts der thüringischen Verhältnisse kurzfristig von ihrem Parteitagsbeschluss hinsichtlich der Gleichbehandlung von AfD und Linkspartei zu distanzieren.

Sicher, für manche wäre das reiner Pragmatismus, für andere ein Dammbruch. Dass es diesen bereits gab, spielt für viele CDUler offenbar keine Rolle.

Welche verheerenden Wirkungen der Beschluss in der ostdeutschen Praxis in den nächsten Jahren noch haben wird, kann man angesichts der Lage in Thüringen schon ahnen. Theoretisch gilt, dass die Zusammenarbeit mit AfD und Linken ausgeschlossen ist.

Da werden Landesvorsitzende in die Wüste geschickt, weil sie die rechte Flanke öffnen wollen. Wer links blinkt hat genauso verloren. In Thüringen hatten AfD und Linke bei den letzten Wahlen 54,4 % der Stimmen. Ob die CDU es wirklich erlaubt, diese Situation, die sich im nächsten Jahr wiederholen dürfte, zu ignorieren? Für mich ist das undenkbar.

Beschlusslage der CDU ist an Ignoranz nicht zu überbieten

Der Schaden, den die Demokratie, nicht bloß die CDU, durch diese Ignoranz nimmt, ist unermesslich. So ein Verhalten ist unverantwortlich! Und es zeigt so eindeutig, wie groß die Führungskrise in der Partei ist und dass dringendes Handeln geboten ist.


Die Kandidaten – ein Trio zur Führung?

1.) Friedrich Merz: Auf ihn setzen die konservativen Kräfte in der Union, witzigerweise ist die JU Feuer und Flamme für ihn. Wer wundert sich da eigentlich noch über die Eigenarten der 3. oder 4. Generation türkischer Migranten? Die “Orthodoxie” scheint jüngere Menschen attraktiver als man annehmen sollte.

Es wird von Merkel – Feinden die Sozialdemokratisierung der CDU als Schreckgespenst gezeichnet, der unerwünschte Ruck nach Links. Ich frage mich, wie man angesichts der wahren Lage vieler Menschen in unserem Land auf solch einen Unsinn kommt.

Mit Unterstützung der SPD hat die Union das Neoliberale stärker betont, als Rente mit 63, Mütterrente, Abschaffung der Wehrpflicht und Ehe für alle es vielleicht suggerieren.

Merkel hat in meinen Augen viel mehr die CDU modernisiert. Ein normaler und wichtiger Schritt, dem auch andere Parteivorsitzende nicht hätten ausweichen können. Das war auf der einen Seite ebenso notwendig wie andererseits für viele echte Konservative absolut unerwünscht. Schließlich ist man ja konservativ.

Würde ein konservativer Politiker vom Schlag eines Friedrich Merz Parteivorsitzender und Bundeskanzler, könnte es gut sein, dass die über die Jahre gewonnene Zustimmung nicht kleiner liberaler Wählergruppen der CDU verloren gehen. Das ist schwer zu beurteilen. Aber diese Gefahr werden die Parteistrategen hoffentlich im Blick haben.

2.) Jens Spahn: Ein echter Neustart wäre mit diesem jungen Politiker gegeben. Ich persönlich halte viel von ihm. Er zeigt nicht erst in seinem wichtigen Amt als Bundesgesundheitsminister, dass er nicht nur ehrgeizig ist, sondern dass er anpackt und auch unbequeme Themen auf seiner Agenda konsequent abarbeitet. Ich habe bedauert, dass er mit seiner Initiative zur Organspende nicht durchgekommen ist.

Einerseits wäre es schade, diesen fähigen Mann an dieser Position zu verlieren und durch jemand anderen ersetzen zu müssen. Anderseits würde er der CDU ein neues, vielleicht auch etwas konservativeres Gesicht geben. Das könnte neue Wählergruppen an die Union binden ohne andere zu verprellen. Jens Spahn mag vielen etwas jung für diese Aufgabe erscheinen, ich glaube, sein Alter spricht eher für als gegen ihn. Er ist gut vernetzt innerhalb der Union, ich traue ihm – deutlich mehr als Merz – die Fähigkeit zur Integration der beiden großen Lager zu.

3.) Armin Laschet: Im Gegensatz zu Merz besitzen Laschet und Spahn Regierungserfahrung.

Laschet ist ein Mann des Ausgleichs. Von denen gibt es leider nicht allzu viele.

Ihm wird eine Nähe zur Kanzlerin nachgesagt, die in den Augen vieler konservativer CDU-Leute vermutlich erst einmal gegen ihn sprechen wird. Er teilt und verteidigte umstrittene Positionen, für die Merkel von vielen, nicht nur innerhalb der CDU heftig kritisiert wird. Interessant ist die Politik, übrigens auch die Personalpolitik, die Laschet in NRW macht. Er hat im Angesicht der radikalen Debatte zum Klimaschutz Führung gezeigt und Grünen und Friday-for-Future-Leuten nicht nach dem Munde geredet – wie viele andere in Berlin etwa.

