Millowitsch ist Köln

Der Stadt-Anzeiger tut jedenfalls was. Er trommelt für das Millowitsch-Theater. Köln ohne dieses Theater wäre ganz bestimmt ein ganzes Stück ärmer.

Der WDR hat die lange üblichen Übertragungen gecancelt. Dieses Geld fehlt nun schmerzhaft in der Kasse des privaten Theaters.

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Der Kölner Stadt-Anzeiger tut jedenfalls was! Er, die Rundschau, der Express, also der kölsche Teil des DuMont-Verlages „trommeln“ für das Millowitsch-Theater. Köln ohne dieses Theater wäre ein ganzes Stück ärmer, wenn die Misere tatsächlich entsprechende Konsequenzen hätte.

Der WDR hat die lange üblichen Übertragungen gecancelt. Dieses Geld fehlt nun schmerzhaft in der Kasse des privaten Theaters.

 

© Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 – Enthüllung Willy-Millowitsch-Denkmal mit Peter Millowitsch

Eine Serie von Artikeln zum Thema hat jedenfalls dafür gesorgt, dass viele von der brenzligen Lage des Theaters Kenntnis bekommen haben. Kölnische Rundschau und Express gehören zum gleichen Verlag und klopfen ebenfalls die Trommel für Millowitsch.

In einem Artikel von heute weist die Zeitung auf eine Online-Unterschriftensammlung zugunsten des Theaters hin, die angeblich die Verantwortlichen beim WDR erreicht haben soll. Man zeigt sich beeindruckt. Im November wird vom WDR ein Beitrag über die Geschichte des Theaters gezeigt.

Der Sender verweist auf eine Ausstrahlung zur über 80-jährigen Geschichte des Boulevardtheaters an der Aachener Straße, die er für den 27. November, 22.45 Uhr, plant.Quelle: 4200 Online-Unterschriften: WDR ist unbeeindruckt von Petition für Millowitsch-Theater | Kölnische Rundschau | LINK

Kultur ist mit anderen Maßstäben zu behandeln als ausschließlich ökonomischen. Das ist meine Meinung. Allerdings subventioniert auch die Stadt Köln heute schon viele kulturelle Einrichtungen. Und wie es um die finanzielle Lage der Stadt steht ist bekannt.

Der Herr Programmdirektor scheint diesen Auftrag so zu verstehen, dass ihn Publikum jenseits der 50 nicht mehr interessiert. Die Funktion des Fernsehens ist aber auch eine andere geworden. Das Gefühl vom Lagerfeuer, um das sich alle versammelt haben, wenn Kulenkampff lief, das funktioniert nicht mehr. Wenn man jetzt glaubt das kompensieren zu können, indem man ganze Sparten rausschmeißt, muss das wohl so sein.Quelle: Der Kölner Schauspieler Peter Millowitsch im Interview: „Vielleicht muss ich auf Youtube senden“ | Kölner Stadt-Anzeiger | LINK

Peter Millowitsch ruft selbst auch nicht nach Hilfe, er wirkt in einem Interview, das ich am Freitag im Stadt-Anzeiger las, allerdings ganz schön niedergeschlagen. Das ist mir echt nahe gegangen. Nicht alles, was wir lieben, bleibt für immer. Ein Jedes hat seine Zeit. Ist die Zeit des Volkstheaters vorbei? Ich war schon Jahrzehnte nicht mehr dort. Das Hamburger Ohnsorg-Theater gibts auch noch. Wahrscheinlich noch einige mehr. Aber das weiß ich nicht.

Dagegen, dass „die Zeit rum“ sein könnte, spricht allerdings, dass Millowitsch zu berichten wusste, dass sein Theater jährlich 30.000-40.000 Besucher begrüßen kann. Ich habe keine Vergleichsmaßstäbe. Aber müsste das nicht eine Basis sein, auf der sich aufbauen lässt? Ich drücke die Daumen und habe die Petition natürlich gleich unterschrieben.

Vielleicht wollt ihr das Millowitsch-Theater ja auch behalten! Keine Ahnung, was die Übertragungen den WDR gekostet haben. Millowitsch wollte sich dazu nicht äußern. Aber es wird nicht so wenig gewesen sein. Wir wissen und diskutieren heftigst darüber, was sich die öffentlich-rechtlichen Sender manche Dinge kosten lassen. Jetzt sollten wir unsere Kontroversen ruhen lassen und für Millowitsch kämpfen.

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Horst Schulte
Herausgeber, Blogger, Autor und Hobby-Fotograf
Seit 2004 blogge ich über Politik und Gesellschaft – also seit die meisten noch SMS statt Tweets geschrieben haben. Mit 70 Jahren lebe ich immer noch im schönen Bedburg, direkt vor den Toren Kölns, und schreibe über alles, was die Welt bewegt (oder mich zumindest vom Sofa aufstehen lässt).

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