Was bleibt von der Arbeit, wenn man erst in Rente ist?

Die Zeiten ändern sich. Dieser Beitrag scheint älter als 7 Jahre zu sein – eine
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Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 7 Jahre zu sein – eine lange Zeit im Internet. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

Bald bin ich zwei Jahre zu Hause. Das Rentnerleben bekommt mir. Jetzt kann ich ja ehrlich sein, so richtig geheuer war mit der Gedanke damals nicht, von einem Tag auf den anderen nicht mehr zu arbeiten. Die Pläne, die aktuelle To-Do-Liste, sehen mitunter immer noch befremdlich aus. Wenn ich meinen aktuellen Plan umgesetzt bekomme, werde ich hoffentlich bald ein paar Kilo verloren haben. Jetzt ist da Platz für Gedanken an die Gesundheit. Boah, eh, das war lange nicht. Aber diese Kilos müssen jetzt endlich auch mal weg. Ungeduldig, wie ich sein kann, habe ich meine „Diät“ eine Woche vor Karneval begonnen. Die Erfolge wollen sich noch nicht so richtig einstellen. Allerdings fühle ich mich körperlich schon etwas wohler. Darauf werde ich aufbauen! Aber nicht, dass ihr denkt, ich will mich frohmachen! Natürlich kenne ich den Frust, den Diäten mit sich bringen. Ja, ich weiß, es gibt da die oder die Diät, die ganz toll ist und mit der man sich nicht so quälen muss. Alles Quatsch. Sorry. Biste erst mal bei dem Gewicht angelangt, dann hilft nur noch: Disziplin – sprich: friss die Hälfte! Und – nicht nachlassen! heißt die Devise.

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Als ich an meinen letzten Arbeitstagen im Büro meine Sachen so nach und nach gepackt habe, kam mir in den Sinn, dass ich meine ganzen dokumentierten Excel-Formeln und -Funktionen mitnehmen sollte. Die Anforderungen an meine Expertise waren in den letzten Jahren meiner Berufstätigkeit ein wenig – sagen wir mal – limitiert. So kann es gehen, wenn Firmen Pleite gehen und man in diesem Fall ein gewisses Alter überschritten hat. Dann muss man nehmen, was im Angebot ist. Und ich muss wirklich dankbar dafür sein, dass ich damals mit über 50 überhaupt noch einen guten Job gefunden habe. Bin ich auch! Sehr sogar. Aber es war wirklich schwer. Ich galt auch in meiner letzten Firma als Excel-Freak. Das war aber nicht gleichbedeutend damit, dass mich viele um Rat gefragt hätten. Ich sei ihnen zu schnell und würde mit meinen Shortcuts, die ich unter Windows und Excel zu verwenden pflegte, mehr verwirren als helfen. Wer nicht will, der hat schon. Andererseits: nicht jeder, der sich auskennt, ist auch als Lehrer geeignet, tröstete ich mich.

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Ende der 1990er Jahre habe ich damit begonnen, eine später gut besuchte Office-Tipps-Website (officetipps.net) aufzubauen. Damit war ich in einigen Verzeichnissen vertreten – sogar auf der Hilfeseite von Microsoft war sie vertreten. Irgendwann ist mir die Lust daran vergangen, und ich habe sie ca. Ende 2013 eingestellt und die Domain gekündigt. Schön doof. Ich nahm also die Dateien, in die ich meine Eigenentwicklungen Access und Excel abgespeichert hatte, mit nach Hause – mit dem anderen Kram, den ich an Privatem noch im Büro hatte. Gebraucht habe ich bisher davon rein gar nichts. Die Sachen stehen im Keller. Und mit Excel mache ich fast nix. Zwischenzeitlich habe ich sogar mein Abo von Microsoft Office gekündigt. Schließlich habe ich Google Docs zur Verfügung. Wozu da noch Excel oder eine andere mächtige Tabellenkalkulation? Und mit Datenbanken zu hantieren ist auch nicht mehr nötig. Fehlt mir der Kram? Nee! Keine Spur. Zugegeben, ich habe kürzlich mein Abo von Microsoft Office erneuert. Ich brauchte Excel, um ein paar Sachen zu checken und überhaupt – ein so tolles Programm muss man bei der Hand haben. Und wenn ich es nur für die eine oder andere Grafik nutze. Eines fällt mir allerdings auf. So selten ich diese Programme – auch Excel – in den letzten zwei Jahren benutzt habe, muss ich gestehen, dass ich alle Shortcuts vergessen habe und bestimmte Bedienelemente zum Verrecken nicht finde. Ob so Demenz beginnt? Zwei Jahre raus und… keine Shortcuts mehr in der Birne? Früher war ich sicher: Microsoft hat die Bedienung seiner Software-Boliden so intuitiv gestaltet, das kann wirklich jeder ruck zuck drauf haben. Von wegen. So einfach ist es dann eben doch nicht. Aber – was kümmert mich das? Es ist Vergangenheit. Mit den neuen Versionen sollen sich die Jungen rumplagen. Stattdessen blogge ich lieber und lese, lese und blogge. Und dann genieße ich mein neues, freies Leben in vollen Zügen.

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Ich kann die Leute nicht ändern, aber meinen Blick auf sie.

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Gesellschaft

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