Er hat mit Innenminister Reul einen Mann im Kabinett, der klare Kante gegenüber der Clan-Kriminalität im Land zeigt. Für mich ist dieser Innenminister ein glaubwürdiger Vertreter der Politik, die wir in Deutschland auch auf der Bundesebene brauchen würden. Und das sage ich, obwohl ich die positiven Veränderungen der letzten Zeit bei Horst Seehofer zur Kenntnis genommen habe.

Laschet hat in seinem Kabinett ganz unterschiedliche Leute an Bord. Liberale, Soziale und durchaus auch einen, den man vielleicht als Hardliner an der richtigen Stelle sehen kann. Das alles geht offensichtlich einfacher, wenn man selbst (Laschet) einen integrativen Führungsstil an den Tag legt.

Armin Laschet ist ausgleichend und integrativ, was seiner (rheinischen) Persönlichkeit zu verdanken sein dürfte. Eigentlich brauchte die CDU genauso einen Mann an ihrer Spitze. Dass er, wie Jens Spahn, für ein Führungsteam ausspricht, halte ich für ein Zeichen der Unsicherheit, die leider auch die CDU erfasst hat.


Unterstützung von außen und von rechts

Merz wird von konservativen Medien sehr unterstützt. Ob das angesichts seiner jüngsten Äußerungen so bleibt, muss man abwarten. Seine Kritik an den klassischen Medien trifft zwar vermutlich den Nerv seiner Anhänger auf der rechten Seite der CDU und weiter rechts. Aber ob ihm das im internen Wahlkampf um die Führung der Partei nützt, wird man abwarten müssen.


Ich glaube aber, dass die CDU Friedrich Merz auf das Schild heben wird und das dieser jetzt – quasi im zweiten Hinfassen – CDU – Parteivorsitzender wird. Die Nachrichten aus der CSU besagen, dass die Schwester, gewiss keine Freundin dieses Kandidaten, sich in diese Wahl nicht einmischen wird. Die Entscheidung über einen CDU-Kanzlerkandidaten soll nach Söders Aussage allerdings erst nächstes Jahr getroffen werden. Das ist nicht sachgerecht. Die Entscheidung sollte früher passieren.

Die bayrische Haltung könnte darauf hindeuten, dass Söders Ambitionen vielleicht doch weiterreichen als bis zur bayerischen Staatskanzlei, oder es macht erst das ganze Ausmaß der Krise der Konservativen deutlich.

Angela Merkel sollte Deutschland zuliebe ihren Rückzug vorverlegen und für eine/n neue/n KanzlerIn den Weg freimachen. Wir erleben ansonsten, wie die letzte Volkspartei unseres Landes auf das Maß reduziert wird, mit dem die SPD bereits Bekanntschaft machen musste. Sich von freundlichen Umfrageergebnissen davon abbringen zu lassen, wäre staatspolitisch ein großer Fehler. Jede Woche länger im Amt schadet Deutschland.

SPD: Zu viele Genossen ohne Sinn für Solidarität

Die Destruktion, die sich in Rezos Youtube – Beitrag bezüglich der CDU manifestierte, war dagegen ein Klaps auf den Po.

Jetzt wirkt es so, als wollten die deutschen Medien die SPD zerstören. Der heutige ARD-Presseclub beseitigte meine letzten Zweifel.

Neben den massiven Vorhaltungen gegen die neue Parteispitze (Politiker der 3. Reihe, Auswahlverfahren, Alternativen) kam erneut die mangelnde Beteiligung der SPD-Mitgliedschaft an dieser wichtigen Personalentscheidung zur Sprache. Dass die SPD bald aus der deutschen Parteienlandschaft verschwindet, scheint der unausgesprochene Wunsch vieler Journalisten zu sein.

Manipulation durch die Medien – Umfragen bei 11% für die SPD

Stellt dieser übereinstimmende und gnadenlose Zerstörungswille nicht die Behauptung infrage, dass Deutschland von einem linken Mainstream beherrscht würde?

Mit dem Auswahlverfahren, das die Parteispitze ihrer Partei mit den 23 Regionalkonferenzen zugemutet hat, hadere ich fast genauso wie mit der personellen Besetzung mit dem diese bestritten wurden. Anfangs hatte ich die Wirkung, die dieses Procedere haben würde, unterschätzt.

Ich war schon bedient, nachdem sich die Pärchen, die sich der Öffentlichkeit zögernd erst nach und nach vorstellten, derart wenig überzeugend zeigten. Darunter auch das “Siegerpaar”. Regelrecht entsetzt war ich, als Olaf Scholz seine anfänglichen Bedenken wegen Arbeitsüberlastung doch noch überwand und in den Wettbewerb einstieg. Wie sollte es so überhaupt zu einer Erneuerung kommen, um die es doch angeblich gehen sollte?


Zu gleichgültig

425.630 SPD-Mitglieder soll es derzeit geben. Die Altersstruktur sagt viel über die Anziehungskraft der Partei aus. Über 50 % der Mitgliedschaft ist über 60 Jahre alt. Ich werde in diesem Monat 66 Jahre alt und bin in der Lage, einen Computer zu bedienen. Unter der starken Hälfte der SPD – Mitglieder werden sich aber vermutlich auch viele befinden, die mit einem Online-Voting keine Erfahrung gemacht haben. Vielleicht haben manche vergessen, dass sie überhaupt Mitglied der Partei sind oder aber sie hatten keine Briefmarke übrig, um ihre Stimme auf dem Postweg zu verschicken? Die Post nimmt’s ja von den Lebendigen.

Jeder sieht, dass sich “die alte Tante SPD” in schwersten Existenznöten befindet. Da mag manch einer schon aufgegeben oder sein Mitgliedsbuch im Garten vergraben haben.

Von den 425.630 SPD-Mitgliedern haben ca. 115.000 Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans gewählt. Das entspricht einem Anteil von 53,06 % der abgegebenen Stimmen. 54,09 % der Mitgliedschaft (230.215) hatten sich an der Stichwahl beteiligt.

Wahlbeteiligungen

Das Interesse der Menschen an Wahlen ist recht unterschiedlich. Die Digramme mit der Entwicklung der Wahlbeteiligung bei Europa– und Bundestagswahlen zeigen das. In der Schweiz sieht es mit der Wahlbeteiligung traditionell ganz anders aus. Das mag vor allem daran liegen, dass die direkten Einflussmöglichkeiten auf Politik in einem völlig anderen Maß gegeben sind als hier in Deutschland.

Auch interessant, einen Blick auf die Wahlbeteiligung in deutschen Ländern zu werfen. In Thüringen wurde zuletzt gewählt. Die Wahlbeteiligung war mit 64,9 % besonders hoch (für thüringische Verhältnisse). Es gab Zeiten (z.B. 2004), in denen sie knapp über 50% gelegen hat. In Sachsen war die Wahlbeteiligung 2004 sogar unter 50% gerutscht (49,2%) und lag in diesem Jahr bei guten 66,5%. Das ist erfreulich. Doch die hohe Wahlbeteiligung hat, wie wir alle wissen, auch Schattenseiten. Die AfD hat große Stimmenanteile gewonnen, SPD und CDU haben massiv verloren.


Man sieht also gleich, worauf ich (leider erfolglos) hinauswollte: Anhand einer geringen Wahlbeteiligung sollte nicht zwangsläufig das Ergebnis abgewertet werden. Etwa so, wie Jan Fleischhauer es in seinem Schwarzen Kanal beschrieben hatte:

46 Prozent der SPD-Mitglieder ist die Zukunft ihrer Partei so egal, dass sie nicht mal ihre Stimme abgegeben haben, wie man am Samstag beiläufig erfuhr. Das sagt mehr über den Zustand der SPD als jeder Parteitagsbeschluss.

Jan Fleischhauer: Die neue SPD verbindet mehr mit der AfD, als viele denken – FOCUS Online

Was könnte man einer derart prononciérten Meinung entgegenhalten? Und natürlich treffen wir auf etliche Journalisten, die diese Sicht teilen und verbreiten. Zuletzt war es heute Susanne Gaschke von der “Welt” beim “ARD Presseclub”.

Journalisten ergötzen sich an der natürlich selbstverschuldeten Existenzkrise der Sozialdemokraten.

Das nehme ich ihnen übel, obwohl ich es andererseits schon verstehen kann.

Nun möchten alle direkt Betroffenen, einschließlich der Union, möglichst wieder zur Sacharbeit zurückkommen, wie es so schön heißt.

Einfluss auf die Regierungsarbeit

Vielleicht gibt es ja einen Punkt, mit dem die neuen SPD -Vorsitzenden bei der Union etwas bewirken können. Das Klimapaket der Regierung wurde an den Vermittlungsausschuss verwiesen. Zurecht wurde es als zu leicht befunden und muss deshalb nachgebessert werden. Hier könnte, falls die Union ihrem wackligen Koalitionspartner etwas Gutes tun wollte, die Änderungen (Co2 – Preis) der SPD gutschreiben lassen. Das allerdings würde bedingen, dass die SPD ihrer Mitgliedschaft die höheren Benzinpreise erklären müsste. Und das wird auch nicht so einfach, wie es vielleicht klingt.

Alle anderen Dinge (Vermögensteuer, Schwarze Null (Investitionsprogramm 500 Mrd. zusätzlich für 10 Jahre), Ersatz von Hartz IV, Arbeitslosengeld, Mindestlohn, Kindergrundsicherung, und das für so viele immer noch ganz abstrakte Thema Digitalisierung werden in dieser Legislatur nicht angerührt werden. Dafür wird die CDU sorgen.

Abgesehen mal davon, könnte es sein, dass Annegret-Kram-Karrenbauer ganz eigene Pläne für den “Fortgang dieser Koalition” im Auge hat. Wir werden es erleben in den nächsten Wochen und Monaten.

Ich überlege ernsthaft, ob ich nicht in die SPD eintreten werde. Aber ich lass mir Zeit bis Anfang des Jahres.

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